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UNICEF trauert um den Gründer von „Schulen für Afrika", Peter Krämer  

 Köln/Duisburg, 20. Juni 2017 - Am 20. Juni starb Peter Krämer, Vorstand von UNICEF Deutschland und Gründer einer der erfolgreichsten privaten Bildungsinitiativen für Afrika. Gemeinsam mit dem Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela und UNICEF Deutschland gründete der Hamburger Reeder im Dezember 2004 die Kampagne „Schulen für Afrika“. Millionen Kinder aus den ärmsten Familien haben seither in kinderfreundlichen Schulen bessere Bildungschancen erhalten.  
„Peter Krämer war ein Unternehmer, der den Traum hatte, die Welt zu einem besseren Ort für Kinder zu machen. Mit der ihm eigenen Leidenschaft und Energie hat er diesen Traum ein Stück Wirklichkeit werden lassen“, erklärte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Wir trauern um eine eindrucksvolle Persönlichkeit, einen großzügigen Philanthropen und unermüdlichen Streiter für Menschenrechte und Gerechtigkeit. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Kindern und Freunden. Er wird uns allen fehlen.“  

Der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela hatte beim Start von „Schulen für Afrika“ über Peter Krämer gesagt: „Sein Engagement ist ein Beispiel dafür, was eine kluge Partnerschaft zwischen Wirtschaftsunternehmen und Zivilgesellschaft bewirken kann.“  

Anfangs wurden mit den Spenden Schulen in ländlichen Gebieten in sechs der ärmsten Länder Afrikas gebaut. Im Laufe der Zeit konzentrierte sich die Arbeit immer mehr darauf, benachteiligten Kindern den Zugang zur Schule zu ermöglichen, die Lernbedingungen zu verbessern und die Schulen „kinderfreundlich“ zu gestalten. Dafür baut UNICEF sanitäre Anlagen und Wasseranschlüsse, bildet Lehrer aus, und setzt sich für Lehrpläne ein, die auch Werte wie Respekt und Toleranz vermitteln und Kindern eine Grundbildung in Gesundheits- und Hygienefragen vermitteln.   Dank der breiten Unterstützung durch viele Spender und Partner wurde die Kampagne auf insgesamt 13 Länder ausgeweitet.
„Bildung ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts“, hat Peter Krämer einmal gesagt. „Bei meinen Reisen nach Afrika habe ich verschiedene Schulen besucht und gesehen, wie konzentriert und begeistert die Kinder im Unterricht sind. Sie wollen lernen, sie wollen lesen, schreiben und rechnen, um später die gleichen Chancen zu haben, die alle Kinder auf der Welt verdienen – egal, welche Hautfarbe sie haben und von welchem Kontinent sie stammen.“ Peter Krämer war seit 2008 Mitglied des Vorstands von UNICEF Deutschland.  

Neue UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender trifft engagierte Jugendliche / Übergabe des Ehrenamts durch Daniela Schadt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender im humanitären Einsatz 

Berlin/Duisburg, 9. Juni 2017 -„Kindheit braucht Frieden“: UNICEF JuniorTeam in Schloss Bellevue

Die neue UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender (rechts im Bild mit Mikkrofon) trifft bei der Übergabe des Ehrenamts durch Daniela Schadt engagierte Jugendliche - Foto Julia Zimmermann/UNICEF.

Berlin/Duisburg, 09. Juni 2017 – Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten und neue UNICEF-Schirmherrin, setzte heute in Schloss Bellevue ein Zeichen für Frieden und die Unterstützung von Kindern in Krisengebieten. Zusammen mit Jugendlichen des UNICEF JuniorTeams Berlin beteiligte sie sich an der Aktion „Spray for Peace“ und sprühte mit Kreide Friedenssymbole auf eine Wand im Schlossgarten. Damit unterstützt sie die bundesweite UNICEF-Kampagne „Kindheit braucht Frieden“.

Mit der Kampagne setzt sich UNICEF für das Recht von Kindern im Krieg und auf der Flucht auf eine sichere, gute Kindheit ein. Elke Büdenbender wurde begleitet von der bisherigen Schirmherrin Daniela Schadt, die das traditionelle Ehrenamt damit offiziell weitergab.
„Kein Kind auf der Welt sollte inmitten von Krieg und Gewalt aufwachsen oder aufgrund von Konflikten seine Heimat verlassen müssen“, sagte Elke Büdenbender. „Kindheit braucht Frieden – diese so einfach klingende Botschaft ist heute wichtiger denn je. Ich hoffe, dass viele Menschen dem Beispiel dieser engagierten jungen Menschen folgen und überall sichtbar für die Rechte von Kindern eintreten.“

Der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Dr. Jürgen Heraeus, dankte Elke Büdenbender und Daniela Schadt für ihr Engagement: „Wir brauchen solch starke Persönlichkeiten, die ihre Stimme für die besonders Benachteiligten erheben: für die vielen Kinder in Krisen- oder Kriegsregionen. Ihre Unterstützung motiviert viele andere Bundesbürger, sich für Kinder zu engagieren.“ Bundesweiter Appell: „Kindheit braucht Frieden“ Weltweit wachsen derzeit über 250 Millionen Kinder in Konfliktgebieten auf. Noch viel mehr Kinder sind von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Epidemien bedroht.

Unter dem Motto „Kindheit braucht Frieden“ ruft UNICEF Deutschland zu Schutz und Hilfe für Kinder aus Krisengebieten auf. Diese Kinder brauchen mehr als Trinkwasser, Nahrung und Medikamente. Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe müssen ineinander greifen, damit die Mädchen und Jungen auch unter schlimmsten Bedingungen Kind sein können – damit sie geschützt und betreut werden und zur Schule gehen.
Ehrenamtliche in ganz Deutschland unterstützen die UNICEF-Kampagne mit Aktionen oder Informationsarbeit.
Mit der Aktion „Spray for Peace“ setzen insbesondere junge Engagierte ein Zeichen in der Öffentlichkeit: Bei der Aktion werden mit abwaschbarem Kreidespray Symbole für Kindheit und Frieden auf Wände, Böden oder Laken gesprüht. Elke Büdenbender unterstützt die UNICEF-Ehrenamtlichen Als neue Schirmherrin übernimmt Elke Büdenbender eine besondere Rolle für die vielen ehrenamtlichen UNICEF-Mitarbeiter in Deutschland. Die Juristin hat die Schirmherrschaft gerne übernommen.

