Aktuelles aus dem Duisburger  Sport- und Touristikgeschehen 
Archiv 2006/07

 

Spatenstich zur Modernisierung der Regattabahn erfolgt
OB Sauerland: "Für Touristikstadt Duisburg ein ganz wichtiges Projekt, da Wirtschaftfaktor!"
 
Von Harald Jeschke (Text) und Willi Bütefür (Fotos)

Nach dem langen Vorläufig des ersten Teils um die Installierung eines Parallelkanals an der Regattabahn mit vielen heftigen Proteste vom zum Teil sehr aggressiv vorgehenden Umweltschützern, erfolgte nur Teil zwei der international geforderten Maßnahme. Ohne diese Maßnahme wäre die Regattastrecke in die Bedeutungslosigkeit gefallen, hätte die Stadt auch nicht die fast zehn Millionen Fördergelder des 14-Millionen-Projektes wäre der so wichtige touristische Aspekt für die gesamte Stadt auf immer der Lächerlichkeit preis gegeben worden.

"Es werden Gesamtwerte von geschätzt 75 Millionen der Stadt erhalten bzw. geschaffen", hatte Sportausschuss-Vorsitzender Rainer Enzweiler bei den Anhörungen verkündet, was auf dem Spiel stand. Der Spatenstich zum Durchstich der Verbindung vom Zieleinlauf der Regattastrecke und dem Bertasee wurde vorgenommen.

"Es entsteht ja keine Autobahn und vielleicht sind nach der Fertigstellung auch alle Wunden geheilt wenn die Menschen sehen, was hier entstanden ist. Ich fand es gut, dass hier ein Projekt nicht abgenickt sonder diskutiert wurde", spannte der Oberbürgermeister den Bogen zu den Umweltschützern mit gleichzeitiger Handreichung für die gemeinsame Zukunft im Sinne von gesamtstädtischen Denken und Handeln "Und wir werden den Waldverlust ja auch nicht zwei- oder dreifach sondern fünffach ausgleichen. Für die Touristikstadt Duisburg ist dies ein wichtiges Projekt, da auch der Wirtschaftsfaktor eine herausragende Rolle spielt. Es werden freizeitsportliche und touristische Nutzungsmöglichkeiten für verschiedene Zielgruppen geschaffen und damit gleichzeitig die internationale Konkurrenzfähigkeit der Regattabahn sichergestellt", stellte der OB drei weitere immens wichtige Aspekte in den Vordergrund.
 

Griffen zum Spaten an der Regattabahn: (v.l.) Oberbürgermeister Adolf Sauerland, Sportausschussvorsitzender Rainer Enzweiler, Ulrich Feldhoff, Präsident des Kanu-Weltverbandes, Stadtdirektor Dr. Peter Greulich und Werner Stürmann, Abteilungsleiter Sport beim NRW-Innenministerium.

Die Vorgeschichte - der lange und dornenreiche Weg der Umsetzung

Ausgelöst durch die Olympiabewerbung Düsseldorfs gemeinsam mit dem Ruhrgebiet und der Frage der Eignung der Regattabahn für den olympischen Kanurennsport war eine Machbarkeitsstudie zur Modernisierung der Regattabahn mit Parallelkanal und Fernsehfahrstrecke in Auftrag gegeben und vom Rat der Stadt am 9. Mai 2005 beschlossen worden. Ziel war zunächst, die Regattabahn für den Hochleistungssport Kanu und Rudern attraktiv zu halten, gleichzeitig aber auch die neu gewonnenen Wasserflächen für eine ganzjährige wassersportlich Freizeitnutzung vorzusehen.

Die Planungen wurden weiter konkretisiert und mündeten in einen Baubeschluss, den der Rat der Stadt am 12. Juni 2006 fasste. Der Baubeschluss wurde durch Dringlichkeitsbeschluss vom 6. November 2006 ergänzt.

Danach setzt sich die Gesamtbaumaßnahme zusammen aus:
- einem 1.260 m langen und ca. 30 m breiten Parallelkanal zwischen dem Südufer des Bertasees und dem Mündungsbereich des Verbindungsgrabens zum Dickelsbach,
- einem 260 m langen Verbindungskanal vom nördlichen Ende der Regattabahn zum Bertasee,
- der Errichtung einer 1.800 m langen Fernsehübertragungsstrecke am Westufer der Regattabahn,
- der Errichtung von vier befahrbaren Brücken und drei Fußgängerbrücken zur Erschließung des Regattabahngeländes,
- einer Kompensation der durch den Eingriff in die Landschaft erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen, insbesondere der Wiederaufforstung, inkl. Erwerb der benötigten Fremdgrundstücke,
- einem Wasseraktionsspielplatz inkl. Bootseinlass- und Taucheinlassstellen
- einem Naturlehrpfad
- einem Biotop
- sowie einem Hochseilgarten (Bau und Betrieb durch einen privaten Investor)
Hinzu kommt die Entwicklung eines touristischen Marketingkonzeptes für den Sportpark Wedau mit seiner Wasserwelt. 

Perspektiven der Nutzung des Parallelkanals

Der Baubeginn (links Bauunternehmer Walter Hellmich, rechts SSB-Vorsitzender Franz Hering)  der den Zuschlag erhalten hatte.) war an den Vorbehalt geknüpft, dass die Finanzierung gesichert sein musste und das Genehmigungsverfahren nach dem Wasserhaushaltsgesetz erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Das Genehmigungsverfahren fand mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 20. September 2006 seinen vorläufigen Abschluss. Gegen den Beschluss hatte der BUND NRW vor dem VG Düsseldorf geklagt. Das VG hat am 20. Oktober 2006 die Klage abgewiesen.

Hiergegen hat der BUND NRW Beschwerde vor dem OVG Münster eingelegt. Die Beschwerde wurde am 27. Oktober 2006 zurückgewiesen. Damit war aus Sicht des Genehmigungsverfahrens der Weg frei. Es blieb noch die Sicherstellung der Finanzierung. Die hierzu stattgefundenen Gespräche auf der Basis der Antragsunterlagen konnten ebenfalls positiv abgeschlossen werden, so dass die notwendigen Finanzzusagen zum Jahresende der Stadt zugegangen sind.

