Duisburg, 1. Mai 2022 - Zwei Wochen vor
Weihnachten startete der Zoo Duisburg die Spendenaktion „Zoo
für alle“. Unter dem Motto: „Weihnachtszeit heißt Freude
schenken – auch den Menschen, mit denen es das Leben
vielleicht nicht so gut gemeint hat“ gab es die Möglichkeit,
vergünstigte Tickets für einen guten Zweck zu kaufen.
Zoodirektorin Astrid Stewin erklärt: „Mit der Aktion
wollten wir Menschen einen Zoobesuch und einige unbeschwerte
Stunden ermöglichen. Unsere Zoo-Gäste konnten dafür ein
‚aufgeschobenes Zooticket‘ zum ermäßigten Eintrittspreis
erwerben. Diese Tickets wurden bei uns gesammelt und Anfang
2022 an das Diakoniewerk Duisburg übergeben.“
„Unsere Klientinnen und Klienten waren sofort begeistert und
haben sich riesig gefreut“, erinnert sich Susanne Volk,
Leiterin des Wohnverbundes Sozialpsychiatrie im Diakoniewerk
Duisburg. „Die Nachfrage war so groß, dass wir eigentlich
das Los entscheiden lassen wollten, wer die gespendeten
Tickets bekommt“.
Dann kam das Angebot der
Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die fehlenden Tickets für den
Besuch zu spenden, zum richtigen Zeitpunkt. „Jetzt können
wir sogar mit zwei Gruppen den Zoo besuchen!“ freut sich
Susanne Volk.
Teilhabe an der Gesellschaft für
Menschen mit Beeinträchtigung Im Wohnverbund
Sozialpsychiatrie im Diakoniewerk Duisburg werden Menschen
begleitet und gefördert, die durch psychische Krankheit,
Doppeldiagnosen und Suchterkrankungen benachteiligt sind. Am
Standort in Duisburg Ruhrort werden ca. 150 Klientinnen und
Klienten in der eigenen Wohnung, in Wohngemeinschaften oder
in stationären Wohnformen (Otto-Vetter-Haus) betreut.
„Viele unserer Klientinnen und Klienten in der
Sozialpsychiatrie sind auf staatliche Leistungen
angewiesen“, erklärt Susanne Volk. „Menschen mit
Behinderung, die in besonderen Wohnformen leben, erhalten
lediglich die Regelbedarfsstufe 2 mit 401 Euro – also nur 90
% des geltenden Regelsatzes. Einige haben außerdem noch
Schulden. Ein Besuch im Zoo gehört zu den Dingen, die die
wenigsten von ihnen bezahlen können. Daher freuen wir uns
riesig über die Spendenbereitschaft der Zoobesucherinnen und
Zoobesucher und natürlich über die Unterstützung der
Wirtschaftsbetriebe!“
Nach der langen Zeit der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen
ist der Zoobesuch der Sozialpsychiatrie ein ganz besonderes
Highlight und eine Chance, am „normalen“ gesellschaftlichen
Leben teilzunehmen.
Susanne Volk erklärt, wie die
Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben in
Duisburg noch besser gelingen kann: „Wir können unsere
Einstellungen ändern. Es braucht die Bereitschaft jedes
einzelnen, Dinge zu ermöglichen und nicht zu behindern. Wir
müssen barrierefrei bauen, nicht nur in Gebäuden und bei
Bürgersteigen sondern auch in unseren Köpfen. Nicht
behinderte Menschen brauchen Anleitung für einen
wertschätzenden, offenen Umgang mit behinderten Personen.
Dann kann Inklusion sogar richtig Spaß machen – nicht nur im
Zoo!“
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