Duisburg, 21. Juli 2022 -
Zwar klingt die aktuelle
Hitzewelle in den nächsten Tagen ab, aber bereits
für den kommenden Sonntag sind nach aktuellem Stand
bereits wieder 30 Grad angesagt. Ehrenamtliche und
Verwaltung kümmern sich daher nicht nur im Winter,
sondern auch im Sommer um wohnungslose Menschen in
unserer Stadt.
Der Verein Gemeinsam gegen
Kälte in Duisburg e. V. ist wie auch im Winter vor
Ort und gibt kostenlos Trinkwasser aus.
An
der Gutenberg Straße hilft der Suchthilfeverbund
Duisburg e. V. ebenfalls mit Getränken und
Sonnenschutzcremes.
Die Diakoniewerk
Duisburg GmbH bietet in der Zentralen Anlauf- und
Beratungsstelle an der Beeckstraße in der Altstadt
Ansprechpartner und Getränke an.
Parallel
stellt das Sozialministerium in Nordrhein-Westfalen
erstmals Fördermittel für ganz NRW in Höhe von
250.000 Euro zum Schutz von Menschen ohne Wohnung
und Obdach in der warmen Jahreszeit zur Verfügung.
Die Träger der Wohnungslosenhilfe können damit
beispielsweise Sonnensegel, Sommerschlafsäcke,
Trinkflaschen und Sonnenschutzmittel beschaffen und
diese an Menschen verteilen, die auf der Straße
leben.
Alle drei oben genannten Träger haben
bereits Mittel beantragt und sollen diese sehr
kurzfristig erhalten. „Wir reden hier über eine
sehr vulnerable Gruppe von Menschen, die auf der
Straße leben, oft mit vielen Vorerkrankungen und
ohne Rückzugsort. Gerade bei extremen
Wetterverhältnissen kümmern wir uns besonders um
diese hilfebedürftigen Menschen. So bieten wir u.a.
Rückzugsorte an, denn niemand muss in Duisburg auf
der Straße leben.“ sagt Oberbürgermeister Sören
Link.
„Ich bin froh, dass die Fördermittel
des Landes nun unbürokratisch zur Verfügung gestellt
werden, aber das muss schnell gehen“, so
Sozialdezernentin Astrid Neese.
Udo Horwat,
Geschäftsführer Diakoniewerk Duisburg, freut sich
über die Fördermittel des Landes. „Jedes Jahr
beantragen wir Mittel für die kalte Jahreszeit und
werden auch immer bedacht. Alle Träger der
Wohnungs-losenhilfe sind ganzjährig im Einsatz und
der Schutz vor Hitze ist genauso wichtig wie die
Kältehilfen im Winter.“
Die Fördermittel
sollen für den Kauf von Kopfbedeckungen,
Sonnenschutzcremes, Wasser, Kühlungstücher,
Gutscheine von Discountern, Trinkflaschen, kleine
Handtücher verwendet werden.
Roland Meier, 1.
Vorsitzender des Vereins Gemeinsam gegen Kälte in
Duisburg sagt, „Auch an luftige Kleidung muss
gedacht werden. T-Shirts und Shorts sind gefragt,
wie Kappen und natürlich befüllbare Wasserflaschen.
Täglich rücken wir zu den Treffpunkten der Szene aus
und erkundigen uns, wie es den Leuten geht“.
Dita Gomfers, Geschäftsführender Vorstand des
Suchthilfeverbund Duisburg, wartet auch schon auf
die beantragten Fördermittel. „Wir sind schon in
Vorleistung gegangen und werden die ersten
Hilfsmittel zur Hitzeabwehr in die
Streetworkgruppen mitnehmen“.
Allgemein bittet Astrid Neese alle
Duisburger*innen gegenseitig auf sich aufzupassen.
„Bieten Sie Unterstützung an und fragen Sie Ihre
Nachbarn wie sie mit der Hitze zurechtkommen. Wenn
Sie hilflose Personen auf der Straße sehen, sprechen
Sie sie an. Zur Not rufen Sie bitte den
Rettungsdienst an“.
Duisburg, 14. Juli 2022 - In
den kommenden Tagen steigen die Temperaturen
voraussichtlich weit über die 30 Grad-Marke. Die
Stadt Duisburg informiert, wie man der großen Hitze
am besten begegnet und was bei den Temperaturen
beachtet werden sollte.
