Archiv Zoo  März - April 2009        Geschichte

 

Junger Sse-Pu-Hsiang geboren

Duisburg, 30. April 2009 - Wörtlich übersetzt heißt Sse-Pu-Hsiang „Vier nicht Ähnliches zusammen“, weil die Füße von einem Rind, der Hals von einem Kamel, der Schwanz von einem Esel und nur das Geweih von einem Hirsch zu stammen scheinen, aber nachher hat man sich dann doch für das kürzere chinesische Wort Mi-Lu entschieden. Dahinter verbirgt sich nichts Geringeres als eine Hirschart, die zur Zeit ihrer Entdeckung fast schon ausgestorben war.
Der Davidshirsch hat seinen Namen vom Jesuitenpater Armand David, der vor gut 150 Jahren diese sonderbaren Hirsche im kaiserlichen Jagdpark südlich von Peking entdeckte. Sonderbar auch deshalb, weil die Verzweigungen des Geweihs nach hinten weisen und den Eindruck entstehen lassen, als säße das Geweih „verkehrt“ auf dem Kopf. Einige Hirsche gelangten bald darauf glücklicherweise nach Europa, denn noch vor 1900 fielen nahezu alle Davidshirsche im Jagdpark einer Flutkatastrophe zum Opfer. Den Rest erledigten die Kriegswirren des so genannten Boxeraufstandes einige Jahre später.
Sämtliche in Europa gehaltenen Milus versammelte man auf den Ländereien des Herzogs von Bedford in England. Aus diesem letzten Refugium von 18 Tieren wurden Nachzuchttiere an Zoologische Gärten auf der ganzen Welt verteilt. Bis heute kletterte der Weltbestand wieder über die 1000er Marke. Die Rettung des Davidshirsches gilt als eines der vorbildlichsten Beispiele der Arterhaltung durch kontrollierte Zucht in menschlicher Obhut.
Der Zoo Duisburg ist an diesem Arterhaltungsprogramm seit Jahrzehnten erfolgreich beteiligt. Umso größer ist die Freude, dass vor wenigen Tagen ein weißbetupftes Kälbchen „mit dem Eselsgesicht“ das Licht der Welt erblickt hatte. Es hält sich eng bei der Mutter auf und trinkt fleißig an der Milchbar. Die restlichen erwachsenen Kühe mitsamt dem Zuchthirsch zeigen sich an dem kleinen Nachwuchs sehr interessiert.

Delfinjungtiere DOLLY & DONNA bei Vorführungen spitze!

Duisburg, 23. April 2009 - Den Herbst 2007 wird wohl niemand so schnell vergessen, denn innerhalb weniger Wochen kamen zwei gesunde weibliche Jungtiere im RWE-Delfinarium des Zoo Duisburg auf die Welt: DOLLY und DONNA, wobei letztere sogar ein Delfin 2. Generation ist, denn Mutter DELPHI ist selbst in Duisburg geboren!
Auf die Pfleger kamen wunderschöne aber auch äußerst arbeitsame Wochen und Monate zu. Denn plötzlich waren da nicht vier, sondern sechs Delfine im riesigen Becken. Und die Mütter hatten selbst alle Flossen voll zu tun, um den heranwachsenden Nachwuchs unter Kontrolle zu halten. Viele Vorführungen nahmen ihren ganz eigenen und für die Besucher höchst amüsanten Verlauf, wenn eine Mutter ihre wegflitzende und Unsinn treibende Tochter wieder einfangen musste.
DOLLY und DONNA sind zu stattlichen Jungdelfinen herangewachsen, wobei es durchaus Unterschiede gibt.
Es verbindet zwar beide, dass sie sich die Übungen von ihren Müttern, dem Vater IVO und Artgenossin DAISY abschauen und anfangen, mit eigenen Einlagen die Vorführungen zu bereichern. DOLLY ist aber deutlich mehr als ihre Spielgefährtin dem Futterfisch zugeneigt, will heißen: bei entsprechender Belohnung durch den Pfleger ist sie lernwilliger als DONNA. Diese ist überhaupt von zierlicherer Gestalt und gilt unter den Pflegern als cleverer und intelligenter. Und hat einen Vorteil: mit Mutter PEPINA im Rücken darf sie sich auch mehr Unfug als DOLLY erlauben, denn diese Dominanz einer Mutter über die andere (DELPHI) wird auf die Töchter 1:1 übertragen. Da bleibt ein bisschen Zickengehabe unter den Jungstars oft nicht aus.
Erleben Sie also zwei aufgeweckte Jungdelfine, die nicht müde werden, den Vorführungen ihren eigenen Stempel aufzudrücken und ihre erwachsenen Artgenossen auf Trab halten!