„Ich schätze die wichtige Arbeit von UNICEF und weiß, wie engagiert sich insbesondere die zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützer für den Schutz und die Rechte von Kindern weltweit einsetzen“, sagte Elke Büdenbender. „Erfahrungen wie Krieg und Flucht erschüttern das Grundvertrauen der betroffenen Kinder. Ich bin froh, meinen Beitrag zum Wohle dieser Kinder leisten zu können.“
 Bundesweit engagieren sich über 8.000 freiwillige Helfer für UNICEF. Sie leisten Informations- und Bildungsarbeit, verkaufen Grußkarten und werben um Spenden. Auch immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Studierende setzen sich zusammen mit UNICEF für ihre Rechte und die ihrer Altersgenossen in den Entwicklungsländern und Krisengebieten ein, etwa im Rahmen der UNICEF-JuniorTeams: Die Jugendlichen organisieren beispielsweise Spendenläufe oder stellen die Kinderrechte in Schulen vor.

 

 

Bundespräsident Steinmeier miti Spendenaufruf "Gemeinsam gegen die Hungersnot"

Der Bundespräsident appelliert an die deutsche Bevölkerung, die Hilfsorganisationen zu unterstützen
Berlin/Duisburg, 9. Juni 2017 - Vor der größten humanitären Katastrophe seit Gründung der Vereinten Nationen, warnt das Bündnis GEMEINSAM FÜR AFRIKA, ein Zusammenschluss von 22 deutschen Hilfsorganisationen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, denn mehr als 23 Millionen Menschen sind derzeit in den Ländern Ostafrikas und in Nigeria akut vom Hungertod bedroht, darunter hunderttausende Kinder. Ohne Hilfe sei ein Massensterben unausweichlich, sorgen sich GEMEINSAM FÜR AFRIKA wie auch die Vereinten Nationen.

Angesicht dieser Dramatik ruft das Bündnis am heutigen 9. Juni 2017 bundesweit zu Aktionen und zu Spenden unter dem Motto "Gemeinsam gegen die Hungersnot" auf. Dazu demonstriert GEMEINSAM FÜR AFRIKA heute erneut eindrucksvoll am Berliner Brandenburger Tor mit einer großen Mahnwache. "Ohne unsere Hilfe werden noch mehr Frauen, Männer und Kinder verhungern", appelliert auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Spendenaufruf an die deutsche Bevölkerung.

"Unterstützen Sie die Hilfsorganisationen, die "Gemeinsam gegen die Hungersnot" aufrufen. Mit Ihrer Spende können Sie Menschenleben retten! Mit Ihrer Hilfe können wir die Hungerkatastrophe lindern", unterstreicht der Bundespräsident. Die Hilfsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA leisten bereits seit Monaten in den betroffenen Regionen wichtige Soforthilfe. Sie verteilen Nahrungsmittel und Trinkwasser an Tausende Notleidende und versorgen unterernährte Säuglinge und Kleinkinder mit kalorienreicher Spezialnahrung. Sie setzen Brunnen instand, leisten medizinische Hilfe und fördern Hygienemaßnahmen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Langfristige Hilfsmaßnahmen tragen zudem dazu bei, die Menschen besser auf Dürre vorzubereiten. Die Ursachen der schweren Hungersnot sind vielfältig. Eine schwere Dürre, extremes Klima und anhaltende Gewalt sind maßgebliche Gründe. In manchen Regionen wie in Äthiopien oder Kenia hat es in Folge von El Niño seit mehr als drei Jahren nicht mehr geregnet. Felder und Weideland sind verdorrt, die Ernten fallen aus, es fehlt an Saatgut für den Anbau, Tausende Nutztiere verenden.
In anderen Gegenden wie im Südsudan und in Somalia hindern zudem bewaffnete Konflikte und Vertreibung die Menschen daran, ihre Felder zu bestellen und ihr Vieh zu versorgen. Zur Unterstützung der lebensrettenden Arbeit der Hilfsorganisationen ruft das Bündnis unter
http://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/spenden/
zu Spenden auf. Mit unserem Aktionstag möchten wir die deutsche Bevölkerung zur Unterstützung mobilisieren. Über unsere Social Media-Kanäle und unsere Website sowie vielfältige Aktionen wie z.B. die Mahnwache vor dem Brandenburger Tor rufen wir zu Spenden auf.

 

UNICEF hat drei Flüge mit Hilfsgütern nach Jemen gebracht / Schnelle Hilfe dringend nötig

„Die größten Opfer der Katastrophe sind die Kinder“

Köln/ New York/ Sanaa/Duisburg, 1. Juni 2017 - Die Cholera-Epidemie im Jemen hat innerhalb eines Monats mindestens 532 Menschen das Leben gekostet, darunter 109 Kindern. Hierbei handelt es sich nur um die bestätigten Cholera-Fälle – die tatsächlichen Opferzahlen liegen wahrscheinlich deutlich höher. 
Die Zahl der Verdachtsfälle ist in den vergangenen Tagen um 10.000 auf über 65.000 in die Höhe geschnellt. Täglich kommen rund 1.000 Kinder mit wässrigem Durchfall in die Gesundheitsstationen.

UNICEF hat drei Flüge mit 40 Tonnen Hilfsgütern zur Bekämpfung der Cholera-Epidemie nach Jemen gebracht, darunter Medikamente und medizinische Ausrüstung, um 50.000 Patienten zu behandeln. Aber der Bedarf steigt weiter, während das Gesundheitssystem des krisengeplagten Landes überlastet ist.

