Duisburg, 11. Februar 2019 – Zum 42. Male fand im Hotel Landhaus Milser der
Duisburger Landhaustreff statt. 130 Gäste waren gekommen um einen interessanten
Abend im stilvollen Ambiente des Hotels zu erleben.
Darunter auch Bürgermeister Volker Mosblech und Stadtdirektor Martin Murrack.
Nach der Vorspeise
„Auberginen Lasagne mit Büffelmozzarella, Basilikum und Pinienkernen“, betrat
der bekannte und beliebte Moderator Manfred (Manni) Breuckmann die Bühne und
würdigte mit kurzen Worten den vor einigen Tagen verstorbenen Ex-Manager von
Schalke 04, Rudi Assauer.
Dann stellte er seinen ersten Gesprächspartner der Talkrunde, den früheren
Fußballprofi Uli Borowka vor. Dieser habe, so Breuckmann, eine respektable
Karriere in der Bundesliga, der für Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen
gespielt hat, hingelegt. Sechsmal sei Borowka mit der Nationalmannschaft
aufgelaufen.
"Du hast einen einen Furcht einflößenden Spitznamen gehabt, der
gleichsam so etwas wie Programm gewesen ist, man nannte dich 'die Axt' - von den
Kurven schlugen dir ein wahnsinniger Hass und Pfiffe entgegen", sagte
Breuckmann. Dazu Uli Borowka: "Ich habe den Spitznamen verteidigt, ich hatte den
Ruf und ich habe es genossen. Die ersten Jahre in Gladbach habe ich richtig
hingelangt." Manni Breuckmann: „Wolltest du denn gar nicht geliebt werden?“
Borowka: "Meine Mitspieler waren in Ordnung, die haben mich gemocht. Ich habe
nur eine Rote Karte erhalten und die unberechtigt."
Auf die Frage vom Moderator,
hattest du auch einen Lieblingsgegenspieler? - antwortete Borowka: „Ja, Ulf
Kirsten, der Schwatte. Wir spielten an einem Freitagabend in Leverkusen, der
Schiri pfeift an und nach zwei Minuten nagelt der Ulf mich von hinten um. Ich
lag auf dem Boden und sagte zu ihm: „Was ist den mit dir los? Er antwortete:
„Uli, das war vom letzten Mal!“
„Hast du im Europapokal oder in der Nationalmannschaft gegen Diego Maradona
gespielt?", fragte 'Manni' Breuckmann neugierig. "Ich habe dreimal gegen den kleinen Dicken gespielt und habe alle drei
Trikots", war die prompte Antwort.
Dann wurde der Gesprächsstoff ernster und viele der Anwesenden erfuhren heute für
sie etwas Neues.
Uli Borowka hat nach sechs Spielen in der Nationalmannschaft seinen Rücktritt
bekanntgegeben.
"Hing das mit deinem Alkoholproblem zusammen?", fragte Breuckmann.
"Es war wahnsinnig zu der Zeit. Ich hatte schon Probleme klar zu denken und war
der Meinung, dass alle gegen mich sind, habe mich schlecht behandelt gefühlt und bin
zurückgetreten", sagte Uli Borowka.
"Du hast mit einem Journalisten ein Buch
geschrieben, das hat den Titel: 'Volle Pulle – Mein Doppelleben als Fußballprofi
und Alkoholiker' hat. Hast du in der Bundesliga am Donnerstag mit dem Trinken
aufgehört, um am Wochenende spielen zu können, oder warst du ein medizinisches
Wunder? Haben sich die Mengen kontinuierlich gesteigert?"
"Ja, die
Alkoholkrankheit ist eine schleichende Krankheit", betonte Borowka. Und weiter:
„Ich war 16 Jahre lang alkoholabhängig. Habe bis morgens um drei gesoffen
und war als Erster auf dem Trainingsplatz."
"Hat das keiner gemerkt?", fragte Manni
Breuckmann.
"Wenn jemand Leistung bringt in unserer Gesellschaft, dann kann er
auch in der Woche vom Stuhl fallen!“, antwortete Borowka.
"Als du 1996 mit einem Porsche vor einen Baum gefahren bist, hat Werder Bremen
dir nahegelegt den Verein zu verlassen. Nach einigen Stationen bist du mit
Widzew Lodz Meister geworden“, wusste Breuckmann.
"Ja, ich bin der
einzige Deutsche, der Polnischer Meister geworden ist!"
Im Jahr 2000 war dann der entscheidende Bruch mit dem Alkohol. Da ist es
Mitmenschen und Freuden gelungen, ihn in eine Entzugsklinik im Sauerland zu
bringen. Borowka: "Ich bin dann vier Monate dageblieben und habe es auch komplett
verinnerlicht, bin im März 19 Jahre trocken! - Für mich gab es dann nur Schwarz
oder Weiß! - Ich habe mich für Weiß entschieden. Heute muss ich
rechtfertigen wenn ich sage: „Ich trinke keinen Alkohol!“
Uli Borowka hält
heutzutage Vorträge gegen Alkoholismus für Kinder, Jugendliche und Familien. Für
seine bewegende Geschichte wurde Uli Borowka von den Anwesenden mit riesigem
Beifall belohnt.
Gastgeber, Gäste und Künstler unter sich: v.li.: Rolf Milser, Uli Borowka, Manni Breuckmann, Antonio Pelle und Nito
Torres
Dazu passte auch der Hauptgang des Menüs: 'Rinderfilet mit Champignons und Trüffel,
an Kartoffeltörtchen und Gemüsebeilage'.
Für den zweiten Teil der Veranstaltung stellte Manni Breuckmann den Schauspieler und
Musikkabarettisten Nito Torres vor, der Mitglied im Ebertbad Oberhausen ist. Als
Torres die Anwesenden fragte, ob ihn schon jemand auf der Bühne im Ebertbad
nackt gesehen habe, meldeten gleich zwei Damen auf den vorderen Plätzen. Für den Künstler
war es nach Borowskis Vorlage nicht leicht, nach diesem bewegenden Gespräch über Fußball
und Alkohol das Publikum zu begeistern.
Aber auch Nito Torres, wurde nach seiner
markigen Rede und dem musikalischen Vortrag, mit herzlichem Beifall von den
Gästen bedacht. Manni Breuckmann verabschiedete den Künstler und machte den Weg
frei für das Dessert
'Schokotörtchen mit Vanilleeis'.
Nochmals trat Manni an das Mikrofon und bedankte sich auch im Namen der Gäste
bei der Küche für das schmackhafte Essen und den guten Service. Besonders aber
für die stets gute Veranstaltungsorganisation von Sigrid Köllman.
Dann gab er den 20. Mai 2019 als nächsten Landhaustreff-Termin bekannt. Erwartet
wird NRW-Innenminister Herbert Reul zum Thema 'Clan-Kriminologie'.
Zum Abschluss sagte Manni Breuckmann, dass er am Samstag wieder in Duisburg ist, um
das 4:0 des MSV gegen Union Berlin zu sehen.
Vielleicht diskutieren hier MSV-Trainer Torsten Lieberknecht
(rechts) und MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic schon den
'Match-Plan', um 'Mannis Wunschtraum' in die Realität
umzusetzen.
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