Duisburg, 06. September 2019 - Die
Diskussion der britischen Regierung über den BREXIT belastet
die Wirtschaft in Europa, in Deutschland und damit auch in
Duisburg.
„Es ist nicht nur inhaltlich schwer nachvollziehbar, was im
britischen Parlament diskutiert wird, sondern es ist vor
allem dieses politische Theater, welches das Vertrauen der
Wirtschaft in die Politik stark erschüttert“, sagt Andree
Haack, Duisburgs Wirtschaftsdezernent.
Die Investitionen in Großbritannien sind in den letzten
Jahren stark zurückgegangen und das britische Pfund hat
erheblich an Wert verloren. Großbritannien steuert
geradewegs auf eine Rezession zu.
„Auch wenn Großbritannien nicht der wichtigste Exportpartner
der deutschen Wirtschaft ist, so hat diese Entwicklung doch
auch Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft“, meint der
Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Duisburg mbH Ralf Meurer. „Der Anteil der Exporte der
Duisburger Wirtschaft nach Großbritannien liegt insgesamt
bei weniger als fünf Prozent und daher scheint das Thema auf
den ersten Blick nicht so relevant“, so der
GFW-Geschäftsführer, „aber zum einen ist die Betroffenheit
sehr unterschiedlich und für einige namhafte Unternehmen aus
Duisburg ist das Geschäft mit England sehr wohl relevant.
Dies sind vor allem Logistiker, die Waren aus oder nach
England transportieren, als auch Unternehmen, deren
Konzernzentrale in England ansässig ist. Zum anderen wirkt
sich der BREXIT auf die Wirtschaftslage in Europa insgesamt
aus und in Verbindung mit der Krise der Automobilindustrie
und dem amerikanisch-chinesischen Handelsstreit führt dies
zu einer besorgniserregenden Situation.“
„Die Signale einer Abkühlung der Wirtschaft sind nicht nur
bundesweit, sondern auch in Duisburg bereits zu spüren“,
erläutert Haack. „Natürlich kann der wirtschaftliche
Höhenflug der letzten Jahre nicht ewig weitergehen, aber man
kann schon den Eindruck gewinnen, dass die internationale
Politik es darauf anlegt, die Wirtschaft aktiv zu bremsen“,
zeigt er sich besorgt. Der globale Trend zur Digitalisierung
der Wirtschaft und die „Ökologisierung“ von Industrie und
Logistik sind wichtige Zukunftsaufgaben, die von einer
starken Wirtschaft leichter anzunehmen sind als von einer
kriselnden. „Insofern schadet die BREXIT-Diskussion –
stärker als zunächst anzunehmen – auch der Wirtschaft in
Duisburg“, sind sich Meurer und Haack einig. Sie wünschen
sich daher, dass es schnell eine Entscheidung gibt, denn
jegliche Verlängerung der Hängepartie in London sei eine
große Belastung für die Wirtschaft.
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