Unicef-Foto Jemen

„Die Situation im Jemen ist am Rande einer Katastrophe“, sagt Meritxell Relaño, Leiterin von UNICEF Jemen. „Die Wasser-, Sanitär- und Gesundheitssysteme sind nahezu zusammengebrochen. Mehr als 27 Millionen Menschen im Jemen leiden unter einer erbarmungslosen humanitären Krise. Die größten Opfer dieser menschengemachten Tragödie sind die verletzlichsten Personen – die Kinder. Die internationale Gemeinschaft muss dringend langfristige Investitionen in Wasser- und Sanitärsysteme unterstützen. Sonst wird es immer wieder Ausbrüche von tödlichen Krankheiten geben.“

Zwei Drittel der Menschen im Jemen hat kein Trinkwasser

Da die Kläranlagen kaum funktionsfähig sind, führen Abwasser und nicht eingesammelter Müll in Wohnvierteln dazu, dass die Wasserquellen verschmutzt werden. Zwei Drittel der Bevölkerung im Jemen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen des Landes ist außer Betrieb, und medizinisches Personal hat seit acht Monaten keine Gehälter bekommen. Von dem Ausmaß der aktuellen Cholera-Epidemie ist das schwache Gesundheitssystem deshalb völlig überfordert.

UNICEF und seine Partner arbeiten rund um die Uhr daran, den Ausbruch einzudämmen. UNICEF unterstützt über 200 Zentren, in denen Patienten untersucht und behandelt werden. UNICEF hilft dabei, mit Chlor gereinigtes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen und Brunnen, Tanklastwagen und Wassertanks zu desinfizieren.

Cholera verschärft Hunger-Krise

Die Cholera-Epidemie verschärft die Situation für die Kinder in dem Land, das sich bereits am Rande einer Hungersnot befindet. Fast eine halbe Million Kinder leiden unter schwerer akuter Mangelernährung und sind damit unmittelbar vom Tod bedroht. Weitere mehr als zwei Millionen Kinder sind moderat mangelernährt und brauchen dringend Hilfe, damit sich ihr Zustand nicht weiter verschlechtert.

Seit der Eskalation des Konflikts im März 2015 hat UNICEF trotz der schwierigen Sicherheitslage umfangreiche Nothilfeleisten können. Mehr als 2,3 Millionen Kinder und fast 600.000 schwangere Frauen und stillende Mütter wurden seit 2015 untersucht und gegen Krankheiten und Mangelernährung behandelt. Fast fünf Millionen Kinder wurden jährlich gegen Polio (Kinderlähmung) geimpft. Seit Ende 2015 haben mehr als 100.000 Menschen, die Hälfte von ihnen Kinder und Jugendliche, kleine Bargeldbeträge als Unterstützung in der Krise erhalten.

UNICEF ruft zu Spenden für die Kinder im Jemen auf:

UNICEF Deutschland
Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00
Stichwort: Nothilfe Jemen

UNICEF trauert um Sir Roger Moore

Köln/Duisburg, 23. Mai 2017 - Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland zum Tod des internationalen UNICEF-Botschafters Sir Roger Moore: „Die Kinder auf der ganzen Welt und UNICEF haben einen echten Freund verloren. In seinen Filmrollen verkörperte Sir Roger Understatement, Charme und Coolness. Doch seine große Leidenschaft war der Einsatz für die Rechte der ärmsten und am stärksten benachteiligten Kinder. Mit seiner unnachahmlichen Verbindung aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit hat er unzählige Menschen berührt, begeistert und motiviert, für eine bessere Welt für Kinder zu arbeiten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und den vielen Freunden, die nun um ihn trauern. Er wird uns fehlen.“
Roger Moore wurde am 14. Oktober 1927 in London als Sohn eines Polizisten geboren. Die Schauspielerin Audrey Hepburn brachte ihn mit UNICEF zusammen. „Ich wollte Namen und Gesichter finden, keine Statistiken“, sagte Moore.
Aus diesem Grund wurde er im Jahr 1991 internationaler UNICEF-Botschafter. Von da an bereiste er über 25 Jahre lang bis zu seinem Tod viele Länder der Erde, machte auf Projekte für Kinder aufmerksam und sammelte Spenden. Für sein Engagement wurde Roger Moore 2003 in Großbritannien zum Ritter geschlagen. Im gleichen Jahr verlieh Bundespräsident Johannes Rau Sir Roger in Berlin das Bundesverdienstkreuz.
Im Jahr 2012 schlüpfte Sir Roger Moore ein letztes Mal  für UNICEF in die Rolle des legendären Agenten James Bond.

 

UNICEF Deutschland startet JuniorTeamer-Ausbildung 

Helden für Kinder und ihre Rechte gesucht!

Köln/Duisburg, 04. Mai 2017 - Es ist wieder so weit: Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren können sich ab sofort für die Ausbildung zu UNICEF-JuniorTeamern bewerben. In vier Workshops lernen die Jugendlichen dabei, eigene Aktionen zu planen, um auf die Kinderrechte in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen.
Ziel der Ausbildung ist es, dass die JuniorTeamer eine Gruppe von Jugendlichen in ihrer Region selbstständig aufbauen und leiten können. Unterstützung bekommen sie dabei von erwachsenen Assistenten, die ebenfalls von UNICEF ausgebildet werden. Bewerbungsschluss für beide Ausbildungen ist der 30. Juni 2017.

 

Jeder Jugendliche, der sich für Kinderrechte einsetzt, ist für uns ein Held“, sagt UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider. „Aus Erfahrung wissen wir, dass sehr viele Jugendliche daran interessiert sind, sich für das, was ihnen wichtig ist, stark zu machen. Ihre Ideen und ihr ehrenamtliches Engagement für Gleichaltrige sind beeindruckend. Das wollen wir mit unserem Ausbildungsangebot zum JuniorTeamer unterstützen.“

 

Bundesweit gibt es rund 45 JuniorTeams. Die Ausbildung erfolgt während vier kostenlosen Workshops gemeinsam mit weiteren Jugendlichen aus ganz Deutschland. Die Ausbildung beinhaltet das ausführliche Wissen über die Kinderrechte in Deutschland und weltweit, die Grundlagen der Teamentwicklung, Kommunikation und Moderation sowie die Grundlagen der Projektentwicklung.

 

In diesem Jahr startet die Ausbildung Ende September 2017 und endet Anfang Mai 2018. Sie findet in Köln statt. 

