Duisburg, 12. Mai 2024 - Das letzte
Heimspiel dieser Saison, das letzte Heimspiel in der 3. Liga,
zumindest für eine Saison. "Absteiger, Absteiger!" hallt es als
Begrüßung für die Zebras durch das Stadion. Für die paar Euro
Eintrittsgeld kann man sich halt keinen Erfolg kaufen.
1. Halbzeit Der MSV, in den blau-weiß
quergestriften Trikots, spielt von rechts nach links, Aue, ganz in
Lila, hat Anstoß. Der 30-jährige Drittliga-Schiedsrichter Assad
Nouhoum hat die Partie bei sonnigen 24 Grad angepfiffen. Bei dem
Duisburger Sieg in Verl hatte er eine gute Leistung gezeigt. 7. -
Michelbrink verliert den Ball vor dem eigenen Strafraum, Knoll
rettet zur Ecke, die geklärt wird. Es war der zweite eher
unnötige Ballverlust im Mittelfeld von Michelbrink. 9. - der
erste Schuss auf das Tor kommt von Pledl, der aus linker Position
abzieht, aber Männel anvisiert.
11. - Pledl liegt neben der rechten Außenlinie und bleibt liegen.
Kölle ist bei ihm und zeigt "auswechseln" an. 17. - Inanoglu
erobert am gegnerischen Strafraum durch einen Stolperer des Auers
den Ball, Männel ist weit draußen, das Tor ist leer, doch der Weg
ist versperrt. Inanoglu legt den Ball auf Esswein ab, der aus
zentraler Position nicht sofort abschließt, ein wenig nach innen
zieht, sein Schuss rollt am rechten Pfosten vorbei ins Toraus.
Bezeichnend für die gesamte Saison. 25 Minuten sind gespielt,
Assad Nouhoum winkt zur Trinkpause. Das Zeichen für "den
Stimmungsblock", mal wieder "Absteiger, Absteiger" zu gröhlen. Auch
zaghafte "Wir sind Duisburger und ihr nicht" sind kurz zu hören. Die
große Mehrheit der 11.508 Zuschauer, darunter 290 aus dem
Erzgebirge, stimmt nicht ein. 43. - 0:1. Der
Ball wird Seitz in zentraler Position im Strafraum vor die Füße
gelegt, er
zieht ab und nagelt das Leder aus 15 Metern unter den Querbalken ins Tor. Eine
glückliche Führung der Gäste. Hier sah es bis dato eher nach einem
torlosen Unentschieden aus. Der aufgeteilte Duisburger
"Stimmungsblock" verhöhnt die eigene Mannschaft. Von "in guten wie
in schlechten Zeiten" haben "Kohorte/Ultras" noch nichts gehört.
Halbzeit Hier geht es nicht einmal um
die berühmte "Goldene Ananas", das spiegelt sich in der ersten
Hälfte auch wieder. Beide Mannschaften sind bemüht, das Tor für Aue
war ein Zufallsprodukt und nicht vorhersehbar. 11.508
Zuschauer sehen sich diese Partie im Stadion an. In dieser Saison
pilgerten damit insgesamt 231.570 Zuschauer zu den Spielen des MSV, 12.188 im
Schnitt. Ist das in etwa der harte Kern, mit dem man auch in der
Regionalliga rechnen kann?
2. Halbzeit
Beide Teams stehen wieder auf dem Platz, Schiedsrichter Nouhoum hat
die Partie wieder angepfiffen. 52. - eine Freistoßflanke von
Pusch kommt in den Strafraum, Fleckstein springt der Ball über den
Fuß, dann geht es mit einem Abseitsfreistoß für Aue weiter.
57. - 1:1. Köther mit einem guten Antritt dringt
von links in den Strafraum ein, seinen scharfen Pass vor das Tor
verwandelt Esswein mit einem langen Bein zum
Ausgleich. 60. - Fehlentscheidung von Schiedsrichter Nouhoum.
Knoll spielt vor dem Duisburger Strafraum klar den Ball, der
Auer fällt und der Schiedsrichter gibt den Gästen einen Freistoß
knapp vor der Strafraumlinie. 61. - 1:2.
