Archiv Zoo  November - Dezember 2008        Geschichte

Mit warmen Füßen durch den Zoo Duisburg

DUISBURG, 19. Dezember 2008 - Auch in der kalten Jahreszeit lohnt sich ein Besuch im Zoo. Im Zoo werden zahlreiche Arten präsentiert, die in ihren natürlichen Habitaten ausschließlich kalte Temperaturen gewöhnt sind. Ob Eisfuchs, Trampeltier oder Schnee-Eule, viele Tiere sorgen vor Beginn der eisigen Jahreszeit durch das Anlegen von Winterfell oder Energiereserven vor. Die Sibirischen Tiger und die Arktischen Wölfe fühlen sich bei der derzeitigen Kälte erst richtig wohl.
Aber auch viele Exoten wie Erdmännchen und Zebras kommen mit den kalten Temperaturen gut zurecht, denn selbst in ihrer afrikanischen Heimat gibt es im Winter regelmäßig Eis und Frost.
Empfindlicheren Tierarten stehen wohlig-temperierte Innenstallungen zur Verfügung, die auch den Zoobesuchern Zuflucht vor klirrendem Wind und eisiger Kälte bieten, um sich hierbei aufzuwärmen und dabei noch exotische wie heimische Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können.
Den Netzgiraffen steht ein großes beheiztes Haus mit riesiger Innenlauffläche zur Verfügung, auf der sie sich frei bewegen können. Die Besucher stehen inmitten einer reichen, tiergeographisch stimmigen Vegetation an Sukkulenten und blicken fast auf Augenhöhe zu den imposanten Landsäugern hinüber.
Die riesige Tropenlandschaft Rio Negro beherbergt den weltweit einzigen außerhalb seiner Heimat in einem Zoo gehaltenen Süßwasserdelphin, dessen Verhaltensweisen hinter gigantischen Acrylglasscheiben und bei klarster Sicht beobachtet werden können. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur verschlagen einem zwar anfangs die Brille, tun aber schnell ihren Dienst und wärmen den klammen Zoobesucher auf.
Im Zoo Duisburg darf der Besuch des Koala-Hauses nicht fehlen. Nicht, weil auch dieses Haus warm geheizt ist, sondern weil man die kuscheligen Beuteltiere nirgendwo sonst in Deutschland zu Gesicht bekommt.
Last not least dürfen weder das Affenhaus noch das Delphinarium unerwähnt bleiben. In ersterem stehen die Besucher unter anderem den noch in ihren Kindesschuhen steckenden beiden Gorilla-Babys gegenüber. In letzterem hat eine nagelneue Heizungs- und Lüftungsanlage Einzug gehalten und sorgt für einen wohlig-warmen Besuch der täglichen Delphin-Vorführungen, die Jungtiere DOLLY und DONNA in gewohnter Manier durch ihre Albernheiten und kleinen Sprünge zum einmaligen Erlebnis werden lässt.
Aber auch außerhalb des Zoogeländes gibt es seit neuestem eine gute Möglichkeit, sich über den Zoo Duisburg zu informieren und ein einmaliges Tiererlebnis zu erfahren. Seit Anfang diesen Monats steht jeden Samstag ein interessanter Informationsstand im Forum, der neuen Einkaufs- und Erlebniswelt im Herzen Duisburgs, bereit. Neben phantastischen Bildaufnahmen können diverse Insekten in wunderschönen Terrarien betrachtet werden und machen so Lust auf mehr! Fachkundiges Zoopersonal steht für Fragen aller Art ganztägig zur Verfügung.