Immer aktuelle UNICEF-Angebote für Jugendliche finden Sie unter www.unicef.de/youth.

Ihre lokalen Aktionen stellen die Jugendlichen bei Facebook und auf Instagram vor.

Geber-Konferenz für den Jemen
UNICEF: Hilfe für Kinder ist Wettlauf gegen die Zeit

Köln/ Amman/ Sanaa, 25. April 2017 - Anlässlich der internationalen

Die anhaltende Gewalt im Jemen verschärft eine der weltweit schlimmsten Hungerkrisen. Insgesamt rund sieben Millionen Menschen wissen nicht mehr, wo sie die nächste Mahlzeit bekommen können.
Fast 2,2 Millionen Kinder im Jemen sind mangelernährt. Nach Einschätzung von UNICEF und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) besteht für eine halbe Million Kinder akute Lebensgefahr, wenn sie nicht die dringend benötigte Hilfe und Behandlung erhalten.

„Millionen Kinder im Jemen sind akut mangelernährt. Viele sterben an Krankheiten, die absolut vermeidbar wären“, so Geert Cappelaere, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika - Foto Unicef. „Die Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft müssen dringend mehr tun, um zu verhindern, dass im Jemen eine Hungersnot ausbricht, die noch mehr Kindern das Leben kosten würde. Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit.“

 

Die anhaltende Gewalt und die Nahrungsmittelunsicherheit haben fatale Folgen für Kinder. Um zu überleben, sehen sich Familien oftmals zu drastischen Maßnahmen gezwungen, wie zum Beispiel die frühe Verheiratung von Kindern. Aus Not schließen sich auch immer mehr Heranwachsende bewaffneten Gruppen an.

So wurden beispielsweise im Vergleich zum letzten Quartal 2016 in den ersten drei Monaten dieses Jahres dreimal so viele Kinder rekrutiert. Hinzukommt, dass große Teile des Landes durch den andauernden Konflikt für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen nicht zugänglich sind und besonders schutzbedürftige Kinder und ihre Familien von der dringend benötigten Hilfe nicht erreicht werden.

Trotz dieser und anderer Schwierigkeiten konnte UNICEF zusammen mit seinen Partnern im Februar den Ernährungszustand von132.000 Kindern untersuchen und über 5.000 Kinder unter fünf Jahre, die unter akuter Mangelernährung litten, behandeln. Im Rahmen einer Polio-Impfkampagne wurden etwa fünf Millionen Kinder unter fünf Jahre mit Vitamin-A-Präparaten versorgt. Das WFP konnte für 5,3 Millionen Menschen in 17 Gouvernements Nahrungsmittelhilfe bereitstellen.

Zu Beginn des Monats kündigte das WFP an, die Nahrungsmittelverteilung im Jemen auf bis zu neun Millionen Menschen auszuweiten. Gemeinsam mit UNICEF sollen 2,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere Frauen und stillende Müttern vor Mangelernährung bewahrt bzw. behandelt werden.
Doch für die Nothilfe der beiden Organisationen im Jemen stehen derzeit nur rund 20 Prozent der notwendigen Mittel bereit.

UNICEF und das WFP rufen dringend zu einer raschen politischen Lösung des Konflikts auf. Die beteiligten Konfliktparteien und diejenigen, die darauf Einfluss nehmen können, müssen den ungehinderten Zugang zu Menschen in Not ermöglichen und jegliche Handlungen unterlassen, die die Auslieferung lebensrettender humanitärer Güter verhindern könnten.

 

 

Deutschlands "First Lady" Elke Büdenbender ist neue UNICEF-Schirmherrin

Ehefrau des Bundespräsidenten wird „oberste Ehrenamtliche“ des UN-Kinderhilfswerks 

Berlin/Köln/Duisburg, 19. April 2017 - Elke Büdenbender, die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, ist neue Schirmherrin von UNICEF Deutschland. „Die Schirmherrschaft für UNICEF ist mir eine Herzensangelegenheit“, erklärte Elke Büdenbender. „Ich kenne und schätze die wichtige Arbeit von UNICEF und weiß, wie engagiert sich insbesondere die zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützer für den Schutz und die Rechte von Kindern weltweit einsetzen. Ich freue mich darauf, ein Teil dieser Familie zu sein und meinen Beitrag zum Wohle der Kinder leisten zu können.“  

 

In ihrer Rolle als Schirmherrin fungiert Elke Büdenbender als „Oberste Ehrenamtliche“ der rund 8.000 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von UNICEF Deutschland: Sie vertritt die Anliegen von UNICEF in der Öffentlichkeit, wirbt um Aufmerksamkeit für die Rechte benachteiligter Kinder und stärkt das ehrenamtliche Engagement.

 

„Unserer Schirmherrin obliegt eine besondere Aufgabe: Sie ist Sprachrohr und erste Repräsentantin der vielen Ehrenamtlichen, die die UNICEF-Arbeit hier bei uns in Deutschland so maßgeblich prägen und mitgestalten“, sagte Dr. Jürgen Heraeus, Vorstandsvorsitzender UNICEF Deutschland. „Wir sind froh und stolz, dass Elke Büdenbender UNICEF Deutschland als Schirmherrin unterstützen wird. Heute mehr denn je brauchen wir starke Persönlichkeiten, die ihre Stimme für die besonders Benachteiligten erheben: für die vielen Kinder in Krisen- oder Kriegsregionen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.“ 

Elke Büdenbender wurde 1962 im Siegerland geboren. Nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau holte sie ihr Abitur nach und begann 1985 ein Jurastudium in Gießen. Nach dem Abschluss des Referendariats 1994 trat sie eine Stelle als Verwaltungsrichterin am Verwaltungsgericht Hannover an. Elke Büdenbender ist seit 1995 mit Frank-Walter Steinmeier verheiratet. Gemeinsam haben sie eine Tochter. Von 2000 bis 2017 war sie als Richterin am Verwaltungsgericht Berlin tätig. Für die kommenden fünf Jahre, die Amtszeit des Bundespräsidenten, lässt Elke Büdenbender ihre Richtertätigkeit ruhen.  

