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Länderspiel England - Deutschland 1:2 (1:2)
Durch Ausfälle
umgekrempelte Nationalmannschaft siegte in Wembley |
London, 22.
August
2007 - Rund 350 Länderspiele an Erfahrung oder auch eine ganze
Elf haben Bundestrainer Joachim Löw aufgrund von Verletzungen
absagen müssen. Lahm musste erstmals als "Sechser" spielen.
Mit ein paar
Minuten Verspätung - Staufahrt des deutschen Busses - begann der
Klassiker England gegen Deutschland, diesmal nicht im
altehrwürdigen Wembley Stadion sondern in der nach fünf Jahren
Bauzeit fertig gestellten supermodernen Wembley-Arena vor etwa
87 000 Besuchern. Das letzte Spiel der deutschen Elf fand am 1.
September 2001 an diesem historischen Ort statt (1:0-Sieg,
Torschütze Didi Hamann). Die deutsche Elf übrigens im rot-weißen
Dress. Nach einer Ecke
von Pander gab es mit einem Kopfball von Metzelder (21.) die
erste deutsche Möglichkeit. Aber Löws Elf kam besser ins Spiel.
Zunächst prüfte "The Hammer" Hitzlsperger Goaly Robinson, der
soeben noch damit klar kam und den Ball zur Seite abwehrte. Der
Ball blieb im Spiel und Kapitän Schneider flankte von der
äußersten rechten Seite so gut, dass Robinson sich total
verschätzte. Kuranyi profitierte vom Torwartfehler und schoss
zum 1:1-Ausgleich (26.) ein. Rund 7 000 deutsche
Schlachtenbummler waren begeistert. Zwar stimmten die Laufwege nicht wie mit dem vertrautem Personal, konnte auch kein richtiger Druck auf den Gegner ausgeübt werden, aber das zwangsweise so neu formierte Team hielt dagegen und teilweise gut mit. Vor dem Strafraum der Engländer spielten sich Hitzsperger und Lahm den Ball zu, Lahm legte auf Pander und der zieht aus dem Stand aus gut 30 Meter Distanz ab und traf. Knapp am rechten Innenpfosten schlug der Ball des Debütanten zur 2:1-Führung Deutschlands ein. Was für ein Einstand des schussgewaltigen Schalkers. Kurz vor der Pause versagten die Nerven Owens, der per Drehschuss am rechten Toreck das deutsche Tor nicht traf.
England
wechselte nach der Pause nicht nur den
Torhüter sondern noch gleich vier
weitere Feldspieler ein. Im deutschen
Team machte Odonkor - noch keine
Spielpraxis in Spanien, da die Liga erst
noch startet - Platz für Hilbert.
Die heißeste Minute war die 65. Nach
gutem Pass von Schneider in den Lauf
Kuranyis verunglückte dessen Heber über
den herausstürmenden englischen Goaly.
Im Gegenzug war wie zuvor Kuranyi der
eingewechselte Dyer frei. Lehmann
erwischte den Ball am Bein und Metzelder
klärte endgültig. Direkt danach einmal
schnelles Spiel über Beckham und Cole,
Dyer scheiterte knapp. Der Druck des
Gastgebers wurde stärker und Löw am
Spielfeldrand versuchte lautstark und
engagiert von außen dem Spiel seines
Teams Ordnung zu verpassen.
Gleiches
widerfuhr Lampard nach Vorarbeit des
soeben eingewechselten
Shaun Wright-Phillips (71.). "Heimspiel
in Wembley", skandierten die deutschen
Fans lautstark trotz des immer stärker
werdenden Drucks der Engländer. Joachim Löw: "Es gibt kaum schönere Orte an denen man gewinnen möchte. Wir hatten viel Respekt auch vor der Kulisse, wurden dann aber immer besser und haben auch schöne Tore gemacht. Ich hätte mir noch mehr Mut nach vorn gewünscht. Ich freue mich sehr über diesen Sieg hier in Wembley, der ja immer etwas Besonderes ist." |
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