Duisburg, 02. Oktober 2019 – Um die
Duisburger Bürger mit Trinkwasser versorgen zu können,
fließen davon täglich mehr als 30 Milliarden in die
Duisburger Haushalte. Dafür sorgen zwei Wasserwerke, Bockum
und Wittllaer, die Eigentum der Stadtwerke sind. Dazu kommen
ein über 2.000 Kilometer langes Versorgungsnetz und ein mehr
als 62 Millionen Liter fassender Trinkwasserhochbehälter mit
fünf großen Kammern. Dieser Trinkwasserspeicher befindet
sich fünfzig Meter über dem Niveau des Stadtgebietes von
Duisburg, ist rasenbewachsen und liegt versteckt im
Duisburger Stadtwald, auf dem Försterberg.
Die Besichtigung der Baustelle war nur in kompletter
Hygienekleidung erlaubt, die Hände mussten desinfiziert
werden und die Schuhe, obwohl bereits mit den für die
Hygiene wichtigen Überziehern ausgestattet, mussten vor
Betreten der Kammer in ein Desinfektionsgemisch gestellt
werden.
Trinkwasserhochbehälter haben die Aufgabe das für die
Wasserversorgung erforderliche Wasservolumen in
einwandfreier Qualität zu speichern. Der Höhenunterschied
gewährleistet den erforderlichen Netzdruck, auch wenn es mal
zu einem Stromausfall kommt, Wasser zur Brandbekämpfung
bereit gestellt wird oder der Wasserverbrauch zum Beispiel
in der Halbzeitpause eines WM-Fußballspiels schlagartig
ansteigt.
Eine Zustandsanalyse im Jahre 2014 ergab, dass die
mineralischen Zementbeschichtungen der Kammern zum Teil
ausgelaugt sind. Das hieß: „Eine zeitnahe Sanierung ist
erforderlich!“
Thomas Oertel (rechts), Leiter der Trinkwassergewinnung,
erklärt die spezielle Beschaffenheit des Betons. Im
Hintergrund
Gutachter Professor Manfred Breitbach und Stadtwerke
Pressesprecher Thomas Kehler.
Bereits im Februar 2018, nach den notwendigen
Planungsarbeiten und den vorliegenden Genehmigungen, wurde
mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Die Ausführung erfolgt
unter der Berücksichtigung der derzeit gültigen technischen
Regelwerke. Die bereits fertiggestellten Wände sind so
glatt, damit sie keinen Nährboden für Bakterien und
Keime bieten.
Nach Fertigstellung der Arbeiten ist davon auszugehen, dass
die fünf Betonkammern über einen Zeitraum von über fünfzig
Jahren wieder dauerhaft geschützt sind, bis die nächste
Sanierung notwendig ist.
Zahlen und Fakten zur Hochbehälteranlage
Bauart: Geschlossene Betonkammern mit
trinkwassergeeigneter Zementauskleidung mit fünf Kammern.
Die Kammer 1 und 2 wurden 1952, die Kammern 3 bis 5 1964 in
Betrieb genommen.
Alle Kammern haben eine Fläche von je 2.000 m², ein
maximales Wasserfüllungsvolumen von je 12.500 m³.
Die Sanierungsphase für die ersten beiden Kammern ist für 24
Monate angesetzt, für die Kammern 3 bis 5 für 34 Monate.
Die Wiederinbetriebnahme soll im Februar 2020 (1 u. 2), bzw.
2022 (4 u. 5) erfolgen. Die dritte Kammer ist für Februar
2023 geplant.
16 Millionen Euro sind als Sanierungskosten eingeplant.
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