Freilaufende Lisztaffen sorgen für ihren ersten Nachwuchs

Duisburg, 21. April 2009 - Während eines Besuches im Zoo Duisburg darf ein Abstecher ins Affenhaus unter keinen Umständen fehlen. Zur großen Freude der großen und kleinen Zoobesucher dürfen sich seit Jahren die kleinen Lisztaffen frei in der Halle bewegen und wagen sich durchaus auch auf den Boden, wobei sie in Windeseile zwischen den verdutzten Besuchern hin- und herflitzen. Seit letztem Jahr hat der Zoo Duisburg ein neues Zuchtpaar. Die bald 4jährige TINA kam aus dem Zoo Karlsruhe und wurde nach ihrer Ankunft mit ihrem Partner, einem 6jährigen Männchen aus dem Zoo Köln, vergesellschaftet.
Sehr erfolgreich, wie sich soeben herausstellte, denn seit kurzem hängen zwei winzige Jungtiere an einem der beiden Elterntiere. Das ist nichts Ungewöhnliches bei Krallenäffchen, im Gegenteil: der Vater beteiligt sich von Beginn an enorm an der Aufzucht, indem er vorrangig die Jungtiere trägt. Erstaunlich ist die Leistung der Jungtiere, die sich dabei von der 1. Lebensminute an aus eigener Kraft auf dem Rücken, im Nacken, über den Hüften oder an den Körperseiten festhalten.
Lisztaffen verdanken ihren Namen den weißen, wie nach hinten gekämmt wirkenden Kopfhaaren, die der Frisur des berühmten ungarischen Komponisten Franz Liszt ähneln. Im Englischen wird der Lisztaffe auch "Cotton-top Tamarin" genannt, da die Kopfhaare wie ein Knäuel Baumwolle wirken.
Lisztaffen haben ein sehr kleines Verbreitungsgebiet und leben nur in den Urwäldern Nordkolumbiens und Panamas. Hier durchstreifen sie in kleinen Gruppen ihr mehrere Hektar großes Revier. Eine Gruppe besteht aus einem Elternpaar und deren Nachkommen verschiedenen Alters. Mit ihren sehr langen Beinen, den scharfen Krallen an den Füßen und ihrem langen Schwanz als Balancierorgan klettern sie äußerst geschickt durch das Geäst der Bäume. Nicht selten zeigen die kleinen Tiere Sprünge bis 3 m Länge.

Tierparadies RIO NEGRO: seltene Ameisenbären in der Tropenhalle
2. Duisburger Zoolauf am 15. Mai: Ein dickes Danke von Daisy für das Casino Duisburg

Tierparadies RIO NEGRO: seltene Ameisenbären in der Tropenhalle
Duisburg, 16. April 2009 -Südlicher Tamandua? Nie gehört! So wird es den Gästen nach ihrem nächsten Besuch im Zoo Duisburg nicht mehr ergehen, denn sie werden zukünftig mit dem Namen das verbinden, was sich erstmalig am Kaiserberg in der neu errichteten Anlage der Tropenhalle RIO NEGRO präsentiert: skurille, goldgelb-schwarz gefärbte Mini-Ameisenbären, an denen alles „dran“ ist, was man ein paar Schritte weiter auf der Südamerika-Anlage im Zoo Duisburg beim großen Bruder, den Großen Ameisenbären, auch sieht: furchterregende, überdimensionierte Krallen an den Vorderpfoten; rüsselförmig lang gezogener Gesichtsschädel, aus dem eine gut 50 cm lange Klebzunge herausflutscht. Den langen, dicht behaarten Fächerschwanz des großen Bruders haben die fuchsgroßen Tamanduas allerdings gegen einen Greifschwanz eingetauscht.
Klar, dass sich auch bei diesen Vertretern aus dem Säugetierreich die Natur einiges dabei „gedacht“ hat: Tamanduas klettern für ihr Leben gern. Mit der ständig schnüffelnden Nase stöbern sie an Baumstämmen und Ästen nach Kerbtieren und ziehen mit ihren scharfen Krallen die Rinde ab. Bis zu 160 Mal in der Minute (!) flitzt die Zunge heraus und nimmt dem Beutetier jegliche Chance zu entkommen.
Dank einer breiten Scheibenfront an der neu errichteten Anlage in der Tropenhalle RIO NEGRO erhalten die Besucher seit kurzem einen ungetrübten Einblick in das Leben der nur in wenigen Zoos gehaltenen Tamanduas. Die 3jährige JEANNE D’ARC aus Magdeburg und der gleichaltrige LAURENTIUS aus Dortmund haben sich bestens eingelebt und zeigen wahre Kletterkunststücke, wenn sie sich dank des Greifschwanzes kopfüber an Baumstämmen und Ästen abseilen. Auch in diesem Gehege haben die zooeigenen Handwerker Hand angelegt und es kunstvoll durch Spritzbetonarbeiten gestaltet. Nicht nur Regenwaldatmosphäre sondern genug Beschäftigung für die Tiere verschafft eine Unmenge an eingesetzten Pflanzen. Wem’s im Regenwald auch mal zu heiß wird, darf sich gerne abkühlen: so spazieren JEANNE D’ARC und LAURENTIUS des Öfteren durch das besucherseits gelegene Wasserbecken.
Die größten Lacher auf Seiten der Besucher dürfte JEANNE D’ARC dann einfahren, wenn sie sich in Grande-Dame-Manier auf den unwesentlich größeren Partner schwingt und sich von ihm auf dessen Rücken durch das Gehege tragen lässt.
Die Tropenhalle Rio Negro beherbergt nicht nur den außerhalb seines ursprünglichen Lebensraumes einzigen in Menschenhand gepflegten Amazonas-Süßwasserdelfin. So fliegen knallbunte Dottertukane über die Köpfe der Besucher hinweg, die postwendend von frei umherlaufenden Rothandtamarinen, kleinen Krallenaffen, aus nächster Nähe inspiziert werden. Lassen Sie sich überraschen!

