Archiv Zoo Jan  - Feb 2008        Geschichte

Wie viel Schwein ist im Wasserschwein?

Duisburg, 29. Februar 2008 - Vergesellschaftungen sind ein Markenzeichen des Zoo Duisburg. Eine tiergeographisch stimmige und schon lange gut funktionierende Wohngemeinschaft bilden die Großen Ameisenbären, Flachlandtapire und Wasserschweine auf der Südamerika-Anlage. Ein Hannoveraner Männchen und zwei Dortmunder Weibchen der Art Hydrochaerus hydrochaeris bilden seit neustem die Grundlage für eine Zucht der im Deutschen als Wasserschweine bekannten…..Nagetiere. Womit die Frage „wie viel Schwein ist im Wasserschwein?“ schon beantwortet wäre, nämlich nichts.
Wasserschweine sind die größten Vertreter der weitreichenden Ordnung der Nagetiere. Kapitale Tiere erreichen eine Schulterhöhe von 50 cm bei einem Körpergewicht von bis zu 60 kg. Ihr herkömmlicher Name bezieht sich auf die große, plumpe Gestalt und das borstige Fell dieser Tiere sowie auf deren wasserbewohnende Lebensweise. Die Indianer Südamerikas nennen das Wasserschwein auch Capybara. Dies bedeutet „Herr des Grases“ und verdeutlicht die Vorliebe der Wasserschweine für ihre Hauptnahrung, frisches Gras.
 

Tagsüber weiden Wasserschweine auf ausgedehnten, hochgewachsenen und versumpften Grasfluren in Gewässernähe. Dort leben sie gesellig in kleinen Herden von 3 bis 30 Tieren. Bei Gefahr flüchten die Tiere ins Wasser, wo sie behende schwimmen und tauchen. Schwimmhäute zwischen den Zehen dienen der besseren Fortbewegung im Wasser, wobei an den Vordergliedmaßen vier Finger und an den Hintergliedmaßen lediglich drei Zehen mit hufartigen Nägeln gegeben sind. An Land bewegen sich Wasserschweine gemeinhin recht gemächlich. Sie können jedoch erstaunlich gut springen und recht schnell laufen.

Zur Brunftzeit verteidigen die erwachsenen Männchen ihre Weibchen mit lauten Rufen und Pfiffen gegenüber männlichen Rivalen. Eine große Talgdrüse auf dem Nasenrücken dient den Männchen zur Markierung ihres Reviers. Nach einer Tragzeit von 160 bis 170 Tagen gebären die Weibchen bis zu 8 Jungtiere, die der Mutter sogleich folgen. Schon nach einer Säugezeit von lediglich 2 bis 4 Monaten sind die Jungtiere selbständig.
Die neu gegründete Wasserschwein-Familie, die sich während der kalten Jahreszeit vorwiegend in den beheizten Innenställen aufhielt, hat ihr Außengehege mit dem großen Badeteich bereits erkundet und als Revier akzeptiert.   

Delfinarium mit neuem Namen:
Zoo Duisburg präsentiert Delfinjungtiere im neuen RWE-DELFINARIUM

Duisburg, 26. Februar 2008 - Nach der erfolgreichen Geburt von gleich zwei jungen Delfinen Ende 2007 ziehen nunmehr die beiden Delfinjungtiere DOLLY und DONNA gemeinsam ihre ersten Bahnen vor den Augen des Publikums im neu benannten RWE-Delfinarium.

Delphinmutter Pepina mit ihrer Tochter Donna

Zu den ersten Besuchern gehören Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Achim Südmeier, Vorstandsmitglied der RWE Rhein-Ruhr AG. Gemeinsam mit Zoodirektor Achim Winkler und dem Aufsichtsratsvorsitzender der Zoo Duisburg AG, Artur Grzesiek, verkünden sie die Umbenennung des bestehenden Delphin-Komplexes in RWE-Delfinarium.

Der Zoo Duisburg und die RWE Rhein-Ruhr gehen hiermit eine zukunftsorientierte Kooperation ein. Das Energieunternehmen wird den Zoo in den nächsten 5 Jahren finanziell maßgeblich unterstützen. Mit der Stadt Duisburg verbindet die RWE Rhein-Ruhr bereits eine langjährige Partnerschaft. Der Zoo Duisburg, als einer der führen Zoos Deutschland und einem der bedeutendsten Aushängeschilder der Stadt mit alljährlich gut 1 Million Besucher, stellt für RWE Rhein-Ruhr einen attraktiven Kooperationspartner dar. Im Rahmen dieser Kooperation möchte RWE Rhein-Ruhr dazu beitragen, dem Delfinarium zu einem noch effizienteren Energiekonzept zu verhelfen und die moderne Wasseraufbereitungs- und Energietechnik auf dem neuesten Stand zu bewahren.
Pünktlich zur Umbenennung des Delfinariums konnte das zweite Delfinjungtier DONNA die Quarantänestation verlassen, in dem das Jungtier die ersten Lebensmonate verbringen musste, bis sich das heikle Immunsystem stabilisiert hatte. Ab sofort ist die kleine ‚Schwester’ von Publikumsliebling DOLLY bei den täglichen Vorführungen im RWE-Delfinarium zu sehen.

