Archiv Aug - Dez 2009
Das war, das kommt - Von Harald Jeschke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Menschen und Projekte Duisburg 2009 - Rückblick DU 2009
Allgemein
Die zurückgelegte Dekade brachte der
Stadt auch den Wechsel von der beliebten Mark zum Euro. Der
Strukturwandel von der Montanindustrie zum Logistik- und
Dienstleistungsstandort wurde vervollständigt. Entscheidend dazu
beigetragen hatte die Entwicklung des Innenhafens und die des
ehemaligen Geländes der Kruppwerke Rheinhausen, dem Logport. Das half aber nur bedingt. 514 915 Einwohner zählte Duisburg am 31. Dezember 2000, am 31. Dezember 2008 waren es nur noch 494 048. Die Prognosen rechnen mit einem Schwund auf nur noch 450 000 Einwohner bis zum Jahre 2030. Dazu kommt der immer größer werdende Anteil der älteren Bevölkerung.
Diese Abwanderung - von Janar2000 bis
Ende 2009 hat Duisburg in etwa Einwohner in der Größenordnung
Neudorfs verloren - wird durch die anhaltende Wirtschaftskrise noch
gefördert, wobei noch viele andere, durchaus gut situierte
schnellstmöglich der Stadt den Rücken kehren würden, was sie aber
nicht mehr können. Für Duisburg kam nach zwei guten Jahren der Konjunktur 2007 und 2008 der Einbruch an Gewerbe- und Einkommenssteuer hinzu, was schon im Dezember 2008 zu einem viel diskutierten Eingreifen der kommunalen Aufsichtsbehörde führte.
Die tiefroten Zahlen werden durch die
neue schwarz-gelbe Bundesregierung noch mehr zum roten Spektrum
tendieren, da den Kommunen wie in den Jahren zuvor weitere
Belastungen aufgebürdet werden. Die Städte sind diesen angeblichen
Wohltaten für die Bürger aus der wenig realen Feder der FDP völlig
ausgeliefert. Es geht dabei um gesetzliche Pflichtaufgaben, bei
denen die Städte keinen Spielraum mehr für Investitionen haben.
Einen ausgeglichen Haushalt hinzulegen ist dabei so schwierig wie
einen Gletscher in die Sahara zu befördern. Der Regierungspräsident verbietet z.B. freiwillige Leistungen in Bereichen Kultur oder Sport. Er verlangt aber die Erhöhung des Gewerbesteuerhebsatzes. Das aber ist absolut kontraproduktiv, da Unternehmen abwandern könnten, was der Stadt noch mehr Schaden zufügen würde.
Die Kommunen haben eigentlich nur mit
der Grunderwebsteuer eine relativ verlässliche Größe. Die allein
reicht natürlich hinten und vorne nicht. Und es ist ja nun wirklich
nicht so, dass die in NRW unter Haushaltsaufsicht stehenden Kommunen
in Saus und Braus gelebt hätten. Duisburg hat nicht nur den Rand
einer Abwärtsspirale, sondern schon einen Mahlstrom erreicht. So
bleiben noch nicht einmal die Chance, mehr als 14 Beamten der Stadt
die längst fälligen Beförderungen zu erlauben oder mehr Azubis zu
übernehmen. Es wird pessimistische und gegenteilige Töne geben - je nach politischer oder wirtschaftlicher Ausrichtung der Redner. Beide Seiten werden recht haben. Und das ist das Schlimme. Wen kann man jetzt als den Schuldigen schlechthin ausmachen? Was bleibt ist das ewige Lied, dass der Bürger die Zeche zahlen muss.
So wird es im März sein, wenn die Stadt
dem Regierungspräsidenten den Haushalt mit "Streichkonzert" vorlegt,
den er nun aber auch abzusegnen hat. Es wird zu drastischen
Einschränkungen in vielen Bereichen kommen.
Sport Es wird die Angst um den Erhalt der Heimat der Jugend angesagt sein. Inwieweit hier die schöpferische Kraft der Funktionäre diese Zeit überbrücken hilft wird sich zeigen. Im sozialen Sinn muss hier alles getan werden, diese sportlich hervorragende Infrastruktur - jeder fünfte Duisburger ist Mitglied in einem Sportverein - zu erhalten. Dass man den Zugpferden bessere Zeiten wünscht, liegt deshalb auf der Hand. Mit der Spitze kommt die Breite. Aber für diese Spitzensportarten werden die Sponsoren weniger. Es wird kaum möglich sein, den jetzigen Stand halten zu können. Und wie lange ein Alleingesellschafter bei den Kufenflitzern noch bei Laune zu halten ist, wird sich auch sehr schnell zeigen, obwohl man Ralf Pape auf jeden Fall schon ein langes Durchhaltevermögen zugestehen muss. Auch wie viel ein Walter Hellmich für diese Stadt mit dem Aushängeschild MSV Duisburg getan hat, wird leider sehr schnell vergessen.