2. Duisburger Zoolauf am 15. Mai: Ein dickes Danke von Daisy für das Casino Duisburg
- Erlös aus den Startgeldern fürs neue Affenhaus
- Casino finanziert die Finisher- Medaillen
- Stadtsportbund rechnet mit 450 Staffeln am Start
Das Casino Duisburg unterstützt den 2. Duisburger Zoolauf am Freitag, 15. Mai 2009. Casino-Direktorin Claudia Bieling (li.) schaute am Mittwoch persönlich im Zoo am Kaiserberg vorbei, um sich den Dank von Dickhäuter Daisy abzuholen. Für das Gruppenbild mit Elefantendame rückten auch Zoodirektor Achim Winkler (2. v.l.) , der Stadtsportbund-Vorsitzende Franz Hering (re.) und Mitorganisator Jörg Bunert  eng mit der gutmütigen Daisy zusammen. Als Belohnung für ihren Einsatz bekam die Elefantin einen Eimer mit frischen Möhren.
Zoodirektor Achim Winkler freute sich über die Kooperation mit dem Casino Duisburg als neuem Hauptsponsor für den 2. Duisburg Zoolauf. „Das Rennen ist einzigartig in Deutschland und findet bei den Läuferinnen und Läufern viel Beachtung. Dass das Casino uns hilft, die Kosten zu tragen, ist eine echter Glückfall.“ Der Erlös aus den Startgeldern hilft, das neue Affenhaus im Zoo am Kaiserberg zu finanzieren. Sponsoring schaffe da Planungssicherheit, so Winkels.
Die Starter erhalten als Erinnerung an das Rennen, das im Rahmen des 75-jährigen Zoo-Jubiläums ausgetragen wird, eine Medaille. Die Finanzierung übernimmt das Casino Duisburg als neuer Hauptsponsor. Achim Winkler: „Wir als Zoo können damit verlässlicher auf einen Überschuss aus dem Rennen hoffen.“
Casino-Direktorin Claudia Bieling zeigte sich am Mittwoch ebenfalls überzeugt von der Zusammenarbeit. „Der Zoo, aber auch wir als Casino im CityPalais sind starke Werbeträger für die Stadt. Wir sind attraktiv auch und gerade für Besucher von außerhalb. Deshalb ist es gut, wenn wir uns unterstützen.“ Der Zoolauf zeige auf sympathische Weise, dass die Arche am Kaiserberg offen sei für attraktive Events.
Insgesamt 450 Staffeln können am 15. Mai auf den 2,5 Kilometer langen Rundkurs vorbei an Kattas, Wölfen, Tigern, Trampeltieren und Seelöwen gehen. Jörg Bunert, der das Rennen gemeinsam mit dem Stadtsportbund Duisburg organisiert, rät dazu, sich zügig anzumelden. „Bei den Mixed-Staffeln wird es bereits eng. Ich bin mir sicher, dass wir wie im Vorjahr auch bei den Frauen- und Männerstaffeln das Teilnehmerfeld randvoll bekommen.“
Franz Hering, Vorsitzender des Stadtsportbunds Duisburg, kann aus den Erfahrungen der Premiere vor einem Jahr berichten: „Die Läuferinnen und Läufer waren begeistert. Es ist schon außergewöhnlich, ein Rennen mit Löwen und Gorillas als Zuschauern zu bestreiten.“

