Duisburg- 28. Februar 2017 - Sie kamen
aus vielen Städten, die Trigeminusneuralgie-Betroffenen,
deren Angehörige, Mediziner, Politiker und Vertreter von
Gesundheitskassen. Vor einem bestens gefüllten Saal konnten
Sana-Klinken-Geschäftsführer Dr. Stephan Puke und Harald
Jeschke als Sprecher der Selbsthilfegruppe
Duisburg/Niederrhein beim bundesweit ersten
Trigeminusneuralgie-Tag Menschen begrüßen, die aus Aachen,
Berlin, Frankfurt und den unterschiedlichsten NRW-Städten
angreist waren, was Organisator Harald Jeschke beinahe
fassungslos machte.
"Wenn betroffene Menschen im Rollstuhl
aus Berlin oder eine stark sehbehinderte
Trigeminusneuralgie-Patientin aus Frankfurt anreist ist das
einfach unglaublich, zeigt aber deutlich den Leidensdruck
der Menschen und dem Wunsch nach mehr Informationen."
Sie begrüßten die Teilnehmer. V.r.: Dr.
Stephan Puke, Duisburgs Sana-Kliniken-Geschäftsführer,
Harald Jeschke (Sprecher Selbsthilfegruppe
Duisburg/Niederrhein und Pressesprecher TN Deutschland e.V.
sowie Trigeminusneuralgie Deutschland Vereinsvorsitzender
Norbert Jaitzig aus Berlin
Auch deshalb wiesen
Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas sowie das Mitglied im
NRW-Landtag-Gesundheitsausschuss Rainer Bischoff mit
deutlichen Worten darauf hin, wie wichtig in unserer
heutigen Gesellschaft Ehrenamt und Selbsthilfe sind.
Bäbel Bas (SPD MdB)
Harald Jeschke mahnte auch deshalb an,
dass die Politik helfen muss, die Hürden bei Vereinsgründung
in punkto Amtsgerichtseintragung und beim Fiskus von
beschämend hoch, zu kompliziert und zum Teil abschreckend
auf eine sehr niedrige Höhe bringen sollten.
In den zwei Stunden der Vorträge
erfuhren die Gäste anschaulich von den Professoren die
wichtigsten Informationen zur Diagnose (Professor D. Wilhelm
Naciemento),
chirurgischen Eingriffen (Professor Dr.
Martin Scholz)
und von der Leiterin der Schmerzambulanz
der Sana Kliniken Dr. Alexandra Knille die wesentlichen
Elemente zur professionellen Schmerzbekämpfung und die zur
Verfügung stehenden Medikamente.
Das zur Zeit viel medial viel
diskutierte Thema Cannabis von den Experten derzeit bei der
Trigeminusneuralgie als wenig relavantes Hilfsmittel
angesehen wird.
Professor Dr. Wilhelm Naciemento wies
ausdrücklich darauf hin, dass es zwingend angeraten ist,
Zahnärzte bedeutend mehr als bisher auf die Untersuchung auf
eine Reizung des Trigeminusnerves zu animieren, als
Patienten völlig unnötigen Zahnbehandlungen mit Entfernung
vieler Zähne oder Wurzelbehandlungen auszusetzten, die den
Trigeminusnerv extrem reizen und das Leid vervielfachen.
Die Ziele:
- Aufklärung zur Trigeminusneuralgie
- Koordinierung der
Trigeminusneuralgie-Selbsthilfegruppen
- Zusammenarbeit mit Kompetenzzentren
- mit Kliniken im deutschsprachigen Raum Erstellung eines
Registers zu Trigeminusneuralgie
- enge Zusammenarbeit mit der in Köln
angesiedelten Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV,
Körperschaft des öffentlichen Rechts), in der 53.000
Vertragszahnärtze sowie mehr als 10.000 angestellte
Zahnärztinnen und Zahnärzte vereinigt sind und den
Leistungskatalog für 70.000 Bundesbürger ausarbeitet.
In der der öffentlichen Veranstaltung
folgenden Mitgliederversammlung Vereins
Trigeminusneuralgie Deutschland e.V. wurde beschlossen, dass
der Trigeminusneuralgie-Tag 2018 analog zum international
seit 27 Jahren durchgeführten "Gesichtsschmerztag" (z.B. in
New York) ab 2018 stets am 07. Oktober eines Jahres,
losgelöst vom allgemeinen Tag der Seltenen Krankheiten, in
Deutschland abzuhalten.
Um aufklärend wirken zu können, wird
dieser Tag in unterschiedlichsten Städten mit Hilfe von dort
angesiedelten Selbsthilfegruppen und Kliniken mit
neurologischen Abteilungen abgehalten. Deshalb wurde
beschlossen, dass der nächste Trigeminusneuralgie-Tag
inklusive Mitgliederversammlung am Samstag, 6. Oktober 2018
in Aachen stattfinden soll.
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