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Kapriolen, Unwetter und Rekorde -
Redaktion Harald Jeschke
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Spenden: Aktion
Deutschland Hilft. Stichwort: Hochwasser
Deutschland
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020
30 (Bank für Sozialwirtschaft)
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Kälte und Schnee
trotz Klimawandel
|
•
Schnee und Kälte nicht
im Widerspruch zum
Klimawandel
• Trotz kalter Phasen
überdurchschnittlich
milder Winter
• Menschen haben sich an
das neue Klima gewöhnt
• Erwärmung kann für
mehr Schnee sorgen
Bonn, 7. Februar
2023 – Schnee und
strenger Frost: Kaltes
Wetter steht nicht im
Widerspruch zum
Klimawandel. Trotz
kurzer winterlicher
Phasen fällt auch dieser
Winter in Deutschland
überdurchschnittlich
mild aus. Während Schnee
hierzulande seltener
wird, könnte der
Klimawandel in anderen
Ländern sogar das
Gegenteil bewirken.

Kalte Winter mit Schnee
und Eis sind auch in
Zeiten des Klimawandels
möglich. Foto
Shutterstock
„Eine Schneeflocke macht
noch keinen Winter –
genau so widerlegen ein
paar mehr Schneeflocken
nicht den Klimawandel.
Hier wird häufig Wetter
mit Klima gleichgesetzt.
Es wird auch in Zukunft
über kurze Zeiträume
kalt sein aber
langfristig erwärmt sich
das Klima trotzdem.
Kältewellen wird es in
unseren Breiten immer
geben, sie werden eben
nur deutlich seltener
und wahrscheinlich auch
weniger ausgeprägt
ausfallen“, stellt Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline, klar. So
hat sich beispielsweise
die Anzahl der Tage mit
Dauerfrost in
Deutschland in den
letzten 30 Jahren von
etwa 20 auf 10 Tage im
Jahr halbiert.
Starke Schneefälle
könnten regional sogar
zunehmen
Der
Zusammenhang zwischen
Schnee und dem
Klimawandel ist
allerdings nicht ganz so
einfach herzustellen. In
Deutschland sind die
Winter etwa seit den
1970er-Jahren immer
schneeärmer geworden. In
anderen Regionen der
Erde, wie zum Beispiel
in Teilen der USA, hat
es jedoch mehr
geschneit. Ein Grund
dafür kann
paradoxerweise die
wärmere Atmosphäre sein:
Pro 1 Grad Erwärmung
kann die Luft nämlich
sieben Prozent mehr
Feuchtigkeit aufnehmen.
Im Sommer sorgt das für
mehr Starkregen, im
Winter kann es bei
passenden Bedingungen
aber auch mehr Schnee
bedeuten.
Besonders in Nordamerika
gab es in jüngster
Vergangenheit häufig
intensive Kältewellen.
Hierbei könnte der
veränderte Verlauf des
Jetstream, dem
Starkwindband in etwa 10
Kilometern Höhe, eine
Rolle spielen. Es wurde
häufig ein starkes
Mäandrieren des
Jetstream beobachtet,
welches ein Vordringen
sehr kalter Luft polaren
Ursprungs weit nach
Süden zur Folge hat.
Früher „normale“ Winter
kämen uns jetzt kalt
vor
Verglichen mit dem
Klimamittel von 1961 bis
1990 waren alle Winter
der vergangenen zehn
Jahre in Deutschland
überdurchschnittlich
mild – in den Wintern
2015/16 und 2019/20 lag
die Temperatur sogar
mehr als drei Grad über
dem Mittel. Auch der
diesjährige Winter fügt
sich trotz Kältephasen
mit einer aktuellen
Abweichung von plus 2,6
Grad in die Reihe milder
Winter ein.
Somit hat sich schon ein
gewisser
Gewöhnungseffekt an das
neue Klima eingestellt.
Kalte Phasen sind in der
Regel nicht mehr ganz so
kalt wie vor 30 Jahren
und sehr milde Phasen
werden hingegen häufiger
und dauern länger an.
Der globale
Erwärmungstrend schließt
dennoch mitnichten
regional kalte und
schneereiche Winter aus.
|
Und jährlich
grüßt das Murmeltier -
Wettermythen auf dem
Prüfstand |
•
Wetterprognosen
hergeleitet von
Bauernregeln,
Naturbeobachtungen und
persönlicher Erfahrung
•
Trefferquoten meist
zufällig
• An
ein paar Regeln ist
jedoch was dran
Bonn, 1. Februar
2023 – In den USA wird
jedes Jahr am 2. Februar
der Murmeltiertag mit
Volksfesten gefeiert.
Die Tiere werden zum
ersten Mal aus ihrem Bau
gelockt: Sehen sie ihren
Schatten, soll der
Winter noch weitere
sechs Wochen dauern.
Hierzulande wird dem
Spektakel kaum Beachtung
geschenkt, obwohl eine
deutschsprachige
Bauernregel
dahintersteckt. Anlass
genug, um weiteren
Wettermythen wie dem
Mond als Wetterpropheten
oder Flüssen als
Wetterscheide auf den
Grund zu gehen.
Zu
Plaudereien und
Smalltalks gehört das
Thema Wetter immer dazu.
Betrifft es doch einfach
alle und ist in der
Regel unverfänglich.
Schwierig wird es, wenn
es in den Bereich der
Vorhersage geht.
Wetterprognosen von
Laien gehören vermutlich
zu den alltäglichsten
Weissagungen der Welt.
Jedoch werden diese
oftmals aus Regeln
hergeleitet, die aus dem
Reich der Mythen
stammen, oder auf rein
persönlicher Erfahrung
beruhen.
Ob damit das Blaue vom
Himmel gelogen wird,
deckt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline auf.
Ob
Murmeltier, Hahn oder
Siebenschläfer – Tiere
sind oft Hauptdarsteller
in Wettermythen. Doch
mangels meteorologischer
Grundkenntnisse ist ihre
Vorhersagequalität
weniger gut. Treffer
sind reiner Zufall. Foto
Shutterstock
•
Das
Murmeltier sagt den
Verlauf des Winters
vorher
Goldhausen: „Der
Murmeltiertag fällt
nicht durch Zufall auf
den christlichen
Feiertag Mariä
Lichtmess. Dem wird
nämlich - einer Reihe
deutschsprachiger
Bauernregeln nach - eine
besondere Bedeutung im
Hinblick auf die weitere
Entwicklung des Winters
zugesprochen. Regeln wie
zum Beispiel ‚Ist‘s
an Lichtmess hell und
rein, wird‘s ein langer
Winter sein‘ sind
aber eher ein Mythos, da
das Wetter an einzelnen
Tagen nicht
aussagekräftig ist. Das
bestätigt die
Trefferquote der
possierlichen Tiere als
Wetterpropheten, die
laut einer Studie mit 37
Prozent im Bereich des
Zufalls liegt.
•
Bei
Vollmond schlägt das
Wetter um
Goldhausen: „Falsch. Der
Mond hat keinen Einfluss
auf das Wetter, weder
seine Schwerkraft noch
seine Strahlung. Die
Mondphasen Die
Mondphasen haben keine
Auswirkungen auf das
Wetter. Sie ereignen
sich überall auf der
Welt zum gleichen
Zeitpunkt und können
demnach gar nicht auf
das lokale Wetter
einwirken.“
Mond
mit Hof gibt Regen
Goldhausen: „Stimmt
grob, wenn man Halo
statt Hof sagen würde,
wäre es exakt. Die Regel
gibt es auch in der
modernen Variante: ‚Hat
der Mond einen Hof, wird
das Wetter doof‘. Aber
eigentlich ist damit
nicht ein ‚Hof‘, sondern
ein Halo gemeint. Das
reimt sich dann leider
nicht.