DAISY begrüßt neuen Sponsor für den Zoolauf 2009

Duisburg, 14. April 2009 -Am 15. Mai 2009 veranstaltet Laufsport Bunert gemeinsam mit dem Stadtsportbund Duisburg e.V. den 2. Duisburger Zoolauf. 1000 Läuferinnen und Läufer testen dann im Blickfeld von Tigern und Seelöwen ihre Fitness.
Das Casino Duisburg unterstützt das deutschlandweit einmalige Sportereignis, das zu den Höhepunkten der Festwoche aus Anlass des 75-jährigen Bestehens der „Arche am Kaiserberg“ gehört.
Die Unterstützung durch das Casino Duisburg, das von Direktorin Claudia Bieling vertreten wird, ist ein Glücksfall für den Lauf und den Zoo. Mit dem Erlös des Rennens unterstützen die Veranstalter die Neugestaltung des Affenhauses. Zoo-Direktor Achim Winkler zeigt sich deshalb auch „schwer begeistert“ und begrüßt am 15. April gemeinsam mit der Elefantendame Daisy den neuen Sponsor des Abendlaufs.

Babyboom und 10 000 Eier zu Ostern im Zoo

Duisburg, 9. April 2009 -Die Besucher des Zoo Duisburg dürfen sich an den Osterfeiertagen auf Einiges gefasst machen. Gerade am Ostersonntag und Ostermontag werden die Eltern nach Kassenöffnung um 9 Uhr ihre Kinder kaum mehr unter Kontrolle halten können, denn im Bereich des Großen Spielplatzes (am Kiosk neben der Seelöwen-Anlage) werden nicht weniger als 10 000 Ostereier verteilt, die großzügigerweise von der Firma KARSTADT gesponsert wurden.
Aber davon abgesehen lädt der Zoo am Kaiserberg gerade jetzt bei frühlingshaften Temperaturen alltäglich ein zur großen Entdeckungstour nach „tierischen“ Ostereiern in Gestalt putziger Jungtiere.
Da klammert sich in bewährter Ameisenbär-Manier das wenige Wochen alte Jungtier am Rücken der Mutter fest und lässt sich über die Anlage tragen. Zuchterfolge bei den skurrilen Säugetieren sind nach wie vor eher selten und der Zoo Duisburg trägt damit wesentlich zur Arterhaltung bei. Sehr zur Freude der Besucher nehmen die Ameisenbären morsche Stämme, die ihnen die Pfleger täglich zur Beschäftigung und zur Suche nach fressbaren Insekten anbieten, mit ihren riesigen Krallen auseinander. Dazu flutscht noch die unglaublich lange Zunge heraus, die bis zu 90 cm lang ist!
Gleich nebenan gibt es doppelten Nachwuchs bei den zweihöckrigen Kamelen, den Trampeltieren. Die beiden Weibchen sind leicht zu unterscheiden: das jüngere ist gräulich-weiß, das ältere schwarz. Erst seit gestern gewöhnen die Pfleger beide Jungtiere auf der großen Außenanlage aneinander. Sie sind sich gegenseitig aber noch nicht ganz geheuer.
Wuselig geht es bei den Zwergmangusten zu, die erst seit ein paar Tagen zum Duisburger Tierbestand zählen und am Raubtierhaus zu finden sind. Sie sind gerade mal rattengroß und hangeln sich zur Aussicht gekonnt an die letzten Ecken der Baumkrone, die sich dekorativ in der Anlage befindet.
Natürlich ziehen derzeit die beiden Gorilla-Babys die meisten Blicke auf sich. Endlich erlauben es die Temperaturen, die Familie auf die naturnah gestaltete Freianlage zu schicken. Die Mütter haben alle Hände voll zu tun, um die heranwachsenden Töchter unter Kontrolle zu halten. Bei herrlichem Sonnenschein lauern unzählige Fotografen auf die besten Familienszenen!
Einer der Höhepunkte des Zoo-Besuches ist zweifellos der ungetrübte Blick in das riesige Schaubecken des RWE-Delphinariums, wo sich die Star-Jungtiere DOLLY und DONNA mit dem Rest der Familie balgen und für Furore bei den täglichen, ausverkauften Vorführungen sorgen.

