Saison 2010/2011 - Zweite Bundesliga                                                      Manfred Schneider (Fotos)
23. Spieltag: MSV Duisburg - 1. FC Union Berlin  0:1 (0:1) Ausgerechnet Ede 
Liveberichterstattung von Jochem Knörzer, Michael Reucher, Harald Jeschke, Manfred Schneider

Duisburg, 19. Februar 2011 - Der Berliner Stadtmeister, Union gewann am 21. Spieltag bei Hertha mit 2:1, kommt in die Schauinsland-Arena. Auch das Hinspiel konnten die "Eisernen" mit 2:0 gegen die Zebras siegreich gestalten. Da hat der MSV vor eigenem Publikum etwas gut zu machen.
Der fünfjährige Fabio, mit MSV-Schal und Mütze, ist ein großer Fan von Ivo Grlic. Obwohl sein Lieblingsspieler nicht mit dabei ist, tippt er auf einen 3:0-Sieg seiner Zebras.

Schiedsrichter Babak Rafati zeigte eine gute Spielführung

Ex-Zebras Chinedu Ede sichtlich erfreut beim Einmarsch in seine frühere Arena
Anpfiff zur ersten Halbzeit
Der MSV, in den traditionellen Zebrastreifen, hat Anstoß. Union, ganz in Rot, spielt von links nach rechts.
3. Minute - Koch tritt an, spielt den Ball auf Baljak, der nicht lange fackelt und aus halbrechter Position aus 15 Meter abzieht. Höttecke kann den Schuss mit den Fäusten parieren.
Koch, der nach dem Abspiel unsanft von einem "Eisernen", Stuff, gestoppt wurden, er hat ihn auflaufen lassen, bleibt auf dem Rasen liegen. Schiedsrichter Rafati unterbricht die Partie, Koch kann nach kurzer Behandlung weiter spielen.
15 Minuten sind gespielt. Der MSV ist tonangebend, konnte sich aber keine weiteren Torchancen erspielen. Die "Eisernen" sind aber durchaus gewillt, etwas für die eigene Offensive zu tun.
18. Minute - Koch flankt aus dem rechten Halbfeld hoch in den Strafraum, Trojan nimmt den Ball am zweiten Pfosten direkt, der Ball kommt erneut hoch auf den rechten Pfosten, Maierhofer steigt hoch und Rafati unterbricht die Partie.
Auch nach knapp 30 Minuten steht bei beiden Mannschaften die Null. Die Gäste aus Berlin setzen sich in der Duisburger Hälfte fest, Duisburger Angriffe scheitern an der Passgenauigkeit.

Nicht nur an Stefan Maierhofer gingen Spiel und Ball vorbei
33. Minute - endlich wieder ein Lebenszeichen vom MSV. Trojan flankt von links auf den freistehenden Baljak, dem der Ball über den Kopf rutscht, Maierhofer kommt am rechten Pfosten einen halben Schritt zu spät.

35. Minute - Union geht nach einem Scheibenschießen mit 1:0 in Führung. Duisburg bekommt den Ball nicht weg, Peitz hält aus 17 Meter drauf, der Ball wird geblockt und abgefälscht,

letztendlich ist Ede mit dem Kopf da und trifft aus 3 Meter zum 0:1.

Und wieder hat, nach Schlicke und Mölders, ein Ex-Zebra ein Tor in der MSV-Arena gegen den MSV erzielt.

Halbzeit
Der MSV spielt in der vermeintlich besten Besetzung und tut sich gegen Union Berlin richtig schwer.
MSV-Trainer Milan Sasic wird sich in der Pause etwas einfallen lassen müssen, will der MSV das Spiel noch drehen, um den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht zu verlieren.

Die „Eisernen“ aus Berlin haben ca. 1.100 Fans mitgebracht, die lautstark ihre Mannschaft unterstützen. Unter ihnen auch „Exil-Unioner“, Fans, die mittlerweile im Westen Arbeit und Heimat gefunden haben, im Herzen aber Union-Fans geblieben sind. Die Kennzeichen der Fahrzeuge mit den Union-Fahnen weisen Osnabrück und Paderborn aus.

Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Milan Sasic hat reagiert, Kern für Trojan gebracht und Koch ins Mittelfeld gestellt.

Auch Benjamin Kern konnte die Niederlage nicht verhindern
50. Minute - Banovic kann frei aus 17 Meter Maß nehmen, trifft den Ball aber nicht richtig und haut das Leder deutlich über das Tor.

Die MSV-Fan unterstützen ihre Zebras mit lautstarken Gesängen.

54. Minute - nach einem abgewehrten Freistoß holt sich Soares den Ball, der über Veigneau wieder in den Strafraum kommt, Soares setzt den Ball aus der Drehung aus 11 Meter knapp neben den rechten Pfosten.
58. Minute - der Freistoß von rechts von Baljak landet auf dem Kopf von Soares und dann in den Händen von Höttecke.

59. Minute - Sahan setzt sich gegen zwei Berliner an der Strafraumgrenze durch, sein Schuss aus 15 Meter landet in den Armen von Höttecke.
60. Minute - Brunnemann verzieht einen Schuss aus spitzem Winkel am linken Pfosten parallel zur Torlinie.
Der MSV ist bis dato nicht in der Lage, die gut gestaffelt stehenden Berliner permanent unter Druck zu setzen.
Union stört bereits das Duisburger Aufbauspiel, das allerdings auch mit ungewöhnlich vielen Stockfehlern behaftet ist.

Auch MSV-Kapitän Srdjan Baljak war heute nicht so richtig auf dem Platz
Nach einem missglücktem Anspiel auf Baljak hört man die ersten Pfiffe im Stadionrund.

73. Minute - der Ball will einfach nicht ins Tor. Baljaks Flanke von links landet genau bei Maierhofer, der aus 5 Meter mit einem Seitfallzieher den Ball aufs Tor zieht, doch genau Hötteckes Bein trifft.
Nach 80 Minuten verlässt "Kiebitz" "Pelle" Wollitz, der Trainer des Pokal-Halbfinalgegner Cottbus, die 'Schauinsland-Reisen-Arena". Er wird sich seine Gedanken machen, was er aus dem Spiel der Unioner mitnehmen kann.
85. Minute - ein zu kurz abgewehrter Ball landet bei Baljak, der aus 15 Meter abzieht, den Ball aber deutlich über das Tor setzt.
86. Minute - Exslager haut einen Abpraller aus 15 Meter neben den rechten Pfosten. Die rechte Hälfte des Tor war gänzlich frei.

Schlusspfiff
Duisburg hat mit der unerwarteten Niederlage den Anschluss an die Aufstiegsplätze erst einmal verloren. Es war ein schwaches Zweitligaspiel, Union hat das gezeigt, was sie können, der MSV ist nie richtig ins Spiel gekommen.

Au Backe - Roland Kentsch, Wolfram Weber und Uli Potofski bei der privaten Spielanalyse

Pressekonferenz

Union-Trainer Uwe Neuhaus: "Ich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis und unserem Spiel. Wir haben kompakt gestanden, haben Duisburg laufen lassen, waren auch in der Lage, den Ball zu kontrollieren. Dass das nicht über 90 Minuten funktioniert, war mir schon klar. In der Schlussphase hatten wir das Quäntchen Glück, das wir brauchten."

MSV-Trainer Milan Sasic: "Wir sind heute, zurecht, bestraft worden. In der ersten Halbzeit habe ich bei einigen Spielern die Leidenschaft vermisst. In der zweiten Halbzeit war das wieder besser, hatten da aber bei einigen Schüssen kein Glück. Glück, was wir uns in der ersten Halbzeit auch nicht erarbeitet hatten. Schade, dass uns das drei Punkte gekostet hat." Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)