Elke Büdenbender übernimmt das Ehrenamt, das seit Wilhelmine Lübke traditionell von der Partnerin des Bundespräsidenten ausgeübt wird, von Daniela Schadt.

 

UN-Konvention über die Rechte des Kindes in Deutschland

Köln/Duisburg, 04. April 2017 - Vor 25 Jahren, am 5. April 1992 trat die UN-Konvention über die Rechte des Kindes in Deutschland in Kraft. Hierzu erklärt Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland:  „Kinder, deren Rechte geachtet werden und die ihre Rechte kennen, werden selbständige und starke Kinder. Sie entwickeln ihre Fähigkeiten und lernen, Verantwortung in unserem Gemeinwesen zu übernehmen.

Seit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes vor 25 Jahren hat Deutschland wichtige Fortschritte gemacht – zum Beispiel beim Kinderschutz oder der Stärkung der Rechte unehelicher Kinder. Trotzdem fehlt bis heute ein Gesamtkonzept, um den Kinderrechten in unserer immer stärker von älteren Menschen geprägten Gesellschaft überall Nachdruck zu verleihen. Wir brauchen deshalb eine gemeinsame, parteiübergreifende Kraftanstrengung, um die Kinderrechte endlich im Grundgesetz zu verankern.“

 

Verschmutztes Wasser – tödliche Gefahr für Kinder

UNICEF: 27 Millionen Menschen in den Hungergebieten in Afrika und im Jemen haben kein sauberes Wasser

 

Schwer mangelernährte Kinder im Nordosten Nigerias, Somalia, Südsudan und Jemen sind zusätzlich durch Wasserknappheit, unhygienische Lebensbedingungen und Krankheiten bedroht. In den Hungerregionen beziehen nach Angaben von UNICEF fast 27 Millionen Menschen Trinkwasser aus unsauberen Quellen. Die Folge sind Durchfallerkrankungen, die für mangelernährte Kinder tödlich sein können.

 

Köln/Duisburg, 30. März 2017 - „Die Kombination von Mangelernährung, verschmutzem Trinkwasser und unhygienischen Lebensbedingungen löst einen Teufelskreis aus“, erklärt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten UNICEF-Nothilfeprogramme. „Gleichgültig wie viel ein schwer mangelernährtes Kind zu sich nimmt – es wird nicht wieder gesund werden, wenn es weiter verseuchtes Wasser trinken muss“.

 

Im Nordosten Nigerias sind in den Konfliktgebieten 75 Prozent der Wasser- und Sanitärversorgung zerstört. Hierdurch haben 3,8 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Über 400 Gesundheitseinrichtungen wurden im Bundestaat Borno zerstört, so dass viele Kranke ohne jede Hilfe sind.

 

In Somalia benötigt rund ein Drittel der Bevölkerung – also 4,5 Millionen Menschen – dringend Zugang zu sauberem Wasser. Durchfallerkrankungen gehören dort zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Bereits jetzt sind 13.000 Kinder und Familien an Cholera oder Durchfall erkrankt – dass sind fünf Mal so viele wie im vergangenen Jahr.

 

Im Südsudan leiden 5,1 Millionen Menschen unter Wasserknappheit und unhygienischen Lebensbedingungen. Über die Hälfte der Wasserstellen wurden beschädigt oder zerstört. In der Folge breiten sich Krankheiten aus.

 

Während des Bürgerkriegs im Jemen ist in vielen Städten die Wasser- und Gesundheitsversorgung zusammengebrochen. Hiervon sind über 14,5 Millionen Menschen betroffen. Allein im Oktober 2016 erkrankten über 22.500 Menschen an schwerem, lebensgefährlichem Durchfall. Schon vor Ausbruch des Konflikts war Durchfall die zweithäufigste Todesursache bei Kindern.

 

UNICEF-Hilfe in Nigeria, Somalia, Südsudan und Jemen

 

·         Im Nordosten Nigerias versorgt UNICEF 666.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser und behandelt 170.000 Kinder, die an akuter schwerer Mangelernährung leiden.

 

·         In Somalia, versorgt UNICEF 1,5 Millionen Menschen mit 7,5 Liter sauberem Wasser pro Tag. Weiter unterstützt UNICEF die Reparatur von Brunnen und hilft neue Wasserquellen zu erschließen. 500.000 Menschen werden gegen Cholera geimpft.

 

·         Im Südsudan stellt UNICEF gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm (WFP) Nahrung, Wasser, Gesundheitszentren und Sanitärversorgungen für Kinder in abgelegenen Gebieten zur Verfügung.

 

·         Im Jemen unterstützt UNICEF Gesundheitseinrichtungen zur Prävention und Behandlung von mangelernährten Kindern. Zusammen mit Partnern werden 4,5 Millionen Menschen mit Wasser- und sanitären Einrichtungen versorgt.

 

„Wir arbeiten rund um die Uhr, um so viele Leben zu retten, wie wir nur können“, sagt Fontaine. „Aber ohne ein Ende der Konflikte in diesen Ländern, ohne den ungehinderten Zugang zu allen bedrohten Kindern und ohne weitere Mittel, können wir – selbst unter größten Anstrengungen – nicht genug erreichen.

 

 

Kindheit im Wartezustand

Neue UNICEF-Studie zu geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Köln/Duisburg, 21. März 2017 - Deutschland nimmt international eine Vorreiterrolle bei der Bewältigung der so genannten Flüchtlingskrise ein. Durch ihr großes Engagement und ihre Flexibilität haben Politik, Behörden und Zivilgesellschaft eine Notversorgung der Menschen sichergestellt.
Trotz dieser großen Leistung sieht UNICEF Deutschland die Lebensumstände vieler Kinder und Jugendlichen unter den Geflüchteten jedoch als schwierig an. Laut einer neuen UNICEF-Studie „Kindheit im Wartezustand“ verbringen viele von ihnen lange Monate oder sogar Jahre in Flüchtlingsunterkünften, die häufig nicht sicher und nicht kindgerecht sind. Dies erschwert ihre Integration.  