Gorilla-Babys begeistern das Publikum zu Ostern
5000stes Mitglied: Rekordzuwachs bei den Zoofreunden

Gorilla-Babys begeistern das Publikum zu Ostern
Duisburg, 8. April 2009 - Endlich ist Frühling und endlich dürfen sie ganztägig raus! Wenn sich bei strahlendem Sonnenschein und wohltuenden Temperaturen derzeit Menschentrauben im Zoo bilden, dann sicherlich an der großen Freianlage für Flachlandgorillas. Die Meldungen überschlugen sich im Herbst letzten Jahres, als zum ersten Mal in der Geschichte des Zoo Duisburg Nachwuchs bei den hoch bedrohten Menschenaffen anstand. Noch dazu doppelter innerhalb von 10 Wochen!
Beide Mütter – die 12jährige SAFIRI und ihre ein Jahr ältere Artgenossin VIZURI – waren erstgebärend und meisterten diese schwierige Aufgabe mit Bravour. Der 12jährige und damit noch junge, dafür aber nicht minder stattliche Zuchtmann MAPEMA kam erst im vorletzten Jahr nach Duisburg und hatte sich offensichtlich bestens eingelebt! Auch wenn er die zwangsläufig schwindende Aufmerksamkeit seiner Haremsdamen manchmal mit schlechter Laune quittierte, erwies er sich in den letzten Monaten stets als einigermaßen umgänglicher Vater, der in bester Schwarzrücken-Manier einfach ab und zu auf den Putz hauen musste, um seine Chefrolle zu festigen.

Für die Pfleger bedeutete diese Zeit, in der die Außenanlage während der kalten Jahreszeit nicht zugänglich war, eine gewaltige tierpflegerische Aufgabe, schließlich kam mit Gorilladame MOMO noch eine Komponente in Form einer Tante hinzu, die ihre Rolle auch erst verinnerlichen musste. Die Pfleger atmeten daher auch laut auf, als sie die Gorillas erstmalig im neuen Jahr wieder auf die naturnah gestaltete, großzügige Freianlage lassen konnten.
Zur überschwänglichen Freude der Zoobesucher und ambitionierten Fotografen trägt SAFIRI ihr Baby KIBURI gerne auf dem Rücken über die Anlage, oft gefolgt von Mutter VIZURI mit ihrem ebenfalls weiblichen Nachwuchs. Die Tochter hält sich gerne am kräftigen Arm fest und lässt sich umhertragen, was wirklich zum Lachen aussieht. MOMO inspiziert die beiden Babys regelmäßig und dürfte von beiden Müttern bald als dankbare Pflegemutter „benutzt“ werden, damit sie selbst mal ein paar stressfreie Minuten in der Sonne genießen können.
Zwischendrin schießt Vater MAPEMA in gewisser Situationskomik ins Bild, wirft Äste hoch, trommelt auf die Brust und macht den Damen eins klar: ich bin hier der Boss, vergesst das nicht! Männer eben…

5000stes Mitglied: Rekordzuwachs bei den Zoofreunden
Pünktlich im Jubiläumsjahr des Zoo Duisburg kann die Gründerorganisation, der Verein der Freunde des Duisburger Tierpark e.V., einen einmaligen Vereinsrekord melden. Als vor 76 Jahren dieser Verein den Duisburger Tierpark mit einigen Mitgliedern ins Leben rief, ahnte niemand, dass dieser Beschluss zu einer Erfolgsgeschichte wird, die in dieser Stadt ihresgleichen sucht.
Der Förderverein des Zoos ist mittlerweile der mitgliederstärkste Verein in ganz Duisburg und hat in seiner langen Vereinsgeschichte mit vielen gespendeten Projekten, wie z.B. der Anlagen für Riesenotter, Nebelparder und Fossa, maßgeblich dazu beigetragen, dass viele Tierarten heute ein artgemäßes Zuhause haben.
Jedes neue Mitglied bedeutet eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für den Zoo, da die Vereinsbeiträge zweckgebunden an den Zoo gespendet werden. Auch die Kodiak-Bärenanlage, deren weitreichende Modernisierung zum Ende des Jahres begonnen wird, wird vom Förderverein zu einem großen Teil finanziert. So war die Freude riesig, als das Mitglied Nr. 5000 in der letzten Woche dem Verein beitrat.

Am morgigen Donnerstag, 09.04.2009, um 10:30 Uhr wird Elefantendame DAISY, stellvertretend für alle anderen Mitglieder aus dem Zootierreich, gemeinsam mit Zoodirektor Achim Winkler und dem Vorsitzenden des Zoovereins, Herrn Rainer Weiß dem Mitglied Nr. 5000, der Familie Groß, zu Ihrem Beitritt gratulieren. Treffpunkt: an der Elefanten-Anlage

