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Überfall auf Ukraine








Krieg in Europa! Putins Russland überfällt die Ukraine

 

Die geplante Rede von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht in Ramstein

Ramstein/Duisburg, 26. April 2022

Lieber Lloyd,
lieber Olkesii,
lieber Ben,
ich freue mich, dass heute von diesem Treffen ein weiteres ganz wichtiges Signal unserer Solidarität mit der Ukraine ausgeht. Und ich bin sehr froh, dass wir dieses Treffen auf Deine Initiative, lieber Lloyd, hier in Deutschland abhalten.
Wir beobachten mit großem Entsetzen, mit welcher Brutalität und mit welchem Vernichtungswillen Russland in diesem Krieg gegen die Ukraine vorgeht. Und wir sehr sich Putins Russland sich damit aus dem Kreis der zivilisierten Nationen verabschiedet hat.

Nun ist es von überragender Bedeutung, dass wir gemeinsam und abgestimmt, der Ukraine in ihrem mutigen Kampf helfen.
1.Wir in Deutschland haben deshalb eine Zeitenwende eingeleitet, wir schaffen ein Sondervermögen von 100 Milliarden für die Bundeswehr. Das sind Investitionen in die Sicherheit, die auch gewährleisten, dass sich unsere Verbündeten auf uns
verlassen können. Und wir haben uns angesichts des brutalen Angriffskrieg von einer jahrzehntelangen Praxis der Zurückhaltung bei Rüstungsexporten in Kriegs- und Krisengebiete verabschiedet - vor allem, um der Ukraine zu helfen. Das war keine einfache Entscheidung, aber sie wird von unserer Bevölkerung mit großer Mehrheit getragen.

2. In einem ersten Schritt haben wir aus Beständen unserer Bundeswehr in großen Umfang Waffen und Ausrüstung an die Ukraine geliefert, etwa Panzerfäuste und Flugabwehrraketen.

3. Aber wir müssen feststellen, dass die Möglichkeiten der Bundeswehr begrenzt sind, jahrzehntelang wurde hier gespart. Deshalb unterstützen wir, wenn die Industrie direkt an die Ukraine liefert. Die Ukraine bestellt und Deutschland bezahlt.
So geschehen zum Beispiel bei Drohnen und Panzerabwehrminen. Die Mittel für die Ertüchtigungsinitiative werden wir auf zwei Milliarden Euro aufstocken.

4. Damit die Ukraine schnell auch an schwere Waffen kommt, die keine lange Ausbildung erfordern, haben wir mit unseren Partnern in Osteuropa einen Ringtausch initiiert. Sie geben Gerät aus sowjetischer Produktion an die Ukraine und wir füllen
diese Lücken auf. Hier kann man noch mehr tun, wir sind dazu bereit.

5. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden bei der Ausbildung von ukrainischen Truppen an Artilleriesystemen auf deutschen Boden und wir werden zusammen mit den Niederlanden Ausbildung an Panzerhaubitzen und
Munition für die Ukraine bereitstellen, denn wir wissen alle, dass in diesem Konflikt Artillerie ein wesentlicher Faktor ist.

6. Und erst gestern haben wir entschieden, dass Deutschland die Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine ermöglichen wird.

Lieber Oleksii, wir sind entschlossen, dem ukrainischen Volk in dieser existentiellen Notlage mit vereinten Kräften zu helfen.
Für mich ist es besonders wichtig, dass wir dabei gemeinsam vorgehen, eng abgestimmt, ohne Alleingänge.

Die Hilfe für die Ukraine muss aus einem Guss sein, die Komponenten müssen genau miteinander verzahnt sein. Nur so ist die Hilfe mehr als die Summe ihrer Einzelteile. Nur so helfen wir wirklich wirksam.
Unsere stärkste Waffe gegen Putin ist unsere Geschlossenheit.

Er hatte geglaubt, die westlichen Alliierten würden sich zerstreiten und auseinanderfallen, wenn er den Krieg befiehlt. Das ist nicht passiert. Im Gegenteil, die diplomatische Koalition, die Widerstand leistet und für die regelbasierte Ordnung eintritt, geht weit über den Westen hinaus. Sie steht weltweit.
Deutschland gehört zu dieser Koalition. Wir unterstützen die Sanktionen, wir reduzieren unsere Energieimporte aus Russland, wir erhöhen den wirtschaftlichen Druck.

Und wir helfen der Ukraine, mit Waffen, mit Munition, mit Geld, mit Ausrüstung und auch mit humanitären Hilfsgütern. Deutschland hat unmittelbar nach Beginn des Krieges eine ganze Reihe sehr weitreichender politischer Entscheidungen getroffen.

Das alles hilft der Ukraine und macht die NATO stärker und Europa sicherer. Es hat in diesem Zusammenhang in den vergangenen Wochen auch Kritik an Deutschland gegeben. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache.
Es ist mir dabei wichtig, dass wir hier weiter geschlossen zusammenstehen und uns nicht auseinandertreiben lassen.
Deutschland steht gemeinsam mit seinen Alliierten fest an der Seite seiner ukrainischen Freunde, die in schwerer Not sind.
Und es ist gut, dass wir dazu heute weiter im Gespräch sind.