Die heutige Regattabahn steht ausschließlich dem Hochleistungssport (Kanu und Rudern) zu Trainings- und Veranstaltungszwecken und dem Bundes- und Landesleistungszentrum für Kanurennsport zur Verfügung. Mit der Planung des Parallelkanals, der Voraussetzung für die internationale Konkurrenzfähigkeit der Regattabahn sein wird, erschließen sich zugleich zusätzliche Möglichkeiten der freizeitsportlichen und touristischen Nutzung für verschiedene Zielgruppen. Die Chancen der damit verbundenen Freizeitprofilierung müssen deshalb aufgebaut, vermarktet und touristisch aufgearbeitet werden. Vorgesehen sind in diesem Zusammenhang

· Wassersport zu erlernen (z. B. Anfängerschulung, insbesondere für die Kanuten und die Ruderer; Seminare für Behinderte und insbesondere Blinde mit Boot und Wasser)
· Hochseilgarten/Labyrinth/Naturlehrpfad
· Wasseraktionsspielplatz
· Verleih von "Bewegungsgeräten" zu Wasser und zu Land zur Erkundung des Naherholungsgebietes

Baukosten und Förderung des Landes NRW

Die Gesamtkosten für das Projekt "Parallelkanal" belaufen sich damit auf insgesamt ca. 14 Mio. Euro. Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie (MWME) und die Ministerien des Innern von Bund und Land haben zwischenzeitlich durch entsprechende Bewilligungsbescheide dokumentiert, dass sie die Realisierung des Parallelkanals mit insgesamt etwa 9,4 Mio. Euro fördern werden. Die Fördergelder aus dem Wirtschaftsministerium basieren im Wesentlichen aus EU-Mitteln (Ziel 2-Programm) vor dem Hintergrund der überwiegenden Freizeit- und Tourismusnutzung des Parallelkanals. Die Sportministerien honorieren mit ihren Finanzzusagen die Bedeutung des Kanurennsports am Standort Duisburg. 

Minderung des Eingriffs in Natur und Landschaft
Durch das umfangreiche Planfeststellungsverfahren ist der Eingriff in Natur und Landschaft auf das Notwendigste beschränkt worden. So wurde beispielsweise die Einmündung des Bertasees in den Parallelkanal auf eine befahrbare Wasserfläche von ca. 30 m reduziert, um weiteren Waldbestand zu sichern.
Darüber hinaus hat die Stadt Duisburg vor dem Hintergrund, nicht nur die Mindestanforderung der Unteren Forstbehörde zu erfüllen, zugesagt zusätzliche Kompensationen im Verhältnis von insgesamt 1:4 vorzunehmen, um den Waldanteil Duisburgs weiter zu erhöhen. Eine eingesetzte ökologische Baubegleitung wird darauf achten, dass die Umweltverträglichkeit des Eingriffs sichergestellt wird.

Bauarbeiten hatten schon begonnen
Die eigentlichen Bauarbeiten haben mit der Rodung zum Beginn des Jahres begonnen. Die Erd- Kanal- und Wegearbeiten begannen bereits in der vergangenen Woche. Zur Kanu-WM, die vom 8. bis
12. August 2007 auf der Regattabahn stattfindet und bei der über 90 Nationen mit rund 1.200 Teilnehmern erwartet werden, sollen der Stichkanal zum Bertasee sowie die Fernsehfahrstrecke fertig gestellt sein. Der Rennverlauf kann dann vom Start weg live auf der ebenfalls neuen Videowand verfolgt werden. Die Fertigstellung aller Arbeiten ist bis August 2008 geplant.

Spatenstich für den Umbau der Regattabahn Duisburg

Duisburg, 23. Februar 2007 - Nachdem in dieser Woche bereits mit den ersten Arbeiten zum Bau der Fernsehübertragungsstrecke begonnen wurde, soll nun offiziell am 28. Februar der Beginn des ersten Bauabschnitts für den Umbau der Regattabahn Duisburg mit Parallelkanal eingeläutet werden. Oberbürgermeister Adolf Sauerland wird in Anwesenheit von Vertretern des Innenministeriums und des Wirtschaftsministeriums NRW, der Bezirksregierung sowie geladenen Gästen aus Sport, Politik und Verwaltung mit dem Bagger symbolisch Hand anlegen.
Die Maßnahmen zur Umgestaltung der Wassersportanlage Regattabahn Duisburg und damit  zur touristischen Neu-Profilierung des Sportparks Wedau treten mit diesem Startschuss in eine neue Phase. Sie sind der Grundstein für das neue Angebot der freizeitsportlichen und touristischen  Nutzungsmöglichkeiten für verschieden Zielgruppen und stellen gleichzeitig die internationale Konkurrenzfähigkeit der Regattabahn sicher.

Bauarbeiten am Parallelkanal haben begonnen
Duisburgs Kanu-Stadion macht sich fein für die WM 2007

Duisburg, 11. Januar 2007 - Die Bauarbeiten am Parallelkanal zur Regattastrecke im Duisburger Sportpark haben begonnen. Rechtzeitig zur Kanu-WM 2007 vom 8. bis 12. August in diesem Jahr sollen die TV-Fahrstrecke und der Durchstich zum benachbarten Bertasee fertig gestellt sein. 
Otto Schulte, Organisationsleiter der 36. Kanu-Rennsportmeisterschaften, zeigt sich sehr zufrieden über den Beginn der Maßnahme: „Wir wollen den Athletinnen und Athleten, aber auch den Zuschauern im Kanu-Stadion und am Fernsehen optimale Titelkämpfe präsentieren. Dazu gehört auch der notwenige Ausbau der Bahn.“
Duisburgs Umweltdezernent Dr. Peter Greulich hatte direkt nach dem Jahreswechsel den Baubeginn veranlasst, nachdem nun auch die Zusage der Mitfinanzierung durch das Land Nord-Rhein-Westfalen vorliegt. Die Investition in den Parallelkanal beträgt insgesamt etwa 15 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro davon tragen Bund, Land und die Europäische Union.
Bis zur WM wird der Kanal noch nicht vollständig ausgebaut sein. Die Verbindung zum Bertasee ermöglicht den Aktiven jedoch das Warmpaddeln und das Ausfahren nach dem Wettkampf abseits der Rennen. Damit können die Athletinnen und Athleten aus über 90 Nationen weitgehend ungestört ihre Rennen fahren. Faire Bedingungen sind für die WM 2007 von besonderen Interesse: Die Titelkämpfe dienen als Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking.
Priorität bei den Baumaßnahmen haben derzeit die TV-Fahrstrecke und die Kamera-Schienenbahn. Die Rodungsarbeiten dafür haben bereits begonnen. Die Fahrbahn parallel zur Strecke ermöglicht den Fernsehteams optimale Bilder vom Rennverlauf. Die Kamera fährt stets auf Höhe der Boote mit und zeigt Bilder auf Augenhöhe mit den Besten.
Diese packenden Szenen werden dann nicht nur im Fernsehen zu sehen sein. Auch die Besucher im renommierten Duisburger Kanu-Stadion profitieren davon. Auf einer 44 Quadratmeter großen Videowand können die Fans die Rennen hautnah mitverfolgen. Auch die Videowand ist neu und trägt dazu bei, die Attraktivität des Kanu-Standorts Duisburg zu erhöhen.
Otto Schulte dankte der Stadt Duisburg für ihren Einsatz beim Bau des Parallelkanals. Schulte: „Die Stadt hat hier vorbildlich gearbeitet und durch ihre gute Vorbereitung sicher gestellt, dass alle Arbeiten innerhalb des Zeitplans fertig gestellt sein werden.“