Neue Tierart im Zoo Duisburg: wuselige Zwergmangusten

Duisburg, 2. April 2009 - Die Freianlage vor dem Raubtierhaus hat seit ein paar Tagen neue Bewohner! Zwei Vertreter der hoch soziallebenden Zwergmangusten traten ihre Reise aus dem hessischen Opel-Zoo an den Kaiserberg an und liegen bei einsetzender Frühlingssonne schon seelenruhig auf den künstlichen Termitenhügeln. Damit präsentiert der Zoo Duisburg eine neue Tierart gemäß dem Motto „klein aber fein“.
Denn Zwergmangusten haben es in sich. Wir kennen hoch organisierte Völker bei Ameisen, Termiten und Bienen. Nach etwas Vergleichbarem aus dem Reich der Säugetiere suchten die Wissenschaftler aber vergebens, bis sie auf die rattengroßen Mini-Mangusten aus dem südlichen Afrika trafen: sie leben das perfekte Familienleben vor! Bis zu 30 Tiere kann die Gruppe stark sein. Eine strenge Hierarchie regelt das Zusammenleben, so pflanzt sich beispielsweise nur das „Herrscherpaar“ fort. Einzelne Familienmitglieder werden darüber hinaus zum Wachdienst auf Termitenbauten abbestellt, wenn die anderen nach tierischer Nahrung im Gras suchen. Die Situation im Zoo ist da ganz ähnlich, wenn die kleinen Schleichkatzen nämlich gegen vorbei fliegende Reiher und Rabenkrähen sichern und sich blitzschnell der vielfältigen Ein- und Ausstiegsgänge der künstlichen Termitenhügel bedienen. Schließlich geht der Zusammenhalt sogar soweit, dass die Jungtiere von ihren älteren Geschwistern übernommen werden, sobald sie sich für feste Nahrung interessieren und sie die Futterbeschaffung lehren. Wenn erkrankte oder alte Mitglieder dann noch fürsorglich gepflegt, gewärmt und gegebenenfalls auch ernährt werden, kann der Mensch spätestens dann vom Tier gehörig abschauen.
Vieles davon haben die wuseligen Zwergmangusten noch vor sich, allen voran hoffentlich die Zucht. Im Moment genießen sie in vollen Zügen einfach nur den endlich sich einstellenden Frühling und bieten Fotografen alle Möglichkeiten, sie im Portrait abzulichten.

Sensation: erstmalig wieder Nachwuchs bei den Plumpbeutlern - Wombat ROXY legt riesiges Ei

Duisburg, 1. April 2009 - Jahrzehnte hat der Zoo Duisburg als einer von nur drei europäischen Haltern der australischen Plumpbeutler, den Nacktnasenwombats, auf diesen Erfolg gewartet: immer wieder sind Tiere miteinander gezielt verpaart, Futterpläne abgestimmt, Haltungsanforderungen überprüft und Kollegen in Down Under kontaktiert worden. Seit gestern liegt die Belohnung für diese intensiven Anstrengungen von Tier und Mensch in Form eines riesigen Eies auf der erst vor wenigen Jahren neu errichteten und den Bedürfnissen dieser tiergärtnerischen Rarität bestens angepassten Wombatanlage.
Wombats sind gedrungen gebaut, haben kurze kräftige Beine und einen großen, breiten Kopf. Mit Hilfe ihrer stark bekrallten Vorder- und Hinterfüße graben sie – zum Leidwesen der australischen Farmer – weit verzweigte, unterirdische Gänge. Vielen Zoobesuchern ist vor allem „Killer-Wombat“ BONEY bekannt, der – zuweilen schlecht gelaunt und cholerisch – zu einem tierischen Star in den täglichen ZDF-Doku-Sendungen aus dem Zoo Duisburg avancierte. Und gerade er ist der Vater von Weibchen ROXYs bald zu erwartendem Jungtier. Zuversichtlich waren die Pfleger schon, denn zuletzt „trieben“ es die beiden heftig: das Liebesspiel bei Familie Wombat ist nichts für schwache Nerven!
Die Telefone liefen gestern heiß, als die Pfleger die Sensation weitergaben und ein riesiges, weißes Ei auf der Anlage meldeten. Wombats zählen wie die Koalas zu den Beuteltieren und geborene Jungtiere müssen ihren Weg schnellstens in den wärmenden und schützenden Beutel finden. Bislang wurden die Tiergärtner auf die Jungtiere (dem Zoo Duisburg gelang die Nachzucht in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts) erst aufmerksam, wenn sie schon im Beutel waren. Wie sie dorthin kommen, ist jetzt geklärt.
Die Erkenntnisse haben gravierende Auswirkungen auf die Systematik nicht nur der Wombats. Vom australischen, skurrilen Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) war schon lange bekannt, dass es 12-14 Tage nach der Begattung zumeist drei weiße Eier legt, die 10 Tage lang bebrütet werden. Danach kommen die Jungtiere nackt und mit geschlossenen Augen zur Welt. Wie bei den Koalas sind sie dabei gerade einmal so groß wie ein Gummibärchen.
Mit Freude aber auch gewisser Anspannung sehen die Zooverantwortlichen den kommenden Tagen entgegen, denn hier wird tiergärtnerisches Neuland bestritten. Derzeit kümmert sich ROXY intensiv um das etwa 20cm große Ei und rollt es offenbar entsprechend des Sonnenstandes in wärmere Abschnitte des Geheges. Die Duisburger Zoologen und Pfleger haben in den nächsten Tagen alle Hände voll zu tun!