Stritzel Dampftechnik GmbH verrückt nach Zwergflusspferden

DUISBURG, 11. Dezember 2008 -Die Zwergflusspferde LEAR und QUIRLY sind seit über 30 Jahren ein eingespieltes Paar und haben den Zoo Duisburg im letzten Jahr mit einem weiteren Jungtier beschenkt. Das Weibchen hört auf den Namen AYOKA („eine, die Freude über einen bringt“). Die Freude wurde deshalb noch größer, weil sich die Stritzel Dampftechnik GmbH dazu bereit erklärt hatte, eine Tierpatenschaft zu übernehmen.
Jetzt scheint – im positiven Sinne – bei der Stritzel Dampftechnik GmbH ein regelrechter Zwergflusspferd-Hype ausgebrochen zu sein, denn nun übernehmen die Damen und Herren die Patenschaft für die Eltern gleich noch dazu! Wenn schon, dann gleiches Recht für alle! Sicher dürfen sich die drei Duisburger Mini-Hippos beim morgigen Treffen mit ihren treuen Paten über eine ordentliche Sonderration Futter freuen!

Tschechischer Pascha unter 11 schwarz-weiß gestreiften Zicken

DUISBURG, 9. Dezember 2008 - Die Voraussetzungen könnten eigentlich nicht besser sein: als Hengst fühlt man sich erst inmitten einer Herde von Stuten wohl. Und so sieht sich der 6jährige Damara-Zebrahengst aus dem tschechischen Zoo Jihlava seit kurzem den 11 im Zoo Duisburg gehaltenen Stuten gegenüber. Dabei soll er in die Hufstapfen des prächtigen Zuchthengstes HOFRAT treten, der die in langer Tradition stehende Duisburger Zucht um unzählige Jungtiere bereichert hatte. Mit dem neuen Hengst dürfte in den kommenden Jahren die Schallmauer von 200 Nachzuchten zu durchbrechen sein!
Das Damara-Zebra ist eine Unterart des in Afrika weit verbreiteten Steppenzebras, wobei sich die Unterarten in der Intensität ihres Streifenmusters unterscheiden. So sind bei den in Namibia und im Südwesten Afrikas beheimateten Damara-Zebras die Beine nur schwach gestreift, wobei die Streifen niemals bis zu den Hufen reichen. Zudem finden sich zwischen den braunschwarzen Hauptstreifen des Körpers hellere, so genannte Schattenstreifen, die den Unterarten im östlichen Afrika fehlen.
Muskelbepackt und dem Ideal entsprechend steht nun der neue Zuchthengst im Stall. Und wenn man sich ein einziges Mal einem Anthropomorphismus hingeben darf, dann konnte man in den Augen der Zebra-Damenwelt schon lesen, dass die 11 Stuten von Beginn an wussten, welchen „tollen Hengst“ sie im wahrsten Sinne des Wortes bekommen.
Als die nunmehr 12 schwarz-weiß-Gestreiften zum ersten Mal auf der weitläufigen Afrika-Savanne des Zoo Duisburg aufeinandertrafen, stellte sich der Hengst den herausfordernden Tritten und Bissen der ranghöchsten Stuten mit Bravour, galt es doch herauszufinden, ob der Neue „was taugt“. Und er tut es, denn die ersten Stuten sind schon gedeckt worden und die fehlenden buhlen um seine Gunst!
Bedenken hatten die Pfleger noch, als die letzte Stufe der Eingewöhnung eingeläutet und die beiden betagten Nashörner dazugesellt wurden, die in jungen Jahren aus Zebrasicht durchaus mit Vorsicht zu genießen waren. Wer nicht beiseite ging, wurde mit einem Kampfgewicht von 2 Tonnen aus dem Weg geräumt. Clever ist der neue Hengst auch noch, denn er geht ihnen in gebührendem Abstand aus dem Weg!

