Duisburg, 22.
November 2010 -
Mit insgesamt 46 geschossenen Toren, je 23,
treffen heute Abend die beiden treffsichersten Mannschaften der
2. Bundesliga aufeinander. Und so langsam merkt man auch in
Duisburg, dass der Winter vor der Tür steht. Ich bin gespannt,
wie viele Zuschauer den Weg, trotz Liveübertragung, bei
gefühlten 2°C in die Schauinsland-Reisen-Arena finden. Zu wenig, viel zu wenig. 10.667 Zuschauer sind ein unwürdiger Rahmen für ein Spitzenspiel! Die MSV-Fans unterstützten Bruno Soares nach seiner ungerechtfertigten Spielsperre
Stefan Maierhofer lief mit dem Sohn seines Friseurs auf
Anpfiff zur ersten Halbzeit Der MSV, im
traditionellen Zebradress, hat Anstoß, Cottbus spielt von links
nach rechts. 6. Minute - Ecke von rechts von Trojan,
Maierhofers Kopfball am kurzen Pfosten geht ans Außennetz.
7.
Minute - Kern hält aus 30 Meter einfach mal darauf, der Ball
rauscht knapp am linken Pfosten vorbei. Die MSV-Fans, für so
ein Spitzenspiel müsste es die doppelte Anzahl sein, feuern ihre
Mannschaft seit der ersten Minute unermüdlich an. Die ca. 150
mitgereisten Energie-Fans machen sich mit Trommeln bemerkbar. 14. Minute - Trojan wird im
Mittelfeld gefoult, Koch kommt aber an den Ball, läuft noch ein
paar Meter und zieht aus 27 Meter ab. Der Ball kommt genau auf
Kirschbaum, der die Fäuste hochreißt und sichtlich Mühe hat, den
Ball über die Latte zu lenken. Die nachfolgende Ecke rauscht an
Freund und Feind vorbei ins Aus. 20. Minute - Petersen nimmt
den Ball nach einem missglückten Abwehrversuch mit, schießt aus
halbrechter Position aus 14 Meter und setzt den Ball neben den
linken Pfosten. 22. Minute - Bittroff flankt
von der rechten Grundlinie, am zweiten Pfosten kommt Bernardo an
den Ball, legt volley zurück und Jula setzt den
Ball aus 11 Meter zum 1:0 für Energie ins Netz.
Erster richtiger Angriff der Gäste, erstes Tor. Cottbusser
Effizienz. Der MSV zeigt sich nicht geschockt, sondern spielt
weiter offensiv. 25. Minute - nach Flanke von Kern köpft
Bajic aus 5 Meter genau auf Kirschbaum, der den Ball abwehren
kann. 38. Minute - TOR für den MSV! Nach
Flanke von Trojan von rechts wird Maierhofer gehalten, der Ball
geht über ihn hinweg, Sahan ist da und schiebt
den Ball aus halblinker Position aus 9 Meter an Kirschbaum
vorbei zum 1:1-Ausgleich ins Tor.
Sahan, hinten rechts, hat zum verdienten Ausgleich eingenetzt 40. Minute - Trojan wird im
Cottbusser Strafraum von Ziebig klar von den Beinen geholt, aber
die Pfeife von dem Berliner Zwayer bleibt stumm. Das war ein
klarer Elfmeter! 43. Minute - Bernardo holt Veigneau an der
Außenlinie, kurz vor der Mittellinie hart von den Füssen. Nach
Rudelbildung und heftigen Wortgefechten sieht Bernardo und
Sukalo die Gelbe Karte.
Halbzeit
Peter Neururer und Dietmar Cremer im Gespräch Engagiert und erhitzt: "Pele" Wollitz Es
ist ein rassiges Zweitligaspiel. Die Führung für Energie kam
überraschend, zeigte aber auch, wie gefährlich die Offensive der
Cottbusser ist. Duisburg setzte nach und Sahan traf zum
verdienten Ausgleich. Schade, dass Schiedsrichter Zwayer den
Zebras einen klaren Elfmeter verweigerte.