„DuisburgSport“ geht an den Start

„DuisburgSport“ geht an den Start  - Hotline für alle Fragen rund um den Sport 

Mit Beginn des neuen Jahres geht „DuisburgSport“ an den Start. Der Eigenbetrieb der Stadt bündelt die Kräfte aller bisher beteiligten Ämter und Verwaltungseinheiten, um die herausragende Stellung der Sportstadt Duisburg zu festigen und auszubauen. Alles aus einer Hand, auf kurzen Wegen, fachkundig und mit Herz für Vereine, Breitensportler und den Nachwuchs - das ist das Motto für alle Fachbereiche.
DuisburgSport ist ab 2007 Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Bäder, Sportstätten und des Schulsports. Vereine finden hier eine professionelle Betreuung. Und für die Organisation und Durchführung von Sportveranstaltungen stehen Experten zur Verfügung.  Ab 2.Januar 2007 ist DuisburgSport unter der Hotline 0203-283-4444 erreichbar.Zur Homepage von DuisburgSport führt ein Button auf www.duisburg.de.

Bau Parallelkanal und weitere Aufgeregtheiten

Weiterer Antrag in Sachen Parallelkanal zurückgewiesen
Duisburg, 30. Oktober 2006 - Ein weiterer Versuch, den Planfeststellungsbeschluss Parallelkanal bis zur anhängigen Klage außer Kraft zu setzen, wurde mit Urteil vom 25. Oktober vom Verwaltungsgericht Düsseldorf zurückgewiesen. Der Beschluss ging der Stadt heute, 30. Oktober, auf dem Postweg zu. Eine Einzelperson hatte argumentiert, sich in der Ausübung ihrer sportlichen Aktivitäten gestört zu fühlen. Das Gericht befand den Antrag wegen mangelnder Betroffenheit des Antragsstellers als unzulässig. Dieser sei weder in seinen Rechten noch in seinen relevanten Interessen betroffen. Außerdem, so das Verwaltungsgericht, könne der Antragsteller seinen sportlichen Aktivitäten ohne Probleme in angrenzenden Arealen nachgehen.

Höhlenbäume nach sorgfältigster Überprüfung gefällt 
In der Rheinischen Post  vom heutigen Tage beklagen die Umweltverbände, die Stadt habe lediglich die Entfernung von zwei bis drei Höhlenbäumen an der Regattabahn versprochen, nun seien aber zwölf gefällt worden. Dazu nimmt Umweltdezernent Dr. Peter Greulich (Fofo) wie folgt Stellung:
Die Höhlenbäume wurden im Rahmen der das Planfeststellungsverfahren begleitenden ökologischen Untersuchung im Jahre 2005 kartiert. Dabei wurden im Bereich des Parallelkanals etwa zehn Bäume als Höhlenbäume ermittelt. Im Jahre 2006 hat eine erneute Begehung stattgefunden, um festzustellen, wie viele der ein Jahr zuvor ermittelten Bäume durch eine angepasste Bauausführung erhalten bleiben können. Dazu mussten die zu diesem Zeitpunkt aufgefundenen Bäume eingemessen werden. Die kartographische Überlagerung der Karte mit den Höhlenbäumen mit den Umrissen des Bauwerkes hat dann ergeben, dass der größte Teil der Bäume, nämlich sieben bis acht Stück, erhalten bleiben kann. Das ist auch der Stand der Dinge. Diese Bäume stehen heute noch.
Allerdings hätte es passieren können, dass in der Zwischenzeit neue Höhlenbäume entstanden wären. Der Specht hält sich nämlich nicht an den Stand der städtischen Erhebungen und arbeitet weiter. Bei ein bis zwei Bäumen mindestens war er erfolgreich am Werke. Darüber hinaus, auch das ist möglich, können bei der Kartierung der Bäume vom Boden aus Höhlenbäume übersehen oder falsch eingeschätzt werden. Aus diesem Grunde ist in der Vergangenheit auch immer von „zwei bis drei bekannten Höhlenbäumen“ gesprochen worden. So steht es auch im Planfeststellungsbeschluss. 
Am Samstag (28. Oktober 2006) wurde diese bekannten Höhlenbäume gefällt, die durch zwischenzeitliche Spechtaktivität neu hinzugekommenen, die neu erkannten und die, bei denen eine winterliche Nutzung nicht völlig auszuschließen war – insgesamt zwölf Stück. Jeder einzelne dieser Bäume ist am Samstag durch Fachleute vor und nach der Fällung sehr intensiv untersucht worden. Zum Teil wurde dazu ein Hubsteiger eingesetzt, zum Teil mussten Bäume mit Hilfe von Steigeisen oder Kletterseilen bestiegen werden. Fünf Städtische Mitarbeiter und vier Vertreter des Gutachterbüros waren am Samstagmorgen mit dieser Aufgabe von circa 8 Uhr in der Früh bis circa
15 Uhr damit beschäftigt. Das Ganze diente letztlich dem Artenschutz, konkret: um keine Fledermaus zum späteren Zeitpunkt im Winterschlaf zu stören. 
Im Ergebnis ist festzuhalten,
dass von den gefällten Bäumen nur ein Baum, maximal zwei, als Winterquartier hätten dienen können,
etwa fünf bis sechs Bäume als Höhlenbaum zu qualifizieren waren,
mindestens vier so morsch waren, dass sie aus Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit ohnehin hätten entfernt werden müssen
dass keiner der Bäume von Fledermäusen besetzt war und dass im Eingriffsbereich allein aus präventiven Gesichtspunkten die Bäume entfernt wurden, die im leisesten Zweifel einer Fledermaus als Quartier hätte dienen können. Abschließend sei darauf verwiesen, dass das OVG der Stadt im Beschluss die Empfehlung gegeben hat, vor der Fällung noch gründlich alle in Frage kommenden Bäume zu ermitteln. Von einem fahrlässigen Umgang mit Belangen des Natur- und Artenschutzes kann nicht die Rede sein.