Haben Mond oder einen
Halo, gibt es meistens
Regen. Es ist deshalb
wichtig zu
unterscheiden, ob ein
lichtdurchfluteter
Bereich unmittelbar um
den Mond, ein Hof, auch
Korona genannt, oder
aber eine ringförmige
Haloerscheinung gemeint
ist. Eine Korona
unterscheidet sich
optisch darin vom Halo,
dass sie näher am Mond
ist. Bei dieser hält das
schöne Wetter an.“
•
Flüsse
sind eine Wetterscheide
Goldhausen: Stimmt
nicht. Flüsse - auch der
Rhein oder die Elbe -
stellen keine
Wetterscheiden dar. Eine
Wetterscheide ist die
Grenzlinie, die Gebiete
mit unterschiedlichem
Wetter trennt. Diese
entsteht durch
geografische oder
geologische
Gegebenheiten.
Um das Wetter zu
beeinflussen, muss die
Geografie groß genug
sein - besonders in der
Höhe. Dementsprechend
sind Gebirge
Wetterscheiden. Flüsse
und Seen hindern kein
Wetterphänomen an seiner
Ausdehnung - auch
Gewitter nicht. Hat
sich ein Gewitter einmal
ausgebildet, ist die
daran beteiligte Energie
so gewaltig, dass auch
geringe
Temperaturunterschiede
zwischen Land und Fluss
keinen Einfluss auf die
Zugrichtung des
Gewitters nehmen.“
•
Abendrot
- Gutwetterbot,
Morgenrot mit Regen
droht
Goldhausen: „Richtig. An
diesen beiden Regeln ist
etwas dran - zumindest
in vielen Fällen! Färbt
sich der Himmel abends
rot, so ist häufig eine
Wetterfront gerade nach
Osten abgezogen. Nicht
selten stellt sich
anschließend zumindest
vorübergehend
Hochdruckwetter ein.
Genau andersherum
verhält es sich am
Morgen.
Ein roter Himmel in den
Frühstunden kündigt
meist aufziehende
Regenwolken an. Diese
Wetterregeln stimmen
aber längst nicht
immer.“
•
Der
Hundertjährige Kalender
stimmt
Goldhausen: „Falsch.
Falls das Wetter mal mit
dem Hundertjährigen
Kalender übereinstimmt,
ist das wirklich reiner
Zufall. Der
Hundertjährige Kalender
wurde im 17. Jahrhundert
von dem Abt Mauritius
Knauer verfasst. Das
Buch sollte eine
Wettervorhersage
ermöglichen. Es steht in
einer Tradition von
Bauernkalendern und
Lunarkalendern, die bis
ins ausgehende
Mittelalter reicht.
Knauers
‚wissenschaftliche‘
astrologische Grundlage
war allerdings auch
schon zu seiner Zeit
umstritten.
Er ging davon aus, dass
die zu dieser Zeit
bekannten sieben
‚Planeten‘ Mond, Saturn,
Jupiter, Mars, Sonne,
Venus und Merkur das
Wetter in einer festen
Abfolge, jeweils ein
Jahr lang von
Frühlingsbeginn bis
Winterende beeinflussen.
Den Planeten wurden
dabei jeweils
Eigenschaften wie
trocken oder kalt
zugesprochen. Doch
Planeten haben auf das
Wetter keinen Einfluss.
Treffer in der
Vorhersage sind rein
zufällig.“
|
Amphibien leiden
unter warmen Wintern -
Das Dilemma mit der
Klimakrise
|
•
Wintermonate seit
1992 um mehr als 1,5
Grad wärmer
•
Winterstarre
heimischer Amphibien
gestört Futter noch
nicht vorhanden
•
Plötzlicher Frost
bedeutet Erfrieren
•
Geschwindigkeit
der Klimaveränderung
erschwert Anpassung
Bonn, 1. Februar
2023 – Durch die
zunehmende Anzahl
überdurchschnittlich
warmer Wintertage werden
unsere heimischen
Amphibien immer häufiger
in ihren
Winterquartieren
geweckt. Das geht den
Tieren an die Substanz.
Durch das Rauf- und
Runterfahren der
Körpertemperatur sind
die damit verbundenen
Stoffwechselprozesse
sehr kräftezehrend. Es
fehlt zudem die Nahrung,
um den Energiespeicher
ausreichend aufzufüllen.
Die Insekten auf dem
Speiseplan von Lurchen
wie Frosch und
Salamander sind
schlichtweg noch nicht
da, denn für diese ist
es dennoch zu kalt.
Den Winter verbringen
heimische Amphibien wie
Laubfrosch,
Feuersalamander und Co.
in geschützten
Winterquartieren, in
denen sie die eisige
Jahreszeit unbeschadet
überdauern können.
Geschützt vor Frost,
Fressfeinden und
weiteren schädlichen
Einflüssen, verborgen
unter Laub, in Höhlen
oder eingegraben in der
Erde locken die ersten
Sonnenstrahlen und damit
länger andauernde höhere
Temperaturen die Tiere
im Frühjahr dann ans
Tageslicht. Das
Laichgeschäft beginnt.
Normalerweise!
Der Frosch ist wach -
das Futter ruht
Durch
den Klimawandel ist der
Winter jedoch nicht mehr
das, was er mal war. „Um
mehr als 1,5 Grad ist
die Temperatur seit 1992
in den Wintermonaten in
Deutschland angestiegen,
kalte Winter mit langen
Frostperioden sind sehr
selten geworden. Erst
kürzlich wurden zum
Jahreswechsel
Rekordtemperaturen
zwischen 15 und 20 Grad
gemessen, die
jahreszeitlich gesehen
eher in einen April oder
Mai passten“, stellt
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline, fest.

Amphibien, wie dieser
Grasfrosch, wachen in
den zunehmend milden
Wintern außerplanmäßig
auf, wenn die
Temperaturen ihre
Lebensgeister wecken.
Für die Tiere ist das
durchaus problematisch,
denn ihr Erwachen
bedeutet Futtermangel
und bei plötzlichem
Frost den Tod. Foto
Shutterstock
Die Amphibien wachen bei
solch
überdurchschnittlich
hohen Temperaturen in
den Wintermonaten immer
häufiger wieder auf.
Sandra Honigs,
stellvertretende
Direktorin und Kuratorin
für den Landbereich im
Aquazoo Löbbecke Museum
Düsseldorf, erklärt:
„Das außerplanmäßige
Erwachen ist für die
Amphibien ein großes
Dilemma. Es ist
besonders kräftezehrend,
da unter anderem das
Futter, das die Lurche
benötigen würden, nicht
vorhanden ist. Für
zahlreiche Wirbellose,
die normalerweise auf
dem Speiseplan unserer
heimischen Frosch- und
Schwanzlurche stehen,
wie Mücken, Fliegen oder
Regenwürmer, ist es
tatsächlich noch viel zu
kalt.