Nahezu einzigartig in Europa und noch nie zuvor in der Duisburger Delfinhaltung gelungen schwimmen somit gleich zwei Jungtiere in Deutschlands größtem und modernstem Delfinarium. Die Kooperation mit der RWE Rhein-Ruhr bietet dem Zoo Duisburg nunmehr die Sicherheit, auch zukünftig den Delfinen ein bestmögliches Zuhause im neuen RWE-Delfinarium zu bieten.

Die auf stattliche 6 Tiere angewachsene Duisburger Delfinfamilie um IVO, DELPHI und Co. zusammen mit den Jungtieren DOLLY und DONNA freut sich, zukünftig mit noch mehr Energie ihre tollkühnen Sprünge im RWE-Delfinarium absolvieren zu können.

CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Vogt, Achim Südmeier, Artur Grzesiek und Zoo-Chef Achim Winkler. Fotos Manfred Schneider

V. l.: Der Vorstand der RWE Rhein-Ruhr AG Achim Südmeier, Aufsichtsratvorsitzender des Zoos Artur Grzesiek, OB Adolf Sauerland und Zoodirektor Achim Winkler bei der  Namensgebung "RWE Delfinarium".

Zoobesucher erleben Lappland hautnah

Duisburg, 21. Februar 2008 - Ein Erlebnis der besonderen Art – und dazu im Eintrittspreis begriffen – erhalten die Besucher des Zoo Duisburg an diesem Wochenende. Europas letzte Urbevölkerung, die schwedisch-lapplandischen Sámi, zieht zwar nicht selbst in das Rentiergehege ein, doch vermittelt dort ein authentisches Nomadenlager einen unvergesslichen Eindruck aus dem Reich der Mitternachtssonne.
Neugierige und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich über das Leben der Sámi sowie deren Kultur und Handwerkskunst zu informieren. Schuhbänder für Rentierfell-Stiefel werden gearbeitet und das Werfen des Rentier-Lassos wird geübt. Am offenen Feuer wird Gahkoe, das Brot der Rentierleute, zubereitet, wovon auch gekostet werden darf. Gleiches gilt für Kok-Kaffee med ost (mit Käse), das sámische Nationalgetränk, den man sich trotz des vorhergesagten warmen und trockenen Wetters schmecken lassen kann.
Wie liegt es sich auf Rentierfellen am Lagerfeuer, draußen oder im sámischen Nomaden-Zelt, dem Lavvo? Wie ist das Gefühl, wenn man hautnah unter Rentieren weilt, die sich unmittelbar um das Nomandenlager scharen? Unter den Tieren des Nordens dürfen die Arktischen Wölfe nicht fehlen, die einen Steinwurf weit weg bei etwas Glück Mark erschütternd heulen. Gegenüber schließlich erhaschen die Besucher den Blick auf den größten Marder der Welt, den Vielfraß. Fehlen noch die Polarfüchse, die oberhalb der Wolfsanlage ihr Gehege bewohnen und sich zuletzt über eine komplett neue Einrichtung in Form von Baumstämmen, Wurzeln und Fichtenbäumen freuen durften.

Der Zeitplan im Einzelnen für Samstag, 23.02., und Sonntag, 24.02.2008:
11:00 Uhr: Vorstellung des Lagers mit allen Exponaten
12:30 Uhr: Rentierlasso-Werfen, Kok-Kaffee-Probe
14:00 Uhr: Vorstellung von sámischem Handwerk
15:00 Uhr: Brotbacken über offenem Feuer
16:00 Uhr: Geschichten aus dem Rentierland am Lagerfeuer