Nikolaus im Zoo: Traumrolle für Rentier GEORGE

Nikolaus im Zoo: Traumrolle für Rentier GEORGE
DUISBURG, 4. Dezember 2008 - Pfleger Martin Albertz und „sein“ Rentier GEORGE sind ein Herz und eine Seele: die beiden gehen seit Jahren Gassi durch den Zoo Duisburg und GEORGE hat dabei seinen großen Spaß. Überrascht und fasziniert zugleich blicken die Zoobesucher drein, wenn der bullige Mann sich auf seinen Drahtesel geschwungen hat und mal wieder mit seinem tierischen Kumpel - an der langen Leine - die Wege entlang düst.
Da GEORGE unter Menschen cool bleibt, hat sich das Mensch-Tier-Gespann zu Nikolaus in den letzten Jahren etwas Besonderes überlegt. In unserer Fantasie werden Rentiere seit 200 Jahren vor den Schlitten des amerikanischen „Santa Claus“ gespannt. An ihre weihnachtliche Rolle gelangten die Rentiere durch das Werk eines Dichters; ob’s Henry Livingston oder Clement Clark Moore war, darüber streiten sich die Gelehrten.
Martin Albertz und GEORGE wird das egal sein. Vielmehr haben die beiden viel Zeit für das Training aufgewendet, um den Besuchern des Zoo Duisburg vorweihnachtliche Freuden zu bescheren: GEORGE ließ sich tatsächlich einen Schlitten anspannen. Was für ein Anblick, wenn Groß und Klein am Nikolaustag den Zoo besuchen und derart willkommen geheißen werden! Für die Naschkätzchen ist auch vorgesorgt, denn natürlich passen auf so einen Schlitten haufenweise Süßigkeiten. Wenn das nicht ausreichen sollte, findet sich Naschwerk sicher noch in den Satteltaschen auf GEORGEs Rücken.

Tierisches Erlebnis im Großstadtdschungel
Die meistbesuchte Freizeiteinrichtung der Stadt und das größte Einkaufscenter Duisburgs gehen gemeinsame Wege
Gemäß der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie bemühen sich moderne Zoos nicht nur um die Zucht bedrohter Tierarten und um wissenschaftliche Forschung, sondern stellen zudem eine wichtige Stätte der Erholung und der Bildung für die Bevölkerung dar. Dass dieser Bildungsauftrag nicht immer im Zoo stattfinden muss, beweist ab dem 06.12.2008, der Zoo Duisburg. Eigens hierfür wurde ein Messestand gebaut der fortan jeden Samstag im Forum, der neuen Einkaufs- und Erlebniswelt im Herzen Duisburgs zu sehen sein wird. Dank der Tierfotografin Claudia Kuster ist dieser Informationsstand reich bebildert und bietet neben Infor-mationen zu den vier Kernaufgaben des Zoos auch eine Mal- und Bastelecke für Kinder.
Duisburger Tierpersönlichkeiten entführen darüber hinaus die kleinen Besucher in ihre Welt und lassen sie ihre Sinne erforschen. Wie verständigen sich Delfine unter Wasser? Warum ist einem Kleinen Panda nicht kalt? Wie riecht Eukalyptus? Warum findet ein Flussdelfin im trüben Fluss seine Nahrung?
Für die vielen Fragen der kleinen aber auch großen Besucher steht fachkundiges Zoopersonal zur Verfügung. Diese informieren ebenfalls über die mitgebrachten Terrarien und sorgen für ein einmaliges Tiererlebnis. Lassen Sie sich überraschen!