Das liegt daran, dass
die Böden, in denen die
Futtertiere sich
aufhalten, im Vergleich
zur Luft noch sehr kalt
sind. Das gilt auch für
die Gewässer, in denen
viele Arten sich
fortpflanzen. Auch die
Futterpflanzen der
Insekten sind noch lange
nicht so weit. Die Zeit
der Insekten ist demnach
noch lange nicht
gekommen und so müssen
die zur Unzeit erwachten
Lurche hungern und ihre
(Fett-) Reserven
verbrauchen. Diese
Energiereserven fehlen
ihnen dann, wenn sie
erneut zur eigentlich
richtigen Zeit im
Frühjahr erwachen und
sich auf Wanderschaft
begeben, um nach
Nahrung, Partner und
Laichplätzen zu suchen.“
Brechen plötzlich
Frostnächte herein,
werden die erwachten
Amphibien kalt
überrascht und
erfrieren. Auf diese
Weise werden
Populationen empfindlich
dezimiert.
Durchschlafen auch bei
Amphibien Schlüssel zur
Gesundheit
Dabei
ist eine mehrwöchige gut
„durchgeschlafene“
Winterruhe für die
heimischen Amphibien und
ihre inneren
biologischen Prozesse
durchaus gesund und
gehört für ihren
Jahresrhythmus und ihr
Verhalten einfach zu
ihrem Leben dazu. Wobei
- genauer gesagt -
Amphibien eher in eine
Winterstarre verfallen,
da sie wechselwarm sind.
Sie kühlen
„unfreiwillig“ ab und
ihre Körperfunktionen
werden so weit
runtergefahren, dass sie
ruhen müssen. Daher
wachen sie auch
ungewollt wieder auf,
wenn es zu warm wird.
Winterruhe und
Winterschlaf halten
tatsächlich im engeren
Sinne nur gleichwarme
Tiere, die ihre
Körpertemperatur
aufrechterhalten können.
„Es bleibt abzuwarten,
wie rasch sich die Tiere
an diesen Wandel
anpassen können. Im
Erdzeitalter gab es
immer wieder klimatische
Veränderungen, an die
sich die Lebewesen
langfristig anpassen
konnten – durch
Evolution. Diese braucht
jedoch Zeit und bei den
meisten Lebewesen viele
Generationen. Mit der
Geschwindigkeit der
menschengemachten
Klimaveränderung kann
dieser Prozess kaum
mithalten.
Bedauerlicherweise
können wir die Lurche
dabei kaum unterstützen,
außer indem wir alles
daransetzen, die
Klimaveränderung so
schnell wie möglich zu
stoppen“, so Sandra
Honigs.
Schon im Februar gehören
die Erdkröten zu den
ersten Wanderern unter
den Amphibien. Sie
machen sich besonders
nach einem milden Winter
oftmals bereits jetzt
auf den Weg zu ihren
Laichgewässern. Auch der
Grasfrosch ist früh
aktiv und sitzt bereits
im Wasser, um nach
seinen Partnern Ausschau
zu halten. Bald werden
sich auch die anderen
heimischen
Amphibienarten zu ihnen
gesellen.
|
Vom
Schneeflöckchen zum
Schwergewicht |
So viel
wiegt Schnee
•
Viel Neuschnee
für Mittelgebirge und
Alpen in Sicht
•
Schneelast kann
zur Gefahr werden
•
Nasser Schnee am
schwersten
•
Größte jemals
beobachtete Schneeflocke

Eine stetig wachsende
Schneelast wird für
Dächer schnell zu einer
tonnenschweren
Bedrohung. Foto
WetterOnline
Bonn, 31. Januar
2023 – Auch wenn die
Schneeflocken locker und
leicht rieseln, eine
Schneedecke kann mit bis
zu 800 Kilogramm pro
Kubikmeter sehr schwer
sein. Nicht selten führt
die Schneelast daher zu
umgeknickten Bäumen,
Strommasten und
eingestürzten Dächern.
Besonders vom Erzgebirge
bis zum Alpenrand kommt
in dieser Woche
punktuell über ein
halber Meter Neuschnee
zusammen.
Das Gewicht einer
Schneedecke variiert
nach Beschaffenheit und
Alter und hängt dabei in
erster Linie vom
Wassergehalt ab. In der
Tat ist das Gewicht
einer Schneelast nicht
zu unterschätzen und
kann bedrohlich werden,
obwohl doch
Schneeflocken so fluffig
leicht vom Himmel
fallen. Besonders
gefährlich wird es, wenn
Tauwetter mit Regen
einsetzt: „Die
Schneedecke saugt sich
voll wie ein Schwamm und
das Einsturzrisiko ist
dann am größten.
Hausbesitzer sollten
also bei angekündigtem
Regen nicht auf das
Tauwetter hoffen,
sondern spätestens jetzt
prüfen, ob die
Standsicherheit des
Daches gewährleistet
ist,“ erklärt Björn
Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline.
In den
kommenden Tagen gibt es
in den östlichen
Mittelgebirgen und den
Alpen oberhalb von 500
Metern Höhe immer wieder
nasse Schneefälle. Die
Schneelast wächst dort
somit stetig an.
Rekord: Schneeflocke so
groß wie ein
Medizinball
Zu
Beginn seiner Reise
wiegt ein einzelnes
Schneekristall
durchschnittlich nur
vier Milligramm und hat
einen Durchmesser von
fünf Millimetern. Aus
vielen winzigen
Kristallen, die sich in
der Luft verbinden,
entwickeln sich die nach
unten schwebenden
Schneeflocken. Die
größten Exemplare
entstehen, wenn die
Kristalle zusätzlich
durch Wasser
aneinandergebunden
werden.
Die größte durch das
Guinness-Buch der
Rekorde dokumentierte
Schneeflocke hatte einen
Durchmesser von 38
Zentimetern. Wie schwer
diese gewesen sein
könnte, lässt sich nicht
ermitteln, da über ihre
Beschaffenheit nichts
bekannt ist. Übrigens
rieselt und trudelt eine
Schneeflocke mit rund
vier Kilometern pro
Stunde zu Boden. Sie
wird nicht schneller,
wenn sie während des
Fallens weiterwächst,
weil der Luftwiderstand
dem Gewicht
entgegenwirkt.
Liegender Schnee wird
schwerer
Sobald
Schneeflocken auf Bäume,
Dächer oder den Boden
fallen und eine
Schneedecke bilden,
verändern sich diese.
Eine pulvrige
Schneedecke aus feinen
sechsstrahligen
Kristallen und Luft hat
mit etwa 30 Kilogramm
pro Kubikmeter die
geringste Dichte. Wird
diese Schneedecke durch
Wind verfrachtet,
brechen die feinen
Verästelungen der
einzelnen Kristalle. Die
luftgefüllten Hohlräume
in der Schneedecke
werden kleiner und der
Schnee kompakter. Er
erreicht dann schon eine
Dichte von etwa 50
Kilogramm pro
Kubikmeter.
Schmelzprozesse
beschleunigen die
Veränderung des Schnees.
Durch mehrmaliges
Frieren und Tauen nimmt
die Dichte der
Schneedecke immer weiter
zu und erreicht bei
Altschnee nach einigen
Tagen Werte von 200 bis
500 Kilogramm pro
Kubikmeter. Auf einem
nur 100 Quadratmeter
großen Dach lastet somit
ein zusätzliches Gewicht
von bis zu 50 Tonnen
Schnee.