Die Stadt Duisburg kann mit dem Ausbau des Parallelkanals an der Wedau beginnen

Duisburg, 27. Oktober 2006 - Die Stadt Duisburg kann mit dem Ausbau des Parallelkanals an der Wedau beginnen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat am Freitag (27. Oktober 2006) die Beschwerde des NRW-Landesverbandes des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zurückgewiesen und den Beschluss des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts bestätigt. Damit wurde der Vollzug des Planfeststellungsbeschlusses ab sofort ermöglicht.

Das Oberverwaltungsgericht begründet seine Entscheidung damit, dass die Gründe, die der BUND zur Aufhebung des Düsseldorfer Beschlusses vorgebracht hat, „die begehrte Änderung des angefochtenen Beschlusses“ nicht rechtfertigten. Es bestätigt darüber hinaus die Argumentationen des Verwaltungsgerichtes.
So machen die Richter unter anderem deutlich, dass ihrer Meinung nach die „Fledermäuse für die Erhaltung ihrer Population überhaupt nicht auf die Höhlen in den vom Vorhaben betroffenen Höhlenbäumen angewiesen sind“. Es würde auch nicht feststehen, in welchem Umfang die Fledermäuse die fraglichen Höhlenbäume als Quartiere nutzen. Außerdem erkennt das Gericht an, dass der Bau des Parallelkanals die „ganz überwiegende Fläche des Waldes unberührt lässt“. Es würde nicht erwartet, dass durch den Kanalbau eine „signifikante Verschlechterung der Gesamtsituation für Fledermäuse hervorgerufen wird“.
In diesem Zusammenhang erkennt das Oberverwaltungsgericht auch die von der Stadt Duisburg vorgetragenen Argumente an, die gegen eine Ostvariante des Kanals sprechen. Die geplante Asphaltstrecke und TV-Kameraschienen sehen die Richter für die adäquate Berichterstattung von internationalen Wettkämpfen als sinnvoll an.
Der Bedeutung des touristischen Aspekts für die finanzielle Förderung des Ausbaus messen die Münsteraner Richter eine ebenso hohe Bedeutung bei wie das Verwaltungsgericht Düsseldorf: „Nach Einschätzung des für die Vergabe der Fördermittel auf Landesebene zuständigen Ministeriums hat der Antragsteller (die Stadt Duisburg) die touristische Bedeutung des Vorhabens schlüssig dargelegt.“
Das Gericht erkennt auch an, dass die von der Stadt Duisburg vorgesehene Ersatzaufforstung in einem erheblichen Umfang nachteilige Wirkungen von Waldumwandlungen abwendet. „Das lässt jedenfalls langfristig nachhaltige Verbesserungen erwarten“, so die Richter am Oberverwaltungsgericht Münster.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planung des Parallelkanals:
Oberbürgermeister weist Medienberichte über rechtswidriges Vorgehen entschieden zurück

Duisburg, 25. Oktober 2006 - Oberbürgermeister Adolf Sauerland ist entsetzt über die öffentlich gewordenen Vorwürfe eines Ausbaugegners des Parallelkanals: „Ich ärgere mich maßlos darüber, dass einige meinen, ihre Einzelinteressen auf diese Art und Weise durchsetzen zu müssen. Fakt ist: Wir haben einen vom Verwaltungsgericht Düsseldorf bestätigten rechtmäßigen Planfeststellungsbeschluss und sind auf einem guten Weg, den Großteil der Kosten zusammen mit dem Wirtschaftsministerium NRW zu schultern. Wir wollen die Belastung für den Haushalt der Stadt Duisburg so gering wie möglich halten.“ Das bisherige Planungsverfahren sei absolut transparent abgelaufen, die Verwaltung plane nach den Maßgaben des Rates der Stadt.
Oberbürgermeister Sauerland fühlt sich und seine Vorstandskollegen durch die Vorwürfe persönlich angegriffen und behält sich eine umfassende juristische Bewertung der Vorgehensweise bzw. juristische Schritte vor, sollten die Medienberichte über eine Strafanzeige den Tatsachen entsprechen. Sollte jedoch ein Ermittlungsverfahren geführt werden, wird die Stadtverwaltung der Staatsanwaltschaft umgehend alle verfügbaren Informationen über den Planungsstand zur Verfügung stellen, um möglichst schnell die völlig aus der Luft gegriffenen Vorwürfe auszuräumen. 
Aus den Medien war zu erfahren, dass die Stadt zu Unrecht Fördermittel aus dem EU-Subventionsfond Tourismusförderung ziehen würde. „Tatsache ist", so Oberbürgermeister Adolf Sauerland, „dass der Förderantrag in engster Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie (MWME) erstellt wurde.“ Dabei hat die Stadt die Nutzung des Parallelkanals für Freizeitaktivitäten und Tourismusangebote als Hauptargument für den Ausbau des Parallelkanals herausgestellt. „Spitzen- und Breitensport profitieren zwar vom Ausbau, aber mit nur 20 Tagen Nutzung pro Jahr bei Wettkämpfen steht der Sport nur an diesen Tagen im Mittelpunkt“, macht Sauerland deutlich.  
Dem Rat wird zur nächsten Sitzung im November eine Beschlussvorlage vorgelegt, die beschreibt, wo die Schwerpunkte der Tourismus- und Freizeitmöglichkeiten liegen werden: Im Bereich des neuen Kanals sollen Ruder- und Kanukurse für Kinder, Erwachsene und auch Behinderte angeboten werden, ein Hochseilgarten wird als „Naturlehrpfad in luftiger Höhe“ gebaut, ein Erlebnispfad „Wasser“ wird angelegt. Ein Wasseraktionsspielplatz mit einem Verleih von Tretbooten und Kanus wird Anziehungspunkt für Groß und Klein. 
In der Ratsvorlage wird auch deutlich gemacht, dass der Verkauf von möglichen „Bodenschätzen“ wie etwa Kies sowie des Holzes Einnahmen von rund 1,44 Millionen Euro ermöglicht. Oberbürgermeister Sauerland: „Diese Verwertungserlöse mindern in einem erheblichen Umfang die Kosten für den Bau des Parallelkanals und die geplanten Freizeiteinrichtungen. Das Geld wird keinesfalls in ein anderes Bauprojekt in der Stadt gesteckt, wie fälschlicherweise in der von den Medien zitierten Strafanzeige behauptet wird.“ Außerdem würden die Bauarbeiten für den Parallelkanal ausgeschrieben und nicht nach Gutdünken an ein Unternehmen vergeben.  Im Übrigen bereitet die Verwaltung weiterhin die geplanten Baumaßnahmen an der Regattabahn vor.