Gesundheitsdezernent
Matthias Börger appelliert angesichts der aktuellen
Wettersituation: „Achten Sie darauf, ausreichend zu
trinken, meiden Sie die pralle Sonne und verzichten
Sie auf größere Anstrengungen. Bieten Sie
Mitmenschen, insbesondere älteren Personen, die
nicht selbst für sich sorgen können, Ihre
Unterstützung an. Und ganz wichtig: Das Baden im
Rhein und in allen öffentlich zugänglichen Seen und
Baggerlöchern, mit Ausnahme der drei Freibäder, ist
nicht erlaubt und kann lebensgefährlich sein.“
Die Stadt Duisburg appelliert mit Blick auf
die steigenden Temperaturen, keine Kinder oder Tiere
allein im Auto zurückzulassen. Bei den
bevorstehenden Temperaturen hilft auch kein
geöffnetes Fenster. Autos heizen sich sehr schnell
auf und es besteht Lebensgefahr. In akuten Notfällen
sollte der Notruf unter 110 oder 112 verständigt
werden. Auf der städtischen Internetseite
www.duisburg.de/hitzetipps gibt es zudem Tipps für
Zuhause, fürs Büro, rund um das Haustier, Grillen
und mehr.
Badeverbot an
Duisburger Seen und im Rhein beachten
Das Baden im Rhein und in allen öffentlich
zugänglichen Seen und Baggerlöchern, mit Ausnahme
der drei Freibäder, ist verboten. Schon häufig haben
sich an den Gewässern Unfälle ereignet, teilweise
mit tödlichem Ausgang. Ursache ist häufig, dass
unbefestigte oder zu steile Uferböschungen
einstürzen und Schwimmer mitreißen. Darüber hinaus
gefährden Untiefen und sehr unterschiedliche
Wassertemperaturen die Schwimmer. Auch können
Gesundheitsgefahren aufgrund der Wasserqualität
nicht ausgeschlossen werden und die Seen verfügen
über keine rettungsdienstliche Infrastruktur. Auch
die Gefahren des Rheinstroms werden leider immer
wieder, auch durch erfahrene Schwimmer,
unterschätzt.
Die ins Wasser ragenden Kiesflächen und
der Eindruck eines niedrigen Wasserstandes verleiten
oft dazu, im Rhein zu waten oder zu baden. Die
Fließgeschwindigkeit des Rheins ist vor allem in der
Mitte sehr hoch. Soge und Strömungen machen das
Gewässer unberechenbar. Vorbeifahrende Schiffe
sorgen darüber hinaus für Rückwellen am Ufer, die
teilweise so heftig sind, dass insbesondere Kinder
hiervon umgerissen und abgetrieben werden können.
Wenn jemand Personen im Rhein sieht, die
augenscheinlich in Not geraten sind, wird dringend
empfohlen, nicht selbst ins Wasser zu springen,
sondern sofort die Rettungskräfte/Feuerwehr zu
verständigen.
Sicher schwimmen
im Freibad Für ein ungefährdetes
Badevergnügen stehen die öffentlichen Schwimmbäder
im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung. Informationen
zu den städtischen Bädern gibt es online unter
www.baederportal-duisburg.de und telefonisch bei der
Hotline (0203/283-4444). Außerdem sind in Duisburg
drei Seen im Bereich der dort ansässigen Freibäder
als Badegewässer zugelassen.
Dabei handelt es sich um den Kruppsee (www.svrheinhausen.de),
den Wolfssee (www.freibad-wolfssee.de)
und den Großenbaumer See (www.freibad-grossenbaum.de).
Dort wird auch regelmäßig die Wasserqualität
untersucht. Die Ergebnisse sind auf der
Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt- und
Verbraucherschutz unter www.badegewaesser.nrw.de
nachzulesen. Alle anderen Seen sind nicht als
Badegewässer zugelassen.
Mit
der Hitze steigt die Waldbrandgefahr
Hitze und Trockenheit sorgen für steigende
Waldbrandgefahr in Duisburg. Der
Waldbrandgefahrenindex liegt aktuell noch bei
Indexstufe 3 (mittlere Gefahr). Aufgrund des heißen
Sommerwetters in den nächsten Tagen ist aber nicht
auszuschließen, dass die Waldbrandgefahr weiter
steigt. Das warme und vor allem trockene
Sommerwetter zeigt bereits erste Spuren in der
Landschaft: Wiesen und Weiden sind deutlich braun
und im Wald steigt die Waldbrandgefahr.
An trockenen Standorten wie etwa auf
Industriebrachen oder entlang von Bahnanlagen werfen
Pioniergehölze wie Birken, Weiden und der
Schmetterlingsstrauch bereits die Blätter ab. Die
Stadt Duisburg weist deshalb ausdrücklich auf das Rauchverbot
im Wald in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober hin.
