Juli 2008 - Der Aufschrei war groß bei
der DFL (Deutsche Fußball-Liga) und auch dem DFB (Deutscher
Fußballbund), als das Bundeskartellamt gar nicht mal so überraschend
befand, dass die Kurzberichte der Fußball-Bundesliga allen auch vor 20
Uhr am Samstag zustehen. Es geht um drei Milliarden Euro der
Kirch-Rechtegruppe Sirius, die der ehemalige Medien-Zar Leo Kirch der
DFL ab 2009 in den kommenden sechs Jahren anbot. Das muss natürlich
Auswirkungen bzw. Ausgrenzung haben. Bezahlsender Premiere soll
demzufolge exklusive Rechte in punkto Übertragung erhalten, also den
Ausschluss der Konkurrenz der öffentlich-rechtlichen Sender wie die ARD
oder ZDF oder der privaten Sender vor 22 Uhr am Fußball-Samstag, dem
Kernspieltag der Bundesliga. Es geht hauptsächlich um die
Kurzberichterstattung in der ARD Sportschau. Die Kartellbehörde meint,
dass hier dem Fußballfreund ein allgemeines Recht verwehrt wird.
Mit dem Start der Bundesliga im August 1963 wurde die Sportschau ins
Leben gerufen. "Die Mannschaft mit den hellen Stutzen ist der HSV",
erklärten Moderatoren wie Ernst Huberty oder Heribert Faßbender (Mister
"Guten Abend allerseits") den Fußballfans in den Zweiten, als die Bilder
bunt nicht konnten und man aus den Stadien oder Kampfbahnen berichtete..
In den letzten Jahren gab es sie wieder,
die altbekannte und viel gesehene Sportschau. Auch wenn sie nervt, da
für die wenigen Minuten bewegter und bunter Bilder aus den Arenen
mindestens fünf "Pinkelpausen" wegen der Werbeeinblendungen eingelegt
werden können. Wer hat schon so viel Bier zur Hand? Aber: Die ARD hat ja
unsere Grundgebühr und eben diese Werbeeinahmen. Für Hartz IV-Empfänger,
Stundenten oder generell Menschen mit schmalem Geldbeutel ist das schon
ein Segen. Wer mehr hat und alles sehen möchte (Konferenzschaltung,
Spiel in voller Länge ohne Werbeunterbrechung), dem steht der
Bezahlsender offen. Wenn nicht, dem bleibt der Gang in die nächste "Sportbar"
um mit Gleichgesinnten gemeinsam zu schauen.
Die Rummenigges, Hoeneß' oder Rauballs
können also nicht mit Englands Premier-League mithalten? Warum gibt es
die Gelder, die Chelsea oder wer auch immer bekommt, nicht bei uns? Weil
man nicht möchte, dass wieder die Rauballs, Rummenigges oder Hoeneß'
nichts mehr zu sagen haben, wenn sie mehr als 50 Prozent Anteile in
fremde, aber ausgebende Hände geben möchten. Also wird es die
Heils(Geld)bringer aus Russland oder anderswoher hier nicht geben. Was
bleibt, ist der Griff in den Geldbeutel des hiesigen Konsumenten.
Andererseits freut die Sportschau-Kurzberichterstattung auch die
Brustwerber der Vereine, die nun in ganz anderen Reichweiten zu sehen
sind. Harald Jeschke |
Nach: Goldener Reiter
An der Umgehungsstraße,
kurz vor den Mauern unserer Stadt,
steht eine Nervenklinik,
wie sie noch keiner gesehen hat.
Sie hat das Fassungsvermögen
sämtlicher
Einkaufszentren
der Stadt.
Geh'n dir die Nerven durch,
wirst du noch verrückter gemacht.
Hey, hey, hey, ich war der goldene Reiter.
Hey, hey, hey, ich bin
ein Kind dieser Stadt.
Hey, hey, hey, ich war so
hoch auf der Leiter,
doch dann fiel ich ab, ja
dann fiel ich ab.
Auf meiner Fahrt in die Klinik
sah ich noch einmal die Lichter der Stadt.
Sie brannten wie Feuer in meinen Augen.
Ich fühlte mich einsam und unendlich schlapp.
Hey, hey, hey, ich war der goldene Reiter.
Hey, hey, hey, ich bin ein Kind dieser Stadt.
Hey, hey, hey, ich war so hoch auf der Leiter,
doch dann fiel ich ab, ja dann fiel ich ab.
Sicherheitsnotsignale,
lebensbedrohliche Schizophrenie.
Neue Behandlungszentren
bekämpfen die wirklichen Ursachen nie.
Hey, hey, hey, ich war der goldene Reiter.
Hey, hey, hey, ich bin ein Kind dieser Stadt.
Hey, hey, hey, ich war so hoch auf der Leiter,
doch dann fiel ich ab, ja dann fiel ich ab.
Holger Lambrecht |
Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister,
nach Jahren hatte ich endlich einmal wieder Gelegenheit, das Duisburger
Stadtfest zu besuchen.
Als ich dann das erste Bier an einem Stand trinken wollte, musste ich
feststellen, dass überhaupt kein Altbier mehr an den Ständen - ja an
allen Ständen - verkauft wird.
Stattdessen gibt es nur noch Köstritzer Schwarzbier der Bitburger
Gruppe. Diese zwei Sorten werden allen Ständen vorgeschrieben, sagte das
Standpersonal.
Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Ich möchte doch zum einen als Verbraucher noch die Wahl haben
(schließlich finanziere ich mit meinem Konsum das Fest ja mit und
zum anderen möchte ich als Rheinländer auch rheinisches Bier im Angebot
haben. Natürlich trinke ich als Offizier der Karnevalsgesellschaft "Alle
Mann an Bord - Die Blauen Jungs" auch König-Pilsener.
Nur trinke ich überwiegend Altbier, weil es für mich bekömmlicher mit
weniger Kalorien ist. Man ist ja nicht mehr 20.
Wenn man vielleicht ein paar Bands weniger engagiert, dann kann man
sicherlich auch solche Knebelverträge der Bitburger Brauerei vermeiden.
Ich muss auf dem Duisburger Stadtfest nicht unbedingt ein Bier aus
Thüringen haben, insbes. dann nicht, wenn es dafür kein rheinisches Alt
gibt.
Sonst muss ich eben zukünftig die Veranstaltungen in Düsseldorf
besuchen. Das Duisburger Stadtfest habe ich trotz guter Musik sehr früh
verlassen, weil auch meine Frau weder Pils nochSchwarzbier trinkt -
eigentlich schade.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn es wieder Alt an den Ständen gäbe. Nur
machen Sie keinen Knebelvertrag mit Diebels, dann gibt es wahrscheinlich
statt Köpi nur noch Becks ( bei Frankenheim dann nur noch Warsteiner) im
Angebot. Es lebe der mündige Verbraucher!
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Werner Eisenbarth
HWE Management Consulting
Hans-Werner Eisenbarth
Diplom-Ökonom |