Duisburg,
7. Mai 2024 -
Duisburg liegt im „Touri-Trend“: Vom Hotel über die
Pension bis zur Ferienwohnung – in Duisburg gab es im
vergangenen Jahr rund 598.600 Übernachtungen. Das sind
10,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt blieben die
Gäste 1,9 Tage in Duisburg. Das teilt die Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Nordrhein beruft
sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes
Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).
„Vom Reisekoffer der
Touristen bis zum Aktenkoffer der Geschäftsleute: Die
Menschen haben Duisburg auf dem Reise-Ticket. Es kommen
reichlich Gäste. Aber die wollen guten Service. Und genau
daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte. Also
Profis, die ihren Job gelernt haben – von der
Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa. Für das
Housekeeping braucht die Branche genauso Know-how wie für
die Haustechnik. Weder ein Hotelfachmann noch eine
Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Mini-Jobber
ersetzen. Genau das versucht die Branche aber gerade“, sagt
Karim Peters von der NGG Nordrhein.
Während der
Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe
in Duisburg deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die
Branche noch längst nicht erholt. Im Gegenteil: „Mehr Arbeit
wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und
Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht
gut“, so NGG-Geschäftsführer Peters. Schon jetzt würden
kräftig Abstriche im Angebot gemacht: „Dünnere Speisekarten,
weniger Zimmer, dafür mehr Ruhetage – der Personalmangel
macht vielen Hotels, Restaurants und Gaststätten zu
schaffen“, so Karim Peters.
Dabei sei das Problem
des Fachkräftemangels oft hausgemacht: „Gute Leute bekommt
die Branche nur über gute Löhne. Und genau daran hapert es:
Wer in der Gastronomie arbeitet, hat einfach zu wenig im
Portemonnaie. Dabei sind das Kochen und Kellnern echte
Stress-Jobs. Dazu kommen Arbeitszeiten bis spät in die Nacht
und viele spontane Überstunden“, sagt NGG-Geschäftsführer
Karim Peters.
Deshalb müsse sich für die rund
6.690 Beschäftigten der Gastro-Branche in Duisburg beim Lohn
dringend etwas ändern. Die NGG Nordrein-Westfalen werde im
Sommer mit den Arbeitgebern vom Deutschen Hotel- und
Gaststättenverband (Dehoga NRW) über einen neuen
Tarifvertrag verhandeln. Die Forderung dazu liege bereits
auf dem Tisch: Die NGG will ein Lohn-Plus von 14 Prozent
erreichen. Davon sollen auch Azubis profitieren.
Es
sei dringend notwendig, mehr in den Nachwuchs zu
investieren, so Karim Peters. Denn die Abbrecherquote bei
Ausbildungen im Hotel- und Gaststättengewerbe in
Nordrhein-Westfalen liege deutlich über dem Durchschnitt
anderer Branchen. „Die Gründe dafür, die Ausbildung an den
Nagel zu hängen, sind ganz unterschiedlich: Die Azubis
begreifen schnell, dass sie noch arbeiten müssen, wenn
andere längst frei haben. Dazu kommt, dass das Klima zum
Beispiel in den Küchen oft rau ist. Da hilft es auch nicht,
wenn Gäste mit dem Trinkgeld quasi ein Trostpflaster
kleben“, sagt Karim Peters.
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