Nasser Schnee und Regen
erhöhen das Gewicht
Schnee
fällt bei Temperaturen
nahe dem Gefrierpunkt
als feuchter und
schwerer Nassschnee vom
Himmel. Die sich daraus
bildende Schneedecke hat
eine Dichte von etwa 200
Kilogramm pro
Kubikmeter. Schneit es
anhaltend und stark, so
verändert sich die
Dichte der Schneedecke
unabhängig vom Wind.
Allein durch den Druck
des neu auflagernden
Schnees werden die
unteren Schichten der
Schneedecke stark
zusammengepresst.
Bei einsetzendem Regen
füllen sich die
Hohlräume der
Schneedecke mit
Regenwasser. Da ein
Liter Wasser ein
Kilogramm wiegt, erhöht
sich das Gewicht der
Schneedecke zum Beispiel
auf einem Dach bei einer
Regenmenge von 15 Litern
um 15 Kilogramm pro
Quadratmeter. Erst wenn
die Schneedecke komplett
mit Wasser gesättigt
ist, fließt weiter
fallender Regen ab.
Schneeart und ihre
ungefähre Dichte (kg/m³)
Neuschnee trocken 30 -
50
Neuschnee normal 50 -
100
Neuschnee nass 100 - 200
Altschnee 200 - 600
Firn
600 - 800
Gletschereis 900
Reines
Eis 917
|
2023 beginnt mit
deutlich zu mildem und
oft trübem Januar |
Deutschlandwetter im
Januar 2023
Offenbach, 30. Januar
2023 – Die Häufung viel
zu milder Januarmonate
hält unterunterbrochen
an, wie auch das Jahr
2023 bestätigt. Der
ursprüngliche Eismonat
hat seinen Ruf als
solcher verloren und
erreichte auch in diesem
Jahr wieder einen Platz
auf der Liste der zehn
wärmsten Januarmonate
seit 1881. Den dafür
entscheidenden Anstoß
lieferten die
frühlingshaften
Rekordtemperaturen am
Neujahrstag sowie die
teils rekordmilde und
auch niederschlagsreiche
erste Monatshälfte.
Eine Temperaturanpassung
auf das typische
Januarniveau sowie damit
einhergehende regionale
Schneefälle sorgten in
den letzten beiden
Wochen für ein wenig
Winterfeeling, das
schwerpunktmäßig im
Bergland verspürt werden
konnte. Der Winter legte
im Januar 2023 somit nur
ein kraftloses Gastspiel
an den Tag, wie der
Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten
Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen
konstatierte.
Temperatur im Januar
2023 so hoch wie in
einem typischen März
Der
Temperaturdurchschnitt
lag im Januar
deutschlandweit bei 3,5
Grad Celsius (°C) und
damit 4,0 Grad über dem
Wert der international
gültigen Referenzperiode
1961 bis 1990. Im
Hinblick auf die
aktuelle und wärmere
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 betrug die
Abweichung 2,6 Grad.
Entsprechend lag das
diesjährige
Januar-Temperaturmittel
auf dem Niveau eines
typischen Monats März
(Periode 1961 bis 1990).
Außergewöhnlich waren
auch die landesweiten
frühlingshaften
Rekordtemperaturen am
Neujahrstag. Den
Spitzenwert präsentierte
dabei Freiburg am
Oberrhein mit 19,5 °C.
Am 19. wurde in
Meßstetten auf der
Schwäbischen Alb mit
-16,8 °C die kälteste
Temperatur im Januar
erreicht.
Nasse Westhälfte mit
hohen Niederschlägen in
den Staulagen der
Mittelgebirge Die milden
und feuchten
atlantischen Winde
bescherten vor allem dem
Westen eine regenreiche
erste Monatshälfte. Am
12. registrierte
Wipperfürth-Gardeweg im
westlichen Sauerland mit
71,9 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) die
bundesweit höchste
Tagessumme. Insbesondere
im Stau der
Mittelgebirge erreichten
die Januarmengen lokal
über 200 l/m².
Erst in der zweiten
Januarhälfte
verwandelten sich die
Niederschläge
gebietsweise in Schnee,
der dem Bergland auch
bis Monatsende erhalten
blieb. In der Fläche
brachte der Januar mit
rund 67 l/m² knapp zehn
Prozent mehr
Niederschlag
(Referenzperiode 1961
bis 1990: 61 l/m²).
Im Vergleich zu 1991 bis
2020 war die
Niederschlagsmenge in
etwa ausgeglichen (65
l/m²). Sonniges
Nordseeumfeld und
Bergland, in der breiten
Mitte oftmals trüb Mit
etwa 35 Stunden
verfehlte die
Sonnenscheindauer im
Januar ihr Soll von 44
Stunden (Periode 1961
bis 1990) um fast 20
Prozent.
Im Vergleich zu 1991 bis
2020 (52 Stunden) betrug
die negative Abweichung
rund 35 Prozent. Mit dem
Nordseeumfeld und dem
Bergland waren es die
exponierten Lagen der
Republik, die mit
örtlich teils über 60
Stunden den meisten
Sonnenschein verbuchen
konnten.
Das Wetter in NRW im
Januar 2023 (In Klammern
die vieljährigen
Mittelwerte der
internationalen
Referenzperiode
1961-1990. Der Vergleich
aktueller mit diesen
vieljährigen Werten
ermöglicht eine
Einschätzung des
längerfristigen
Klimawandels)
NRW feierte den
Jahreswechsel in
rekordwarmer Januarluft.
In den Niederrungen ging
es auf über 17 °C. Im
weiteren Verlauf blieb
es frühlingshaft, aber
auch sehr
niederschlagsreich. Am
12. registrierte
Wipperfürth-Gardeweg im
westlichen Sauerland mit
71,9 l/m² den bundesweit
höchsten
Tagesniederschlag. Für
den ganzen Monat meldete
jene Station sogar knapp
250 l/m².
Im gesamten Bundesland
brachte der Januar 105
l/m² (77 l/m²)
Niederschlag. In der
letzten Monatsdekade
sorgte dieser in der
Eifel und im Sauerland
sogar für eine
dauerhafte Schneedecke.
Nichtdestotrotz blieb
der Januar mit 4,3 °C
(1,1 °C) erheblich zu
mild. Die Sonne zeigte
sich mit 27 Stunden (42
Stunden) eher selten.
|
Wetterfront
bringt Schnee und
Eisregen -
Glatteisgefahr am
Donnerstag in der
Nordwesthälfte
|
•
Glatteisgefahr am
Donnerstagmorgen
•
Schnee und Eisregen -
Regionen im Nordwesten
betroffen
•
Sturmtief nähert sich
Bonn/Duisburg, 24. Januar
2023 - Am
Donnerstagmorgen kann es
im Norden und Nordwesten
gefährlich glatt werden.
Eine Wetterfront bringt
Regen und Schnee und im
Übergangsbereich
Glatteisregen. Es wird
aber längst nicht so
viele Regionen betreffen
wie zuletzt vor
Weihnachten.
Der Weg zur Arbeit und
zur Schule kann am
Donnerstagmorgen
regional zur
Rutschpartie werden.
Eisglätte droht am
Donnerstag jedoch nur in
einem schmalen Streifen
im Norden. Dort zieht
schon am Mittwochabend
eine Regenfront auf, die
im Laufe der Nacht auf
ihrem Weg nach Süden auf
Frostluft trifft.
Anfangs kann auch etwas
Schnee fallen.
