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Grünfläche durch Bauarbeiten zerstört

Duisburg, 01. August 2018 - An der Ecke Mülheimer Straße / Brauerstraße befindet sich eine kleine Grünfläche, die seit mehr als zwei Jahrzehnten vom Arbeitskreis Stadtgrün der VHS durch engagierte Bürgerinnen und Bürger als naturnahe Grünfläche in der Stadt angelegt, gehegt und gepflegt wird. Der AK Stadtgrün arbeitet hier rein ehrenamtlich und finanziert alle Anpflanzungen selbst aus eigener Tasche.

In der Trockenheit der letzten Wochen haben die Hobbygärtner sogar regelmäßig von zuhause aus Wasser angekarrt, damit die Pflanzen nicht vertrocknen und eingehen, zuletzt noch am Dienstagabend. Doch alles vergebens: Am Mittwoch haben Bauarbeiter mit der Verlegung von Glasfaserkabeln begonnen. Obwohl die Grünfläche durch die eigentliche Baustelle gar nicht betroffen ist, wurde sie zerstört, weil der Baggerfahrer das Blumenbeet  als Abkürzung genommen hat.

„Disteln, Stockrosen und viele weitere Pflanzen sind nun platt, da hätte ich mir das Gießen gestern Abend auch sparen können“, so Edith Lörcher vom AK Stadtgrün. „Dass die kleine Grünfläche trotz entsprechender Hinweise regelmäßig als Hundeklo missbraucht wird, daran haben wir uns ja fast schon gewöhnt, aber jetzt ist alles kaputt.“

Nicht nur der durch die Baumaschinen plattgefahrene Streifen ärgert sie. Zu allem Überfluss wurde auch noch eine riesige Palette mit weiterem Absperrmaterial für die Baustelle unnötigerweise mitten auf der Grünfläche deponiert, obwohl genügend Platz vorhanden ist. Mehrere Quadratmeter der Grünfläche und eine kleine Trockenmauer wurden damit ebenfalls vollständig zerstört.

Zu allem Überfluss steht an der Ecke auch noch ungesichert auf einem offenen Anhänger ein Chemikalien-Tank mit der Bezeichnung UN 1719, einem ätzenden alkalischen flüssigen Stoff. Obwohl dieser Stoff Haut, Augen und Atemwege schädigen kann, es bei Hitzeeinwirkung zu Berstgefahr und nachfolgender Explosion kommen kann und es Metalle angreift und hierbei Wasserstoffgas entwickelt, steht der Anhängervöllig ungesichert an der Baustelle, das Ventil des Tanks könnte von jedermann geöffnet werden.

Edith Lörcher ist gefrustet: „Wenn ehrenamtliches Engagement derart mit Füßen getreten wird, überlegen wir, ob es dann überhaupt noch sinnvoll ist, sich weiter zu engagieren.“

Der AK Stadtgrün ist die wohl älteste Form von „Urban Gardening“ in Duisburg. Neben der Fläche an der Brauerstraße betreut die Gruppe auch den „Hausgarten“ im Botanischen Garten an der Schweizerstraße. Obwohl es eine Gruppe der VHS Duisburg ist, vermissen die Mitglieder eine wirkliche Unterstützung seitens der Stadt.