Anpfiff
zur zweiten Halbzeit Beide Mannschaft sind
unverändert aus den Kabinen gekommen. 46. Minute - Kern und
Adlung stoßen beim Kopfball mit den Köpfen aneinander. Kern muss
behandelt werden, kann aber weiter spielen. 47. Minute -
Sukalo zieht in zentraler Position aus 19 Meter ab, sein Schuss
kommt genau auf Kirschbaum, der die Fäuste gerade noch hoch
bekommt. 60. Minute - Baljak flankt nach innen, Sukalo steigt
hoch, sein Kopfball geht knapp neben den linken Pfosten. Die
Zebras haben mehr vom Spiel, aber Cottbus versteckt sich nicht
und spielt durchaus auf Sieg. In der 65. Minute verstärkt
MSV-Trainer Milan Sasic den Angriff und bringt Yilmaz für
Trojan.
Sahan auf dem Weg zum Tor, passt nach außen zu Baljak.
68. Minute - Baljak flankt von links auf den zweiten
Pfosten, Yilmaz legt mit dem Kopf zurück auf Sahan, der
einschussbereit von Kruska im Strafraum an der Fünfmeterlinie gefoult wird.
Diesmal
zeigt Schiedsrichter Zwayer auf den Punkt. 70. Minute
- Maierhofer übernimmt die Verantwortung, läuft an und
nagelt den Ball ins rechte Toreck!
Der MSV führt mit
2:1. Die Freude währt nur kurz. In der 73.
Minute spielt Adlung Bittroff den Ball in den Lauf, der
legt zurück und Petersen hat keine Mühe, aus 10
Meter den 2:2-Ausgleich zu erzielen.
Beide
Mannschaften wollen den Sieg, kämpfen aber nicht mit offenem
Visier. In diesem Spiel schonte sich niemand, auch die Werbebande wurde einbezogen
Die letzte Minute der regulären Spielzeit läuft.
Schiedsrichter Zwayer schaut auf die Uhr und pfeift in der 94.
Minute das Spiel ab.
Schlusspfiff Es
war ein gutes, rassiges und spannendes Zweitligaspiel,
insbesondere für den neutralen Zuschauer. Duisburg bog einen
Rückstand um und ging verdient in Führung, Cottbus zeigte seine
offensive Klasse durch zwei gut heraus gespielte Tore, hatte
aber auch Glück, dass Zwayer den Gastgebern einen berechtigten
Elfmeter verweigerte.
Trainerstimmen
v. l.: "Pele" Wollitz, MSV-Pressesprecher Martin Haltermann, Milan Sasic
Energie-Trainer "Pele" Wollitz: "Die Situation in
unserem Strafraum zwischen Ziebig und Trojan war ein klarer
Elfmeter für Duisburg, der gegebene Elfmeter für Sahan war
keiner. So gleicht sich das aus. Wir sind gut in die Partie
gekommen. Wir haben eine sehr gute Spielverlagerung und
Passkontrolle gehabt. Wir haben das 1:0 gut heraus gespielt,
hatten noch eine Riesenchance durch Petersen. Und dann fangen
wir uns den Ausgleich, haben aber insgesamt nicht viele
Torchancen zugelassen. Wir kommen gut aus der Halbzeit, geben
vor dem 2:1 einen einfachen Ball ab und mussten dann wieder viel
investieren, um den Ausgleich zu machen. Wir sind noch etwas zu
unerfahren."
MSV-Trainer Milan Sasic:
"Ich gebe zu Schiedsrichterentscheidungen keinen Kommentar.
Beide Situationen waren von uns gut heraus gespielt. Kompliment
an unsere Mannschaft, es war wieder eine gute Leistung. Die
Jungs haben sich am Anfang selber unter Druck gesetzt. Als der
dann weg war, haben wir guten Fußball gespielt. Wir hatten
Möglichkeiten, auch dieses Spiel zu gewinnen, gegen einen guten
Gegner. Wir müssen mit diesem Unentschieden zufrieden sein." Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)
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