Duisburg, 23. November 2017 – Jetzt
rollen die Lkw und bringen Hüttensand in den Matena-Tunnel.
Am Ende werden es rund 15.000 Tonnen sein, mit denen die in
die Jahre gekommene Unterführung unter dem Werkgelände der
Stahlsparte von thyssenkrupp verfüllt wird. Der 1912 erbaute
Matena-Tunnel war stark einsturzgefährdet und deshalb aus
Sicherheitsgründen Mitte 2013 geschlossen worden.
Der 1912 erbaute Matena-Tunnel war stark
einsturzgefährdet und deshalb aus Sicherheitsgründen Mitte
2013 geschlossen worden.
Bei den Arbeiten berücksichtigt
thyssenkrupp Steel Europe auch die Belange des
Denkmalschutzes, da der Tunnel durch die Verfüllung nicht
beschädigt wird, sondern als Ganzes erhalten bleibt. Wegen
der historischen Bedeutung des Duisburger Bauwerks wird das
zur Kaiser-Wilhelm-Straße gerichtete, verzierte Ost-Portal
aufbereitet sowie ein kurzes Stück des Tunnels. In diesem
Bereich gibt es später auch eine Info-Tafel für
interessierte Bürger. Die Baumaßnahme soll im Frühjahr
kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Straße bekam bis 1912 ein Dach – Schauplatz für berühmte
TV-Krimis Bevor der Matena-Tunnel zum Tunnel wurde, war es
eine ganz normale zweispurige Straße, die das
Betriebsgelände der August Thyssen-Hütte teilte und die
Hauptverbindung zwischen Bruckhausen, dem ehemaligen
Stadtteil Alsum und der Anlegestelle am Rhein war. Erste
Überlegungen zur Errichtung einer Überbauung wurden bereits
1903 gemacht.
Es dauerte aber bis zum Zeitraum von 1909 bis 1911, in dem
die Matena-Straße ein Dach bekam. Der etwa 400 Meter lange
Tunnel war für das Befahren von Schwerlastverkehr ausgelegt.
Mit der Fertigstellung verband er nun die ehemaligen
Werkteile Kokerei/Hochofenwerk mit dem Stahlwerk/Walzwerk
und war damit sowohl für die Stadt Hamborn als auch für die
August Thyssen-Hütte ein logistischer Zugewinn. Zeitweise
fuhr auch eine Straßenbahn auf diesem gepflasterten
Streckenabschnitt.
Am 29. Oktober 1910 nahm die erste Linie von Alsum durch den
späteren Matena-Tunnel über die Stadtmitte Hamborn bis nach
Buschhausen ihren Betrieb auf. 1965 wurde die Linie durch
die vier Meter hohe Röhre stillgelegt. Eine größere
Aufmerksamkeit erhielt der Tunnel als Schauplatz der
bekannten Schimanski-Krimis mit Götz George als
TV-Kommissar. In sechs Folgen war der Matena-Tunnel in den
1980er-Jahren im Fernsehen zu sehen.
Als Ersatz dient ein Rad- und Wanderweg entlang der
Stahlproduktion Die städtische Matena-Straße verlor in den
letzten Jahrzehnten ihre Bedeutung, u. a. weil ein Zugang
darüber auf das Betriebsgelände nicht mehr direkt, sondern
nur noch über die Werktore möglich war. Die dauernde
Instandsetzung der Straße sowie der z. T. gefliesten
Tunnel-Röhre, die sich im thyssenkrupp-Besitz befindet,
machte angesichts des maroden Gesamtzustands keinen Sinn
mehr. Als Ersatz für den deshalb geschlossenen Tunnel wurde
2013 ein moderner, zwei Kilometer langer Rad- und Wanderweg
nahe dem Werkgelände im Duisburger Norden, ein „Stahlpfad“,
gebaut.
Bauarbeiten sollen im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein
Mit der Verfüllung des Matena-Tunnels ist jetzt, etwa 150
Meter nach dem West-Portal begonnen worden. Als Material
dient sogenannter „Hüttensand“, ein unbedenkliches
Nebenprodukt der Stahlherstellung, das auch im Straßenbau
verwendet wird. Von der Kaiser-Wilhelm Straße kommend fahren
die Lkw bis vor den Tunneleingang und laden ab. Von hier aus
wird das Material mittels Radlader im Tunnel
quertransportiert, an der Einbaustelle abgeladen und
verdichtet eingebaut.
Vom Beginn der Einbaustelle erfolgt der Einbau rückläufig in
Richtung Kaiser-Wilhelm-Straße. Die Einbauhöhe des
Hüttensandes erfolgt bis etwa zwei Meter unter die
Tunneldecke. Der verbleibende Hohlraum wird anschließend mit
einem hydraulischen Spezialbindemittel auf Zementbasis
aufgefüllt.
Vor Beginn der Arbeiten mussten zunächst verschiedene Kabel-
und Rohrleitungen entfernt oder neu verlegt werden. Außerdem
waren noch technische Fragen wie das Ziehen von
Zwischenwänden zu klären. Weiterhin gab es während der
Ausschreibungsphase Änderungsvorschläge aus dem Bieterkreis,
welche geprüft und bewertet werden mussten. Die Bauleitung
geht nun davon aus, dass die Arbeiten zügig voranschreiten
und im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein werden.
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