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Neuer Fernwärmespeicher für die Duisburger Stadtwerke
Manfred Schneider

Duisburg, 22. August 2018 - Einen der größten und modernsten Wasserspeicher haben die Stadtwerke Duisburg heute in den Probebetrieb genommen.

Knapp zwölf Monate reiner Bauzeit wurden für den Wärmespeicher benötigt, ausgerüstet mit der Zwei-Zonen-Speichertechnologie und einem Speichervolumen von 43.800 Kubikmetern Wasser. Durch die veränderten Rahmenbedingungen im Energiemarkt wurde das am Unternehmenssitz in Hochfeld betriebene Steinkohlekraftwerk stillgelegt. Das in Duisburg-Wanheim betriebene zukunftssichere erdgasbetriebene Heizkraftwerk wurde um den neuen Fernwärmespeicher erweitert. Der Speicher hat eine Höhe von 43 Metern und 36 Meter  Durchmesser. Die Wärmekapazität  von ca. 1.450 Megawattstunden (Mwh) reicht aus, um zum Beispiel die Versorgung der 70.000 Duisburger Fernwärmekunden in den Sommermonaten für 70 Stunden sicherzustellen.

Die Baukosten belaufen sich auf rund  20 Millionen Euro.

Wie beim Laminat verlegen, immer schön von rechts nach links
„Wärmespeicher ermöglichen die zeitliche Entkopplung der Strom- und Fernwärmeproduktion“, erklärte Dipl.-Ing. Andreas Gutschek von Vorstand der Stadtwerke Duisburg A.G. „Auf diese Weise können wir den Betrieb unseres Heizkraftwerkes besser nach dem eigentlichen Bedarf, gezielter an der Marktsituation ausrichten“ sagte Gutschek weiter.

Im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk in Wanheim, wird gleichzeitig Strom und  Wärme in effizienter Kraft-Wärme produziert. Wenn dieser Strom profitabel an der Strombörse verkauft werden kann, aber die Fernwärmekunden zu diesen Zeitpunkt keine Fernwärme benötigen, können die Stadtwerke zukünftig die parallel erzeugte Wärme im neuen Speicher zwischenparken. Ist die Stromproduktion im Kraftwerk jedoch unrentabel, weil eine große Menge Strom aus regenerativen Quellen vorrangig in das Netz eingespeist  wird, dann kann die gespeicherte Wärme für die Versorgung der Fernwärmekunden genutzt werden.

Dazu Dipl.-Ing. Inno Behrens, Projektleiter bei den Stadtwerken, der den Bau des Fernwärmespeichers betreut: „Unser Kraftwerk kann während dieser Zeit mit kleiner Leistung laufen oder sogar ausgeschaltet werden. Im Sommer ist der neue Wärmespeicher in der Lage, bis zu 70 Stunden lang die Fernwärmeversorgung aufrechtzuerhalten“. 

v.li. Ing.:Markus Eferdinger (Bilfinger VAM), Dipl.-Ing. Andreas Gutschek (Stadtwerke Duisburg), Ing. Christian Höfurthner (Bilfinger VAM) und Dipl.-Ing. Inno Behrens (Stadtwerke Duisburg)
Der Duisburger Wärmespeicher gehört mit zu den ersten Wärmespeichern in Deutschland, bei den die moderne Zwei-Zonen-Speichertechnologie zum Einsatz kommt. Moderne Technologie für sichere Wärmeversorgung. Beim Zwei-Zonen-speicher ist das Speichervolumen durch ein Zwischendach in eine obere und eine untere Zone geteilt, die über Leitungen miteinander verbunden sind. In der oberen Zone befindet sich 60 bis 90 Grad warmes Wasser, das durch sein Eigengewicht einen Druck erzeugt. Dieser sorgt dafür, dass das über 100 Grad heiße Wasser in der unteren Zone nicht anfängt zu „kochen“. Damit erlaubt die Zwei-Zonen-Bauweise die Speicherung von Wasser mit über 100°C in einem drucklosen Behälter  Die Speicherhöhe wurde so gewählt, dass der statische Druck dem notwendigen Ruhedruck des Duisburg Fernwärmenetzes entspricht.

Erfunden wurde die Zwei-Zonen-Technik vom schwedischen Ingenieur Dr. Hedbäck. Der österreichische Anlagenbauer Bilfinger VAM hat die Patente übernommen und den Bau des Wärmespeichers in Auftrag der Stadtwerke Duisburg am Standort Wanheim realisiert.