Duisburg, 28. Juli 2010 - Bei der Vorab
Besichtigung für den Trauergottesdienst in der Salvatorkirche am
kommenden Samstag, fiel gegen 16.15 Uhr am heutigen Nachmittag neben
einem einsamen "Mahner" vor der
Rathaustüre das Eintreffen mehrerer Polizei Mannschaftswagen mit
Polizei Sondereinsatz Kommandos am Rathaus Duisburg auf.
Das dieses nicht zu der Vorbereitung für Samstag gehörte, wurde
durch die anwesenden Bürger schnell aufgeklärt. Es sei für 17.30
Uhr eingeladen worden zu einem sog. „Flashmob“. Der Begriff
(englisch: flash = Blitz; mob [von mobilis beweglich] =
aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel – deutsch etwa Blitzpöbel)
bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf
auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die
Teilnehmer üblicherweise persönlich nicht kennen und ungewöhnliche
Dinge tun. Flashmobs werden über Online Communitys, Weblogs,
Newsgroups, E - Mail - Kettenbriefe oder per Mobiltelefon
organisiert. Flashmobs gelten als spezielle Ausprägungsformen der
virtuellen Gesellschaft, die neue Medien wie Mobiltelefone und
Internet benutzt, um kollektive direkte Aktionen zu organisieren.
Und diese Mitteilung hatte wohl auch die Verantwortlichen im Rathaus
erreicht, die daraufhin polizeiliche Unterstützung einforderten.
Zwischenzeitlich bereitet sich der WDR auf die Live
Berichterstattung am Samstag vor und um 17.14 Uhr geht es für die
Teams mit den Pressesprechern der Stadt in das Rathaus. 2 Minuten
später verlassen die Einsatzkräfte der Polizei das Rathaus. Um
17.30 Uhr wird es etwas turbulent. Nach und nach treffen Menschen
auf dem Burgplatz ein, um an der spontanen Demo teilzunehmen.
Doch um 17.31 Uhr gibt es auf einmal die Durchsage durch einen
Polizei Einsatzwagen, dass Gelände um das Rathaus wegen einer
Bombendrohung weitgehend zu räumen. Doch es gibt keinen Beamten, der
sich in das Rathaus begibt, um die Lage zu klären. Es gehen um 17.42
Uhr sogar noch Menschen in das Rathaus und werden hiervon nicht
abgehalten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit bei einer solchen
Drohung.
Geräumt? Es gingen mehr rein als raus kamen. Um 17.40 Uhr kommen
zunächst die WDR Mitarbeiter kleckerweise heraus. Erst um 17.47 Uhr
folgen die Mitarbeiter vom Büro des OB und die Damen des
Reinigungsdienstes!
Um 17.50 Uhr die Schriftführer des Rates! 23 Minuten nach der
Mitteilung durch die Polizei ist es dann die Pressesprecherin der
Stadt und um 17.55 Uhr die Dame der Rathauspforte! Um 17.59 Uhr
verlässt die Person das Rathaus, die 17 Minuten zuvor hineingegangen
war und sich dort umgekleidet hat. Hektisch telefonierende
Rathausmitarbeiter beherrschen gegen 18.02 Uhr die Szenerie und um
18.03 Uhr spricht man von einem Fehlalarm und das Rathaus kann
wieder betreten werden! Die Bürger auf dem Burgplatz sind etwas
irritiert und nur ein Mann spricht die Vermutung aus, dass der
Bombenalarm wohl alleine dazu diente, die geplante Spontan
Demonstration zu verhindern! Harald Molder
(Text, Foto) .
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