Im Jahr 2007 die Milliongrenze an Besuchern überschritten

Duisburg, 14. Februar 2008 - Der Zoo Duisburg hat seinen Status als einer der bestbesuchten und beliebtesten Zoologischen Gärten in Deutschland mit einem Besucherrekord untermauert. Im Jahr 2007 strömten mehr als 1 000 000 Besucher in den Zoo, nachdem in den Jahren zuvor diese Schallmauer stets nur knapp verfehlt wurde.
Ein Zoo lebt von seinen Tieren und den Besuchern, die sich daran erfreuen. Gerade im Tierbestand gab es im vergangenen Jahr zahlreiche Highlights. Allen voran sind hier natürlich die Geburten zu erwähnen. Wenn sie auch nicht mit plüschigem Knut-Fell und Flocke-Knopfaugen aufwarten kann, so hat Duisburgs bekanntester Tiernachwuchs, Delphin-Jungtier DOLLY, sprichwörtlich durch die Bank alle Besucher der Vorführungen im Delphinarium in ihren Bann gezogen. Mittlerweile sehen die Besucher sie schon bei höheren Sprüngen aus dem Wasser. Das zweite weibliche Jungtier wird zusammen mit seiner Mutter von den Pflegern gerade auf die anstehende Vergesellschaftung mit dem Rest der Gruppe vorbereitet. Im Duisburger Delphinarium wird’s also noch vor Ostern richtig spannend.

Koalas (Foto Manfred Schneider) werden im Bundesgebiet nur in Duisburg gehalten und auch hier wuchs im letzten Jahr erneut ein gesundes Jungtier heran, welches immer unabhängiger von seiner Mutter wird und bereits regelmäßig an seinem Lieblingsfutter, Eukalyptusblättern, kaut.
Die elegante Fossa, größter Räuber auf Madagaskar, gäbe es dank der Duisburger Initiative zur Erhaltungszucht in Menschenobhut bestimmt nicht mehr. Stolze 10% des Weltbestandes leben am Kaiserberg. In ganz Europa gab es im letzten Jahr nur fünfmal Nachwuchs, wovon vier Tiere allein in Duisburg zur Welt kamen. Die drei Kater mitsamt der Katze werden demnächst in die naturnah gestalteten Anlagen im Besucherbereich einziehen und als wahre Sprung- und Kletterkünstler die Besucher begeistern. Balgereien zwischen den Geschwistern inklusive!
Viel beachtet und Dauerthema in Online-Diskussionsforen war die Neu-Gruppierung der Gorillas, die mit drei aufwändigen Transporten einherging. Der Zoo Duisburg hat mit dem neuen Zuchtmann MAPEMA einen Glücksgriff getätigt, denn der großgewachsene Schwarzrücken hat größte Sozialkompetenz, seinen Harem fest im Griff und sich bereits mit zwei Weibchen verpaart. Kinofilm-Trailer erhaschen Aufmerksamkeit auch damit, dass sie bei der Ankündigung eines neuen Filmes Jahreszeit und –zahl in großen Lettern gekonnt in Szene setzen. Im Hinblick auf die Gorillas könnte „Herbst 2008“ große Bedeutung erlangen…
Ob die neu begonnene und überaus beliebte Vergesellschaftung von Roten Pandas und Chinesischen Muntjaks, ob schwungvolle Handwerker, die mit Riesenschritten an der Fertigstellung der neuen Erdmännchen- und Riesenotteranlage arbeiten, ob freundliches Kassen- und Servicepersonal. Egal wer und auf welchen Ebenen: der Zoo Duisburg präsentiert sich auch im neuen Jahr seinen Besuchern als wissenschaftliche Einrichtung des praktizierten Natur- und Artenschutzes, der seine Tiere nach neusten tiergärtnerischen Erkenntnissen pflegt und seinen Gästen einen erholsamen wie auch informativen Besuch abseits des Alltagsstresses bietet. Wir freuen uns auf Sie!

Lappland-Tage im Rentiergehege

Duisburg, 11. Februar 2008 - Der Zoo Duisburg bietet seinen Besuchern ein sámisches Nomadenlager im Rentiergehege an, in Zusammenarbeit mit RENRAJDvualka (dahinter stecken Uwe und Brigitte Kunze, die ihre familiären Wurzeln sowohl in Deutschland als auch im schwedisch-lapplandischen Rentierzuchtgebiet von Härjedalen haben).

