Oberhausen/Duisburg, 4. März 2024 - Die Autobahn GmbH
hat die Entwässerung an die Emschergenossenschaft
übertragen. Der Wasserwirtschaftsverband
Emschergenossenschaft baut im Bereich der Bundesautobahn A42
in Oberhausen nun vier Regenkläranlagen zur Reinigung des
von den Fahrbahnen abgeleiteten Oberflächenwassers. Den
Startschuss dafür gab der Wasserwirtschaftsverband heute
gemeinsam mit der Autobahn GmbH und der Stadt Oberhausen.
Bis Ende 2024 sollen die Arbeiten, in die 1,5 Millionen Euro
investiert werden, abgeschlossen sein.
„Die seit mehr als zwei Jahren abwasserfreie Emscher ist
auch der Grund, weswegen die Entwässerung der Autobahn eine
deutlich höhere Bedeutung erhält. Hier besteht die
Notwendigkeit der Trennung in klärpflichtige und nicht
klärpflichtige Niederschlagswässer vor Einleitung in den
Fluss“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender
der Emschergenossenschaft.
Durch die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie
wird es zunehmend notwendig, die Behandlung von
Niederschlagswasser speziell von stark frequentierten
Straßen in einem weit größeren Umfang als bislang
praktiziert durchzuführen. „Daher haben wir die Aufgabe der
Entwässerung der A 42 im Bereich zwischen dem Kreuz A42/45
in Castrop-Rauxel und der östlichen Rampe der Rheinbrücke in
Duisburg hoheitlich an die Emschergenossenschaft als für
diesen Bereich verantwortlichen Wasserwirtschaftsverband
übertragen“, sagt Thomas Ganz, Niederlassungsleiter der
Autobahn GmbH im Rheinland. Der Streckenabschnitt der A 42
westlich des Rheins liegt im Zuständigkeitsbereich der
Linksniederrheinischen Entwässerungsgenossenschaft (LINEG).
Gegenstand der Übertragung an die Emschergenossenschaft sind
sämtliche notwendigen Entwässerungseinrichtungen außerhalb
des Straßenkörpers vor Einleitung in kommunale oder
genossenschaftliche Gewässer bzw. Kanalisationsanlagen. Die
Entwässerung des Straßenkörpers (Sammeln und Fortleiten des
Regenwassers) selbst liegt weiterhin bei der Autobahn GmbH,
während die Emschergenossenschaft für das Übernehmen,
Behandeln und Einleiten des Wassers verantwortlich ist.
„Als technischer Dienstleister rund um den Wasserkreislauf
übernimmt die Emschergenossenschaft damit eine wichtige
wasserwirtschaftliche Aufgabe, um die weitere
Revitalisierung der bereits abwasserfreien Emscher
sicherzustellen. Die Übertragung der Entwässerungsaufgabe
stellt eine Win-win-Situation für beide Unternehmen dar“,
sagt Michael Kalthoff, stellvertretender Vorsitzender des
Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft.
Die vier Becken und ihre Funktionsweise
Die vier Absetzbecken entstehen an drei Standorten entlang
der A 42: 1) an der Arminstraße nördlich der A 42, nahe der
Burg Vondern, 2) direkt gegenüber südlich der Autobahn, 3)
unmittelbar östlich der Osterfelder Straße südlich der A 42,
im Bereich der Auffahrt in Richtung Dortmund, 4) nördlich
der Autobahn im Bereich westlich des Wittekindfriedhofs. In
diesem Bereich verläuft die als „Emscherschnellweg“ bekannte
Autobahn parallel zur Emscher.
Die Regenklärbecken bestehen aus Fertigteilschächten mit
Durchmessern von 2,30 bis 2,60 Metern, sie sind zwischen
vier und acht Meter tief. „Das von den Fahrbahnen der
Autobahn abgeleitete Oberflächenwasser, das in der Regel
aufgrund des Reifenabriebes der Fahrzeuge einen hohen
Mikroplastikanteil enthält, wird später in die Schächte
eingeleitet. Dort wird das Regenwasser zunächst beruhigt,
was zu einer Absetzwirkung führt: Nach dem Gesetz der
Schwerkraft setzen sich die schwereren Sedimente – z.B.
Gummireste und Schmutz – nach unten ab, während das hierbei
entstehende Klarwasser weitestgehend sauber und nicht
klärpflichtig ist. Es kann daher bedenkenlos in die Emscher
eingeleitet werden. Der separierte Schmutzanteil dagegen
wird abgepumpt und entsorgt“, erklärt Dr. Frank Obenaus,
Vorstand für Wassermanagement und Technik bei der
Emschergenossenschaft, die Funktionsweise der Regenbecken.
Pro Standort rechnet die Emschergenossenschaft mit einer
Bauzeit von zwei bis drei Monaten. Bis Ende des Jahres
sollen die Regenkläranlagen fertig sein und in Betrieb
genommen werden. „Der Bau der Becken ist eine gute Nachricht
für unsere Stadt, denn diese Anlagen sorgen dafür, dass
künftig deutlich saubereres Regenwasser in die Emscher in
Oberhausen eingeleitet wird. Das kommt auch der Flora und
Fauna im restlichen Emscher-Abschnitt zu Gute“, sagt Daniel
Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen.
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