MSV Duisburg - FC Augsburg   2:2 (0:1) 
Mannschaft zeigt Moral nach 0:2 Rückstand
Tiffert übernimmt bei beiden Elfmeter die Verantwortung

Duisburg,  28. November - Das letzte Aufeinandertreffen ist erst vier Wochen. Im Achtelfinale des DFB-Pokals setzte es in Augsburg eine herbe und verdiente 0:5 Niederlage für die Zebras. Fünf Tage später trennte sich der MSV von Trainer Peter Neururer. Heute ist Milan Sasic Trainer des MSV. Die Fans fordern Revanche und eine Art Wiedergutmachung für die indiskutable Leistung in Augsburg. Das wird mit Sicherheit nicht einfach, insbesondere da aus Verletzungsgründen lediglich Veigneau, Ben-Hatira und Caiuby aus dem Pokalspiel in der heutigen Startelf stehen werden.
Nieselregen, nur 8°C - die MSV-Arena ist nur spärlich besetzt. Aus Augsburg sind weniger als 100 Fans mitgereist.

Anstoß zur ersten Halbzeit
Augsburg, ganz in Grün, hat Anstoß und spielt von rechts nach links. Auf der Duisburger Ersatzbank sitzt nach langer Verletzungspause Tobias Willi sowie mit Koczor, Theißen, Abelski und Grund vier Spieler aus der U23.
4. Minute - Sahan zieht eine Flanke von rechts scharf in den Strafraum, doch Caiuby verpasst die Hereingabe.
7. Minute - Sahan zieht von rechts in die Mitte und zieht aus 15 Meter ab, doch sein Schuss geht am rechten Pfosten vorbei.
10. Minute - Adler läuft über links in den Strafraum und zieht aus 12 Meter ab. Jentzsch kann den Ball nur abklatschen, der heran laufende Ben-Hatira nagelt den Ball aus 7 Meter unter die Latte, der Ball springt wieder ins Feld. Das hätte die Führung für den MSV sein können.
13. Minute - Sahan spielt den Ball auf Grlic. der aus der Drehung aus 14 Meter schießt, doch Jentzsch ist auf dem Posten und hält.
19. Minute - einen langen Freistoß köpft Thurk aus 12 Meter über das Tor.
24. Minute - Augsburg führt überraschend mit 1:0. Nach einer Ecke springt Herzog unter dem Ball durch, die erneute Hereingabe faustet er aus dem Strafraum. Dort steht Brinkmann, der den Ball aus 24 Meter volley ins Tor knallt.

Ein Sonntagsschuss am Samstagnachmittag - jubelnde Augsburger, fassungslose Zebras

28. Minute - nach einer kurz gespielten Ecke von links flankt Grlic den Ball in den Strafraum. Tiago leitet per Kopf weiter, Adler köpft den Ball aus 5 Meter genau neben den Pfosten.
Duisburg spielt weiter nach vorne, von Schock ist nichts zu spüren. 6:1 Ecken in der 39. Minute sprechen eine deutliche Sprache. Nur ein Tor bleib ihnen bis dato verwehrt.
Der Schiedsrichter hat sich bei seinen Entscheidungen in Bezug auf die Bewertung von möglichen Foulspielen den Unmut der Zuschauer zugezogen.

Halbzeit
Duisburg liegt mit 0:1 hinten, wird aber mit Applause von den Zuschauern in die Kabine verabschiedet.
Der MSV ist feldüberlegen, investiert mehr in das Spiel, die Augsburger Führung fiel aus dem Nichts und entspricht nicht dem bisherigen Spielverlauf.  Sahan macht auf Duisburger Seite einen guten Eindruck, setzt sich und seine Mitspieler immer wieder in Szene.
Vor dem Spiele sagte MSV-Fan Horst: "Wenn wir 1:0 gewinnen, können wir froh sein."
Für einen Sieg braucht der MSV jetzt zwei Tore.

Anstoß zur zweiten Halbzeit
MSV-Trainer Sasic hat sein Team frühzeitig wieder auf das Spielfeld geschickt. Yankov ist für Ben-Hatira im Spiel. 

