RESG
Walsum:
Robbie van Dooren mit schnellstem Tor – einen Kantersieg gab es aber gegen den
Vorletzten nicht
RESG Walsum - ERC Chemnitz 8:4 (3:2)
Walsum, 10. Dezember 2005 - Wer eine Vielzahl von Chancen ungenutzt lässt, kann auch keinen Kantersieg verbuchen. Bei einem durchaus möglichen Kantersieg wären die vier vermeidbaren Gegentreffer weit weniger ins Gewicht gefallen.
Dabei fing alles verheißungsvoll an: Cheerleader in Nikolauskostümen und Ehrung des deutschen C-Jugend-Meisters sowie des Vizemeisters der A-Jugend. Dann präsentierte der Rekordmeister sein neues, rotes Heimtrikot vor den Augen von Sponsor Kulschewski und legte nach dem Anpfiff auch los wie der Teufel.
Nur acht Sekunden benötigte Robbie van Dooren, um die Kugel erstmals zum 1:0 für die RESG im Gehäuse der Sachsen unterzubringen. In der dritten Spielminute langte der Kapitän zum 2:0 erneut ein und es sah nach einem deutlichen Sieg aus. Aber: Eine Vielzahl von Chancen wurde erarbeitet – allein die Verwertung blieb Mangelware und mindestens fünfmal rettete das Gestänge für den Gästekeeper.
Applaus dann zur Mitte der ersten Halbzeit: Nach monatelanger Verletzungspause feierte Andrè Kulossek sein Comeback und präsentierte sich „heiß wie Frittenfett“. Ihm gelang noch nicht alles – aber er setzte schon wieder den ein oder anderen Akzent.
Akzente setzte aber auch der Gast, der zwei
Weihnachtsgeschenke der RESG dankbar annahm und den zwischenzeitlichen
2:2-Ausgleich herstellte. Mit dem Pausenpfiff gelang Andrè Kulossek dann aber
doch noch die erneute und hoch verdiente3:2- Führung.
Juniorennationalspieler Björn Burmann gelang ein Doppelschlag, wobei der zweite Treffer von den Schiris offiziell Michael Koch zugeschrieben wurde. Erfolgreichster Schütze war Robbie van Dooren, der leicht von Michael Koch hätte überboten werden können. „Linus“ legte immense Wege zurück, drückte dem Spiel seinen Stempel auf und tauchte immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf, doch der Abschluss wollte einfach nicht gelingen.
Trainer Renato Martins war am Ende auch nur mit dem Ergebnis unzufrieden, lobte aber das Spiel seiner Mannschaft:“ Wir haben zu wenig Dinger rein gemacht aber erstmals vorne so Gas gegeben, wie ich es mir wünsche. Der letzte, entscheidende Pass fehlt immer noch – aber es war schon ein Hauch von dem zu spüren, was ich sehen will. Die Jungs begreifen langsam, was laufen und schnell spielen bedeutet. Wer immer noch nicht sieht, dass die Mannschaft auf einem guten Weg ist, muss mal zu Fielmann.“
Für das anstehende Spiel beim RSC Cronenberg hofft der Coach, dass die angeschlagenen Timo Ensink (Zahn-Operation) und Philipp Kluge (Leistenprobleme) bis dahin wieder „richtig fit“ sind.
Tore für die RESG: Robbie van Dooren (4), Björn Burmann (2), Michael Koch und Andrè Kulossek.
RESG: Sieg zum Rückrundenstart Pflicht
RESG Walsum - ERC
Chemnitz
Was geht in der Rückrunde der Rollhockey-Bundesliga für die RESG Walsum? Worum geht es?
Es geht um eine gute Position für die Play-off-Runde der besten acht Teams, wobei die vier Besten das Heimrecht für eine entscheidende dritte Begegnung haben. Drei Punkte liegt das umgekrempelte RESG-Team mit neuem Trainer und viel jungen Gesichtern vom angestrebten Rang entfernt. Ist da alles noch drin? Der Blick auf die Ergebnisse der Hinrunde zeigt, dass bei zwei Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen genügend Platz nach oben bleibt. Die 0:5-Schlappe beim TuS Nord und die 1:3-Heimniederlage gegen die Germania aus Hamm-Herringen waren deftige Ausrutscher, die Unentschieden gegen Krefeld und Darmstadt zeigen, wo das Punktepotenzial steckt. Unter dem Gesichtspunkt des Neuaufbaus sind die bisherigen Ergebnisse nicht so schlecht, wie es Erfolgs verwöhnte Walsumer sehen.
In die Rückrunde startet die RESG am Samstag um 15.30 Uhr in eigener Halle mit dem Spiel gegen den ERC Chemnitz – einem dankbaren Aufbaugegner. Im Hinspiel schossen die „Roten Teufel“ zwar 14 Tore gegen die Sachsen, zeigten in der Abwehr aber eklatante Mängel und Unkonzentriertheiten.
So kam damals das für Rollhockey ungewöhnliche Ergebnis von 14:7 zustande, das Trainer Renato Martins schon mächtig verärgerte.
So fordert der Coach im Rückspiel von seinem Team Konzentration über die gesamten 50 Minuten: „Ein Sieg gegen Chemnitz ist Pflicht. Ich erwarte, dass die Mannschaft engagiert und vor allem konzentriert spielt. Wir dürfen nicht mehr so viele Gegentore zulassen.“
Die Vorbereitung auf das Spiel war allerdings alles andere als optimal. Mit Freundschaftsspielen wollte man die fast vierwöchige Spielpause überbrücken – nur ein Testspiel gegen die Juniorennationalmannschaft blieb allerdings übrig. Terminprobleme, krankheitsbedingte Ausfälle und organisatorische Probleme verhinderten den geplanten Ablauf. Aus denselben Gründen stand auch nur ein stark dezimierter Kader im Training zur Verfügung zumal mit Björn Burmann, Philipp Kluge und Sebastian Wozny gleich drei Kaderspieler in Argentinien (Junioren-WM) weilten. Bleibt zu hoffen, dass diese Spieler die Euphorie des fünften WM-Platzes mit nach Walsum bringen und nicht unter den Reisestrapazen zu leiden haben.
Das Team soll unter der Woche noch mindestens zwei Trainingseinheiten in kompletter Besetzung bestreiten und dann ab Samstag die Aufholjagd nach einem guten Play-off-Platz beginnen.
Trainer Martins: “ Wir müssen nach oben schauen, da geht noch was.“