Zebras bekamen Altintop nicht in den Griff - drei Tore des Türken bringen Lautern Sieg
1. FC Kaiserslautern - MSV Duisburg 5:3 (2:1)

Kaiserslautern, 13. August 2005 - Das Fazit zum Spiel lautet: Wer auswärts drei Tore erzielt, hat normalerweise auch eine Chance auf den einen oder anderen Punkt. Wer aber fünf Gegentore zulässt, kann nur leer ausgehen. Aber: Wer binnen Minuten einen 1:3-Rückstand umbiegt, der verfügt auch über einen gute Moral.

Der MSV Duisburg ist steigerungsfähig. Zumindest was das schnellere Zulassen von Gegentoren angeht. Klingelte es im Auftaktspiel gegen den VfB Stuttgart nach fünf Minuten im MSV-Gehäuse, so ließ die Zebra-Abwehr dies in Kaiserslautern schon in der dritten Minute zu.
Lauterns Carsten Jancker, von Thomas Baelum bedrängt, passt aus Linksaußen zurück in die Mitte. Jochen Seitz legt sofort auf Sforza und dessen Pass erreicht haargenau Halil Altintop, der aus sechs Metern zum frühen 1:0 für den FCK halbhoch einschießen kann. MSV-Torhüter Georg Koch hatte nicht die Spur einer Abwehrchance.

Aber wie gegen die Schwaben langten die Zebras auch bei den Pfälzern zu. Ein Freistoß von Ivo Grlic landet nach Fehler in Lauterns Abwehrzentrum an der linken Fünfmetergrenze bei Uwe Möhrle. Der kann an FCK-Keeper Jürgen Macho vorbei zum 1:1-Ausgleich ein. Es war nach zwei Ecken zuvor die erste echte Chance für die Zebras.
Aber die Freude unter den rund 2000 MSV-Fans währte nur kurz. Nach Flanke von Ervin Skela von der rechten Seite lupft trotz enger Bewachung von Uwe Möhrle und Thomas Baelum Lauterns Kongolese Herve Nzelo-Lembi zur 2:1-Führung (27.) ein.
Carsten Jancker hatte in der 30 Minute das 3:1 auf dem Fuß, schießt aber am linken Eck vorbei. Aufregung in der 34. Minute, als Jochen Seitz Carsten Wolters zu Fall bringt und im Strafraum über ihn fällt. Ein Elfmeterpfiff blieb aber aus.
In der 40. Minute gab es schon den ersten Wechsel beim MSV.  Für den gegen den VfB Stuttgart so überzeugenden auf der rechten Seite agierenden Neuzugang Tobias Willi kam Mike Rietpietsch ins Spiel. In der 43. Minute versucht Lauterns auffälligster Akteur Halil Altintop aus fast 30 Meter Distanz Georg , war weit vor dem Tor, zu überlisten. Es gelang nicht. In der Schlussminute der ersten Hälfte Glück für den MSV, als zunächst Altintop den Ball an den kurzen Pfosten setzt und Sekunden später über das Tor schoss.

Beide Teams setzten nach dem Wechsel sofort da an, wo sie vor der Pause aufgehört hatten - das Heimteam mit einer prächtigen Chance durch Altintop und Skela, der MSV mit nicht energisch zupackenden Abwehrspielern. Und es ging nahtlos weiter: Koch muss einen Weitschuss von Jancker parieren, Koch muss vor Skela retten - es waren Riesenlöcher in der Zebra-Abwehr. In der 53. Minute dann die erste MSV-Chance durch Mike Rietpietsch.

In der 58. dann die 3:1-Führung für die Gastgeber. Halil Altintop schießt von der Strafraumgrenze ins linke untere MSV-Eck. Nachdem beide Teams in der 61. Minute auswechselten, gelang dem MSV mit der zweiten Chance in Hälfte zwei zum 2:3-Anschlusstreffer. Wieder war es eine Grlic-Flanke, die zum Tor führte. Sein Ball landet bei dem soeben eingewechselten Klemen Lavric, der verlängert auf Uwe Möhrle und der zieht sofort ab und trifft. 2:3 (63.).
 Und es kam noch dicker für den FCK. Eine Bugera-Flanke aus Links landet bei Markus Kurth. Der schießt in die Mitte und Aziz Ahanfouf verlängert zum 3:3-Ausgleich (66.). Aber es ging munter weiter mit dem Toreschießen. Nur vier Minuten später: Alexander Bugera rettet per Kopf an die Latte, den Abpraller verwandelt der Mann von der Elfenbeinküste Boubacar Sanogo - ebenfalls erst eingewechselt - zur 4:3-Führng der Roten Teufel. Sein drittes Tor gelang Halil Altintop per Konter mit überlegtem Abschluss zum 5:3 (79.). Ein langer Pass von Ervin Skelas auf den in der eigenen Hälfte lauernden Altintop war vorausgegangen.

MSV-Stümer Aziz Ahanfouf brachte es auf den Punkt: "Wir haben unseren Torhüter heute im Stich gelassen und Lehrgeld bezahlt. Wir müssen nach dem 3:3-Ausgleich das Remis länger halten. Es kann nicht sein, dass wir so schnell Gegentore kassieren. Aber da hat nicht nur die Abwehr schuld, das gilt für das Mittelfeld und uns Stürmer ebenso."

Dem MSV nicht zur Verfügung standen: Peter van Houdt (Grippe), Razundara Tjikuzu (Prellung am Sprunggelenk) und  die Langzeitverletzten Josef Ivanovic (Kreuzbandriss) und Andreas Voss.

Vergleich: MSV Duisburg - 1. FC Kaiserslautern