Duisburg, 24. Oktober 2006

Parallelkanal: Doppelte Klage
Der BUND hat zum Bau des Parallelkanals Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Münster eingelegt. Begründung: Der Artenschutz sei vom Verwaltungsgericht Düsseldorf nicht ausreichend geprüft worden.

Gleichzeitig ist von einem Duisburger Rechtsanwalt und einem Steuerberater - Namen der Redaktion bekannt - bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anzeige wegen Betrugs und Korruption gegen OB Sauerland und seinen beiden Beigeordneten Dr. Peter Greulich sowie Reinhold Spaniel erstattet worden. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat den Fall dem Vernehmen nach aber schon wieder an die Duisburger Kollegen abgegeben.

Parallelkanal Regattabahn: Erleichterung bei der Stadt Duisburg
Von Harald Jeschke (Text) und Manfred Schneider (Foto)

Erleichterung bei der Stadt nach Bestätigung des Vollzugs des Planfeststellungsbeschlusses
Was geschieht jetzt?

V.l.: SSB-Geschäftsführer Uwe Busch, SSB-Vorsitzender Franz Hering, Sportausschussvorsitzender Reiner Enzweiler, Sportdezernent Reinhold Spaniel, Umweltdezernent Dr. Peter Greulich und Frank Kopatschek (Presseamtsleiter Stadt Duisburg).

Duisburg, 23. Oktober 2006 - Noch ist die viel zitierte Kuh nicht gänzlich vom Eis herunter, aber das Ufer hat sie fast erreicht. So könnte man im Moment die Gemütslage der Stadt Duisburg in Sachen weitere Planungen zum Bau des Parallelkanals bezeichnen.  Sportausschuss-Vorsitzender Rainer Enzweiler brachte es für die anwesenden Dezernenten Reinhold Spaniel (Sport) und Dr. Peter Greulich (Umwelt) auf den Punkt: "Ein anderer

Beschluss als der vom Freitag vom Verwaltungsgericht Düsseldorf wäre so etwas wie eine Vermögensvernichtung der Stadt Duisburg gewesen. Man kann da nicht exakt ins Finanzdetail gehen, aber circa 75 Millionen Euro stehen da schon im Gesamtplanungsbereich im Raum sowie der Verlust der Bundesleistungsstützpunkte und damit auch Verluste im Breitensportbereich. Mit dem Beschluss des Düsseldorfer Gerichts wurde eine langjährige Klagezeit verhindert. Das Gericht hat festgelegt, dass das Planfeststellungsverfahren keine Fehler seitens der Stadt beinhaltet."
Sportdezernent Reinhold Spaniel machte aus seinem herzen keine Mördergrube. "Für mich war es ein Treppenwitz, da in diesem Fall Geld für die Stadt bei der Umsetzung des Baus ausnahmsweise keine Rolle gespielt hatte. So gesehen war der vergangene Freitag ein guter Tag für den Sport in Duisburg. Der MSV und der EVD haben gewonnen und wir auch."

Mit sichtlicher Erleichterung hatten alle maßgeblich am städtischen Großprojekt Beteiligten die achtseitige Begründung des Düsseldorfer Gerichtes studiert.  "Ich lese gern in meiner Freizeit und dies war ein ganz besonderes Lesevergnügen", bestätige Dr. Peter Greulich. Seine ausführende Behörde stand besonders in der Schusslinie der Umweltschützer und Gegner des Parallelkanals. "Das Düsseldorfer Gericht hat in sehr sorgfältigen Prüfungen der mittlerweile ungewöhnlich auf zwei Bände angewachsenen Aktenmaterials sowie des Gutachtens zum neuen Feuchtbiotop Stellung bezogen und auch sehr genau die Variantenprüfung vorgenommen. Die Rüge der Verbände fand dabei beim Gericht keinen Niederschlag."

Was passiert jetzt? Kann es noch zu einem weiteren Gang vor dem Oberverwaltungsgericht Münster geben? Oder kann gar schon gebaut werden?
Anja Henn-Lange vom Rechtsamt der Stadt sieht hier eine mögliche zügige Abwicklung. "Die Düsseldorfer Richter haben sehr intensiv gearbeitet. Quais hat nach dem Beschluss vom Freitag ein Bote die Akten nach Münster gebracht. Das Gericht in Münster könnte bei Beschwerdeeinlegen der Umweltschütze somit sofort in die Prüfung einsteigen. Ich persönlich glaube, dass bei einer Beschwerde dann sehr schnell binnen 14 Tagen die Entscheidung ansteht. Das Düsseldorfer Gericht hat hier sehr genau die Belange der Stadt geprüft." Heißt im Klartext, dass die Stadt im November dauerhafte Planungssicherheit erreichen kann. "Das heißt nun nicht, dass der betroffene Abschnitt sofort angegangen wird. Wir werden mit aller Sorgfalt und den Artenschutzexperten jeden einzelnen der wahrscheinlich drei Höhlenbäume die von Fledermäusen genutzt werden, untersuchen und nur in Abstimmung mit dem Experten die notwendige Umsiedlung der beweglichen Tiere vornehmen", versicherte Dr. Peter Greulich.

