Duisburg, 25. Januar 2019 – Gleich neben
dem Trainings- und NachwuchsLeistungsZentrum der Zebras
liegt eine idyllische Kleingartenkolonie. Wer auf den
Plätzen in Meiderich einen Freistoß zu hoch ansetzt, muss
bei den Laubenpiepern schon mal nachfragen, ob er den Ball
wohl zurück bekommt.
80 Jahre früher an der gleichen Stelle: Angst, Ohnmacht,
Schrecken, Leid. Die Nazis pferchen hier Juden,
Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter ein. Lassen sie so lange
unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, bis die meisten
von ihnen entkräftet sterben. Heute erinnert eine
Gedenk-Stele an die Außenstelle Meiderich-Ratingsee des
Konzentrationslagers Buchenwald.
Das Fanprojekt Duisburg hat jetzt mit viel Akribie eine
Broschüre veröffentlicht, in der sie ein gutes Dutzend
Erinnerungsorte – wie das KZ am Ratingsee – in unserer Stadt
vorstellt. Mit dieser interaktiven Stadtführung lädt das
Fanprojekt ein, sich zu erinnern an das, was ab 1933 in
Deutschland unter dem Nationalsozialismus an
menschenverachtenden und menschenzerstörenden Schrecken
möglich war. Aber auch, der Menschen zu gedenken, die damals
im NS-Wahn ihr Leben lassen mussten.
Das Din-A4-Büchlein fordert auf, unsere Stadt an diesen
Erinnerungsorten wahrzunehmen, aufzunehmen. Um Duisburg aus
einem anderen, aber wichtigen Blickwinkel kennen zu lernen.
„Gerade der Teil unserer Geschichte“, lobt Martin
Haltermann, Leiter Kommunikation & Medien beim MSV, die
„Macher“ im Fanprojekt, „in der der Nationalsozialismus für
millionenfaches Tod und Leid verantwortlich war, ist für uns
Verpflichtung, immer wieder den Menschen im Mittelpunkt all‘
unseres Tuns zu sehen, ihn zu achten, ihn zu schützen, ihm
zu helfen."
Die Broschüren versendet das Fanprojekt in diesen Tagen u.a.
an die Duisburger Schulen.
Sie bekommt man auch kostenlos donnerstags zwischen 16 und
20 Uhr beim Fanprojekt, Fuchsstraße 59, 47055 Duisburg.
Oder per
Download (3MB).
Weitere Infos zum Fanprojekt findet ihr unter
www.fanprojekt-duisburg.de
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