Duisburg,
21. Juli 2022 -
Die Sepp-Herberger-Stiftung des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trauert um ihr
langjähriges Kuratoriumsmitglied Uwe
Seeler. Der 85 Jahre alte Ehrenspielführer
der deutschen Nationalmannschaft verstarb am 21.
Juli 2022 in Norderstedt.
Seit Errichtung der
Stiftung im März 1977 war Uwe Seeler aus
Verbundenheit zu seinem langjährigen Trainer und
Förderer Sepp Herberger für das Wirken der Stiftung
engagiert. Als Repräsentant der ältesten deutschen
Fußball-Stiftung besuchte der Vizeweltmeister von
1966 unter anderem bundesweit zahlreiche
Haftanstalten und engagierte sich als Schirmherr für
die Blindenfußball-Bundesliga. Darüber hinaus zählte
Seeler zu den 25 Mitgliedern des Kuratoriums.
"Uwe Seeler war ein Vorbild für Generationen",
erklärt DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe
Schaffert, der Vorsitzende des
Stiftungsvorstandes. "Eine große Persönlichkeit, die
sich zeitloser Popularität erfreute. Wir verlieren
mit ihm einen großen Freund und Förderer unserer
Stiftung. Uwe Seeler wird unvergessen bleiben. Wir
verneigen uns in großer Dankbarkeit vor ihm und
seinem Lebenswerk." Unsere Gedanken sind bei Ilka
Seeler und den Angehörigen.
Uwe Seeler und die Zebras
Die Legende ist überliefert und
mehrfach bestätigt: "Meiderich, wo liegt das denn?",
hatte Hamburgs Top-Star Uwe Seeler gefragt, als der
MSV in die Bundesliga aufgenommen wurde.
Am
9. November 1963 wurde "Uns Uwe" gezeigt, wo
Meiderich liegt und was Meidericher können. Damit
war auch die erste Zeile des Zebra-Twistes
geschrieben.
Um das erste Bundesliga-Match
zwischen MSV und HSV am 9. November 1963 ranken sich
viele Geschichten. Keineswegs hochnäsig, sondern
vielmehr ehrlich wissbegierig hatte Uwe Seeler vor
dem Spiel schließlich gefragt: „Meiderich, wo liegt
das denn?“
Ob das zur Motivation der Zebras
beitrug, sei dahin gestellt, schließlich war das
Team von Trainer Rudi Gutendorf in der
Bundesliga-Gründungssaison auf dem Weg zur
Tabellenspitze.
Als Tabellensechster empfing
der MSV am 10. Spieltag den Ranglisten-Zweiten, der
mit den Top-Stürmern Uwe Seeler und Charly Dörfel
kam. 40.000 (!!!) Zuschauer im Wedau-Stadion bekamen
ein bemerkenswertes Match geboten.
„Riegel-Rudis“ Abwehr stand sicher, Günter Preuß und
Johann Cichy gönnten Seeler/Dörfel keinen Spielraum.
Nach der Pause benötigten die Zebras schließlich nur
zwölf Minuten, um die Hanseaten richtig zu
demontieren und auf den dritten Platz zu springen.
Gustav Walenciak (58./70.), Lulu Nolden (61.) und
Johann Sabath (67.) erzielten die Tore zum
4:0-Erfolg, nach dem niemand mehr fragte, wo denn
eigentlich Meiderich liegt ...
Seeler wusste nicht, wo Meiderich lag, 4 zu 0 für
Duisburg war das Resultat!
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