Düsseldorf/Duisburg, 31. Mai 2019 -
Bei der Hautkrebsfrüherkennung und -verbreitung gibt es
große regionale Unterschiede. Das zeigt der
TK-Hautkrebsreport 2019. Mit knapp 48.000 Fällen von
schwarzem Hautkrebs war Nordrhein-Westfalen unter den
Bundesländern am meisten betroffen.
Nur rund 20 Prozent der über 35-jährigen Menschen in Nordrhein-Westfalen
nutzen das kostenlose Hautkrebsscreening. Dabei stiegen
zwischen 2009 und 2015 die Neuerkrankungen beim hellen
Hautkrebs um über 50 Prozent und beim schwarzen Hautkrebs um
über 30 Prozent, berichtet die Techniker Krankenkasse (TK)
in Düsseldorf auf Basis des aktuellen Hautkrebsreports.
"Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto schonender und
erfolgversprechender kann er behandelt werden. Deshalb mein
dringender Rat an alle Versicherten: Nutzen Sie das
Früherkennungsangebot beim Hausarzt oder Dermatologen",
empfiehlt Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertretung
NRW.
Die TK bietet diese Leistung bereits ab dem 20.
Lebensjahr an und geht damit über den gesetzlichen Rahmen
hinaus. Moderne Technik wird Ärzte zukünftig dabei
unterstützen, bösartige Hautveränderungen noch zuverlässiger
zu diagnostizieren. Computersysteme werten Fotobefunde
verdächtiger Hautstellen in Echtzeit aus und helfen dem Arzt
bei der Diagnosestellung.
Steffens: "Auch die
Telemedizin kann bei der Hautkrebsdiagnose eine wichtige
Rolle spielen und die fachärztliche Versorgung gerade in
ländlichen Regionen verbessern."
Hautkrebsreport 2019: Die wichtigsten Ergebnisse im
Überblick • Hautkrebs ist mit insgesamt über
272.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung in
Deutschland. • Insgesamt sind in Deutschland im Jahr
2017 rund 1,4 Millionen Menschen an Hautkrebs erkrankt,
davon ca. 1,2 Millionen an epithelialem Hautkrebs und ca.
210.000 am malignen Melanom. • Es gibt verschiedene
Hautkrebsformen. Man unterscheidet zwischen "hellem
Hautkrebs" (ICD 10 C44, auch "epithelialer Hautkrebs") und
"schwarzem Hautkrebs" (ICD 10 C43, auch "malignes Melanom").
• In den Jahren 2009 bis 2015 nahmen der helle Hautkrebs
um 53 Prozent und der schwarze Hautkrebs um 32 Prozent zu.
• Die meisten Neuerkrankungen entfallen auf den hellen
Hautkrebs. Ungefähr jede siebte Hautkrebsneuerkrankung (14
Prozent) ist jedoch ein schwarzer Hautkrebs. • Der
schwarze Hautkrebs ist besonders gefährlich. Dieser verläuft
- zu spät erkannt, das heißt in fortgeschrittenem Stadium -
in der Regel tödlich. • Eine Vielzahl neuer Medikamente
hat in den letzten Jahren jedoch Hoffnung geweckt. Diese
zielgerichteten Therapien können laut Studiendaten das
Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem schwarzem
Hautkrebs deutlich verlängern. • Ein bahnbrechender
Fortschritt war die Entwicklung der Immuntherapie. Diese
findet Anwendung in Form sogenannter
"Immun-Checkpoint-Inhibitoren". Für die Entdeckung des
zugrundeliegenden Wirkprinzips wurde im Jahr 2018 der
Nobelpreis verliehen. • Die real world data der TK
zeigen ebenfalls eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit.
Nach vier Jahren leben noch 35 Prozent. Die Überlebensdaten
zeigen somit einen positiven Trend, können aber noch nicht
ganz an die Daten aus klinischen Studien heranreichen. •
Nobelpreismedizin gibt es nicht zum Nulltarif. Die
Arzneimittelausgaben für Hautkrebspräparate sind um 108
Prozent gestiegen. • Männer sind vor allem in höheren
Altersgruppen über 65 Jahren von schwarzem Hautkrebs
betroffen. Frauen erkranken auffallend häufig unter 60
Jahren ("Sonnenbankknie"). • Zwischen 2015 und 2017 nahm
jährlich nur jeder fünfte gesetzlich Versicherte ein
Hautkrebsscreening in Anspruch. • Die Alters- und
Geschlechtsverteilung der Inanspruchnahme des
Hautkrebsscreenings geht in weiten Teilen mit der
Risikoverteilung des Hautkrebses einher. Frauen nehmen bis
zur Altersgruppe 70-74 J. das Hautkrebsscreening mehr in
Anspruch als Männer. In den darüber liegenden Altersgruppen
gehen mehr Männer als Frauen zum Hautkrebsscreening. •
Das Hautkrebsscreening kann sowohl von Dermatologen als auch
von Hausärzten durchgeführt werden. Versicherte nehmen beide
Facharztgruppen nahezu gleich in Anspruch. • Beim
Hautkrebsscreening handelt es sich um eine standardisierte
Untersuchungsmethode. Die Verlässlichkeit ist jedoch auch
von der Erfahrung des Untersuchers abhängig. Zukünftig
werden gut entwickelte Computerprogramme zu einer
verbesserten und breit zugänglichen Früherkennung beitragen.