Ältester Wombat der Welt im Zoo Duisburg tot

DUISBURG, 3. Dezember 2008 -Wombat EMMA war eins dieser Charaktertiere im Zoo Duisburg, das sich nicht nur über die tägliche ZDF-Doku-Reihe „Ruhrpottschnauzen“ einen festen Platz in den Herzen der Zuschauer sichern konnte, sondern auch bei den Zoomitarbeitern Sonderstatus genoss.
Schließlich war sie mit ihren 34 Jahren nicht nur einer der ältesten tierischen Zoo-Bewohner, sondern trug darüber hinaus den Titel „ältester Nacktnasenwombat der Welt“! So sehr die Zoologen auch nachforschten, einen derart betagten Vertreter dieser australischen Plumpbeutler konnten sie nirgends ausfindig machen!
Die gedrungen gebauten Beuteltiere mit ihren kurzen kräftigen Beinen, dem riesig-breiten Kopf und einem Stummelschwanz waren schon immer eine zoologische Spezialität des Zoo Duisburg, dem die Nachzucht als einem der ganz wenigen Zoos weltweit schon gelang. So hält der Zoo Duisburg auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm inne und managt die Population der wenigen Tiere in den Zoos von Planckendael/Belgien, Hannover und eben Duisburg.
EMMA kam 1999 aus dem Zoo Hannover an den Kaiserberg und galt damals schon als Oma. Im Zoo Duisburg lebte sie fortwährend mit ihrem nicht einmal halb so alten Partner ROLF zusammen, der sich an die leicht biestige Grande Dame erst gewöhnen musste. Auch wenn sie ihm gegenüber immer dominant blieb, wurden die beiden schnell ein Herz und eine Seele. Die Lust auf Sex hat sie im Alter nicht verloren, da war sie um den weitaus jüngeren Partner sichtlich froh! Den Tag hat sie in guter Wombat-Manier gerne verpennt und sich lieber nachts herumgetrieben. Auch den Pflegern gegenüber wurde sie in den letzten Jahren immer zutraulicher und konnte mit ihrem Lieblingsfutter, dem Zuckermais, mehr und mehr „bestochen“ werden. Zuletzt setzte ihr aber das hohe Alter merklich zu: sie war teilweise blind und fraß schlecht. Am vergangenen Freitag entschlief sie.
Um ROLF brauchen sich die Pfleger keine Gedanken zu machen. Einerseits kann er sich weiterhin paaren, und zwar mit der fast gleichaltrigen ROXY. Andererseits liebt er es, von den Pflegern auf den Schoß gehoben und gekrault zu werden. Der berühmt-berüchtigte „Killer-Wombat“ BONEY, in Fankreisen dank der „Ruhrpottschnauzen“ Kultstatus genießend, komplettiert die Wombat-Gruppe im Zoo Duisburg. Alle Hoffnungen auf Nachwuchs ruhen nun auf diesem „Dreier“!

Dinosaurier – Faszinierende Geschöpfe! Kurzseminar über Dinosaurier und  Echsen

DUISBURG, 27. November 2008 -Zu einem Kurzseminar über Dinosaurier und Echsen lädt Peter ALLENSCHLÄGER – Kinder-aktionist und Naturschutzbeauftragter des Zoos – an den Kaiserberg.
Seit jeher sind Groß und vor allem Klein von den urzeitlichen Geschöpfen angetan. Beim Gedan-ken an tonnenschwere Dinosaurier geht unsere Phantasie mit uns durch: dass sie gelebt haben, bestreitet heutzutage niemand mehr. Wie sie gelebt haben, wird dagegen heftig diskutiert. Und keine Frage beschäftigt uns mehr als diese: wie sahen sie aus? Ob sogar die Bibel etwas zu den Dinosauriern sagt oder ob es Begegnungen zwischen ihnen und Menschen gegeben hat, darauf weiß Peter Allenschläger Antwort. Außerdem besteht die einmalige Gelegenheit, ein Holz-Dinoskelett zu basteln (solange der Vorrat reicht!).
Das Seminar ist kostenlos, lediglich der Zooeintritt muss gezahlt werden.
Termin: Samstag, der 29. November 2008, in der Zeit von 13.00 – 16.00 Uhr.
Ort: am Wasserpavillon des Chinesischen Gartens im Ostteil des Zoos.
Damit nicht genug! Der Advent steht vor der Tür. Und um ihn für die Besucher auch in den Zoo zu bringen, veranstaltet Peter Allenschläger ein
Weihnachtliches Origami-Papierfalten
jeweils am
1. Advent, 30. November 2008
2. Advent, 07. Dezember 2008
3. Advent, 14. Dezember 2008
in der Zeit von 13.00 – 15.30 Uhr
am Wasserpavillon des Chinesischen Gartens im Ostteil des Zoos.

