Duisburg, 27.
Dezember 2024 - Aus heiterem Himmel flattert eine Mahnung
per Post ins Haus. Für einen angeblichen Einkauf in einem
Online-Shop, z. B. Hornbach, wird gemahnt, die Mahngebühren
liegen bei überraschend humanen 2,40 Euro. Wenn
denn da ein Online-Einkauf gewesen wäre. War aber nicht.
Rheda-Wiedenbrück mit Berliner Telefonnummer
Und weil man doch so viel von Online-Betrug hört und liest,
schaut man sich den Briefbogen besonders genau an. Sollte
man. Eine "Riverty GmbH" mit einem Postfach in
Rheda-Wiedenbrück. Einer Telefonnummer mit Berliner Vorwahl.
Dazu Kontaktdaten des "Hornbach-Onlineshops". Das gibt einem
doch zu denken.
Man geht von einem Betrugsversuch
aus, weiß, dass man nichts bestellt hat, was man nicht auch
bezahlt hat und ignoriert die Mahnung. Auch, weil die
Frist viel zu kurz angesetzt ist. Das Schreiben war drei
Tage unterwegs, bleiben von neun (9) Tagen gerade noch sechs
(6). Würde ich als typisch für Betrüger ansehen.
Elf
Tage später folgt die 2. Mahnung. Wieder an die Firma, keine
Person wird angesprochen, wieder kommen "nur" 2,40 Euro
Mahngebühren hinzu. Wieder wird die angebliche Rechnung
nicht in Kopie mitgeschickt.
Riverty
beauftragt Rivery
Knapp vier Wochen später wird es interessant. Eine "Riverty
Services GmbH" aus Verl meldet sich und behauptet, von der
"Riverty GmbH" den Auftrag erhalten zu haben, mittels
Inkasso die angebliche Forderung einzutreiben. Jetzt werden
auch angebliche Kosten und Zinsen in Rechnung gestellt. Die
angebliche Rechnung bleibt weiter im Dunkeln.
Zeit
für ein Schreiben in Klartext über 'unseriös' und 'Betrug'.
Eine Woche später eine Mitteilung per Mail, dass man "das
Anliegen schnellstmöglich klären will".
"Empfehlung" acht Monate später Acht (8) Monate
später kommt per Mail von "Riverty Back in Flow" die
Empfehlung, "bei der an Ihrem Ort zuständigen
Polizeidienststelle eine Strafanzeige gegen Unbekannt zu
erstatten, weil Daten hinsichtlich der hier offen Forderung
missbraucht wurden." Das Formular "Strafanzeige" im
Anhang. Nach der Anzeigenerstattung, die ja nur empfohlen
worden war, erwartet "Riverty" die Übersendung der
Bescheinigung über die Anzeigenerstattung, zumindest aber
die aufnehmende Polizeidienststelle und das Aktenzeichen.
Ein paar Tage später trudelt das Schreiben auch auf dem
Postweg ein.
Drei Wochen später ging die nächste Mail
als Erinnerung ein. Und eine erneuten Fristsetzung,
dieses Mal von satten 14 Tagen. Aus der "Empfehlung" ist
eine "Forderung" geworden.
Man hat sich die Zeit
genommen und Strafanzeige erstattet. Gegen Riverty. GmbH und
Services. Bin gespannt.
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