Kultur
Lebensmittelpunkt Duisburg Wie aber macht man Vollsortimentanbietern dies schmackhaft, wenn der Kundenstamm immer kleiner wird und die Kosten nicht mehr gedeckt werden können? Hier ist vor allem in den sogenannten Gartenstädten oder Werkssiedlungen der Nachkriegesjahre ein Umdenken angesagt. Es geht um familiengerechte und hochwertige Bebauungen, aber auch um preiswerten Wohnraum für junge Menschen oder mit schmalem Geldbeutel. Von Bestandssicherung bzw. Ausbau von Angeboten an Kitas, Schulen, Arztpraxen aller Art und Krankenhäusern sowie einem gut funktionierenden ÖPNV ist dabei ebenfalls viel abhängig. |
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Wirtschaft, Finanzen,
Stadtentwicklung und der Sparhammer Kahlschlag im Jugend- und Kulturbereich? Finanznot der NRW-Kommunen |
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Duisburg, November 2009 - Eine Reihe der folgenden Zeilen wurden schon Ende Dezember 2008 verfasst! Sie haben mehr denn je ihre Gültigkeit, fallen aber derzeit im politischen Leben und bei der Duisburger Bevölkerung noch drastischer aus. Wer bisher dachte, dass es im Negativen kaum noch eine Steigerung möglich sein könnte, der irrt. Die (Finanz) Lage spitzt sich jetzt nicht nur in Duisburg dramatisch zu. Die pessimistischen Töne werden weiter um sich greifen - je nach politischer oder wirtschaftlicher Ausrichtung der Parteien. Alle Seiten werden recht haben. Und das ist das Schlimme. Wen kann man jetzt als den Schuldigen schlechthin ausmachen? Die globale Finanzkrise? Na klar. Den Regierungspräsidenten? Ganz sicher auch. Den Politiker? Aber natürlich. Man kann dabei niemanden in "Schutzhaft" nehmen oder Generalverdächtigung bzw. einen Freibrief erteilen. Was bleibt ist das ewige Lied, dass der Bürger die Zeche zahlen muss. So wird es im März sein, wenn die Stadt dem Regierungspräsidenten das "Streichkonzert" vorlegt, das er nun aber auch abzusegnen hat. Es wird zu den drastischen Einschränkungen in vielen Bereichen kommen. Ganz sicher. Nur müssen auch diese wiederum vom Bürger bezahlt werden. Im Moment kann man eigentlich nur den gewaltigen Wortschatz der Kabarettisten als Trostspender oder Generalkritik nehmen, die es im Sinne der Bürger irgendwie wie immer im Klartext rüberbringen. Kann oder muss man sogar alles nur mit bissigem Humor betrachten? Wer dazu neigt hat in diesen Zeiten das leichtere Leben. Wer zu Fatalismus neigt nicht ganz, wer nur Nörgler ist hat Hochzeit. Daueroptimisten werden es schwer haben. In Duisburg alles schönreden ist nicht angesagt, aber auf keinen Fall alles niedermachen.
Was ohne Wenn und Aber muss jedem klar sein, dass
ein Sparhammer zu Lasten der Jugendeinrichtungen, im Sport und in der
Kultur böse Folgen haben wird. Hier geht es durchaus auch um eine
gewisse Daseinsvorsorge - aus Sicht der Stadt. Welche Argumente gibt es
für ein Verbleiben in einer Stadt, in der die Jugendzentren so nach und
nach vor allem in Brennpunktlagen verschwinden könnten? Wirtschaft, Finanzen und
Stadtentwicklung Allerdings muss gewarnt werden: Wer penetrant der heimischen Wirtschaft immer höhere Lasten abverlangen will (Hebesatzerhöhung) sorgt eher für ein Ausbluten oder im geringeren Fall für Stillstand. Nur mit sozialromantisch anmutenden Forderungen ist der Stadt nicht geholfen. Im Gegenteil. Hier zählt nach wie vor die Großindustrie und ganz sicher stehen Mittelstands- und Handwerksbetrieb - meistens als Familienunternehmen - im Mittelpunkt, besser gesagt als Duisburgs Rückgrat da.