Ganzjährig gilt außerdem absolutes Grill- und
Feuerverbot im Wald und in Waldnähe. Wer sich nicht
an die Vorgaben hält, muss mit einem Bußgeld
rechnen.
Es wird auch darauf
hingewiesen, dass nach den Bestimmungen der
Sicherheits- und Ordnungsverordnung der Stadt
Duisburg das Grillen bei einem
Graslandfeuerindex ab 4 aus Brandschutzgründen
generell, also auch innerhalb ausgewiesener
Grillflächen, untersagt ist. Verstöße stellen eine
Ordnungswidrigkeit dar und können mit einer Geldbuße
bis zu 1.000 Euro, verbotenes Grillen in Grünanlagen
und im Wald mit bis zu 5.000 Euro geahndet werden.
Das maximal mögliche Bußgeld ist im Gesetz mit
25.000 Euro festgelegt.
Umweltamt und WBD informieren: Schon ein bis zwei
Eimer Wasser helfen den Bäumen
Auch Straßenbäume leiden unter Trockenheit und
Hitze. Das Umweltamt der Stadt Duisburg und die
Wirtschaftsbetriebe Duisburg bitten Anwohnerinnen
und Anwohner, junge Straßenbäume vor der eigenen Tür
zu gießen, da diese noch kein weit verzweigtes
Wurzelsystem ausgebildet haben. Schon ein bis zwei
Eimer oder Gießkannen am Tag können ausreichen, um
die schlimmsten Schäden zu vermeiden.
Ältere Straßenbäume verfügen hingegen über ein
großes Wurzelvolumen, sodass sie auch an tiefer
gelegene Wasserspeicher gelangen können. Gleichwohl
haben auch ältere Bäume zu kämpfen, wie braune oder
gerollte Blätter zeigen. In der Regel ist dies für
die Bäume aber nicht problematisch. Für junge,
nachgepflanzte Straßenbäume hingegen kann die
sommerliche Trockenheit riskant werden und Schäden
verursachen oder unter Umständen auch zum Absterben
führen.
Erste-Hilfe-Tipps vom
Rettungsdienst der Feuerwehr Duisburg
Nicht für alle bedeutet Sommerwärme pures
Vergnügen. Klettert das Thermometer über 30 Grad
Celsius, kann es für den Organismus äußerst
anstrengend werden. Ältere und chronisch kranke
Menschen sind besonders gefährdet, einen
Hitzekollaps zu erleiden. Aber auch jüngere Menschen
sollten sich vor Hitzschlag, Sonnenstich und
Hitzeerschöpfung wappnen. Wenig Bewegung, nicht
rausgehen, viel trinken – damit hilft man dem Körper
am besten gegen Überhitzung. Dabei sollte man sich
möglichst in Gebäuden oder im Schatten aufhalten,
körperliche Anstrengungen vermeiden und Pausen
einlegen.
Ideale Durstlöscher sind
nichtalkoholische Getränke wie Mineralwasser,
ungesüßte Tees oder Saftschorlen mit zimmerwarmer
Temperatur. Auch luftige Kleidung und eine
Kopfbedeckung helfen gegen große Hitze. Außerdem
können zwischendurch Hände, Nacken und Gesicht mit
Wasser abgekühlt werden. Erste Anzeichen einer
Hitzeerschöpfung sind Schwindel, Übelkeit,
Kreislaufstörungen und das Gefühl, sich nicht mehr
auf den Beinen halten zu können.
Um drastische Temperaturstürze zu vermeiden,
empfiehlt es sich, sanft die Körpertemperatur mit
kalten Umschlägen zu senken. Für den Rest des Tages
ist es wichtig, sich zu schonen. Bei schwerer
Überhitzung droht sogar Bewusstlosigkeit. Dann sind
wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen zu beachten: Bei
einem Zusammenbruch ist umgehend der Rettungsdienst
über die Notrufnummer 112 zu verständigen.
Ersthelfer sollten die betroffene Person in den
Schatten bringen. Falls diese nicht ansprechbar ist,
muss die Atmung geprüft werden.
Bei normaler
Atmung sollte die Person in die stabile Seitenlage
gebracht werden, ansonsten sind umgehend
Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen. Personen
ohne Bewusstsein dürfen keine Getränke verabreicht
werden, sie könnten daran ersticken.
Fotos Uwe Köppen, Stadt Duisburg
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