Duisburg, 20. Dezember 2016 – Kurz nach
20 Uhr ist ein Lkw am Montagabend auf den Berliner
Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast und hat
12 Menschen getötet und 49, zum Teil schwer, verletzt. Die
'Amok-Fahrt' ist als 'Terroranschlag' eines bisher
unbekannten Täter
zu werten, der den Lkw gestohlen und den polnischen Fahrer
getötet hatte. Der festgenommene junge Afghane aus
Pakistan hat immer wieder bestritten, an der Tat beteiligt
gewesen zu sein.
Diese unfassbaren Ereignisse führen
jetzt auch in Duisburg zu zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen.
Wie die Stadt heute gegen Mittag mitteilte, werden,
natürlich in enger Abstimmung mit der Polizei, zwei große
mobile Sperren an Zufahrtswegen des Weihnachtsmarktes
aufgestellt. Diese sind während der Öffnungszeiten des
Marktes auch mit Mitarbeitern der Polizei und des
Ordnungsamtes besetzt.
Außerdem werden auf dem
Weihnachtsmarkt weitere zahlreiche technische
Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Die Maßnahmen
haben zum Ziel, ein schnelles Durchfahren mit Lkw oder Auto
zu verhindern.
Die Umsetzung erfolgt heute im Laufe
des Tages durch die Stadt Duisburg mit Unterstützung der
Freiwilligen Feuerwehr. Die Zahl der Ordnungskräfte, die
in diesem Jahr sowieso erhöht war, wird nochmals
aufgestockt.
Oberbürgermeister Sören Link zum Anschlag in
Berlin Liebe Duisburgerinnen und Duisburger,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
gestern Abend erreichten uns schreckliche Nachrichten aus
Berlin. 12 Menschen starben, 48 wurden zum Teil sehr schwer
verletzt. Sie wurden Opfer eines unmenschlichen Terroraktes.
Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen der
Todesopfer. Und bei den Verletzten und ihren Angehörigen,
mit denen wir hoffen, dass es ihnen bald besser geht.
Dieser feige Anschlag war zugleich ein
menschenverachtender Angriff auf uns alle. Ein Angriff auf
unsere Lebensweise, unsere Freiheit und unsere Demokratie.
Er sollte uns treffen in der Art, wie wir leben. Wie wir gut
und friedlich zusammenleben. Auch und gerade in Duisburg.
Die Tat hinterlässt Abscheu und Entsetzen. Aber auch
Verunsicherung und Sorge. Denn sie macht uns bewusst, wie
verwundbar wir sein können. Und welche Gefahren unser Leben
in Freiheit und Demokratie bergen kann, wenn es
skrupellose Terroristen und Mörder darauf anlegen.
Aber: Sorge und Verunsicherung sind schlechte
Berater. Und das gilt auch für unüberlegt geäußerte
vermeintliche Problemlösungen. Oder pauschalisierte
Schuldzuweisungen. Gerade jetzt müssen wir zusammenstehen.
Wir müssen entschlossen handeln, aber auch dabei unsere
Werte leben. Wir haben heute einige zusätzliche
Vorkehrungen getroffen, um den Duisburger Weihnachtsmarkt
sicherer zu machen. Vielleicht werden wir uns an daran
gewöhnen müssen. Aber wir dürfen und werden
nicht zulassen, dass es Terroristen gelingt, in unserer
Stadt Hass und Zwietracht zu säen. Die
Verletzung durch den feigen Anschlag trägt uns auf,
gemeinsam für unsere Werte, für unsere
Gesellschaft und für die Art, wie wir leben, einzutreten.
Duisburg, meine Damen und Herren, trauert mit
Berlin. Der gestrige Terror hat auch uns in Duisburg
zutiefst getroffen. Aber Duisburg lässt nicht zu, dass der
Terror gewinnt.
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