Zudem muss dass gesamte Terrain vor den ersten Arbeiten erst abgesichert werden und dürfen nach dem 2. November bestimmte Maßnahmen am Wald erst vorgenommen bzw. erst gar nicht mehr anlaufen.  So eben mal 5,5 Hektar Wald bearbeite ist nicht möglich, auch muss diese Baumaßnahme im Bereich der öffentlichen Flächen europaweit ausgeschrieben werden, hieß es seitens der Dezernenten. Was schon nach schriftlicher Zusage des Wirtschaftsministerium aus Düsseldorf angegangen wird ist die Beschaffung der LED-Anzeigentafel und die Vorbereitung für die Kamerastrecke in Hinblick auf die Kanu-Weltmeisterschaft 2007. Die Vorgabe der Stadt lauten: Bis zum 30. Oktober 2008 müssen alle Kosten abgerechnet sein. 

 Parallelkanal Regattabahn und Sportpark
14-Millonen-Projekt Parallelkanal - Hochseilgarten - Labyrinth/Naturlehrpfad
Handlungsfähigkeit der Stadt und 10 Millionen Fördergelder stehen auf dem Spiel
Von Harald Jeschke

Duisburg, 29. September 2006 - Der Parallelkanal beschäftigte erneut einige Bereiche - Sportamt, Rechts- und Umweltamt -des Rathauses. Fakt ist,  das von der Stadt beantragte Planfeststellungsverfahren nun auch mittels Dringlichkeitsantrag auf den Weg gebracht wurde, also ein Eilverfahren in Gang gesetzt. Dafür gibt es zwingende Gründe. Zum einen muss in den verbleibenden Monaten des Jahres alles beim Zuschussgeber beantragt sein, damit die Fördersumme von 10 Millionen Euro - Gesamtkosten des Projektes 14 Millionen Euro - auch fließen können. Zum anderen will man auch die Minimalchance auf Verwirklichung dringender Verbesserungen wenn möglich doch noch bis zur Kanu-Weltmeisterschaft 2007 in Angriff nehmen. Dazu zählt der Verbindungskanal vom Sportamt bis zum Bertasse - berührt die Skaterbahn, die dann nach Süden hin versetzt werden muss. Dieser Kanal schafft eine wie in Ungarn bei der diesjährigen Kanu-WM festgestellt - beste direkte Möglichkeiten der Aktiven zur Bereitstellung der Boote und Entlastung der gesamten Kanustrecke an sich.
Ungarn hat übrigens den Parallelkanal auf den die WM in Duisburg verzichten muss. und das bei einem Ansturm von etwa 90 Nationen (80 waren in Ungarn am Start), da es ein Jahr vor der Olympiade in Peking die wichtigste Regatta überhaupt für die Kanuten ist. Nebenbei soll auch noch die Kamerafahrstrecke für die Kanuten (1000-Meter-Strecke) soweit installiert werden, dass die Mindestvoraussetzungen gegeben  sind, was aber immer noch nicht den Möglichkeiten eines Parallelkanals entspricht.

Hier wehrte sich auf einer Pressekonferenz Umweltdezernent Dr. Peter Greulich vehement gegen Behauptungen der Umweltschützerin Petra Reif. "Es waren die Umweltverbände selbst, die einen Vorschlag zur Alternativprüfung zum Bau eines Parallelkanals auf der Ostseite gemacht haben. Dies kam sogar vom Landesverbandsvorsitzenden und nicht von uns, wie Frau Reif behauptet. Und wir haben klar gemacht, dass sehr wohl alle nur denkbaren Alternativen auch auf der Westseite geprüft wurden. Die Vereinbarung mit dem Landesvorsitzenden wäre so weit gegangen, dass ein neutraler Gutachter dies untersucht, dann eine Prüfungskommission oder Arbeitskreis alle anderen Varianten auflistet und sich alle diesem beugen würden. Das war Vorschlag der Verbände, dem wir trotz des hohen Risikos mitgemacht hätten. Aber die Verbände wollten dabei auf keinen Fall auf den Klageweg verzichten", stellte Dr. Greulich klar.
Weil das so unmissverständlich rüber kam, nahm die Stadt alle verfügbaren Rechts- und planerischen Mittel in Anspruch: Heißt im Klartext, dass der Plan am 20. September im Amtsblatt veröffentlicht wurde und dies- wie schon erwähnt, per Dringlichkeitsantrag auf den Weg gebracht wurde. Das bedeutet: Wenn bei der Bewilligungs- bzw. Genehmigungsbehörde keine rechtlichen Verfahrensfehler entdeckt werden, ist der sofortige Vollzug möglich. "Das heißt aber nicht, dass sofort die Bagger kommen", so Dr. Greulich, "aber die Ausschreibungen und notwendigen Vorabmaßnahmen können schon in Angriff genommen werden", ergänzten Lothar Schröder vom Sportamt und Anja Henn-Lange vom Rechtsamt unisono.

Zur Variantenprüfung Bau auf der Westseite erklärte Dr. Greulich. "Hier gab es zunächst das Problem der Eigentumsrechte bei den betroffenen Vereinen VfL Wedau und ASCD, in deren Vereinsanlage eingegriffen werden müsste. Dazu wären einige aufwändige Arbeiten im sensiblen Umweltbereich am und im Barbarasee sowie am Zufluss vonnöten gewesen und es wäre nur eine Maximalstrecke bis 1000 Meter Länge  möglich, da danach der Bereich der Masurenallee nicht angegriffen werden kann. Hier würden Versorgungsleitungen und genereller Platzmangel in der Breite dies verhindern."
Weiterhin: "Es kam ja auch der Vorschlag von Herrn Both, die Regattabahn auf der Westseite einfach nur zu verbreitern. Dies hätte auch eine erhebliche Menge an Bäumen gekostet, wäre aber nicht den Anforderungen eines Parallel zur Regattabahn verlaufenen Kanals wie es die Weltverbände Rudern und Kanu verlangen gerecht geworden. Zudem wäre der Wellenschlag derart erhöht, dass es dem Sport zuwider laufen würde. Eine Kamerastrecke würde dann aber immer noch fehlen. Nach Prüfung all dieser Varianten blieb uns nur der vorgezeigte Weg, den Parallelkanal so zu beantragen".
Lothar Schröder vom Sportamt wies auf eine erhebliche Ausweitung des Sportparks in Hinsicht auf den Freizeitsport hin. "Die Schaffung des neuen Kanals würde ungeahnte neue Möglichkeiten der Freizeitsports für Eltern mit Kinder und sogar Behinderten bieten, die es in dieser Form noch nie gegeben hat."