Von Glätte betroffene
Regionen
Gefährlich glatt wird es
vor allem im
Übergangsbereich von
Schnee zu Regen, nämlich
dort, wo der Regen auf
den gefrorenen Boden
fällt. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline: „Nach
jetzigem Stand könnte
ein Gebiet vom
nördlichen
Nordrhein-Westfalen über
Niedersachsen bis nach
Mecklenburg-Vorpommern
vom Glatteis kalt
erwischt werden, aber
auch Hambug könnte
betroffen sein. Wobei
die Betonung auf
‚könnte’ liegt. Denn
diese Variante ist noch
nicht gesetzt. Möglich
ist auch, dass sich das
Gebiet etwas weiter
nördlich oder südlich
verschiebt.“
Abschwächung der
Wetterfront
Es ist
jedoch anhand einer
anderen Berechnung nicht
auszuschließen, dass
sich die Wetterfront
schon zum morgendlichen
Berufsverkehr stark
abschwächt, sodass dann
kaum noch Niederschlag
fällt. Selbst dann
dürfte es aber am Morgen
durch die Regenfälle in
der Nacht glatt sein.
Recht sicher ist, dass
die Wetterfront bis zum
Mittag immer schwächer
wird und förmlich
„verhungert“. Sie bringt
dann, wenn überhaupt,
nur noch wenig Schnee.
Im Nordwesten lässt sich
am Donnerstag vielleicht
sogar die Sonne blicken.
Dort erwärmt sich die
Luft auf 5 Grad, im
Süden bleibt es mit
Werten um 0 Grad kalt.
Im Laufe der Nacht zum
Freitag regeneriert sich
die Wetterfront noch
einmal und bringt nach
jetzigem Stand vor allem
von Sachsen bis nach
Baden-Württemberg etwas
Schnee. Weiter nördlich
kann es sogar wieder
etwas regnen. Ganz
vereinzelt besteht dann
wieder Glatteisgefahr.
Stürmischer Wochenstart
Spannend wird das Wetter
dann wieder zum Start in
die neue Woche, wenn
sich ein Sturmtief
nähert. Nach derzeitiger
Analyse beschert es uns
turbulentes Wetter mit
Sturmböen und kräftigen
Regenfällen im Norden
sowie weiteren Schnee im
Süden. Die Wettermodelle
berechnen regional für
Montag auch Sturmböen
mit rund 80 Kilometer
pro Stunde.
Mit
dem kräftigen
Nordwestwind wird das
Wasser der Nordsee zudem
gegen die Küsten
gedrückt, sodass dort
eine Sturmflut
wahrscheinlich ist.
|
Klimatologischer
Rückblick auf 2022 |
Das
sonnenscheinreichste und
eines der beiden
wärmsten Jahre in
Deutschland
Offenbach, 23. Januar
2023 - 2022 war das
sonnenscheinreichste und
gemeinsam mit 2018
wärmste Jahr in
Deutschland seit Beginn
der systematischen
Wetteraufzeichnungen mit
einem deutlichen
Niederschlagsdefizit. In
den zurückliegenden 9
Jahren traten mit 2022
fünf Jahre mit einer
Jahresdurchschnittstemperatur
größer 10 °C auf.
So hohe Werte wurden vor
2014 in Deutschland noch
nie erreicht. Die Folgen
waren erneut Hitzewellen
und sehr trockene
Bedingungen in den
Sommermonaten mit
Auswirkungen
insbesondere auf die
Land- und
Forstwirtschaft, ähnlich
wie in den Jahren 2018,
2019 und 2020 sowie ein
ausgesprochen warmer
Jahreswechsel 2022/23
mit vielfachen neuen
Monatsrekorden. Auch
europaweit war das Jahr
2022 das bisher
zweitwärmste Jahr seit
Auswertungsbeginn, mit
regional intensiven
Hitze- und
Dürreperioden. Global
waren die vergangenen
acht Jahre die wärmsten
seit Beginn der
Aufzeichnungen.
Andreas Becker, Leiter
der Abteilung
Klimaüberwachung im DWD:
„Seit dem Jahr 1881
haben wir nun einen
Anstieg der
Jahresmitteltemperatur
in Deutschland von 1,7
Grad. Dieser lässt sich
nur durch den
menschgemachten
Klimawandel erklären.
Seit Anfang der
Siebziger Jahre hat sich
dieser Erwärmungstrend
deutlich beschleunigt
und es gibt keinen Grund
anzunehmen, dass sich
dieser in den nächsten
Jahren verlangsamen
wird. Wir erleben
inzwischen Hitzeperioden
und -intensitäten, die
wir aus den
Klimamodellen eigentlich
erst in ein paar
Jahrzehnten erwartet
hätten. Dies alles muss
für uns eine starke
Motivation sein, den
Klimaschutz in
Deutschland und global
bedeutend stärker
voranzutreiben, denn
Anpassung ist viel
teurer und selbst bei
uns nur begrenzt
möglich.“
Weitere Infos:https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktuelle_
meldungen/230123/artikel_jahresrueckblick-2022.html
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Vielerorts
Rodelwetter am
Wochenende
|
Weiterhin
winterlich mit neuem
Schnee
Bonn/Duisburg, 19.
Januar 2022 – Mit bis zu
20 Zentimetern Schnee
herrscht in den
Mittelgebirgen nach
einer langen
Durststrecke endlich
Winterwetter. Bei
Temperaturen unter dem
Gefrierpunkt bleibt dort
die weiße Pracht vorerst
liegen. Nachschub ist
auch schon in Sicht und
sogar im Flachland wird
es weiß.
Neuer Schneefall schon
in Sicht
Am
Freitag ist besonders in
den westlichen
Mittelgebirgen nochmal
Neuschnee zu erwarten,
der die Pisten für das
Wochenende bestens
präpariert. Am Alpenrand
flockt es ebenfalls bis
in die Täler hinab. Die
östlichen Mittelgebirge
sind dann am Wochenende
an der Reihe. Im Laufe
des Samstags kommt dort
von Osten her Schneefall
auf, der sich am Sonntag
bis in die Mitte
Deutschlands
voranarbeitet.
Besonders im Erzgebirge
sowie im Harz, wo
aktuell noch
verhältnismäßig wenig
Schnee liegt, stehen die
Chancen auf Schneefall
sehr gut. Aber selbst in
tieferen Lagen kann der
Schlitten
vorsichtshalber mal aus
dem Keller geholt
werden, denn in weiten
Teilen Deutschlands ist
eine weiße Überraschung
am Wochenende nicht
unwahrscheinlich.
Aktuelle Schneehöhen am
Donnerstag
Freudenstadt
(Schwarzwald) – 21 cm
Kahler
Asten (Rothaargebirge) –
21 cm
Wasserkuppe (Rhön) – 17
cm
Neuhaus
(Schiefergebirge) – 14
cm
Cottbus (Flachland) – 13
cm
Großer
Arber (Bayerischer Wald)
– 12 cm
Fichtelberg (Erzgebirge)
– 6 cm
Braunlage (Harz) – 5 cm
|
Autofahren im
Winter - Gut vorbereitet
den Stresslevel senken |
•
Winterliche
Herausforderung für
Autofahrer
•
Schneefälle bis ins
Flachland
•
Stress vor Beginn der
Fahrt durch richtige
Ausrüstung vermeiden
•
Zeit einplanen
•
Richtige Fahrweise und
Bremsen bei Schnee und
Glätte

Schnee, Glätte und
schlechte Sicht sind die
Stressfaktoren beim
winterlichen Autofahren.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 18.