• Nordrhein-Westfalen mit fast 48.000, Bayern mit rund
33.000 und Baden-Württemberg mit 26.000 Fällen sind
diejenigen Länder, wo Hautkrebs am häufigsten dokumentiert
ist (Prävalenz). Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl
verzeichnen Hessen (21.500), Niedersachsen (23.000) und
Thüringen (6.000) die meisten Erkrankten. • Hautkrebs
tritt regional unterschiedlich häufig auf. Eine höhere
Prävalenz wurde in Kreisen gefunden, in denen ein höherer
sozioökonomischer Status, eine ältere Bevölkerung und – bei
hellem Hautkrebs – ein größeres Vorkommen an
niedergelassenen Dermatologen zu verzeichnen war. • Die
Anzahl Neuerkrankungen (Inzidenz) des schwarzen Hautkrebses
ist in Bayern, im Saarland und in Hessen am höchsten (139,
145, 151 je 100.000 Versicherte). • Der häufigste
Auslöser für Hautkrebs ist UV-Strahlung, wie sie zum
Beispiel von der Sonne ausgeht. Daher ist das individuelle
Risikoverhalten in Freizeit und Beruf von großer Bedeutung.
• Die Vermeidung übermäßiger UV-Strahlung kann das
Risiko für Hautkrebs erheblich verringern. • Hautkrebs
ist mittlerweile die zweithäufigste anerkannte
Berufskrankheit.
Hautkrebs ist die häufigste
Krebserkrankung in Deutschland. Es handelt sich
um eine ernsthafte, zum Teil lebensbedrohliche Erkrankung.
Früh (genug) erkannt, ist Hautkrebs oft heilbar. Hautkrebs
kann zudem gut durch Verhaltensmaßnahmen beeinflusst werden.
Es stehen wirksame Präventionsmaßnahmen (Sonnencreme,
UV-Schutzkleidung) und eine Früherkennungsuntersuchung zur
Verfügung (Hautkrebsscreening). Diese sollten in Anspruch
genommen werden.
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Düsseldorf/Duisburg, 21. März 2019 - Mit
insgesamt rund 2 Millionen Euro fördert die Techniker
Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) in diesem
Jahr Selbsthilfeinitiativen im Land.
Für
individuelle Projekte der landesweiten
Selbsthilfeorganisationen und -verbände stellt die TK allein
570.000 Euro zur Verfügung. Förderanträge für diese Projekte
können während des gesamten Jahres direkt bei der TK
Landesvertretung in NRW eingereicht werden. Daneben
unterstützen die gesetzlichen Krankenkassen gemeinsam die
Selbsthilfe in den 53 Kreisen und kreisfreien Kommunen in
NRW über die sogenannte Pauschalförderung. Für diese
Förderung endet die Antragsfrist am 31. März 2019.
Förderung ermöglicht wegweisende Projekte "Wir
schätzen die Selbsthilfeinitiativen in Nordrhein-Westfalen
als wichtige Partner bei der Gesundheitsversorgung. Sie
helfen vielen Menschen dabei, besser mit ihrer Krankheit,
Sucht oder Behinderung zu leben", sagt Barbara Steffens,
Leiterin der TK-Landesvertretung NRW. "Uns liegt es daher
besonders am Herzen, die Initiativen bei ihrer Arbeit zu
unterstützen. So konnten wir in den vergangenen Jahren dazu
beitragen, neue innovative Angebote auf den Weg zu bringen."
Dazu zählen das Projekt FrühLink, das die Versorgung
von Menschen mit früh beginnender Demenz und ihren
Angehörigen in ganz NRW verbessert hat und als jüngstes
Beispiel "in.kontakt", eine App, die Pflegebedürftigen und
ihren Angehörigen hilft, sich untereinander auszutauschen.
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