75 Jahre Zoo am Kaiserberg
1. Business-Partner-Treffen des Zoo Duisburg

Duisburg, 26. März 2009 - Ganz im Gegensatz zum Menschen wird der Zoo Duisburg mit jedem weiteren Jahr frischer, moderner und attraktiver! 75 Jahre Zoo Duisburg sind 75 Jahre harte Arbeit vom anfangs kleinen Tierpark bescheidenen Ausmaßes hin zu einem der renommiertesten Zoologischen Gärten im In- und Ausland.
Sicherlich ist das ein Stück weit der Hauptverdienst unzähliger Pfleger und zoologischer Mitarbeiter, die sich fachmännisch an die Haltung auch schwierigster Pfleglinge machten, Neuerungen bei den Haltungsbedingungen konsequent umsetzten und in der Tierhaltung selbst innovative Wege gingen. Weltberühmt wurde der Zoo Duisburg gerade durch die Eröffnung des Delphinariums im Jahre 1965.
75 Jahre Zoo Duisburg sind aber auch 75 Jahre, in denen die Tiere am Kaiserberg stets die ungebremste Faszination der Gönner und Förderer auf zwei Beinen erfahren durften: wie viele Modernisierungen, wie viele neue Anlagen wären NICHT entstanden, hätten unzählige Unternehmen in und um Duisburg den Zoo nicht derart finanziell unterstützt!
Insofern darf es kein Jahr werden, in dem ausschließlich ein Loblied auf den Zoo Duisburg gesungen wird: es ist den Zooverantwortlichen ein großes Bedürfnis, vom erworbenen Renommee ein gutes Stück zurückzugeben.
Daher empfängt der Zoo Duisburg seine langjährigen Wegbegleiter erstmals zum Business-Partner-Treffen am morgigen Freitag, 27.03.2009. Um 17 Uhr beginnt der Rundgang durch den Zoo mit tierischer Begrüßung. Danach findet in den Räumen der Societät ein geselliges Beisammensein statt, das bei Speis und Trank und mit Blick auf die Giraffen- und Elefantenanlage für so etliche Zukunftsvisionen gut sein darf.

Walter Hellmich übernimmt die Schirmherrschaft der diesjährigen Naturschutzkampagne
des Zoo Duisburg zum Erhalt der europäischen Landraubtiere