Die Mädchen und Jungen leben dort – teils unter unzureichenden hygienischen Bedingungen – mit vielen fremden Menschen auf engem Raum und haben kaum Privatsphäre. Sie haben oft keine Ruhe zum Spielen und Lernen und sind nicht ausreichend vor Übergriffen geschützt. Je nachdem, wo in Deutschland sie untergebracht sind und wie lange die Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben, ist ihr Zugang zu Kindergärten oder Schulen eingeschränkt.
Eine zunehmend unterschiedliche Behandlung der geflüchteten Mädchen und Jungen zeichnet sich auch je nach Herkunftsland und damit verbundener Bleibeperspektive ab. Diese Situation dokumentiert die neue Studie, die durch den Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. im Auftrag von UNICEF Deutschland erstellt wurde.  

„Geflüchtete Familien wünschen sich nichts sehnlicher, als anzukommen und neu zu beginnen. Gerade den Kindern die bestmögliche Starthilfe in Deutschland zu geben, ist eine gute, wenn nicht eine der wichtigsten Investitionen für unsere Gesellschaft“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Kinder, die ihre Heimat verloren und Schlimmes durchgemacht haben, müssen rasch zur Normalität zurückfinden. Sie dürfen nicht noch mehr wertvolle Zeit ihrer Kindheit verlieren.
Deshalb sollten sie nur so kurz wie möglich in Sammelunterkünften bleiben und so schnell wie möglich Kindergärten oder Schulen besuchen oder eine Berufsausbildung beginnen. Kinder sind nicht in erster Linie Asylbewerber, Migranten oder Flüchtlinge, sondern Kinder.“  
„Viele Unterkünfte sind keine sicheren Orte für Kinder. Sachleistungen, fehlende Privatsphäre, nicht abschließbare Sanitäranlagen und das Miterleben von Gewalt und Konflikten führen zu Gefährdungsmomenten und beeinträchtigen die Entwicklung geflüchteter Kinder und Jugendlicher“, erklärte Adam Naber vom Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Mitautor der Studie.
„Statt den Auszug aus Flüchtlingsunterkünften rechtlich zu erschweren, sollten Bund und Länder dringend Maßnahme ergreifen, um diesen zu erleichtern – egal aus welchem Herkunftsland die Familien kommen.“  

In den vergangenen zwei Jahren kamen etwa 350.000 Kinder und Jugendliche in Begleitung ihrer Eltern nach Deutschland, um hier Schutz vor Krieg und Gewalt oder eine bessere Zukunft zu suchen. Die Studie „Kindheit im Wartezustand“ ist nicht repräsentativ. Dennoch ermöglicht sie einen breiten und bisher kaum verfügbaren Einblick in die Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen, die sich in Begleitung ihrer Eltern in Flüchtlingsunterkünften aufhalten.
Für die Analyse haben die Autoren 2016 bundesweit eine quantitative, anonyme Online-Umfrage unter  haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern von Flüchtlingseinrichtungen durchgeführt und ergänzende Interviews mit geflüchteten Familien geführt. Die Auswertung zeigt, dass viele geflüchtete Kinder mit Problemen zu kämpfen haben.  

Entwicklung der Situation von geflüchteten Kindern  
Diese wurden durch die hohen Zuzugszahlen 2015 und 2016 sowie damit verbundene Gesetzesänderungen verstärkt. So wurde durch das Inkrafttreten des ersten „Asylpakets“ im Oktober 2015 die maximale Zeitspanne, die Kinder und Jugendliche mit ihren Familien in Erstaufnahmeeinrichtungen verbringen müssen, laut Gesetz von drei auf sechs Monate verdoppelt.
Dass außerdem eine Verweildauer in Erstaufnahmeeinrichtungen von mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen sechs Monaten keine Ausnahme ist, belegen die Umfrageergebnisse: Eine Weiterverteilung innerhalb von sechs Monaten bestätigen zwar 78 Prozent der hier arbeitenden Befragten, 22 Prozent von ihnen gaben aber auch an, dass dies zwischen sechs Monate und einem Jahr dauern kann.  
 Innerhalb der Gruppe der Flüchtlingskinder gibt es je nach Bundesland und zunehmend je nach Herkunftsland und zugeschriebener Bleibeperspektive große Unterschiede: Während einige der geflüchteten Kinder und Jugendlichen zügig in die Schule gehen, problemlos einen Arzt aufsuchen können und nur kurz in Flüchtlingsunterkünften verweilen müssen, gilt dies bei weitem nicht für alle.  

Schutz von geflüchteten Kindern und Jugendlichen  
Viele Mädchen und Jungen verbringen mehrere Monate in Unterkünften, die schon allein aufgrund ihrer baulichen Ausstattung nicht kind- und familiengerecht sind. Vor allem durch die gemeinsame Unterbringung mit vielen fremden Menschen auf engem Raum sowie durch zum Teil nicht abschließbare Zimmer oder Sanitäranlagen sind Kinder und Jugendliche erhöhtem Stress und dem Risiko ausgesetzt, Zeugen oder Opfer von Gewalt zu werden.
Die hygienischen Bedingungen in den gemeinschaftlich genutzten Sanitär- und Waschräumen sind oft unzureichend. Häufig fehlen auch eigene Aufenthaltsräume für Kinder und Jugendliche sowie strukturierte Lern- und Freizeitangebote. Nur rund ein Drittel der befragten Einrichtungen gab an, Konzepte zum Schutz vor Gewalt zu haben.

UNICEF und das Bundesfamilienministerium haben im Rahmen einer gemeinsamen „Initiative zum Schutz von Frauen und Kindern in Flüchtlingsunterkünften“ zusammen mit Partnern bundesweit einheitliche Mindeststandards erarbeitet, die als Leitlinie für die Erarbeitung von Schutzkonzepten dienen können. Eine bundesgesetzliche Regelung, die Mindeststandards für den Schutz von Kindern und Frauen in Flüchtlingsunterkünften  vorschreibt, gibt es jedoch bisher nicht.  