Gibt es Lösungen? Mit Durchhalteparolen ist hier
nichts mehr drin. Mit neuen Kassenkrediten für den Soli-Ost aber
eigentlich auch nicht. Was her muss ist eine ganz andere
Finanzeinnahmemöglichkeit für die Kommunen. Es muss heißen weg von der
immer instabileren Größe Gewerbesteuer. Hier sind nun endlich in einem
hohen Maße Bund und Land gefordert, neue und auch langfristige
gesicherte Finanzierungswege für die Städte aufzuzeigen und diese nicht
mit immer mehr Lasten zu versehen. |
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Keine Nachverdichtung im Gartenstadtteil Ungelsheim | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Duisburg, 29. Oktober
2009 - Seit einer Veranstaltung der RWB im Juni 2009 herrscht große
Unruhe im Wohngebiet. Es war keine Überraschung, dass dieses Thema
aktuellen Zündstoff bietet, da die schönen, großen Freiflächen, die
unser Wohngebiet ausmachen, ausgerechnet für eine Neubebauung
genutzt werden soll. Hierdurch wird der dringend benötigte Freiraum
für die Kinder in diesem Bereich erheblich eingeschränkt und unsere
kleinen grünen Oasen zwischen den Häusern, einer an dieser Stelle
unnötigen Bebauung geopfert. Wo wir heute noch auf Grünflächen und
herrlichen alten Baumbestand blicken, werden wir künftig vor eine
Betonwand gucken. Zudem wird die Privat- und Intimsphäre der Alt
Bewohner immens eingeschränkt. |
Alles Ohne
Kontrolle Warum hat die erneute Reform des Gesundheitswesens die Kosten für Kassenmitglieder erhöht, anstatt zu senken ? |
Duisburg, 29. Oktober 2009 - Statt zahlreicher
Verbände sollte es nur noch einen Spitzenverband geben, der
bundesweit alle Krankenkassen vertritt. |
Zum Wohle des Kindes - Leserbrief eines Vaters |
Duisburg, 24. September 2009 - In Zeiten wie
diesen fällt es mir schwer, objektiv zu bleiben. Die Wahlen stehen
an und mit Blick auf den Aktenberg vor mir möchte ich am liebsten
alle Parteien einzeln auffordern, mir ihre Vorstellungen vom
Familienleben detailliert zu erklären. |
Parkraumkonzept Innenstadt 2009 |
Stellungnahme Vorstand Bürgerverein Duisburg-Neudorf
Duisburg, 8. September 2009 -Zur Umsetzung der angedachten Parkraumbewirtschaftung Innenstadt mit höheren Kosten auf den öffentlichen Flächen hat der Bürgervereinsvorstand die Auffassung, dass zuerst drei andere Gesichtspunkte umzusetzen sind:
1.
Zunächst könnten bei jeder größeren Veranstaltung in der Innenstadt
- wie aus der Verwaltungsvorlage zu entnehmen – die zu geringe
Auslastung der privat bewirtschafteten Stellplätze verbessert
werden, indem diese kostengünstiger als bisher angeboten werden.
2. Die Politik wird aufgefordert, den ÖPNV in Duisburg so kostengünstig wie möglich anzubieten, um somit Umwelt und Geldbeutel der Bürger zu entlasten.
3. Die Möglichkeit zu schaffen, dass auch zu später Stunde der Bürger noch ÖPNV nutzen kann. |
Parkraumkonzept Innenstadt 2009 Oder: Wie vertreibe ich die Kunden |
Duisburg, 3. September 2009 -Düsseldorf hat
den geringsten Hebesatz der kreisfreien Städte in NRW, ist so gut
wie schuldenfrei und langt beim Parken beim aber auch erheblich
besser situierten Bürger nicht schlecht zu. Geht im Grunde auch viel
besser als in Duisburg, wenn man die Kunden rund um die
Schadowarkaden oder Kö betrachtet. Diese verfügen in der Breite über
eine ganz andere Kaufkraft als die Duisburger Kundschaft. |
Wer belastet den städtischen Haushalt mehr, Unternehmer oder Hartz IV–Empfänger? |
Duisburg, 28. August 2009 - Die ach so hoch angesehenen Politiker und Manager erklären gerne den Verlierern der Globalisierung, also uns „ Normalbürgern „ ihre neue Sicht der Welt. Wir sollen Lohnverzicht üben, möglichst länger arbeiten, da sonst eine Verlagerung der Arbeitsplätze droht. Häufig genug ist es früher oder später trotz Entgegenkommens der Arbeitnehmerschaft doch passiert. Heinrich von Pierer (Ex-Siemens- Chef) pflegte zu sagen, dass Chinesen und Inder beim Kauf von Siemens-Produkten die hohen deutschen Löhne nicht zahlen wollen.Trotz alle dem ist es für mich unstreitig die Aufgabe des Staates, die Folgen der Globalisierung für die Masse der Bürger abzufedern. Das kann beispielsweise durch mehr Investitionen in Ausbildung, Infrastruktur, Sozialsysteme etc. geschehen.Um diese Aufgaben zu stemmen benötigt der Staat Mehreinnahmen. Diese Mehreinnahmen sollten von denen kommen, die von der Globalisierung am meisten profitieren.