Jetzt muss abgewartet werden, wie die Genehmigungs- und Bewilligungsbehörden entscheiden und ob die Umweltschützer per Eilantrag dagegen angehen und wie auch dann vom Verwaltungs- oder gar Oberverwaltungsgericht in Münster ggf. entschieden wird. Was nicht angesprochen wurde: Die Fläche für den Parallelkanal (5,34 ha) wäre demnächst sowieso vom Alter der Bäume her so oder so betroffen.

Was würden Umweltschützer verhindern?
Die Perspektiven des Gesamtbereiches Parallelkanal:
Hochseilgarten - Labyrinth/Naturlehrpfad

neben den heutigen Nutzung durch Hochleistungssport käme erstmals der Freizeitsport erheblich zur Geltung. Dies durch.
das Erlernen des Wassersports. Was ist damit gemeint? In Ergänzung zu den bereits bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten würde es Schnupperkurse des Bildungswerkes und des Behindertenverbandes geben, die das gemeinsame Rudern für Blinde als krönendes integratives Projekt ansehen.

Hochseilgaren - Labyrinth/Naturlehrpfad
Mit einem "Hochseilgarten" in unmittelbarer Nähe des Kanals soll die touristische Nutzung angegangen werden. Ein Investor will in den bestehenden Baumbestand auch eine darüber führende "Burmabrücke" installieren. mit Naturschutzverbänden und Schulklassen eine Erlebnispädagogik anbieten. Themenorientiert würde der Umgang mit Wasser, Uferzonen, Flora und Fauna mit einem "Erlebnispfad "Wasser" angeboten werden. Das gesamte Areal wäre somit ein touristisches Thema "Element Wasser" erlebbar und vor allem greifbar.
Weiterhin soll eine Spiellandschaft geschaffen werden, die einen Sandspielbereich aber auch einen Rutschenpark mit Rutschenturm sogar für Behinderte anbietet. Dazu gehören ein Spielschiff und ein Beach-Spielfeld. Über einen Rampenverbindung mit Gefälle (6 %) geht es zur Anlegestelle, von wo es mittels Floß zum gegenüberliegenden Ufer geht. Dort soll eine Stegverbindung zu einem gewundenen Bachlauf führen, der mit einer Grundwasserpumpe betrieben wird. Im Erlebnisbereich "Wasser" werden Bewegungsgeräte für Land- und Wassererkundung angeboten.

Die Gesamtbaumaßnahme mittels der 10 Millionen Fördergelder:

  • 1260 Meter langer Parallelkanal zwischen Südufer Bertasee bis zum Mündungsbereich Dickelsbach

  • 260 Meter langer Verbindungskanal vom nördlichen Ende der Regattabahn zum Bertasee

  • Errichtung einer 1800 Meter langen Fernsehübertragungsstrecke am Westufer

  • Errichtung von 4 befahrbaren- und 3 Fußgängerbrücken zur Erschließung des Regattabahngeländes

  • Sohlregulierung und naturnahe Gestaltung des vorhandenen Verbindungsgrabens zwischen Dickelsbach und Regattabahn

  • Wasseraktionsspielplatz inklusive Bootseinlass- und Taucheinlassstellen

  • Naturlehrpfad

  • Hochseilgarten mit "Burmabrücke"

  • Kompensation der durch den Eingriff erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen - Wiederaufforstung inklusive Erwerbn der benötigten Fremdgrundstücke

 haje

 

Eigenbetrieb Sport kommt 

Eigenbetrieb Sport kommt

SPORTPOLITIK / Bezirksregierung stimmte dem Plan der Stadt zu, die nun 16,4 statt 12 Millionen Euro zahlt. Auch Lehrschwimmbecken Homberg wird geschlossen. Hallenmieten werden steigen.

Duisburg, 30. Juni 2006 - Das Telefon schellte. Franz Hering war geschockt. "Das Ganze ist abgelehnt worden", erzählte Oberbürgermeister Adolf Sauerland - allerdings mit einem Lächeln. "Nein. Es ist geschafft", lachte Duisburgs erster Bürger. Die Bezirksregierung hat dem Plan der Stadt zugestimmt, zum 1. Januar 2007 den Eigenbetrieb Sport ins Leben zu rufen - mit einigen Abänderungen des ursprünglichen Plans. Neben den 12 Millionen Euro, die dem Eigenbetrieb mit auf den Weg gegeben werden, muss die Stadt weitere zwei Millionen Euro zahlen. Dazu kommen weitere 2,4 Millionen für "Annuitäten", also langfristige, jährlich anfallende Verpflichtungen, so dass unter dem Strich die Summe 16,4 Millionen Euro steht.

V.L.: Sportdezernent Reinhold Spaniel,
OB Adolf Sauerland, Stadtkämmerer Dr. Peter Langner
und Stadtsportbund-Vorsitzender
 Franz Hering auf der Pressekonferenz "Eigenbetrieb Sport"

(Foto Manfred Schneider)

 

Zuzahlungen für WBD nicht mehr zu machen

Und dennoch kommt die Stadt dabei besser weg. Denn langfristig hätten die Wirtschaftsbetriebe (WBD) als Betreiber der Spielstätten die Zuzahlungen von rund sieben Millionen Euro aus dem Eigenkapital nicht mehr durchhalten können. Und auch das Immobilien Management Duisburg (IMD) wird entlastet Lediglich die Schulsporthallen bleiben weiterhin beim IMD, der Rest geht auf den Eigenbetrieb Sport über.
Allerdings mussten Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Sportdezernent Reinhold Spaniel zwei weiteren Bedingungen zustimmen. Zu den bislang bekannten Bädern, die geschlossen werden müssen - wie Schwarzenberger Straße in Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen, Beeck - kommt noch das Lehrschwimmbecken Homberg an der Glückauf-Halle. "Allerdings hat der Bezirk Homberg die größte Dichte an Wasserflächen", akzeptierte der OB diese Bedingung als annehmbar. "Das heißt nicht, dass dieses Bad schon am 1. Januar geschlossen wird", ergänzte Spaniel, "aber im Zuge des Prozesses wird es passieren."