Trauer im Zoo: Orang-Utan-Jungtier CILI verstorben

DUISBURG, 24. November 2008 - Der Zoo Duisburg muss den schmerzlichen Verlust von CILI, dem knapp 2jährigen Sumatra Orang-Utan-Nachwuchs, vermelden. CILI kam Anfang 2007 auf die Welt, als Tochter des greisenhaften, fast 50jährigen Vaters SIAM, der aber offensichtlich immer noch zeugungsfähig ist. Die erfahrene Mutter ANETTE kümmerte sich wie auch bei ihren vorherigen Jungtieren liebevoll um ihren Nachwuchs. Die 9jährige JAMBI – ältere Tochter von ANETTE – sah ihre kleine Schwester in der Gruppe aufwachsen und spielte fleißig mit ihr.
Am Freitagvormittag schlugen die Pfleger sofort Alarm, als sie Atemstörungen bei CILI ausmachten. Fieber wurde gemessen, eine erhöhte Temperatur konnte aber nicht nachgewiesen werden. Die Tierärzteschaft verordnete Medikamente und beobachtete CILI durchgehend. Am Nachmittag verschlechterte sich ihr Zustand schlagartig und sie starb, ohne dass geholfen werden konnte.
Eine Obduktion wurde umgehend durchgeführt. Die ersten Befunde zeigen deutlich zu klein ausgebildete Lungenflügel, was auf eine chronische Lungenfunktionsstörung schließen lässt. Weitere Untersuchungen sollen diesbezüglich Gewissheit geben.
Die Orang-Gruppe wird von den vertrauten Pflegern derzeit intensiv umsorgt und beschäftigt, allen voran Mutter ANETTE. Dadurch wird sie den Verlust hoffentlich schneller überwinden können.
ANETTE, JAMBI und SIAM lassen keine Krankheitszeichen erkennen. Auch im Nachbargehege, bei den Borneo Orang-Utans, erfreuen sich alle Tiere bester Gesundheit. Hier wächst das fast gleich alte Jungtier MANGGALI weiterhin unbekümmert heran.

Die Landschildkröten ziehen sich zurück

DUISBURG, 20. November 2008 - „Nanu, wo sind denn die ganzen Landschildkröten?“ werden sich die Zoobesucher in letzter Zeit gefragt haben. „Die haben doch eigentlich eine große, wunderschön natürlich gestaltete Freianlage?“
Die meisten der rund 50 Vierzehen-, Breitrand- sowie Griechischen und Maurischen Landschildkröten haben sich zur Ruhe gesetzt, nämlich zur Winter-Ruhe. Dies ist ein für viele Reptilien völlig normaler, ja lebensnotwendiger physiologischer Vorgang, der zum Jahresrhythmus dieser Tiere gehört. Wenn es im Herbst draußen kälter wird, reduzieren die Landschildkröten kontinuierlich ihre Nahrungsaufnahme bis sie eines Tages überhaupt nichts mehr fressen. Gleichzeitig entleeren sie ihren Darm. Geschähe das nicht vollständig, würden Fäulnisprozesse später schwere Darmentzündungen hervorrufen.
Im Idealfall suchen sich die Schildkröten geeignete Plätze auf der Freianlage, um sich letztlich tief in das Erdreich einzugraben und die Winterruhe zu beginnen. Mittlerweile wissen wir, dass die Winterruhe die Aufrechterhaltung der physiologischen Schilddrüsenfunktion unterstützt und dazu beiträgt, dass die Tiere auch ihr hohes Alter erreichen. Weiterhin stimuliert die Winterruhe die sexuelle Aktivität der Männchen und synchronisiert die Eianbildung der Weibchen. Das Ausbleiben einer Winterruhe bedingt oft genug geringe Nachzuchterfolge.
Wird es zu kalt und sollten sich einige Exemplare von selbst nicht eingegraben haben, hilft der Pfleger mit. Der Freianlage im Zoo Duisburg ist dafür ein abgeschlossener Überwinterungsraum angegliedert. Die Schildkröten werden in ein tiefes Substrat aus Laub, (Torf)Moos und Gartenerde gebettet, dessen Luftfeuchte elektronisch kontrolliert wird. Per Kühlaggregat und Heizlüfter wird die Temperatur im Bereich von wenigen Grad über dem Gefrierpunkt gehalten, wobei der überraschende Einsatz eines Kühlaggregates daher rührt, dass die Winter immer wärmer werden!
Werden die Schildkröten im Frühjahr wieder munter, hat das Zoopersonal alle Hände voll zu tun. Da wird gewogen, um den Gewichtsverlust beurteilen zu können. Gebadet, damit die Schildkröten trinken. Der Tierarzt kontrolliert den allgemeinen Gesundheitszustand. Und schließlich sorgen die Pfleger mit reich gedecktem Tisch dafür, dass die urtümlichen Reptilien wieder ans Fressen gebracht werden.
Nur für die ganz Kleinen, die der Zoo Duisburg in diesem Jahr nachgezogen hat, sowie für nicht ganz so fitte Tiere bleibt es den ganzen Winter über wohlig warm. Denn sie werden teils hinter den Kulissen, teils bei den Seychellen-Riesenschildkröten überwintert. So ganz verschwunden sind die Landschildkröten für den Besucher während der kalten Jahreszeit damit nicht.

