Walsumer
Serie gerissen – RESG unter Wert geschlagen
RESG Walsum - TuS Düsseldorf-Nord 0:4 (0:0)
Walsum, 28. Januar 2006 - Fünf Spiele waren die RESG Walsum ohne Niederlage geblieben, beim sechsten Spiel musste das Team trotz guter Leistung die vierte Saisonniederlage quittieren, die allerdings nicht zwingend und in dieser Höhe allemal unverdient war.
Man wollte Wiedergutmachung, es den Düsseldorfern viel schwerer machen als im Hinspiel und das Team von Renato Martins betrat den Boden der Halle Beckersloh auch entsprechend motiviert. Von Beginn an ging man hohes Tempo und baute mächtig Druck auf. Immer wieder tauchten Linus & Co. gefährlich vor dem Düsseldorfer Gehäuse auf und Chancen des Gegners blieben zunächst einmal Mangelware. Die „Roten Teufel“ standen sicher in der Abwehr, schalteten blitzschnell auf Angriff um und bewegten sich vorne hervorragend. Michael Koch setzte erneut spielerische Ausrufezeichen und Lukas Lemkamp avanciert mehr und mehr zum Strafraumspieler schlechthin. Der Youngster war jederzeit anspielbereit, stand immer richtig und hat auch sein Zweikampfverhalten deutlich verbessert.
Der TuS-Nord konnte den Angriffswirbel oftmals nur mit übertriebener Härte stoppen und hatte Glück, dass die Schiedsrichter es meist bei Ermahnungen beließen, anstatt durch Karten Ruhe ins Spiel zu bringen. So wurde die Partie zunehmend hektischer und zerfahrener, wobei die besseren Tormöglichkeiten weiterhin vom Rekordmeister herausgearbeitet wurden. Einzig der Abschluss wollte einfach nicht klappen. Mehrmals strich die Kugel knapp am Pfosten vorbei oder der einschussbereite Spieler verpasste das Spielgerät um Millimeter. Unübersehbar aber auch wieder die schon obligatorische Heimspielnervosität, die sich bei einigen ungenauen Pässen oder durch Rückspiel über die Antilinie äußerte.
Torlos ging es dann erst einmal in die Halbzeitpause. Danach ging der offene Schlagabtausch weiter – wiederum mit Vorteilen für das junge Walsumer Team, das eine Führung bis dahin zweifellos verdient gehabt hätte. Was aus dem Spiel heraus nicht gelang, sollte dann in der 35. Minute durch eine Standardsituation erreicht werden – doch Kapitän van Dooren konnte auch einen Sechsmeter nicht im Düsseldorfer Kasten unterbringen. Trotzig erhöhte das Team danach nochmals den Druck und erarbeitete sich weitere Chancen, die größte in der 38.Minute als wiederum freistehend die Kugel verfehlt wurde.
Den unmittelbar folgenden Entlastungsangriff der Düsseldorfer schloss Gilles Pascher mit einem Weitschuss ab, der zum Entsetzen aller Walsumer völlig überraschend im RESG-Gehäuse einschlug. Der Spielverlauf war nahezu auf den Kopf gestellt. Völlig konsterniert fuhren die „Roten Teufel“ danach wütende Angriffe auf das Tor von Max Laux, doch die spielerische Linie ging dabei vollends verloren. Es ging nur noch nach vorne und Mathis Dietrich, der bis dahin eine glänzende Partie gespielt hatte, wurde sträflich alleine gelassen. In den letzten vier Minuten konnte der TuS sage und schreibe noch drei Tore markieren und das Ergebnis so in eine völlig unnötige Höhe schrauben. Teures Lehrgeld für die engagierte, junge Mannschaft, für die zumindest eine Punkteteilung an diesem Tag möglich war.
Enttäuschung daher auch bei Trainer Renato Martins:“ Wir haben gut gespielt und uns tapfer gewehrt. Das Ergebnis spiegelt nicht annähernd das Spiel wider, das wir über 2/3 der Zeit bestimmt haben. In der Phase nach dem Gegentor haben wir kopflos agiert und so die Treffer zwei und drei noch kassiert. Dem vierten Tor ging dann ein Blackout des gesamten Teams voraus. Die Niederlage macht traurig – frustriert mich aber nicht weil wir auf Augenhöhe mitgespielt haben.“
Am nächsten Spieltag wartet Germania Herringen, bevor es am 18.2.2006 im Pokal gegen den MTV Celle geht. Bleibt zu hoffen, dass Andrè Kulossek schnell wieder fit ist, der nach dem Spiel noch ins Krankenhaus musste, wo eine schwere Rippenprellung diagnostiziert wurde.