Januar 2022 – Wenn
Glatteis droht, Schnee
vom Himmel fällt und es
dazu im winterlichen
Berufsverkehr noch
dunkel ist, dann steigt
die Furcht vor der oft
unvermeidbaren
Autofahrt. Wer jedoch
der Angst das Lenkrad
überlässt, macht
schneller Fehler. Gut
informiert gelingt auch
die Fahrt durch den
Schnee.
In den kommenden Tagen
ziehen immer wieder
Schneefälle nach
Deutschland und
Autofahrer sind
verbreitet vor
winterliche
Herausforderungen
gestellt. Sogar im
Flachland ist der Winter
angekommen. Schnee und
Glätte drohen auch da,
wo man eher weniger an
den Umgang mit diesen
Phänomenen gewöhnt ist.
Besonders in Schauern
und einzelnen
Wintergewittern am
Donnerstag und Freitag
flockt es im Norden und
Westen kräftig. Am
Wochenende ist auch die
Südosthälfte von Schnee
betroffen und es wird
glatt.
Gut ausgerüstet lässt es
sich ruhiger angehen
Besonders Schnee, Eis
und eine schlechte Sicht
durch Dunkelheit oder
die schräg stehende
Sonne fordern im Winter
alle Verkehrsteilnehmer
und der Stresslevel
steigt. „Um diesen
während der Fahrt mit
dem Auto möglichst
gering zu halten, sollte
man schon vorher alle
zusätzlichen
Unsicherheitsfaktoren
ausschalten“, rät Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher bei
WetterOnline.
Die notwendige
Ausrüstung für das
Fahrzeug steht ganz oben
auf der Checkliste:
Winterreifen, geladene
Batterie, Frostschutz im
Wischwasser und ein
funktionierender Kühler
sollten vorhanden sein,
der Tank ausreichend
gefüllt. Eiskratzer und
Schneefeger sowie
Enteisungsspray sollten
außerhalb des Autos vor
der Fahrt griffbereit
sein.
Eine warme Decke, ein
Handykabel und ein
heißes Getränk gehören
bei längeren Fahrten für
den Fall eines größeren
Staus in das Auto. Auch
eine Sonnenbrille sollte
im Auto parat liegen, um
das Blenden durch die
tiefstehende Sonne zu
verhindern. Hinter dem
Steuer schränkt dicke
Winterkleidung die
Bewegungsfreiheit ein,
deshalb sollte man diese
vorher ausziehen.
Ein ganz wichtiger
Faktor zur
Stressvermeidung ist
Zeit. Diese wird für das
vollständige Befreien
des Autos von Schnee und
Eis und vor allem auch
während der Fahrt
gebraucht.
Defensive und achtsame
Fahrweise wichtig
Wer
optimal vorbereitet sein
möchte, dem sei ein
jährliches Fahrtraining
ans Herz gelegt. Eine
gute mentale
Vorbereitung ist auch,
die Situation hinter dem
Steuer gedanklich
durchzuspielen, um
später besonnen
reagieren zu können.
Beim
Anfahren gilt es, wenig
Gas zu geben. Da der
Bremsweg auf glatten
Straßen deutlich länger
ist, ist Abstandhalten
wichtig. Rechtzeitiges
und vorsichtiges Bremsen
verhindert das
Ausbrechen des Wagens.
Kommt man doch ins
Rutschen: Fuß von der
Bremse, Kupplung treten
und gegenlenken.
Ruckartige Manöver sind
generell zu vermeiden.
Bei einer notwendigen
Vollbremsung reagiert
das Antiblockiersystem.
Mit diesem bleibt das
Auto lenkbar und einem
Hindernis kann
ausgewichen werden. Beim
Bremsen eines alten
Autos ohne ABS hilft die
„Stotterbremse“.
Und schließlich gilt:
Wer im Hinterkopf hat,
dass neben einem selbst
auch andere
Verkehrsteilnehmer
Fehler machen und ebenso
unter Stress stehen
können, der fährt
generell vorsichtiger.
|
Winter nimmt
nächste Woche neuen
Anlauf
|
Nasskaltes Wetter mit
Schnee und Nachtfrost
Bonn/Duisburg, 13.
Januar 2022 – In der
kommenden Woche gehen
die Temperaturen
deutlich zurück und
gebietsweise rieseln
auch Flocken. Im
Flachland bleibt es
allerdings meist bei
einem nasskalten
Intermezzo, während der
Winter in einigen
Mittelgebirgen mit
ordentlich Schnee
erstmals zeigt, was er
kann.

In der kommenden Woche
wird es deutlich kälter
und bis ins Flachland
kann sich zeitweise eine
nasse Schneedecke
ausbilden. Quelle:
Shutterstock
Eine nasskalte und
zeitweise winterliche
Wetterphase steht in der
nächsten Woche an. Dabei
liegen die Temperaturen
tagsüber nur noch
zwischen 0 und 5 Grad
und nachts gibt es
vielerorts leichten
Frost. Während im
Flachland mit schnell
wieder tauendem Schnee
eher Schmuddelwetter
angesagt ist, kann es in
Lagen ab 400 Metern Höhe
bei einer solchen
Wetterlage richtig
winterlich werden.
Dadurch sinkt die
Hochwassergefahr etwas,
denn der Niederschlag
wird im Bergland als
Schnee gebunden.
Januar kehrt zum
„Normalzustand“ zurück
„Die
kommende Woche
entspricht schon eher
dem Wetter, das wir
Mitte Januar
typischerweise erwarten
würden. Wenn uns das
kalt vorkommt, liegt das
daran, das wir von einem
sehr hohen
Temperaturniveau kommen.
Die ersten zehn
Januartage waren mit 8
Grad im Mittel so mild
wie ein klassischer
April,“ verdeutlicht
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline.
An Silvester und Neujahr
wurden mit Höchstwerten
von 15 bis 20 Grad sogar
zahlreiche
Temperaturrekorde
aufgestellt. In der
kommenden Woche rutscht
das Thermometer vielfach
zum ersten Mal in diesem
Jahr in den
Frostbereich. Meist
bleibt es bei leichten
Frösten zwischen 0 und
-5 Grad, über
Schneeflächen und im
Bergland wird es jedoch
kälter.
Aufatmen in den
Skigebieten
Mit
der Umstellung der
Wetterlage erreicht die
feuchtkalte Luft auch
die Mittelgebirge und
die Alpen. Dort stehen
die Chance auf eine
ordentliche
Neuschneeauflage nicht
schlecht. In den Alpen
fällt im Wochenverlauf
bei Temperaturen im
Minusbereich immer
wieder Schnee bis in die
Täler.
|
Moore
wertvolle Klimaschützer
|
•
Intakte Moore speichern
enorme Mengen an
Kohlendioxid
•
Zerstörung für
wirtschaftliche Nutzung
setzt Treibhausgase frei
•
Entwässerte Moore
verschärfen den
Treibhauseffekt
•
Tiere und Pflanzen
bedroht
•
Renaturierung stoppt
Emission
Feuchtgebiete wichtige
Rolle für das Klima
Bonn/Duisburg, 12.
Januar 2022 –
Feuchtgebiete wie Moore
wurden lange Zeit
trockengelegt, um
Flächen für die
Landwirtschaft zu
gewinnen. Die
Entwässerung aber hat
Folgen für das Klima und
die biologische
Vielfalt.
