MSV Duisburg - Bayer 04 Leverkusen 1:3 (1:2)

Nach einem nicht anerkannten Abseitstor der Gäste (3.) durch Berbatov war der MSV am Zuge. Von der 5. bis zur 12. Spielminute hatten die Zebras den Zug nach vorn und auch deshalb gute Chancen. So van Houdt, der in der fünften Minute am linken Fünfmeterraumrand stehend den Ball nicht richtig traf und neben das Tor setzte.  So Grlic in der 10. Minute, der Butt aber richtig prüfte. Weiter ging es mit einer Großchance von Kurth (12.), der nach guter Lavric-Flanke über das Tor köpfte. Dann erst war wieder etwas von den Gästen zu sehen, die erstmals nach dem Rauswurf von Trainer Klaus Augenthaler unter der Regie von Rudi Völler spielten. Fritz prüfte in der 22. Minute erstmals Georg Koch im MSV-Gehäuse so richtig ernsthaft.

Dann war es in der 24. Minute der prächtig aufspielende Klemen Lavric im Zebra-Dress, der schon Butt ausgespielt hatte aber den Ball nicht über die Linie bugsieren konnte, da im letzten Monet der nicht sichere Ramelow retten konnte.

Aber in der 31. Minute war es so weit, konnte der Aufsteiger aus Duisburg erstmals in Führung gehen. Tobias Willi setzte sich auf Rechtsaußen gegen Rolfes und Athirson durch und flankte maßgenau auf den Kopf von Klemen Lavric. Der MSV-Neuzugang konnte den Ball an den linken Innenpfosten ins Tor zur 1:0-Führung  köpfen. Diese knappe Führung war schmeichelhaft für das Völler-Team. Es hätte gut und gern 2:0 oder gar 3:0 stehen können.

Eine Standardsituation in der 37. Minute brachte Bayer ins Spiel. Nach einer Ecke traf Juan - ebenfalls per Kopf - zum 1:1-Ausgleich. Und noch vor dem Wechsel half die MSV-Abwehr kräftig mit, dass der Gast sogar mit 2:1 (41.) beruhigt in die Kabine gehen konnte. Athirsons Vorarbeit auf Linksaußen konnte von den Zebra-Abwehrspielern nicht gebremst werden. Seine Flanke nutzte Berbatov aus kürzester Distanz zur Leverkusener 2:1-Führung.

In der zweiten Hälfte war neutrales Wirken hüben wie drüben angesagt. MSV-Trainer Norbert Meier reagierte, wechselte erstmals in einem MSV-Heimspiel Spielmacher Dirk Lottner ein. Mit ihm kam Tjikuzu, später auch Zweitliga-Torjäger Aziz Ahanfouf. Lottner prüfte per Freistoß Butt, konnte ihn aber nicht bezwingen. Ahanfouf hatte fünf Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum 2:2-Ausgleich, köpfte aus fünf Metern aber über das Tor. Auf der Gegenseite konnte Rolfes frei stehend nicht einschießen. Das gelang Athirson mit einem strammen Schuss in der 88. Minute zum 3:1-Endstand für Leverkusen und damit einem gelungenen Einstand für Rudi Völler.

Stimmen zum Spiel:

Rudi Völler

"Ich will nicht sagen, dass wir glücklich gewonnen haben, aber es hätte auch Unentschieden ausgehen könne", resümierte Rudi Völler. "Der MSV hat uns in der ersten Hälfte richtig zugesetzt, gut gespielt und nur eine Standardsituation hat uns ins Spiel gebracht. Mit den drei Punkten haben wir einen großen Sprung dorthin gemacht, wo wir hingehören." Er selbst wird nicht lange Trainer bleiben. "Das habe ich schon lange vorher so entschieden, da ich Angebote aus dem In- und Ausland abgelehnt habe. Wir werde in aller Ruhe die Situation besprechen und nach der englischen Woche entscheiden." Im Gespräch ist auch Matthias Sammer als Nachfolger für Klaus Augenthaler.

Norbert Meier

MSV-Trainer Norbert Meier hatte die ersten lauten "Meier-raus-Rufe" von der Tribüne sicher auch gehört. "Meine Mannschaft hat mir nach dem Spiel schon etwas leid getan. Sie hatte gute Chancen heraus gespielt und auch verdient geführt. Nach einer Standardsituation gab es den 1:1-Ausgleich. Wir haben dann einige Fehler gemacht und hatten trotzdem noch kurz vor dem Ende durch Ahanfouf die Chance auf den Ausgleich. Jetzt gilt es das Team wieder aufzurichten, denn am Mittwoch geht es in Berlin weiter. Ich muss hier klar sagen, dass ich nach wie vor optimistisch bin. Dies auch weil man sehen kann, wie das Team spielen kann. Wir haben doch in der ersten Hälfte das Spiel gemacht. Wir haben auch unsere Chancen aus dem Keller zu kommen wobei Leverkusen dabei sicher nicht unsere Preisklasse ist."

MSV-Präsident Walter Hellmich blieb ebenfalls gelassen. "Das alles muss man hier in Duisburg relativieren. Unsere Gegner um den Klassenerhalt sind Nürnberg, Frankfurt und Mainz. Wir haben bisher eben Lehrgeld bezahlt.

MSV Duisburg:  G. Koch - Wolters, Möhrle, Baelum, A. Meyer Grlic, Bugera - Willi, van Houdt - Lavric, Kurth 

Bayer Leverkusen:  Butt - Madouni, Ramelow, Juan / C. Fritz, Castro, Rolfes, Athirson - B. Schneider - Berbatov, Voronin 

Tore:  1:0 (31.) Lavric per Kopf (Willi), 1:1 (37.) Juan per Kopfball (Athirson), 1:2 (41.) Berbatov (Athirson), 1:3 (89.) Athirson  (Lazovic)

Eingewechselt:   58. Lottner für Grlic, 58. Tjikuzu für Wolters, 74. Ahanfouf für van Houdt - 88. Lazovic für Voronin, 90+2. Barnetta für C. Fritz

Schiedsrichter:  Weiner

Zuschauer:  24111

Gelbe Karten:  Bugera, Grlic, van Houdt, Willi - Castro, Ramelow, Rolfes