|
Sieg zum Abschluss gegen die Slowakei |
Basel, 11. Februar 2007 -
Mit
einem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Slowakei hat die deutsche
Nationalmannschaft für einen versöhnlichen Abschluss des Skoda-Cups in
Basel gesorgt. "Im letzten Spiel haben wir endlich so gespielt, wie wir
es von Beginn an wollten", bilanzierte Bundestrainer Uwe Krupp, dessen
Mannschaft nach dem 1:3 gegen die Schweiz, dem 4:6 gegen Österreich und
dem Erfolg gegen den WM-Vorrundengegner mit zwei Punkten den letzten
Platz belegte: "Um auf diesem Niveau konkurrenzfähig zu sein, müssen wir
so diszipliniert und kompakt auftreten." Nach den enttäuschenden
Auftritten zuvor machte Krupp Fortschritte aus: "Man hat gesehen, dass
die Spieler aus ihren Fehlern gelernt haben." Gewinner des Turniers war im DEB-Team Torhüter Oliver Jonas, der erstmals seit der WM 2005 wieder zwischen den Pfosten stand. "Er hat sich eindeutig als neue Nummer eins empfohlen", sagte Krupp über den Kölner, der bei den Haien meist nur auf der Bank sitzt. Der 27-Jährige hat damit die besten Karten für die WM in Russland (27. April bis 13. Mai). Denn noch ist ungewiss, ob Stammgoalie Robert Müller, dem im November ein bösartiger Hirntumor teilentfernt worden war, bis zur Weltmeisterschaft wieder ganz gesund sein wird. "Das müssen wir erstmal abwarten", sagte Krupp. Jonas war gegen den Ex-Weltmeister Slowakei neben dem Iserlohner Michael Wolf, der den entscheidenden Penalty verwandelte, der Matchwinner. "Das war eindeutig die stärkste Torwartleistung der letzten Zeit", lobte Krupp. Der Nürnberger Anton Bader (24.) und der Hamburger Alexander Barta (54.) glichen vor 485 Zuschauern in der St.-Jakob-Arena die Führung der Slowaken durch Robert Petrovicky (21.) und Radovan Somik (42.) zweimal aus. Bei den Niederlagen gegen die Schweiz und Österreich hatte das DEB-Team noch enorme Schwächen offenbart. "Es fehlen halt doch zu viele", stellte DEB-Generalsekretär Franz Reindl fest. Und Krupp analysierte: "Wir haben nur eine Handvoll Führungsspieler, die die anderen auf dem Eis mitziehen. Wenn davon die Hälfte fehlt, dann brennt's. Vom Kern, um den ich die Mannschaft baue, sind viele verletzt. Dann habe ich nicht mehr so viele Optionen." Internationale Klasse hätten, so der einzige deutsche Stanley-Cup-Sieger, ohnehin nur die NHL-Profis Marco Sturm, Jochen Hecht und Christian Ehrhoff. Bemerkbar machte sich in den ersten Spielen vor allem das Fehlen der Verteidiger Sascha Goc (Hannover Scorpions) und Alexander Sulzer (DEG Metro Stars), im Sturm wurden unter anderem die Routiniers Sven Felski (Eisbären Berlin) und Tino Boos (Kölner Haie) sowie der Frankfurter Mittelstürmer Michael Hackert schmerzlich vermisst. Die zweite Garde war der Aufgabe meist noch nicht gewachsen. "Die Unerfahrenheit ist keine Entschuldigung", sagte Krupp zwar, gab dann aber doch zu, dass den Nachrückern die internationale Reife fehle: "Wir machen in den wichtigen Phasen Fehler. Wir müssen anfangen, daraus zu lernen, und nicht Entschuldigungen suchen. Das hat nichts mit Talent zu tun, sondern mit Cleverness." (TL) Skoda Cup 2007 Freitag, 9.2.2007 Slowakei – Österreich 6:2 (1:1, 2:1, 3:0) Schweiz – Deutschland 3:1 (2:0, 1:1, 0:0) Samstag, 10.2.2007 Deutschland - Österreich 4:6 (1:2, 1:2, 2:2) Schweiz - Slowakei 3:2 (1:1, 2:0, 0:1) Sonntag, 11.2.2007 Slowakei – Deutschland 2:3 n.P. (0:0, 1:1, 1:1, 0:0, 0:1) Österreich – Schweiz 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) Tabelle Team Tore Pte 1. SUI 9:4 9 2. SVK 10:8 4 3. AUT 9:13 3 4. GER 8:11 2 |
Krupp-Team gegen Schweiz ohne Chance |
Basel, 10. Februar 2007 - Wirklich zufrieden war Uwe Krupp nicht. "Im
zweiten und letzten Drittel war es ein enges Spiel", sagte der
Eishockey-Bundestrainer nach dem 1:3 der deutschen Nationalmannschaft
zum Auftakt des Skoda-Cups in Basel gegen Gastgeber Schweiz - und sprach
damit indirekt die große Schwäche seines Teams an. Im ersten Drittel war
die stark ersatzgeschwächte DEB-Auwahl gegen die erfahrenen und
eingespielten Eidgenossen fast in Ehrfurcht erstarrt und hatte sie
weitgehend unbehelligt kombinieren lassen. "Wir haben einige Neulinge im
Team und einige relativ unerfahrene Spieler, die erst im zweiten und
dritten Drittel herausgefunden haben, wie man auf diesem Niveau spielen
muss", befand Krupp: "Im ersten Drittel haben wir den Schweizern zu viel
Raum gelassen und nur zugeguckt. Da haben wir uns ein Loch gegraben, aus
es nicht so einfach ist wieder herauszukommen." |
Bittere Pleite gegen Österreich |
Basel, 9. Februar 2007 - Nach der zweiten Pleite in einem
Nachbarschaftsduell innerhalb von 22 Stunden fand Uwe Krupp deutliche
Worte. "Für die Art und Weise, wie wir verloren haben, gibt es keine
Entschuldigung", sagte der Bundestrainer nach dem 4:6 (1:2, 1:2, 2:2) im
zweiten Spiel beim Skoda-Cup in Basel gegen Österreich: "Das hat auch
nichts mit Unerfahrenheit zu tun." Einen Tag nach dem 1:3 gegen
Gastgeber Schweiz hatte die DEB-Auswahl gegen den Mitaufsteiger mit
einer fulminanten Aufholjagd einen 1:4-Rückstand wettgemacht und kurz
vor Ende der regulären Spielzeit ausgeglichen. Als die meisten der nur
567 Zuschauer in der St.-Jakob-Arena schon mit einer Verlängerung
rechneten, gaben die Deutschen das Spiel doch noch aus der Hand. "Es ist
sehr ärgerlich, dass wir kurz vor Schluss den Österreichern noch den
Sieg erlaubt haben", meinte Krupp. |