Jahrhundertelang wurden
Moore zum
wirtschaftlichen Nutzen
entwässert und
trockengelegt.
Entwässerten Mooren
jedoch entweichen sehr
große Mengen an
Treibhausgasen. Eine
Wiederherstellung der
Moore wäre deshalb ein
effektiver und wichtiger
Schritt zur deutlichen
Verringerung der
Emission.
.jpg)
Intakte Moore speichern
mehr Kohlendioxid als
alle anderen Ökosysteme
der Welt. Auch das „Hohe
Venn“ in der Eifel
gehört zu den äußerst
wertvollen
Klimaschützern. Foto
Shutterstock
Moore unheimlich
wertvoll
Moore
haben eine für das Klima
wichtige Eigenschaft.
Intakte Moore speichern
Kohlenstoff, und zwar
mehr Kohlendioxid als
alle anderen Ökosysteme
der Welt. Laut dem BUND
bedecken Moore nur drei
Prozent der
Erdoberfläche, speichern
aber rund 30 Prozent des
erdgebundenen
Kohlenstoffs. Pro Hektar
binden sie viermal mehr
CO2 als die
Tropenwälder. Dadurch
wirken sie der
Klimaerwärmung entgegen.
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline: „Moore
haben für den
Klimaschutz eine große
Bedeutung. Aus dieser
Erkenntnis heraus wird
inzwischen im Sinne der
Klimarettung daran
gearbeitet, einige
Moorflächen wieder zu
vernässen und zu
renaturieren.
Forscherinnen und
Forscher arbeiten zudem
an einem Konzept zur
nachhaltigen
Bewirtschaftung nasser
Flächen. Seit hunderten
von Jahren wurden Moore
für den Menschen zum
Torfabbau genutzt und
trockengelegt, um
Flächen für die
Landwirtschaft zu
gewinnen, sei es als
Acker- oder
Weideflächen.
Was für die Menschen
kurzfristig gut war, hat
sich für das Klima als
sehr schädlich erwiesen.
Trockengelegte Moore
verschärfen den
Treibhauseffekt sogar,
weil sie das
gespeicherte
Kohlendioxid und andere
klimawirksame Gase
wieder abgeben. So
entsteht eine Spirale,
denn auch die Moore sind
vom Klimawandel bedroht.
In trockenen und warmen
Jahren verlieren die
Feuchtgebiete Wasser.
Das gesamte Ökosystem
reagiert darauf
empfindlich. Durch
zerstörte Moore sind
Tiere und Pflanzen
bedroht.“
Moore in Deutschland
"O
schaurig ist´s übers
Moor zu gehen", schrieb
die Dichterin Annette
von Droste-Hülshoff
1842. Aller Romantik zum
Trotz wurde den Mooren
in Deutschland tüchtig
der Garaus gemacht. Nach
Angaben des BUND gelten
nur noch 5 Prozent der
ehemals 1,5 Millionen
Hektar Moorfläche in
Deutschland als
naturnah. Allein aus
entwässerten deutschen
Mooren entwichen
jährlich rund 45
Millionen Tonnen CO2.
Nicht nur die
Trockenlegung der Moore
für die
landwirtschaftliche
Nutzung ist ein Problem,
sondern auch der immer
noch andauernde
Torfabbau. Forscherinnen
und Forscher haben dafür
eindringliche Zahlen. In
Deutschland enthält
demnach eine 15
Zentimeter mächtige
Torfschicht in etwa
gleich viel Kohlenstoff
wie ein 100-jähriger
Wald auf gleicher
Fläche. Geht also im
Umkehrschluss die
Torfmächtigkeit in einem
Moor um einen Meter
zurück, wäre es
notwendig das Sechsfache
an Fläche aufzuforsten
und 100 Jahre wachsen zu
lassen, um einen
Ausgleich zu erreichen.
Vom Torfabbau erholen
sich Moore nur sehr
schlecht. Björn
Goldhausen: „Übrigens
kann jeder einen Teil
zur Rettung der Moore
beitragen, indem er den
Fleischkonsum reduziert
und damit den
Weideflächenbedarf
senkt. Auch ist wichtig,
auf den Kauf von
torffreier Blumenerde zu
achten.“
|
Die Uhr für den
Winter tickt - Tage
werden jetzt wieder
spürbar länger
|
Bonn/Duisburg, 09.
Januar 2022 – Egal wie
wir es drehen und
wenden, die Tage des
Winters sind gezählt und
das nicht nur aufgrund
der unwinterlichen
Wetteraussichten. Damit
ist klar, dass es nicht
ums Wetter geht. Die
Sonne steht nun jeden
Tag ein bisschen höher
und die Tageslänge
wächst in den kommenden
Wochen immer schneller.
Winterwetter im
Flachland hat es somit
zunehmend schwer.

Mit
zunehmendem Sonnenstand
geht es dem imaginären
Schnee immer mehr an den
Kragen. Quelle:
Shutterstock
„Ticktack, ticktack…wenn
man genau hinhört, dann
hört man die Uhr des
Winters schon leise
ticken. In den kommenden
Wochen wird dieses
Ticken noch deutlich
lauter. Und daran ist
nicht etwa das Wetter
schuld, was ja
unwinterlicher kaum sein
könnte, sondern vielmehr
die geneigte Erdachse,
die sich jetzt
unaufhaltsam wieder der
Sonne zuwendet“, erklärt
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline.
In den zunehmend kürzer
werdenden Nächten hat
die Luft somit weniger
Zeit sich abzukühlen und
die immer höher
steigende Sonne lässt
auch die Globalstrahlung
besonders ab Februar
deutlich ansteigen.
Dadurch kann eine
Schneedecke selbst bei
leichtem Frost tagsüber
schon anfangen zu tauen.
Dem imaginären Winter
geht’s an den Kragen
Bis
Ende Januar nimmt die
Tageslänge im Süden um
eine und im Norden
Deutschlands sogar schon
wieder um fast
anderthalb Stunden zu.
Die Sonne steht dann
schon wieder 5 Grad
höher über dem Horizont
als noch Anfang Januar.
In sechs Wochen sind die
Tage schon über zwei
Stunden länger und die
Sonne steht über 10 Grad
höher, Ende Februar
haben wir schon 3
Stunden gewonnen und 16
Grad.
Somit hat die Sonne mehr
und mehr Kraft und die
Wahrscheinlichkeit für
nachhaltiges
Winterwetter im
Flachland sinkt von
Woche zu Woche.
Eine
Rückkehr von Schnee und
Frost ist natürlich noch
längst nicht
ausgeschlossen. Im
Februar und selbst im
März sind durchaus noch
hochwinterliche
Wetterlagen möglich. Je
höher die Sonne aber
steigt, umso besser
müssen die
meteorologischen
Bedingungen passen.
Wetterlage aktuell alles
andere als winterlich
Durch
den Blick auf die
aktuelle Wetterlage wird
das Ticken eher noch
lauter. Eine Umstellung
auf winterliches Wetter
lässt sich nämlich auch
in dieser Woche beim
besten Willen nicht
ablesen. Stattdessen
rauscht in einer
westlichen bis
südwestlichen Strömung
ein Atlantiktief nach
dem anderen mit milder
Luft im Gepäck durch.
Höchstens in den
Gipfellagen der
Mittelgebirge gibt es
vorübergehend mal ein
paar nasse
Schneeflocken.
Die Alpen bekommen
besonders über 1000
Meter Höhe hingegen
einiges an Neuschnee ab.