Bildung und Integration  

Eng mit der Art der Unterbringung verbunden ist auch der Zugang zu Bildung. So besteht während der Erstaufnahme in vielen Bundesländern kein Anspruch auf einen Regelschulplatz. Lediglich ein Drittel der befragten Mitarbeitenden in Erstaufnahmeeinrichtungen gibt an, dass die in ihrer Unterkunft lebenden Kinder und Jugendlichen eine Regelschule besuchen. Laut weiteren 47 Prozent findet die Beschulung  unterkunftsintern oder im Rahmen von Sprachkursen statt. 20 Prozent sagen, dass die Mädchen und Jungen gar nicht beschult werden.  
Obwohl haupt- und ehrenamtliche Helfer oder Vereine viele Aktivitäten für geflüchtete Kinder und Jugendliche anbieten, wird ein großer Teil der Mädchen und Jungen davon offenbar nicht oder nur sporadisch erreicht – unter anderem wegen der abgeschiedenen Lage von vielen Unterkünften. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, dass die Kinder und Jugendlichen in ihrer Einrichtung kaum oder gar nicht am kommunalen Vereinsleben teilnehmen.
Knapp ein Viertel ist der Meinung, die Mädchen und Jungen hätten keinen Zugang zu Freizeit-, Kultur- und Sportangeboten außerhalb der Unterkunft. Für ihre Integration in die Gesellschaft wäre das hingegen förderlich.

Forderungen von UNICEF Deutschland  
Damit die geflüchteten Kinder und Jugendlichen gut geschützt und betreut werden und faire Chancen auf Versorgung, Teilhabe und Bildung haben, fordert UNICEF Deutschland:  
Alle Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland Asyl und Schutz suchen, müssen – unabhängig von ihrem Herkunftsland und ihrer Bleibeperspektive – den gleichen, guten Zugang zu Schutz, Versorgung und Förderung haben. Kinder, Jugendliche und ihre Eltern sollten grundsätzlich so kurz wie möglich in Flüchtlingsunterkünften untergebracht sein.
Das ist besonders vor dem Hintergrund des derzeit diskutierten Gesetzentwurfes zur Durchsetzung der Ausreisepflicht zu betonen. Dieser sieht die Möglichkeit vor, den Aufenthalt in Aufnahmeeinrichtungen über sechs Monate hinaus zu verlängern.
In Unterkünften, in denen Kinder leben, sollten außerdem verbindliche, familien- und kindgerechte Standards erfüllt und regelmäßig von den Aufsichtsbehörden überwacht werden. Dafür ist eine bundesgesetzliche Regelung notwendig. Flüchtlingskinder sollten so schnell wie möglich Zugang zu Schulen und zur Kindertagespflege erhalten – und zwar unabhängig von ihrem Herkunftsland oder dem Status im Asylverfahren.

Damit die Kinder und Jugendlichen nicht zu viel wertvolle Zeit verlieren, ist eine Schulpflicht ab der Zuweisung zu einem Bundesland und eine schnelle Verteilung auf die Kommunen besonders wichtig.  

Methodik  
Grundlage der nicht repräsentativen Studie ist eine quantitative, anonyme Online-Umfrage unter 447 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern von Flüchtlingsunterkünften, die der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. im Auftrag von UNICEF Deutschland von Mai bis September 2016 bundesweit durchgeführt hat.
Die Umfrageergebnisse wurden durch qualifizierte Interviews mit 18 geflüchteten Familien und 13 Gespräche mit Experten der Kinder- und Jugendhilfe sowie durch die Auswertung vorhandener Studien zu dem Thema ergänzt.  

 

UNICEF ZUM SECHSTEN JAHRESTAG DES SYRIENKRIEGS

Köln/Duisburg, 13. März 2017 - Schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder in Syrien haben 2016 einen traurigen Höchststand erreicht, erklärte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF heute kurz vor dem sechsten Jahrestag des Syrienkrieges. In dem bisher brutalsten Jahr des Konflikts haben die Tötung, Verstümmelung und Rekrutierung von Kindern drastisch zugenommen. Insgesamt über 2.500 Fälle von direkter Gewalt und schweren Kinderrechtsverstößen wurden 2016 offiziell dokumentiert.

 

Allein in 2016 hat UNICEF den gewaltsamen Tod von 652 Kindern verifiziert – ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 255 dieser Kinder starben in oder in der Nähe ihrer Schule. Diese Statistik erfasst jedoch nur Vorfälle, in denen der Tod der Kinder und die Umstände überprüft werden konnten. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahlen nur die Spitze eines Eisbergs darstellen.

 

Die Rekrutierung von mehr als 850 Minderjährigen durch bewaffnete Gruppen wurde 2016 dokumentiert, doppelt so viele wie 2015. Kinder und Jugendliche werden immer häufiger nicht nur für unterstützende Tätigkeiten wie Träger oder Wachtposten, sondern auch direkt als Kämpfer an der Front eingesetzt. In extremen Fällen werden Minderjährige auch für die Durchführung von Exekutionen, Bombenattentaten oder als Gefängniswärter missbraucht.

„Das Leid der syrischen Kinder hat ein beispielloses Ausmaß erreicht. Millionen von Kinder sind täglich großer Gefahr ausgesetzt. Ihr Leben wurde völlig auf den Kopf gestellt“, sagte Geert Cappelaere, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, während eines Besuchs in der zerstörten syrischen Stadt Homs. „Jedes einzelne Kind ist für das ganze Leben geprägt mit schrecklichen Folgen für seine Gesundheit, sein Wohlbefinden und seine Zukunft.“ 

Definition und Überprüfung schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder 

Die Vereinten Nationen haben sechs Kategorien von schweren Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder („six grave violations“) in Konfliktsituationen definiert: Tötung und Verstümmelung, Rekrutierung oder Missbrauch von Kindern als Soldaten, sexuelle Gewalt gegen Kinder, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser, Verweigerung des humanitären Zugangs zu Kindern sowie Entführung. 

Für die Verifizierung in Syrien leitet UNICEF zusammen mit dem UN-Koordinator für Syrien einen Arbeitsstab. Zu jedem Fall müssen detaillierte Informationen über Alter und Geschlecht des Kindes und dem genauen Ort des Vorfalls vorliegen. Diese Informationen müssen durch mindestens eine für das Monitoring speziell geschulte Person erfasst werden. Da aber aus Sicherheitsgründen und Mangel an verlässlichen Quellen eine Überprüfung häufig nicht möglich ist, ist die tatsächliche Zahl der schweren Kinderrechtsverletzungen vermutlich deutlich höher.