Dort hat man die Möglichkeit, sich über das Leben der Sámi (Europas letzter Urbevölkerung) sowie deren Kultur und Handwerkskunst zu informieren. Schuhbänder für Rentierfell-Stiefel werden gearbeitet und das Werfen des Rentier-Lassos wird geübt. Am offenen Feuer wird Gahkoe, das Brot der Rentierleute, zubereitet, wovon die Besucher auch kosten dürfen. Gleiches gilt für Kok-Kaffee med ost (mit Käse), das sámische Nationalgetränk.
Auf Rentierfellen am Lagerfeuer liegen, draußen oder im sámischen Nomaden-Zelt (dem Lavvo), Geschichten aus dem Reich der Mitternachtssonne lauschen, während in unmittelbarer Nähe die Wölfe heulen: Zoobesucher von nah und fern tauchen in die faszinierende Welt der Sámi ein!
Der Zeitplan im Einzelnen für Samstag, 23.02., und Sonntag, 24.02.2008:
11:00 Uhr: Vorstellung des Lagers mit allen Exponaten
12:30 Uhr: Rentierlasso-Werfen, Kok-Kaffee-Probe
14:00 Uhr: Vorstellung von sámischem Handwerk
15:00 Uhr: Brotbacken über offenem Feuer
16:00 Uhr: Geschichten aus dem Rentierland am Lagerfeuer

Am Freitag, 22.02., und Samstag, 23.02., um 18:00 Uhr, erhalten die Zoobesucher – gegen eine Gebühr von € 30 – die einmalige Gelegenheit, einem Lichtbildvortrag zum Thema „Sápmi – Menschen und Rentiere“ zu lauschen mit anschließender exklusiver Führung zu den Tieren Nordeuropas (wie Vielfraß und Wolf). Danach findet man sich zum gemütlichen Plausch bei Kok-Kaffee und Gahkoe auf Rentierfellen am Lagerfeuer ein.

Was machen Gänsegeier mit Reisigbündeln?

Duisburg, 8. Februar 2008 - Auf dem Bestellzettel standen 200 Reisigbündel und als Verwendungszweck nicht etwa das Stichwort „Kehrarbeiten“, sondern „Bruthilfe für Gänsegeier“. Im Zoo ist halt alles etwas anders als draußen im normalen Leben.
Auf einer seiner gelungenen Gemeinschaftsanlagen hält der Zoo Duisburg Stachelschweine, Helmperlhühner, Afrikanische Marabus und vier Gänsegeier. Einer davon kam vor Jahren aus dem benachbarten Zoo Gelsenkirchen, die anderen drei aus einer spanischen Auffangstation. Alle vier Gänsegeier sind flugunfähig und konnten bedenkenlos auf die Freianlage gesetzt werden. Glücklicherweise und wie erhofft fand sich aus den zwei Männchen und zwei Weibchen je ein Paar zusammen.
Gänsegeier zählen mit einer Flügelspannweite von etwa 2,5 m zu den größten Vögeln in ihrem weiten Verbreitungsgebiet, das sich von Afrika über Süd- und Osteuropa bis nach Asien erstreckt. Sie sind an ihrem fahlbraunen Gefieder und dem langen, weißlich bedunten Hals zu erkennen. Erwachsene Vögel haben eine weiße Halskrause, die bei den Jungvögeln noch braun gefärbt ist.
Gänsegeier sind in weiten Teilen Europas ausgerottet. Die Zerstörung des Lebensraumes durch menschliche Erschließung und das Auslegen von Giftködern zur Bekämpfung von Füchsen sind die Hauptgründe, die zum Rückgang der Geiervögel führten. Heute bemüht man sich um ihre Wiederansiedlung, insbesondere im Alpenraum und in den Pyrenäen.
Die Fortpflanzungszeit beginnt in den Wintermonaten. In der Wildbahn wird das einfache, aus zusammengetragenen Zweigen, Gräsern und Fellstücken erbaute Nest auf einem Felsvorsprung errichtet. Gänsegeier legen nur ein Ei, das etwa 50 Tage lang bebrütet wird. In Zoologischen Gärten errichtet man oft Nisthilfen aus Naturholz und animiert die Vögel zum Bau, indem – quasi als „Starter“ – Reisig eingeflochten wird.
Zurzeit können die Zoobesucher die Gänsegeier dabei beobachten, wie sie die Nisthilfen inspizieren und auf ihre Tauglichkeit hin überprüfen. Fällt das Urteil positiv aus, schleppen die Geiervögel weiteres Nistmaterial heran und gestalten ihre Nester. Im Übrigen müssen genügend Hilfen vorhanden sein, denn auch die Afrikanischen Marabus erachten die Nisthilfen als nützlich für ihr Brutgeschäft.