Aktuell läuft in der Politik genau
das falsche Programm. Positiv zu sehen ist, dass man derzeit beginnt Schulen zu bauen um allen Bevölkerungsschichten den Schulbesuch zu ermöglichen. In Afghanistan laufen derzeit zukunftsweisende Projekte, finanziert von uns Steuerzahlern. Vielleicht finanziert die Politik demnächst auch Schulen in Deutschland. Ich würde das sehr begrüßen, Sie auch lieber Leser?
Menschen , die bei den Bürgern
hohes Ansehen genießen, sind i.d.R. die größten Schmarotzer unseres
Gemeinwesens. Wie konnte so etwas passieren ? Die rot-grüne Koalition hatte mit der Unternehmenssteuerreform 2001 neue Regeln eingeführt. Fortan konnten konzerninterne Gewinne und Verluste verrechnet werden. Continental konnte mit dem Geld sofort Arbeitsplätze schaffen, allerdings tat man dies nur in Niedriglohnländern. Wäre es nicht sinnvoll wenn mit den Steuergeldern, die man großzügig den Firmen schenkt, auch hin und wieder in unserem eigenen Land Arbeitsplätze geschaffen würden ? Was meinen Sie lieber Leser ? Zusätzlich hat der Konzern nach der Übernahme von VDO gleich Entlassungen an den Standorten angekündigt. Das steuerliche Milliardengeschenk hat den Konzern nicht davon abgehalten , Tausende Beschäftigte in das drohende Hartz – IV Schicksal zu entlassen und die gerade um die Gewerbesteuer betrogenen Kommunen noch weiter ins Elend zu stürzen. In keinem anderen OECD - Land sind die tatsächlich gezahlten Körperschaftssteuern so niedrig wie in Deutschland ! Lediglich die nominalen, die theoretischen Steuersätze sind oft höher als im Ausland- aber die entsprechen eben nicht den gezahlten. Und doch genießen die Verursacher ein ungleich höheres Ansehen als unsere Hartz IV – Empfänger, die um jeden Euro kämpfen müssen und der Möglichkeit beraubt werden auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Solange von der Politik auf Bundes- und Landesebene Versager gefördert werden ( siehe auch aktuell die Bezüge und Abfindungen einzelner Bankmanager ), der Trend auch, wen wundert es noch auf kommunaler Ebene Fortsetzung findet, wird der Bürger auch auf die nächsten Jahrzehnte gesehen die Zeche zahlen müssen. Selbstkritisch sei angemerkt, auch wir Wähler fördern mehrheitlich die Verursacher und Versager in Politik und Gesellschaft, die Aufsicht der„ staatseigenen“ Landesbanken, die ja bekanntermaßen versagt hat, wurde von der öffentlichen Hand geführt. Ich würde es sehr begrüßen, wenn bei den Bürgern ein Umdenken stattfinden würde und jeder Manager und Politiker das gleiche Ansehen genießt wie ein Hartz IV–Empfänger, obwohl letztgenannte der Allgemeinheit geringere Kosten verursachen.Wichtig, lieber Leser, gehen Sie wählen. Sie entscheiden mit über die Zukunft unserer Gesellschaft. Strafen Sie die Verursacher , die gegen unser Interesse als Bürger handeln, ab. Klaus Rietz |
Die Mitnahmementalität der Bürgermeisterin Doris Janicki |
Duisburg, 20. August 2009 - Fachlehrerin an
der Förderschule am Rönsberghof und gleichzeitig Bürgermeisterin in
Duisburg sein - geht das? |
Leserbrief zur Chaosampelanlage Ehinger- /Atroper Straße in DU- Wanheim |
Duisburg, 6. August 2009 - Die aufwendig, für
insgesamt ca.750 000€, im Sommer 2008 installierte Ampelanlage mit
automatischen Schranken ist für alle Verkehrsteilnehmer ein
dauerndes Ärgernis und hat zu keinen Verbesserungen der
Verkehrslenkung geführt. Ein Verkehrsexperte hat sich dabei
ausgetobt und alles an Möglichkeiten der Signalgebung eingeplant. |