47. Woche 2015 - Neben dem alles
beherrschenden Thema Terroranschlag in Paris gibt es aber
immer wieder Gedanken über so alltäglich und in dieser
Zeit banal anmutenden Diskussionen. Ein solches Thema
beschäftigt Institutionen und auch Bürger.
Das Telefonbuch könnte ebenfalls in die
Liste der aussterbenden Wörter wie die "Wählscheibe ,
"analoges Telefonieren" oder "Postkarte" Einzug halten. Im
Internet-Zeitalter und des Smartphones nur allzu
nachvollziehbar. Was steckt denn nun hinter der Diskussion
um ein Relikt, dass schon als Unterlage für die
unmöglichsten Dinge oder neuzeitlich als
"Seniorennachschlagwerk" dient.
Die Deutsche Telekom - kappt ja auch
schon alle Verträge mit analogen Tefonanschlüssen und stellt
millionenfach auf ip-basierte Telfonie um - will ihrer
Tochter DeTeMedien 2017 den Laufpass geben.
Mit Partnerfachverlagen betreibt diese
Telekomtochter den Vertrieb des Telefonbuchs und der "Gelben
Seiten", Nachschlagwerke also in gedruckter Form. Das erste
Nachschlagwerk kam 1881 als erstes Verzeichnis von 100 (!)
Telfoninhabern heraus.
Heutzutage werden immer noch rund 100 Millionen der
kiloschweren "Behelfsstützen" verteilt. Früher erhielt man
eine Karte von der Deutschen Post, die die Abholung
legitimierte. Dann gab es auch noch zirkusträchtige
Auftritte von Menschen, die telegen das dicke Werk vor
Publikum - Schauspieler Raimund Harmstorf (seewolf) -
auseinander reißen konnten.
Das dicke Werk könnte also verschwinden. Will man das?
Sollen jedesmal Oma und Opa ohne PC und internetfähiges
Smartphone Kinder oder Enkelkinder bitten für sie im Netz
eine banale Nummer oder Adresse suchen? Harald
Jeschke
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