Immer noch zu "ball-verliebt" - Änis Ben-Hatira, der in der 10. Minute statt des leeren Tores nur die Latte traf

Duisburg versucht sofort, Augsburg unter Druck zu setzen und wird von den Fans lautstark unterstützt. 
56. Minute - Thurk setzt einen Konterversuch deutlich neben das von Herzog gehütete Tor.
Die Duisburger Zuschauer haben den Eindruck, dass der Schiedsrichter zu Gunsten des Gastes pfeift und machen ihrem Unmut deutlich Luft.

Mittendrin aber nicht immer auf Höhe des Geschehens - Schiedsrichter Stieler

59. Minute - Thurk setzt einen Konter knapp neben den rechten Pfosten.
60. Minute - Bodzek kommt für Caiuby. Ein 6er für einen Stürmer, beim Stand von 0:1?
Adler in der Spitze, Tiffert und Sahan auf den Außen, Yankov und Grlic zentral dahinter, so sieht die taktische Ausrichtung jetzt aus.
64. Minute - Soares verliert an der Mittellinie den Ball und leitet so einen Augsburger Konter ein. Thurk spielt auf Ndjeng, der aus aus 12 Meter an Herzog scheitert. Der kann den Ball aber nur zur Seite lenken.
Der heranstürmende Traore erzielt aus spitzem Winkel das 0:2.

Der Ball liegt zum zweiten Mal im Duisburger Tor. Da hatten viele Zuschauer die Zebras schon abgeschrieben

71. Minute - Yankov legt auf Adler ab, seinen Schuss aus 16 Meter kann Jentzsch nur zur Seite abwehren, doch kein Duisburger ist in der Nähe.
73. Minute - Sahan wird im Strafraum in zentraler Position angespielt und wird am Elfmeterpunkt von Traore gefoult. Der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt - Elfmeter. Traore bekommt die Gelbe Karte gezeigt.
74. Minute - Tiffert läuft an, doch Jentzsch kann den Ball am rechten Pfosten abwehren.

Jentzsch hat die richtige Ecke geahnt, kann den Elfmeter aber nur nach vorne abwehren
 
Tiffert setzt nach und erzielt im Nachschuss den Anschlusstreffer zum 1:2.

Christian Tiffert hat nachgesetzt und den Ball im Nachschuss zum Anschlusstreffer versenkt

77. Minute - Adler gewinnt ein Laufduell, zieht aus 14 Meter ab, doch der Ball streicht links vorbei.

Sehr lauffreudig und mit Drang zum Tor - Nicky Adler

78. Minute - Yankov zieht aus 21 Meter ab, der Ball wird von dem Augsburger Brinkmann im Strafraum klar mit der Hand abgewehrt. So sieht es auch der Schiedsrichter und zeigt zum zweiten Mal auf den Elfmeterpunkt.
79. Minute - und wieder läuft Tiffert an, wieder wählt er die rechte Seite, diesmal aber halbhoch. Jentzsch springt nach links und der Ball ist zum 2:2 Ausgleich im Tor.

Frechheit siegt - Tiffert zielt wieder in die rechte Ecke, diesmal trifft er sofort

84. Minute - Soares sieht nach einem Foulspiel die Gelbe Karte. Da er bereits in der 33. Minute Gelb gesehen hatte, folgt die Rote Karte. Duisburg muss die letzten Minuten in Unterzahl spielen.
90. Minute - Adler zieht fast an der Eckfahne stehend auf  das Augsburger Tor ab, Jentzsch hat Mühe, den Ball über die Latte zu lenken.

Schlusspfiff
Nach dem 0:2 Rückstand hat die Mannschaft Moral bewiesen, sich nie aufgegeben und sich das Unentschieden verdient. Da wäre sogar noch mehr drin gewesen.

So sehen Zebras aus, die sich nach einem 0:2-Rückstand ein verdientes Unentschieden erkämpft und erspielt haben
Kommentar und Stimmen zum Spiel
Von Jochem Knörzer und Harald Jeschke (Text), Fotos Manfred Schneider