Rotschenkel: neue Tierart im Zoo Duisburg

DUISBURG, 6. November 2008 - Die frei begehbaren Vogelvolieren der Fasanerie im Zoo Duisburg erfreuen sich bei den Besuchern immer großer Beliebtheit, denn selten ist der Kontakt zu Zootieren derart direkt. Wer ruhig und besonnen auf den Wegen bleibt, dem huscht schon mal der eine oder andere Vogel durch die Beine hindurch oder fliegt einem im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren.
Mit vier Rotschenkeln aus dem NaturZoo Rheine gesellen sich seit kurzem nicht nur weitere Gehegegenossen zu den Austernfischern und Großen Brachvögeln in der speziell als Watvogelanlage gestalteten Voliere. Die Rotschenkel stellen darüber hinaus auch eine Art dar, die im Zoo Duisburg bislang noch nicht gepflegt wurde.
Rotschenkel sind die häufigsten einheimischen Wasserläufer. Der schlanke Schnepfenvogel mit den orangeroten Beinen (namensgebend!) wird etwa 30 cm groß und selten schwerer als zwei Tafeln Schokolade. Männchen und Weibchen lassen sich allein am Federkleid kaum unterscheiden.
Der Rotschenkel lebt an Küsten und flachen Gewässern wie Mooren, Tümpeln und Feuchtwiesen in fast ganz Europa. In Deutschland trifft man ihn als häufigen Brutvogel an der Küste an, außerhalb der Brutzeit kann man ihn in größeren Ansammlungen vor allem im Bereich des Wattenmeers beobachten. In Deutschland wird der Bestand auf lediglich 10.000 Brutpaare geschätzt, was leider einen Eintrag in die Rote Liste mit sich brachte.
Im Zoo Duisburg finden sich die vier Rotschenkel in guter und einträchtiger Gesellschaft zu Austernfischern und Großen Brachvögeln wieder und bewohnen nun eine entsprechend gestaltete Anlage: ein Bachlauf schlängelt sich durch das Gehege, der die Möglichkeit zum Bad genauso mit sich bringt als auch, um dort nach Nahrung zu stochern. Schon von weitem blitzen viele Kubikmeter feinster Silbersand, der die sensiblen Vogelfüße weich bettet. Bleiben noch Bäumchen, Sträucher und Gräser, die die Gärtner ausgesucht und als Aufbaum- oder Rückzugsmöglichkeiten angepflanzt haben. Wer in Zukunft ein „tjüt“ mit leicht jodelndem Charakter vernimmt, der weiß jetzt: es sind die Rotschenkel!