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Frauenfußball in Europa bietet viel Potenzial

Duisburg, 18. Mai 2021 - Fußball hat eine lange Tradition. Doch während Frauen schon sehr früh in England und Frankreich in eigenen Ligen spielten und zehntausende Zuschauer anzogen, hatte der Sport in Deutschland jahrzehntelang ein Problem anerkannt zu werden.

Ganz im Gegenteil, Frauenfußball galt lange Zeit als verwerflich. Wie in zahlreichen andern Bereichen der Gesellschaft mussten sich die Frauen ihre Anerkennung erst hart erkämpfen. Der Sieg der Frauennationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland brachte 1989 den großen Umschwung.

Mit dem Sieg im eigenen Land legten die Frauen den Grundstein für einen wahren Boom. Zahlreiche Erfolge machten die Spiele des Teams in Folge auch zu einem TV-Ereignis. Das eröffnete einigen Branchen neue Chancen. Die TV-Sender freuten sich über Top-Einschaltquoten. Die Sportfans hingegen genossen die zahlreichen Erfolge des Frauenteams. Das machte den Sport auch für die Sportwetten-Industrie interessant. Sie erkannte das Wachstumspotential und legte ihren Fokus verstärkt auf die Bewerbung der Spiele.

Neue Wachstumsmärkte für zahlreiche Branchen
Nicht umsonst sind
Fußball Wetten in Deutschland ein großes Geschäft. 55 Prozent der Einsätze entfallen alleine auf den Fußball. Er führt damit die Rangliste der beliebtesten Sportarten überlegen an. Tennis und Handball liegen mit 17 bzw. 7 Prozent bereits deutlich abgeschlagen dahinter. Bisher dominierten im Fußball die UEFA Champions-League, die Deutsche Fußball-Bundesliga und der DFB-Pokal. Doch die Erfolge des deutschen Frauenfußballs bieten für die Sportwetten-Anbieter die große Chance den Markt weiterzuentwickeln und den Kunden neue attraktive Angebote vorzulegen. Die Aussichten für die Zukunft sind rosig. Denn die Erfolge der Fußballnationalmannschaft haben die Fußballmanager im Ausland aufmerksam werden lassen. Sie engagieren immer mehr Stars der heimischen Liga.

51 Jahre Frauenfußball in Deutschland
Die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland ist gerade einmal 51 Jahre alt. Die Frauen-Bundesliga existiert erst seit dem Jahr 1990. Trotzdem ist Deutschland längst zu einer Großmacht aufgestiegen. Es ist bezeichnend, dass erst ein Europameistertitel notwendig war, damit die Bundesliga gestartet werden konnte. Doch der DFB konnten den Boom, den der Sieg 1989 ausgelöst hatte, nicht länger ignorieren.

Immerhin verfolgten damals bereits
vier Millionen Menschen die Live-Übertragung des Halbfinales gegen Italien im Fernsehen. Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass neue Stars geboren sind. Es sollte nicht dabei bleiben. Nach zwei Weltmeister- und insgesamt acht Europameistertiteln ist die Nation regelmäßig im Fußballfieber, wenn die Frauen bei einem der großen Turniere antreten. Die Einschaltquoten gehen durch die Decke und alle Fans fiebern mit.

Die Bundesliga befindet sich im Aufschwung
Diese Begeisterung hat seither viele Mädchen dazu animiert, diesen Sport auszuüben. Mittlerweile ist in Deutschland eine Struktur etabliert, die es den Frauen leichter macht, ihr Talent im Fußball zu entwickeln und ihr Hobby zum Beruf zu machen. Das gilt jedoch nur für die Besten der Besten.

Während die Männer in der Deutschen Fußball-Bundesliga Millionengehälter kassieren, sind die Gagen bei den Frauen immer noch deutlich niedriger. Viele von ihnen sind dazu gezwungen, nebenbei einen weiteren Beruf auszuüben. Ausbildung und Beruf sind nicht immer leicht zu verbinden, doch der Ehrgeiz treibt die Spielerinnen weiter an. Schließlich zeigen immer mehr Vereine aus dem Ausland Interesse an den besten Fußballerinnen des Landes.

Die Frauen-Bundesliga ist längst ein Spiegelbild der Deutschen Fußball-Bundesliga geworden. Auch hier dominieren jene Vereine, die im Männerfußball den Ton angeben. Der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg führen aktuell die Liga an. Diese steht ganz im Bann des Top-Duells, das eine Vorentscheidung über den Titel fällen wird. Immerhin liegen die beiden Mannschaften in der Tabelle nur zwei Punkte auseinander. Während der Rest des Feldes weit abgeschlagen um die Plätze kämpft, werden die beiden Spitzenmannschaften den Deutschen Meister 2020/2021 unter sich ausmachen.

Reichlich Potenzial nach oben
Doch noch herrscht jede Menge Nachholbedarf. In anderen europäischen Ländern wird der Frauenfußball deutlich mehr gefördert. Dort verschenken die Vereine Eintrittskarten für wichtige Spiele. So soll ein fußballinteressierten Publikum in die Stadien gelockt werden. Gleichzeitig setzt man verstärkt auf Werbung. Diese Strategie hat in Spanien zu großen Erfolgen geführt. Dort verfolgen bis zu 60.000 Fans die Spiele der Liga. In Deutschland liegt der Zuschauerschnitt hingegen bei lediglich 900 Fans pro Spiel.

Das beeinflusst auch die finanziellen Möglichkeiten der Vereine. Wenig Zuschauer bedeuten kaum Einnahmen, wenig Medieninteresse und geringere Erlöse von Sponsoren. Dabei wäre der Weg für einen weiteren Aufschwung bereits vorgezeichnet. Die Erfolge der Frauennationalmannschaft haben bewiesen, dass reichlich Potenzial vorhanden ist. Umfragen zeigen, dass sich 14 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen sehr für Frauenfußball interessieren. Bei Großevents, wie einer Frauenfußball-Weltmeisterschaft, steigt das Interesse sogar auf 25, bzw. 19 Prozent an.

Im Ausland gefragt
Mittlerweile wechseln zahlreiche Stars der Bundesliga ins Ausland. Dort wird jede Menge Geld investiert, um die Mannschaften zu verstärkten. Das hilft zwar der Deutschen Nationalmannschaft, schwächt aber in weiterer Folge die Bundesliga. Bestes Beispiel dafür ist die 26-jährige Melanie Leupolz. Sie wechselte im Vorjahr nach zwei Meistertiteln mit dem FC Bayern München zum FC Chelsea nach England. Damit ist sie bereits die dritte Spielerin des deutschen Nationalkaders, die in der Woman‘s Super League spielt. Diese ist deutlich ausgeglichener und damit attraktiver als die Bundesliga. Das kommt dem Sport in England zugute.

Das vorhandene Potenzial in Deutschland gilt es nun zu heben. Wenn es den Vereinen gelingt einen Erfolgskreislauf, wie in anderen europäischen Ländern, in Gang zu setzen, dann sind dem deutschen Frauenfußball keinerlei Grenzen mehr gesetzt.