Freude im Streichelzoo

Duisburg, 31. Januar 2008 - Im Frühjahr letzten Jahres hatte das Streichelgehege im Zoo Duisburg tierischen Zugang bekommen. 5 Kamerunschafe und ein Bock im Alter von 1,5 Jahren kamen aus dem Zoo Augsburg im Allgäu in den Ruhrpott, um Zwergeseln und Shetland-Ponys Gesellschaft zu leisten.
Kamerunschafe sind anspruchslose und widerstandsfähige Landschafe. Meist sind sie hellbraun gefärbt, wobei Bauch, Kopf und Beine schwarz hervorstechen. Das Haarkleid ist dicht und eng anliegend. Kamerunschafe haben von Natur aus kurze Schwänze. Die Hufe sind klein und hart. Weibliche Kamerunschafe sind hornlos. Die deutlich größeren erwachsenen Böcke zeichnen sich durch sichelförmige Hörner und durch eine Mähne an Hals, Nacken und Brust aus.
Das Kamerunschaf ist eine aus Westafrika (Kamerun, Elfenbeinküste) stammende Haarschafrasse. Haarschafe tragen keine Wolle, sondern ein Haarkleid. Dieses wird im Winter durch eine dichte Unterwolle ergänzt. Zurzeit können die Besucher beobachten, wie diese Unterwolle im Frühjahr wieder abgestoßen wird. Die Schafe müssen also nicht geschoren werden.
Bereits mit einem halben Jahr werden Kamerunschafe geschlechtsreif. Die Brunst ist ganzjährig. Zwei Würfe in einem Jahr sind durchaus möglich. Als erstes Jungtier im neuen Jahr durfte der Zoo Duisburg ein Kamerunschaf begrüßen, das ein paar Tage nach dem Jahreswechsel in aller Stille nachts geboren wurde und dem Pfleger bei der Morgenrunde blökend gegenüberstand. Die Mutter ist erstgebärend, kümmert sich aber bestens um den kleinen Bock, der oft an Mutters Milchbar hängt und in den letzten Wochen ordentlich an Gewicht zugenommen hat.
Er hat bereits Bekanntschaft mit der Außenanlage und den Besuchern gemacht, die dem Zwerg natürlich größte Beachtung schenken.

Von Tussis und langgezogenen Ohren

Duisburg, 24. Januar 2008 - Nein, Liebe auf den ersten Blick war es sicher nicht, als Ende der 70er Jahre plötzlich eine ausgewachsene Pinselohrschwein-Bache vor den mit ihren riesigen Hörnern bewehrten Watussi-Rindern auf der Afrika-Anlage stand. Bis dato war die Vergesellschaftung nicht geplant. Vielmehr wurde das anfängliche Pärchen der in den Wäldern Westafrikas beheimateten Schweine in einem eigenen Außengehege untergebracht, auf Sicht- und Geruchskontakt zu den Rindern.
Doch eines Tages staunten die Pfleger nicht schlecht, als ihre Schützlinge die Initiative selbst in die Beine genommen hatten und sich eigenmächtig vergesellschafteten. Ob eine Meinungsverschiedenheit zwischen Eber und Bache der Grund war, dass letztere über die Abgrenzung sprang, ist nicht mehr rekonstruierbar. Weitaus beachtenswerter an dieser Aktion war freilich, dass nie jemand den kapitalen und weit über 100 kg schweren Tieren eine derartige Sprunggewalt unterstellt hätte. Barrieren von 1 m Höhe stellen für Pinselohrschweine also kein Hindernis dar. Und wieder hatte die Zootierhaltung einen Erfahrungsschatz mehr.
Seitdem gehört die gemeinschaftliche Haltung von Watussi-Rindern, deren Bezeichnung von einem gleichnamigen Nomadenstamm in Uganda und Ruanda herrührt, und den bildhübschen Schweinen sicher zu den Erfolgsstorys des Zoo Duisburg. Weder Rind noch Schwein ärgerten sich über die vielen Jahre hinweg in nennenswerter Form, ernsthaftere Verletzungen blieben völlig aus. Sicher setzte ein Watussi dem kleineren Mitbewohner schon einmal mit dem Horn zu, wenn der Weg verbaut war, und schob ihn beiseite. Im Gegenzug zwickte das Schwein, dem anhand der skurril blattartig ausgezogenen Ohren und der Gesichtsmaske der Schelm ins Gesicht geschrieben steht, den Hornträger in die Hinterhand.
Duisburgs Watussi-Neuzugang JULCHEN, zweieinhalbjährig und aus dem Zoo Dresden stammend, durfte in letzter Zeit erstmals Bekanntschaft mit der ganzen Rotte flinker Pinselohrschweine machen. Mit ihrem jugendlichen Übermut sorgt sie für viel Stimmung, denn nicht selten rennt sie kreuz und quer über die riesige Freianlage, animiert gerade die jüngeren Pinselohrschweine zum gemeinschaftlichen Spurt und steht ihnen zur Spielaufforderung auch mal frontal gegenüber.