Damit es jedoch im
Flachland winterlich
wird, müsste der Wind
auf Nord oder Ost
drehen. Das ist aktuell
aber nicht in Sicht.
Sollte sich die
Wetterlage auch in der
zweiten Januarhälfte
nicht umstellen, könnte
uns nach jetzigem Stand
stattdessen ein
rekordmilder Januar ins
Haus stehen.
|
Frühling mitten
im Winter Über 20 Grad –
Temperaturrekorde
purzeln reihenweise
|
Bonn/Duisburg,
03. Januar 2022 – Hinter
uns liegt der mit
Abstand wärmste
Jahreswechsel seit
Beginn der
Wetteraufzeichnungen in
Deutschland. In
Oberbayern sowie am
Oberrhein wurden an
Silvester mehr als 20
Grad registriert. Der
Klimawandel spielt bei
diesen Temperaturen eine
entscheidende Rolle.

Der Jahreswechsel war in
Deutschland mit lokal
über 20 Grad extrem
mild. Foto Shutterstock
An Silvester und Neujahr
purzelten bei dem
frühlingshaft milden
Wetter zahlreiche
Temperaturrekorde. Der
Spitzenwert wurde mit
20,8 Grad an Silvester
in Wielenbach in
Oberbayern gemessen und
übertraf damit den alten
Rekord um fast vier
Grad. Auch am
Neujahrstag war es mit
verbreitet 15 bis 19
Grad an vielen Orten so
warm wie noch nie seit
Beginn der
Aufzeichnungen im
Januar.
„Der Klimawandel ist
sicherlich nicht
verantwortlich für die
extrem milde Wetterlage
derzeit. Bei den
Rekordtemperaturen hat
er aber durchaus seine
Finger im Spiel. Denn
ohne Klimawandel wäre es
um einige Grad kühler
gewesen. Entsprechend
ist es sehr
wahrscheinlich, dass wir
in den kommenden
Jahrzehnten im Winter
immer mal wieder
Spitzenwerte von rund 20
Grad erleben werden.
In klimatologisch
gesehen naher Zukunft
ist es sogar nicht
ausgeschlossen, dass wir
im mitteleuropäischen
Winter vereinzelt über
Sommertage mit einer
Höchsttemperatur von 25
Grad und mehr staunen
werden“, so Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline.
Ungewöhnliche Wärme wird
im Klimawandel zum
„neuen Normal“
Extreme Temperaturen
kommen der Definition
nach eigentlich selten
vor. Im Klimawandel sind
wir damit allerdings nun
immer häufiger
konfrontiert. Da die
Mitteltemperatur steigt,
sind auch die Extreme um
einige Grad höher. Sehr
kalte Tage sind also
nicht mehr ganz so kalt,
während sehr heiße Tage
heißer werden.
So wurde beispielsweise
in den vergangenen
Sommern häufiger als
noch zuvor die
40-Grad-Marke
überschritten.
Vergleichbar ist das im
Winter mit der
20-Grad-Marke. So wie
jetzt zum Jahreswechsel
muss in den kommenden
Wintern häufiger mit
solchen Temperaturen
gerechnet werden. Im
Gegenzug wird es in den
Wintern auch in Zukunft
immer mal wieder kalte
Witterungsabschnitte
geben. Diese werden aber
nicht ganz so kalt
ausfallen wie bei
vergleichbaren
Wetterlagen in der
Vergangenheit.
|
Weihnachtsmonat
unter dem Strich recht
ausgeglichen, aber mit
Temperaturextremen
|
Offenbach,
30. Dezember 2022 – Die
ersten kalten
Dezemberwochen mit einem
eisigen Tiefpunkt in der
zweiten Dekade machten
vor allem in Teilen des
Ostens von Deutschland
sowie im Bergland
Hoffnung auf eine weiße
Weihnacht. Doch das
Wetter sorgte ab dem 19.
Dezember für eine
Kehrtwende um 180 Grad:
Was mit Glatteisregen
begonnen hatte, endete
landesweit mit sehr
milden Temperaturen
sowie Tauwetter.
Sowohl an Weihnachten
als auch zum
Jahreswechsel kam ein
Gefühl von Frühling auf.
So fiel der letzte Monat
im Jahr 2022 bei
ziemlich ausgewogener
Niederschlagsmenge und
Sonnenscheindauer etwas
zu warm aus. Das meldet
der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Eisige Adventszeit, sehr
milde Weihnachten und
Rekordtemperaturen zur
Jahreswende
Die erst viel zu kalte
und dann teils
rekordwarme Witterung
führte im Dezember 2022
zu einem
Temperaturdurchschnitt
von etwa 1,8 Grad
Celsius (°C). Der Monat
lag damit etwa ein Grad
über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 und erreichte genau
das Mittel der aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020.
Dass diese
„Temperaturglättung“,
also das Monatsmittel,
jedoch extreme Spitzen
in sich birgt, zeigen
folgende Messwerte:
Heinersreuth-Vollhof,
Landkreis Bayreuth,
erreichte am 18. mit
-19,3 °C den
deutschlandweit tiefsten
Wert. An Silvester
hingegen werden mutige
Exoten das Sektglas in
kurzer Hose bei 20 °C
und mehr im
Oberrheingraben tagsüber
heben können.
Zunächst Schnee im
Nordosten und Bergland,
dann regenreiches
letztes Dezemberdrittel
Im Weihnachtsmonat
fielen rund 65 Litern
pro Quadratmeter (l/m²).
Das lag nur etwa zehn
Prozent unter dem
Niederschlagsmittel der
Referenzperioden 1961
bis 1990 (70 l/m²) und
1991 bis 2020 (71 l/m²).
In den ersten beiden
Dekaden zauberte der
Dezember vor allem in
den östlichen
Mittelgebirgen sowie in
Teilen des Ostens und
Nordens beeindruckende
Winterlandschaften. Ab
dem 19. wurde dieser
Zauber jedoch nach und
nach beendet.
Glatteisregen läutete
Milderung und eine
regenreiche Phase ein,
in der die Station Sankt
Blaisen-Menzenschwand im
Hochschwarzwald am 23.
mit 63 l/m² den
maximalen
Tagesniederschlag
meldete. Im Schwarzwald
waren auch mit über 200
l/m² die höchsten
Monatssummen zu finden.
Ausgewogene
Sonnenscheindauer
Mit etwa 39 Stunden war
die Sonnenscheindauer im
Dezember ziemlich
typisch. Vergleich: 38
Stunden (Periode 1961
bis 1990) und 42 Stunden
(Periode 1991 bis 2020).
Am hellsten war es im
Süden und Südwesten mit
teils über 50 Stunden.
Nach Nordosten hin
verringerte sich die
Belichtungsdauer um mehr
als die Hälfte.
NRW befand sich mit
einer Dezembertemperatur
von 2,9 °C (2,3 °C) auf
dem zweiten Platz der
wärmsten Regionen, trotz
eisiger Tage und Nächte
um die Monatsmitte. Doch
die teils über 15 °C
milde, ja schon
frühlingshafte Luft im
letzten Monatsdrittel
war dominierender.
An Silvester könnten
Rekorde purzeln. Vor der
Milderung verursachte
Glatteisregen am 19.
zahlreiche Unfälle im
Land. Im Bundesland
fielen 85 l/m² (88
l/m²). Die Sonne zeigte
sich rund 39 Stunden (37
Stunden).
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