Stefaniak läuft an, Braune rechnet mit einem Schuss ins linke Eck
und macht einen Schritt zur Mitte, der Ball aber geht rechts ins
Tor. 62. - Kölle wird im Strafraum durch einen Tritt vor das
Schienenbein gelegt, Schiedsrichter Nouhoum
entscheidet sofort auf Elfmeter. Für das körperliche Angehen eines
Auer Spielers gegen den Schiedsrichter könnte er sogar die Rote Karte zücken. 64.
- 2:2. Engin läuft an und verwandelt sicher. Männel springt
nach links, der Ball landet im freien Feld.
83. -
(15:11 Uhr) Ultras haben eine Fluchttüre geöffnet
und gehen Richtung Rasen. Die Bande wurde bereits ...
... umgetreten, einige
Ultras sind maskiert. Die Ordner stehen auf der Torauslinie, die
Polizei sichert dahinter. Rauchbomben werden auf Ordner geworfen.
Unfassbar! Es wird Zeit, sich von diesen Kriminellen zu
distanzieren, Strafanzeigen zu erstatten und Stadionverbote zu
erteilen. Das sind keine Fans, sie sind eine SCHANDE für
DUISBURG!
Das erinnert an den 25.8.2012, als beim
1:3 gegen Dresden Ähnliches passierte. Am Ende landete der MSV auf
dem 11. Tabellenplatz in dieser Zweitligasaison, danach folgte,
Kentsch sei Dank, der Zwangsabstieg.
15:20 Uhr. Na endlich.
Nachdem eine weitere Fluchttüre geöffnet wird und weitere Personen
aus dem Zuschauerraum drängen, greift endlich die Polizei ein,
drängt die Kriminellen zurück und schließt die Fluchttore. Da die
unteren Stufen trotz Aufforderung nicht freigegeben werden, wird zum
Vertreiben Pfefferspray eingesetzt. 15:26
Uhr: Eine Stadiondurchsage: Es hat Verletzte gegeben. Diese sollen
sich am "Michael-Tönnes-Platz" melden. 15:45 Uhr: Beratungen, ob
das Spiel fortgesetzt wird, sind im Hintergrund im Gange
MSV-Interims-Teamchef Uwe Schubert ist zu den Chaoten gegangen und
versucht einen Wortführer der Ultras davon zu überzeugen, sich zu
beruhigen, damit das Spiel nicht abgebrochen, sondern fortgesetzt
wird.
Danach sagt Uwe Schubert: "Ich habe schon gesagt, dass ich die
Menschen verstehen kann, aber wir spielen hier Fußball, da geht es
nicht um Gewalt! Wir sollten einfach gucken, dass wir das Spiel zu
Ende bringen. Gewalt gehört nicht zum Sport und dazu stehe ich auch.
Wir sollten die letzten Minuten in der 3. Liga zu Ende spielen, der
Sport soll im Mittelpunkt stehen, nicht die Gewalt."
Respekt für Uwe Schubert, aber auch für die Ordner, die so standhaft
auch Rauchbomben widerstanden haben!
Die
Chaoten der Ultras verlassen die Stehplätze. Dann könnte es doch
weitergehen. 16:05 Uhr: das Spiel soll um 16:15 Uhr wieder
angepfiffen werden.
16:18 Uhr, 83. -
Schiedsrichter Nouhoum hat die Partie wieder angepfiffen. 89. -
Thiel aus halblinker Position aus 17 Metern. Braune lenkt den Ball
zur Ecke. In der vierten Minute der Nachspielzeit pfeift
Schiedsrichter Assad Nouhoum die Partie endgültig ab,
Schlusspfiff Reicht es den Chaoten denn nicht,
dass der Traditionsverein MSV Duisburg, Gründungsmitglied der
Bundesliga, nach 1986 in die erste Amateurliga absteigen muss und so
für genug Schlagzeilen sorgt, müssen es jetzt durch das schon
kriminelle
"Danebenbenehmen" der Ultras in Lübeck und heute auch
noch negative Schlagzeilen sein? Neuanfang ... ohne Ingo
Wald und ohne diese kriminellen Chaoten!
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