Tierpatenschaften im Zoo - Bilanz eines Erfolgsmodells

Duisburg, 23. Januar 2008 - Seit 1994 rührt sie die Werbetrommel und sammelt, sammelt, sammelt…
Gemeinsam mit Duisburgs Ex-Zoodirektor, Dipl.-Biol. Reinhard Frese, rief sie als Zoo-Beauftragte eine Kampagne ins Leben, welche seither unter dem Markenzeichen „Aktion Tierpatenschaften“ die fantastische Summe von insgesamt 845.000 Euro eingeworben hat.
In all den Jahren sorgte die emsige Privatfrau Dr. Doris Heckermann-Meisters – selbst
Biologin – dafür, dass Gorillas und Giraffen, Waschbären und Wombats, aber auch Brautenten und Buntbarsche ihre höchst unterschiedlichen Speisepläne jeweils für ein ganzes Jahr lang von Tierfreunden aus ganz Deutschland (mit-)finanziert bekommen.
Unzählige Gespräche mit Gönnern und Paten, zahllose Führungen für Honoratioren und Gäste, aber auch ein immenser Aufwand an Verwaltung und Organisation von mittlerweile 367 Paten wurden von der Zoofreundin ausschließlich ehrenamtlich arrangiert bzw. realisiert.
Ein weiteres Mal wird Frau Dr. Heckermann-Meisters persönlich die „Jahres-Ausbeute 2007“ über stolze 95.000 Euro Patenschafts-Spendengelder an Zoodirektor Dipl.-Biol. Achim Winkler übergeben. Bei der Übergabe des Geldes wird ebenfalls Thilo Heckermann anwesend sein, der seit 2006 seine gesundheitlich angeschlagene Mutter bei der Bearbeitung der Patenlisten tatkräftig unterstützt und mittlerweile den organisatorischen Teil übernommen hat.
Weitere Informationen sowie die aktualisierte Liste sämtlicher Patentiere finden sich auf der eigens für die Tierpatenschaften im Zoo Duisburg errichteten Homepage unter
www.tierpaten.de.

Eisbären-Handaufzucht nichts Neues für Duisburg
Nanuk wurde im Duisburger Zoo mit Erfolg hochgepäppelt

Duisburg, 20. Januar 2008 - Die Fotos zeigen Nanuk (oben) und unten mit dem damaligen Zoo-Inspektor Lothar Reimann beim Spaziergang im Morgennebel am Pfingstsonntag 1979 auf der Expo Brücke. Es war damals die berühmteste Handaufzucht - auch damals gab es schon in Duisburg einen Besucherstrom.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Aufnahmen sind Privatfotos von Ilse Ponek, der damaligen Sekretärin von Zoodirektor Dr.Gewalt.

Inventur im Zoo – das große Zählen hat ein Ende - 2.179 Tier-Individuen in 274 Arten
Ausstellung zur Kampagne DEADLINE, das Meer will leben!

Duisburg, 18. Januar 2008 - Wie alle Jahre wieder begannen die Pfleger im Zoo Duisburg rechtzeitig vor dem Jahreswechsel mit der Tier-Inventur. Dabei unterscheidet sie sich auf den ersten Blick nicht unbedingt von einer Inventur im Supermarkt. Im Geschäft um die Ecke stehen noch 25 Gläser an eingelegten Gurken der Marke X im Regal, im Zoo schreiten 4 Vertreter der Art „Afrikanischer Elefant“ über ihre Außenanlage.
So einfach wie bei den Elefanten, bei denen Anzahl der Tiere und deren Geschlechter problemlos erkannt werden können, ist es beileibe nicht immer. Spätestens bei einem voll mit Fischen vieler verschiedener Arten besetzten Korallenriffbecken bedarf es einer gehörigen Portion Konzentration und eines geschulten Auges, um die Zahlen akkurat auf das Papier zu bringen. Manchmal muss aber auch der Pfleger von vorne anfangen...
Auf dem Gurkenglas steht die abgefüllte Menge auf den Milliliter genau, aber wie schwer sind eigentlich die Riesenschildkröten im Zoo? Zuschauer der erfolgreichen Doku-Soap „Ruhrpottschnauzen“ wissen die Antwort: eine Waage muss her! Zwei stämmige Pfleger sind bei einigen Vertretern der lebenden Fossilien mindestens vonnöten, um eine Körpermasse von weit über 100 kg hochzuheben und sanft auf der Waage abzusetzen! Kein Aufwand für die Tiere ist zu hoch, denn schließlich wollen die Pfleger genau wissen, ob ihre Schützlinge gut im Futter stehen und an Gewicht zugenommen haben.
Wie kann der Pfleger den Bestand einer Tierart aufnehmen, deren Geschlechter sich äußerlich nicht voneinander unterscheiden? Der einmaligen Geschlechtsbestimmung der Individuen folgt darauf die Implantierung eines kleinen Mikrochips. Dieser trägt eine individuelle Nummer, die mit einem speziellen Gerät abgelesen werden kann. So gesehen laufen viele Tiere bereits mit ihrem eigenen Reisepass umher, den sie bei der Inventur quasi nur noch „herzeigen“ müssen.
Das Geheimnis muss an dieser Stelle endlich gelüftet werden, wie viele Tiere in wie vielen Arten zum Stichtag 31.12.2007 im Zoo Duisburg ihr Zuhause hatten; es sind:

2.179 Tier-Individuen in 274 Arten (Unterarten und Rassen eingeschlossen)
Das Jahr 2007 sah etliche kleinere aber auch größere Veränderungen im Tierbestand. Allen voran stehen die Geburten zweier gesunder Delphinjungtiere, womit der Zoo Duisburg erstmals Delphine in 2. Generation hält. Nachzuchten bei den hoch bedrohten madagassischen Fossa, den Koalas und den Orang-Utans konnten ebenfalls im letzten Jahr verzeichnet werden. Nicht weniger als drei Großtransporte bei den Gorillas wurden organisiert mit dem erreichten Endziel, eine vielversprechende Zuchtgruppe am Kaiserberg aufzubauen. Wer weiß, vielleicht blicken die Pfleger bei der kommenden Inventur auf ihre Schützlinge und machen einen weiteren Strich auf das Papier, der gleichbedeutend wäre mit dem ersten Gorilla-Nachwuchs im Zoo Duisburg!

Ausstellung zur Kampagne DEADLINE, das Meer will leben!
BOOT Düsseldorf – vom 19. bis 27. Januar 2008

Die Kampagne DEADLINE wird zum ersten Mal auf der BOOT präsentiert. Dank der großzügigen Unterstützung der Geschäftsführung der Messe BOOT wird in Halle 14, Stand E 56 auf einer Fläche von 450 Quadratmetern den Besuchern der Messe diese einmalige Kampagne vorgestellt. Hauptinitiatoren von DEADLINE sind die Gesellschaft zum Schutz wasserlebender Säugetierarten Südamerikas – YAQU PACHA e.V. - und der Weltzooverband WAZA (World Association of Zoos and Aquariums). Weitere Im Anschluss wird die Kinderprinzen-Crew um ca. 14:15 Uhr den Koalas einen , vielleicht blicken die Pfleger bei der kommenden Inventur auf ihre Schützlinge und machen einen weiteren Strich auf das Papier, der gleichbedeutend wäre mit dem ersten Gorilla-Nachwuchs im Zoo Duisburg!

Ausstellung zur Kampagne DEADLINE, das Meer will leben!
BOOT Düsseldorf – vom 19. bis 27. Januar 2008

