Duisburg, 15. September 2023 - Das "System
Ziegner" reicht nur für 30 bis 40 Minuten. So war es gegen Ulm, so
war es auch gegen Verl. Heute reichte nicht einmal eine
Zwei-Tore-Führung durch Joshua Bitter in der 9. und Sebastian Mai in
der 13. Minute zu einem Punkt. Denn auch danach ließ man Verl ins
Spiel kommen, hatte aber im Gegensatz zu Ulm Möglichkeiten, Konter
zu setzen und in der 37. Minute durch Stierlins Kopfball die
Riesenchance, auf 3:0 zu erhöhen. Der Verler Torwart Unbehaun
verhinderte das mit einer tollen Reaktion. Im Nachhinein gesehen war
es der "Gamechanger".

Ein Ballverlust von Esswein am eigenen Strafraum leitete in der 45.
Minute den Verler Anschlusstreffer durch Corboz ein. Seinen
Doppelpack schnürrte Corboz in der 56. Minute, als er so lange im
Duisburger Strafraum nachsetzte, bis der Ball im Duisburger Netz
zappelte. Und in der Nachspielzeit setzt wieder Mael Corboz zwei Mal
nach, bis die Kugel zum dritten Mal im Duisburg Tor lag.
Übrigends, Mael Corboz dabei, als der MSV
Duisburg zum letzten Mal 'Niederrheinpokalsieger'
wurde. Er stand am 25. Mai 2017 beim 2:0-Sieg über RWE in
Zebrastreifen auf dem Platz.
Nach dem Schlusspfiff wurden
die Pfiffe und "Ziegner-raus" Rufe richtig laut im Stadionrund.
Zeit verschenkt Die Länderspielpause war der
richtige Zeitpunkt, die Trainerfrage zu klären und der Mannschaft
mit einem Übergangsteam mit NLZ-Leiter Uwe Schubert und U19-Trainer
Engin Vural neue Impulse zu geben. Man munkelt sogar, dass dieses
von Sponsoren unterstützt worden wäre. Chance vertan, Herr
MSV-Geschäftsführer Sport Ralf Heskamp!
Sebastian
Mai: "Das tut unheimlich weh. Nach 30 Minuten führen wir
2:0, nach 90 Minuten verlieren wir 3:2. Wir bekommen drei Tore aus
dem Rückraum, ganz ganz schwach. Wir haben echt gut angefangen,
haben dann drei Tore bekommen, die so nicht fallen durften."

MSV-Trainer Torsten Ziegner: "Das ist völlig
normal, dass wenn man so wie wir in die Saison starten, der ein oder
andere ruft. Dass es dann durch die Situation ein paar mehr werden,
damit kann ich mich nicht beschäftigen. Ich habe mich mit der
Mannschaft zu beschäftigen, mit den Dingen, die auf dem Platz
passieren. Damit habe ich ausreichend zu tun. Wichtig für mich
ist zu erkennen, dass wir 45 Minuten, bis das Gegentor fällt, ein
sehr ordentliches Spiel gemacht, wo die Jungs genau das umgesetzt
haben, was wir uns vorgenommen haben. Wo wir völlig verdient 2:0 in
Führung gegangen sind und mehr oder weniger durch einen
individuellen Fehler und Ballverlust am eigenen Sechszehner, das 2:1
kassieren. Danach geht, aufgrund der Stimmung, aufgrund was dann
wieder geschrieben wird, nicht vor Selbstvertrauen strotzt, sondern
die Angst umgeht, upps, wir jetzt könnten wir wieder was verlieren.
Bis dahin hatten wir die Angst nicht. Es hat sich in die zweite
Hälfte getragen. Wir wollten in der zweiten Hälfte wieder unseren
Plan fortsetzen. Man hat aber gemerkt, dass sie eher darauf bedacht
waren, nicht noch einen Fehler zu machen, nicht noch ein Gegentor zu
kriegen. Schlussendlich ist es dann die Folge, dass man sich noch
weiter hintern rein drücken lässt, nicht genügend Entlastung hat.
Die letzten 15 Minuten haben sie sich wieder gewehrt. Symtomatisch
für unsere Situation ist es dann, dass wir in der Nachspielzeit noch
das 2:3 kriegen."
Endlich wieder ein
(Heim)Sieg oder wertvolle Zeit verschenkt?! Duisburg, 14. September 2023 - Nach der
erneuten Niederlage gegen Japan stellte die sportliche Führung des
DFB
ihren Trainer frei, sorgte für eine
Zwischenlösung und beim
nächsten
Spiel stand eine Mannschaft auf dem Platz, die vor Spielfreude
strotzte, sich reinhängte und den Vize-Weltmeister Frankreich mit
2:1 besiegte. Was ich damit sagen will? Der DFB hat auch
ohne "Länderspielpause" sofort gehandelt, der MSV trotz
Länderspielpause nicht. Wird es am Freitagabend gegen Verl wieder
nichts mit dem ersten Ligasieg, dem ersten Heimsieg seit dem 5. Mai
2023, damals ein 3:0 gegen Aue, muss man feststellen, dass die
sportliche Führung in Person Geschäftsführer Sport, Ralf Heskamp,
wertvolle Zeit verschenkt hat.

Neben den beiden Langzeitverletzten Niklas Kölle und Thomas Pledl
fällt auch Kolja Pusch, Adukktorenproblemen, aus. Caspar Jander
ist ohne Niederlage und unverletzt von seiner ersten
U20-Nationalmannschaft-Kurztour zurückgekommen und hat jetzt, er
stand sowohl gegen Italien als auch gegen Polen in der Startelf,
zwei Einsätze in einer Nationalmannschaft vorzuweisen.
Die
Aufstellung? Bei mir würde sie so aussehen: Müller - Bitter,
Fleckstein (Mai mit vielen Abspielfehlern im Aufbau und
Stellungsfehlern in der Defensive), Senger, Mogultay - Bakalorz,
Stierlin - Esswein, Jander, Köther - Girth (Köpke ist bis dato bei
den Zebras nicht angekommen).
Ich bin gespannt, welche
Aufstellung der Duisburger Trainer "erwürfelt".
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