Frankfurt/Duisburg, 6. Dezember 2022 -
Oliver Bierhoff und der DFB haben sich heute darauf
verständigt, seinen bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig
aufzulösen.
Oliver Bierhoff kam 2004 nach einer
überaus erfolgreichen Profikarriere zum DFB. Zuvor schoss er
37 Tore in 70 Länderspielen und machte Deutschland 1996 mit
seinen beiden Finaltoren zum Europameister. Zwei Jahre nach
seinem letzten Länderspiel begann er 2004 zunächst als
Manager der Nationalmannschaft. 2018 wurde er Direktor
Nationalmannschaften und Akademie und 2022 Geschäftsführer
Nationalmannschaften und Akademie der DFB GmbH & Co KG. Ab
2015 übernahm er die Projektleitung für die geplante
DFB-Akademie. Er war innovativer Treiber bei der Entstehung
des neuen DFB-Campus. In seiner Ära erreichte die Deutsche
Nationalmannschaft bei sechs Welt- und Europameisterschaften
in Folge mindestens das Halbfinale und krönte sich 2014 mit
dem WM-Titel. Dazu kamen der Gewinn des Confed Cups 2017 und
zwei U21 EM-Titel.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf:
„Oliver Bierhoff hat sich große Verdienste um den DFB
erworben. Auch wenn die letzten Turniere hinter den
sportlichen Zielen zurückblieben, steht er für große
Momente. Sein Wirken wird für immer mit dem WM-Erfolg in
Brasilien verbunden bleiben. Er verfolgte auch in unruhigen
Zeiten stets seine Ziele und Visionen und hat den DFB
nachhaltig geprägt. Ich danke Oliver Bierhoff im Namen der
DFB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für alles, was er für
uns und den Fußball in Deutschland geleistet hat.“
Wir wünschen Oliver Bierhoff für sein künftiges Wirken alles
Gute.
Über die Nachfolgeregelung werden die
DFB-Gremien beraten.
Persönliche Erklärung
von Oliver Bierhoff Frankfurt, 05. Dezember
2022 - Nach 18 Jahren in verantwortlichen Positionen beim
Deutschen Fußball-Bund (DFB) habe ich mit sofortiger Wirkung
meine Tätigkeit als Geschäftsführer Nationalmannschaften &
Akademie beendet. Darauf habe ich mich heute mit Präsident
Bernd Neuendorf verständigt. Ich mache damit den Weg frei
für neue Weichenstellungen.
Es war eine intensive,
spannende und lehrreiche Zeit, in der wir gemeinsam große
Erfolge feiern konnten, Rückschläge verarbeiten mussten und
außergewöhnliche Projekte umsetzen durften. Meine Aufgabe
war vom ersten bis zum letzten Tag Teamwork. Ich danke all
den Menschen von Herzen, die mir in dieser Zeit mit ihrem
Einsatz, ihren Ideen und ihrer Leidenschaft zur Seite
gestanden haben. Ich bin stolz auf das, was ich gemeinsam
mit meinen Mitarbeitern, unseren Nationaltrainerinnen und
Nationaltrainern und den Betreuerstäben geleistet habe.
Solche Teams um sich zu haben, war ein Privileg.
Mein
Wirken war stets getrieben von der Überzeugung, mein Bestes
für den DFB und die Nationalmannschaften zu geben. Umso mehr
schmerzt mich das Abschneiden der Männer Nationalmannschaft
bei den Weltmeisterschaften in Russland und Katar. Ich gehe
deshalb auch nicht ohne die nötige Selbstkritik. In den
vergangenen vier Jahren haben wir es nicht geschafft, an
frühere Erfolge anzuknüpfen und den Fans wieder Grund zum
Jubeln zu geben. Einige Entscheidungen, von denen wir
überzeugt waren, haben sich nicht als die richtigen
erwiesen. Das bedauert niemand mehr als ich. Dafür übernehme
ich die Verantwortung.
Voller Stolz blicke ich auf
die Fortschritte und die Arbeit der DFB-Akademie. Ich bin
überzeugt davon, dass sie einen maßgebenden Beitrag zur
Entwicklung des deutschen Fußballs leisten wird. Dass ich
dieses ehrgeizige Großprojekt von der Idee bis zur
Realisierung über Jahrzehnte hinweg unter hohem persönlichem
Einsatz begleiten durfte, war eine einzigartige Erfahrung.
Dass nun unsere Nationalmannschaften auf dem neuen
DFB-Campus eine Heimat gefunden haben, macht mich glücklich.
Ich wünsche dem DFB, seinen vielen engagierten
Mitarbeitern, allen unter seinem Dach versammelten Verbänden
und Klubs, Einrichtungen und Initiativen sowie unseren
Nationalmannschaften viel Erfolg bei ihren wichtigen
Aufgaben. Ich wünsche mir, dass die Fußball Fans unsere
Teams – ob Frauen, Männer oder Junioren – auch in Zukunft
voller Leidenschaft unterstützen. Das gilt insbesondere für
unsere Männer-Nationalmannschaft bei der
Heim-Europameisterschaft 2024, bei der wir zehn Jahre nach
dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien wieder
erfolgreich sein können.
Der Fußball hat mein Leben
geprägt und wird mich weiter begleiten. Es war mir eine
große Ehre, so lange für den deutschen Fußball gearbeitet zu
haben.
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