Duisburg, 17/18.. März 2009 - Man muss nicht immer in die Ferne schweifen, wenn man etwas für Natur- und Artenschutz tun möchte. Auch direkt vor unserer Haustür gibt es bedrohte Lebensräume und faszinierende Tiere, die unseren Schutz benötigen. Die diesjährige Raubtier-Kampagne des Europäischen Zooverbandes EAZA hat genau dieses Thema zum Ziel.
Zwölf charismatische und im europäischen Freiland stark bedrohte Tierarten wurden als Botschafter für diese Kampagne ausgewählt: Braunbär, Fischotter, Eurasischer Luchs, Iberischer Luchs, Wildkatze, Nerz, Goldschakal, Wolf, Tigeriltis, Eisbär, Vielfraß und Polarfuchs.
Die Probleme, mit denen die europäischen Landraubtiere zu kämpfen haben, sind ganz unterschiedlicher Natur: Während Nerz und Fischotter durch den Schwund an geeignetem Lebensraum und illegaler Bejagung von der Ausrottung bedroht sind, entwickeln sich die Bestände von Braunbär, Wolf und Luchs dort gut, wo sie nicht durch übermäßige Jagd bedroht werden. Ihre weitere Ausbreitung wird jedoch aufgrund der starken Fragmentierung der verbliebenen Wälder durch Schnellstraßen, Eisenbahnlinien und Wohngebiete erschwert. Dort, wo Bär, Wolf und Luchs es dennoch schaffen, neue Waldgebiete zu besiedeln, haben sie mit jahrhundertealten Vorurteilen, die aus Märchen und anderen Schreckenserzählungen stammen, zu kämpfen. Gleichwohl konnte speziell der Luchs in einigen heimischen Waldgebieten erfolgreich wieder angesiedelt werden und lebt dort in Harmonie mit den Menschen, zumal der scheue Luchs sehr zurückgezogen lebt und den Kontakt zu Menschen meidet. Selbst der Wolf lebt heute wieder in einigen Regionen im Osten Deutschlands, ohne dass die dortigen Einwohner in irgendeiner Form einer Gefahr ausgesetzt wären. Und auch die früher in fast ganz Deutschland ausgerottete Wildkatze ist heute wieder heimisch. Nicht unerheblich hierzu beigetragen hat der Zoo Duisburg, dessen regelmäßiger Nachwuchs bei den Wildkatzen in Harz, Spessart und Bayerischer Wald erfolgreich angesiedelt wurde.
Die diesjährige EAZA-Kampagne mit dem Untertitel „Zusammen leben“ will über die große und faszinierende Artenvielfalt an Landraubtieren in Europa informieren und Vorurteile gegenüber den „bösen Räubern“ Braunbär, Wolf, Luchs und Co. ausräumen. Der Schwerpunkt der Kampagne liegt in der Aufklärung, inwieweit und in welcher Weise unser moderner Lebenswandel den Tieren schadet, wie ein friedliches und gefahrloses Miteinander mit den großen Arten möglich ist und wie diese Arten in einem dicht besiedelten Lebensraum wie Deutschland und Europa für unsere Nachwelt erhalten werden können.
Zusammen leben und viel mehr zusammen arbeiten muss der Zoo Duisburg mit seinen vielen Partnern, um die Aufgaben des modernen Natur- und Artenschutzes der Bevölkerung zu vermitteln und die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren und zu begeistern. Walter Hellmich, Vorstandsvorsitzender des MSV und somit Hüter der Zebras, hat spontan zugesagt, den Zoo Duisburg bei seinem Ansinnen, die bedrohte europäische Tierwelt mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen, zu unterstützen. Als Schirmherr der Raubtier-Kampagne beweist Walter Hellmich, dass er nicht nur ein Herz für weiß-blaue Zebras hat, sondern sich auch der großen Verantwortung bewusst ist, die Tierwelt im Freiland zu kennen, zu begreifen und zu schützen und für unsere Nachkommen zu bewahren.  Foto von Manfred Schneider

Zwei Höcker mehr in der Trampeltierfamilie

Duisburg,  5. März 2009 - Seit seiner Ankunft im Jahre 2001 aus dem Zoo Heidelberg hat der 9jährige Trampeltierhengst SULTAN eindrücklich unter Beweis gestellt, dass er als Zuchthengst was „taugt“. Der jüngste Spross ist Nummer 8, zweieinhalb Wochen alt, weiblich und von den Pflegern auf den Namen SHANA getauft. SHANA – übersetzt die Schöne, Hübsche – ist dabei trefflich gewählt, denn das noch schwarz gefärbte Jungkamel mit den großen dunklen Augen und modelhaft langen Beinen ist wahrhaft eine schwarze Schönheit!
Oft hört man vor dem Gehege stehende Kinder ihre Eltern fragen, ob denn das Trampeltier etwas anderes sei als das Kamel und wie das Dromedar da hinein passen würde? Systematik ist nicht jedermanns Sache, und wenn einem dann noch der volkstümliche Sprachgebrauch einen Streich spielt, kommt als Antwort meist ein Achselzucken. Unter einem Kamel verstehen fast alle das zweihöckrige Trampeltier aus Asien. Dromedare sind dagegen einhöckrig und stammen aus Afrika und Arabien. Damit ist die Sache klar: Kamel steht als Überbegriff (systematisch: Gattung) für die beiden Arten Trampeltier und Dromedar.
SHANA hat also zwei Höcker, die im Moment noch herabhängen. Lange Zeit glaubte man, die Wüstenbewohner würden aufgrund der Hitze und Trockenheit überwiegend Wasser in ihren Höckern speichern. Neuerdings stellten sich die Höcker aber als riesige Fettspeicher heraus, die es den Trampeltieren ermöglichen, bei Nahrungsknappheit längere Zeit davon zu zehren. Außerdem isolieren sie sehr gut gegen Kälte. Die Besucher werden sich vor Beginn der nächsten Winterperiode davon überzeugen können, dass sich SHANA’s Höcker bei entsprechend guter Fütterung prächtig aufstellen werden.
Vorerst wird sie sich mit Muttermilch begnügen müssen, die ihr die knapp 5jährige Stute SULINA ausreichend zur Verfügung stellt. Im Übrigen kümmert sich die erstgebärende Mutter hervorragend um ihr Jungtier! SHANA erkundet zurzeit erstmalig die Außenanlage und nimmt fleißig Kontakt zu ihren Familienmitgliedern auf. Ihre Mutter lässt sie dabei keine Sekunde aus den Augen.