Am 1. Januar soll es los gehen
Außerdem müssen durch die Nutzungsentgelte insgesamt 300 000 Euro pro Jahr mehr erwirtschaftet werden. Das bedeutet im Klartext, dass die Hallenmieten und die Kosten fürs Bad erhöht werden. Den Preis von beispielsweise 99 Cent pro Stunde für eine Turnhalle wird es also nicht mehr geben. "Geplant ist eine Erhöhung, sodass es sich nicht mehr lohnt, Hallenzeiten zu blocken", will Sauerland damit auch erreichen, dass mehr Vereine eine Trainingsmöglichkeit bekommen. Wie hoch die Erhöhung ausfallen wird, steht noch nicht fest, soll in der Diskussion mit dem SSB und den Vereinen geklärt werden.
"Für den Sport ist das auf jeden Fall eine gute Sache", ist SSB-Chef Franz Hering begeistert. "Nun kommt alles aus einer Hand. Der Eigenbetrieb wird schlanker aufgestellt, und die Vereine müssen sich nicht mehr an WBD, IMD, Bezirksämter und Sportamt wenden - sondern nur an den Eigenbetrieb Sport."

Über die Gesamteinsparungen, die die Stadt erwartet, konnte - oder wollte - Stadtkämmer Peter Langner keine Aussage treffen. Nötig ist die Neustrukturierung aus Sicht der WMD, IMD und für die Belange des Sports in jedem Fall. Wie viele Verwaltungsangestellte in den Sportbetrieb wechseln, steht noch nicht fest. Das wird in den nächsten Wochen festgelegt, wenn das Thema in den Ausschüssen beraten wird. Für den 18. September wird die endgültige Entscheidung des Stadtrates erwartet, so dass es am 1. Januar los gegen kann. FRIEDHELM THELEN

 

Parallelkanal: Polemik statt Sachlichkeit - Verlust von Arbeitsplätzen bei Ablehnung des Ausbaus befürchtet

Duisburg, 30. Juli 2006 - "Was ist den hier los?" Spaziergänger an der Klönnewiese waren überrascht vom Rummel an der Klönnewiese zum Thema Bau eines Parallekanals für die Wettbewerbsfähigkeit der Regattabahn. "Der Wald soll hier abgeholzt werden", so ein Umweltschützer lapidar. Peng das saß. Die Spaziergänger waren empört. "Kann doch nicht wahr sein!". Einfache und plakative Aussagen, keine Detailinfos. Von Dr. Horst Klönne, dessen Urgroßvater die Initialzündung bei Unternehmer Krupp gab, den Sportpark vor 80 Jahren zu installieren, war erschüttert. Mit viel Informationen wartet der Stadtsportbund als Vertreter hunderte Sportvereine auf, war wir Vorsitzender Franz Hering oder Geschäftsführer Uwe Busch bemüht, den vollen Informationsrahmen anzubieten.

Von 12 ha Abholzung sprachen die Umweltschützer, die Befürworter des Parallelkanals verwiesen auf Gutachten und den Ratsbeschluss, der von maximal 6,3 ha bei einer 3:1-Wiederauforstung sowie der Schaffung von Feuchtbiotopen, also einer Aktion Natur für Natur und keine Versiegelung. kein Wort fiel übrigens zum Eingriff in die direkten Belange des Sports, der Heimat für die Jugend, das internationale und bundesweite Image der Stadt oder gar den Verlust von Arbeitsplätzen. Verwunderlich bei Mitwirken von Bezirkspolitiker in Reihen der Umweltschützer.
Zum Szenario der Ablehnung muss angesprochen werden, dass dann weltweit aktive Verbände ihren Sitz in Duisburg aufgeben könnten, hier Arbeitsplätze bei Stadtverwaltung in Hinblick auf Erhalt der Regattabahn und der Gastronomie wegfallen könnten. Was sollen die Wassersport treibenden Vereine ihren Jugendlichen erzählen? Ist die Vereinsarbeit und die Heimat für hunderte Jugendlicher ohne die Wettbewerbsfähigkeit der Regattabahn als dann pure Trainingsstrecke gesichert? Die Antwort wollte keiner geben. Zu viele Jahre hatte die weltweit von den Aktiven und Funktionären als eine der schönsten Anlagen bezeichnete Regattabahn im Dornröschenschlaf des aktehrwürdigen Zustandes vor sich hin geschlummert, gab es in der Stadt keine Finanzen für den Ausbau. Es ist mit dem Ratsbeschluss und bei Zusagen der Fördergelder die letzte Chance für internationale Wettbewerbsfähigkeit gekommen.

Bei einer Ablehnung des Ausbaus zeichnet sich erheblicher Dauerschaden für die Stadt und direkt Betroffene ab.
 Wenn die aggressiven Umweltschützer behaupten, dass die Bevölkerung hinter der Aktion stehen, muss auch erwähnt werden, dass hinter dem Parallelkanal-Befürworter Stadtsportbund 500 Vereine mit fast 100 000 Mitgliedern stehen, denen die Belange des Sports und der Natur am Herzen liegen. "Niemand der Vereinsvertreter verneidlicht die Eingriffe in den Bestand des alten Waldes, aber es muss doch das ganze gesehen werden" so ein SSB-Vertreter.
Wer im direkten Umfeld des sehr großen Duisburger Stadtwaldes wohnt, kann sicherlich nicht behaupten, dass er in seiner Freizeit- oder Grünmöglichkeit beschnitten wird. Die Natur und die Tiere sind anpassungsfähig, wie sie immer wieder beweisen. Eine Stadt wie Duisburg muss ständig daran arbeiten, für die Menschen attraktiv zu bleiben. Können wir es uns in Duisburg eisten dagegen zu sein?