Die Kampagne DEADLINE wird zum ersten Mal auf der BOOT präsentiert. Dank der großzügigen Unterstützung der Geschäftsführung der Messe BOOT wird in Halle 14, Stand E 56 auf einer Fläche von 450 Quadratmetern den Besuchern der Messe diese einmalige Kampagne vorgestellt. Hauptinitiatoren von DEADLINE sind die Gesellschaft zum Schutz wasserlebender Säugetierarten Südamerikas – YAQU PACHA e.V. - und der Weltzooverband WAZA (World Association of Zoos and Aquariums). Weitere 9"> Duisburg, 18. Januar 2008 - Wie alle Jahre wieder begannen die Pfleger im Zoo Duisburg rechtzeitig vor dem Jahreswechsel mit der Tier-Inventur. Dabei unterscheidet sie sich auf den ersten Blick nicht unbedingt von einer Inventur im Supermarkt. Im Geschäft um die Ecke stehen noch 25 Gläser an eingelegten Gurken der Marke X im Regal, im Zoo schreiten 4 Vertreter der Art „Afrikanischer Elefant“ über ihre Außenanlage.
So einfach wie bei den Elefanten, bei denen Anzahl der Tiere und deren Geschlechter problemlos erkannt werden können, ist es beileibe nicht immer. Spätestens bei einem voll mit Fischen vieler verschiedener Arten besetzten Korallenriffbecken bedarf es einer gehörigen Portion Konzentration und eines geschulten Auges, um die Zahlen akkurat auf das Papier zu bringen. Manchmal muss aber auch der Pfleger von vorne anfangen...
Auf dem Gurkenglas steht die abgefüllte Menge auf den Milliliter genau, aber wie schwer sind eigentlich die Riesenschildkröten im Zoo? Zuschauer der erfolgreichen Doku-Soap „Ruhrpottschnauzen“ wissen die Antwort: eine Waage muss her! Zwei stämmige Pfleger sind bei einigen Vertretern der lebenden Fossilien mindestens vonnöten, um eine Körpermasse von weit über 100 kg hochzuheben und sanft auf der Waage abzusetzen! Kein Aufwand für die Tiere ist zu hoch, denn schließlich wollen die Pfleger genau wissen, ob ihre Schützlinge gut im Futter stehen und an Gewicht zugenommen haben.
Wie kann der Pfleger den Bestand einer Tierart aufnehmen, deren Geschlechter sich äußerlich nicht voneinander unterscheiden? Der einmaligen Geschlechtsbestimmung der Individuen folgt darauf die Implantierung eines kleinen Mikrochips. Dieser trägt eine individuelle Nummer, die mit einem speziellen Gerät abgelesen werden kann. So gesehen laufen viele Tiere bereits mit iBesuch abstatten und die kuscheligen Beuteltiere mit einer Extra-Portion des nach Hustenbonbon duftenden Eukalyptus versorgen. Dabei dürfte das im letzten Jahr geborene Koala-Jungtier bei den Hoheiten für Entzücken sorgen.
Schließlich heißt es erneut, sich in Richtung Delphinarium aufzumachen, um der Vorführung um 15:00 Uhr beiwohnen zu können, während Jungdelphin DOLLY allerhand Unsinn treiben und ihre erwachsenen Artgenossen keck bei ihren Darbietungen stören wird.

Mit Rüsselnase voll ins Leben

Duisburg, 10. Januar 2008 - Eigentlich ist er putziger als Eisbär „Knut“ und hat auch mehr zu bieten: mit herabhängender Rüsselnase und im helldunkel gescheckten Jugendkleid wärmt sich neuerdings ein junger Flachlandtapir im Zoo Duisburg an seiner Mutter. Oft als „Schwein in Stromlinienform“ verkannt, handelt es sich bei den Flachlandtapiren um südamerikanische Bewohner des tropischen Regenwaldes und Buschlandes, die verwandtschaftlich den Pferden und Nashörnern am nächsten stehen. Mit einem Körpergewicht von bis zu 250 kg stellen sie die größten Vertreter der südamerikanischen Fauna dar.
Die 7jährige Mutter JESSY wollte Anfang Dezember ihre Pfleger noch nicht in den verdienten Feierabend entlassen, als sie komplikationslos ihr bereits viertes Jungtier gebar. Neugeborene wiegen schon einige Kilogramm, sind seh- und lauftüchtig; es vergehen meist keine 20 Minuten bis das Kleine steht! Mütter legen sich zum Säugen auf die Seite und heben ihr oberes Hinterbein an, damit der Nachwuchs ungehinderten Zugang zur Milchbar hat.
Bereits eine Stunde nach der Geburt „hängt“ dieser sich an die Zitze, für bis zu 15 Minuten. Um vor Raubfeinden wie Puma, Jaguar und sogar Anakonda geschützt zu sein, tragen Tapirjunge ein perfekt zur Tarnung im Dickicht geeignetes Fellkleid aus hellbraunen bis weißen Längsstreifen, die zu Flecken, Kringeln und Stricheln aufgelöst sein können. Einige Monate wird das Jungtier diese Zeichnung noch behalten, bis es sich schließlich umfärbt und sich das „Erwachsenen-Kleid“ zeigt: seriös einheitlich braun.
In den ersten 10 Tagen ihres Lebens sind Tapirjunge Ablieger und folgen erst danach ihrer Mutter. Mittlerweile darf das Jungtier seine Mutter stundenweise schon auf die Südamerika-Anlage des Zoo Duisburg begleiten, um sich mit dem Gehege vertraut zu machen. Schließlich wartet für bald anstehende, wärmere Zeiten noch ein Pool auf den Nachwuchs, der sich bestens zum Plantschen, Schwimmen und Abtauchen eignet. Behutsam müssen die Pfleger demnächst auch bei der Zusammengewöhnung aller Bewohner der Anlage vorgehen, denn neben den jetzt vier Tapiren nennen auch noch das Pärchen Großer Ameisenbären sowie drei Wasserschweine das Außengehege ihr eigen.