 

UNICEF zur Situation der Kinder sechs Jahre nach Beginn des Syrienkonflikts

„Was, wenn es unsere Kinder wären?“

Köln/Duisburg, 09. März 2017 - Sechs Jahre nach Beginn des Syrienkonflikts leiden die Kinder am härtesten unter der anhaltenden Gewalt sowie der Zerstörung der Infrastruktur und des zivilen Alltagslebens. Fast sechs Millionen Kinder sind heute nach Schätzungen von UNICEF in Syrien auf Hilfe angewiesen. Hinzu kommen über 2,3 Millionen Mädchen und Jungen, die mit ihren Familien in eines der syrischen Nachbarländer geflohen sind und dort seit Jahren unter schwierigsten Bedingungen leben.

„Der Krieg in Syrien ist mit dem Ende der schweren Kämpfe um Aleppo nicht vorbei. Und wenn er irgendwann hoffentlich beendet ist, wird das Leid der Kinder ihn überdauern“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „An jedem einzelnen Tag werden syrische Kinder getötet oder verletzt, in ihren Schulen angegriffen, aus ihrer Heimat vertrieben, schwer traumatisiert und ihrer Grundrechte beraubt. Wir alle müssen uns die Frage stellen: Was, wenn es unsere Kinder wären?“

Schneider ist gerade aus Jordanien zurückgekehrt, wo er aus Syrien geflüchtete Familien traf. Dort sowie im Libanon und in der Türkei sorgt UNICEF mit Unterstützung der Bundesregierung dafür, dass Hunderttausende geflüchtete syrische Kinder endlich lernen können, psychosoziale Hilfe erhalten und in geschützten Orten durch Spiel, Sport und gemeinsame Freizeit ein Stück ihrer Kindheit nachholen können.

„Ein heute sechsjähriges syrisches Kind hat in seinem Leben noch nichts anderes kennengelernt als Krieg. Deswegen tun wir alles dafür, diesen Mädchen und Jungen und ihren Familien eine Kindheit, ein Leben und eine Perspektive zu ermöglichen – ein Dach über dem Kopf, Schulunterricht, Hilfe für körperliche und seelische Wunden. Denn wenn wir diese Kinder im Stich lassen, dann lassen wir eine ganze Generation im Stich“, warnte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller.

Mit Unterstützung des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) konnte UNICEF allein in Aleppo seit Dezember 10.000 Kinder psychosozial begleiten und 6.000 Kinder über die Gefahren von Minen und Blindgängern aufklären. Das BMZ fördert über UNICEF in Syrien außerdem die Instandsetzung von Schulen, Wasser- und Sanitärinfrastruktur, die berufliche Bildung von Jugendlichen und beteiligt sich an der  finanziellen und psychosozialen Unterstützung für Familien mit behinderten Kindern. Die Bundesregierung hat die UNICEF-Hilfe für Kinder und Jugendliche in der Syrienkrise 2016 mit insgesamt 167 Millionen Euro unterstützt. Zusätzlich hat UNICEF Deutschland vergangenes Jahr über 20 Millionen Euro private Spenden für die Nothilfe für Kinder im Krieg und auf der Flucht erhalten. Insgesamt gehört Deutschland damit zu den wichtigsten Stützen der Hilfe.

 

Kinder in Syrien
Aufgrund weiter heftiger Kämpfe und praktisch geschlossener Grenzen ist die Zahl der Menschen, die innerhalb Syriens auf der Flucht sind, in den vergangenen Wochen weiter gestiegen. Rund drei Millionen Kinder in Syrien sind Binnenflüchtlinge, schätzt UNICEF. Besonders schwierig ist die Lage von fast zwei Millionen Kindern in sogenannten schwer erreichbaren Gebieten, zu denen kaum oder nur unregelmäßig Hilfe gelangt. Dazu gehören schätzungsweise bis zu 300.000 Kinder in belagerten Ortschaften, in denen Lebensmittel, Wasser und Medikamente knapp sind.

In Gebieten, in denen die Kämpfe nachgelassen haben, sind Minen und Blindgänger eine tödliche Gefahr für Kinder – so zum Beispiel in Aleppo. 70 Prozent der syrischen Bevölkerung hat derzeit keinen verlässlichen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Zugang zu Wasser wird in Syrien immer wieder als Waffe eingesetzt. In mindestens 30 Fällen wurde 2016 laut UNICEF die Trinkwasserversorgung durch Konfliktparteien absichtlich unterbrochen. Nur die Hälfte der Krankenhäuser ist noch voll funktionsfähig. Über 7.000 Schulen können nicht mehr genutzt werden. 1,7 Millionen Kinder im Schulalter gehen in Syrien nicht zur Schule.

Geflüchtete Kinder in den syrischen Nachbarländern
Rund fünf Millionen Menschen sind aus Syrien in die Nachbarländer Türkei, Irak, Jordanien und Libanon geflohen – die Hälfte von ihnen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Dank großer Anstrengungen der Gastgeberländer und internationaler Hilfe ist es UNICEF und Partnern gelungen, dort die Zahl der Flüchtlingskinder ohne Zugang zu Bildung deutlich zu senken.
Dennoch gehen weiterhin rund eine halbe Million syrische Kinder in den Nachbarländern nicht zur Schule, viele haben kaum noch eine Chance, die versäumten Schuljahre noch aufzuholen. Viele Familien sind aufgrund ihrer zunehmenden finanziellen Not darauf angewiesen, dass ihre Kinder arbeiten. Mädchen werden immer häufiger jung verheiratet in der Hoffnung, dass sie so besser versorgt und geschützt sind.

Forderungen von UNICEF für Syriens Kinder
Der Konflikt muss aufhören!
Hierzu muss der diplomatische und politische Druck auf alle Konfliktparteien aufrechterhalten und erhöht werden.
Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser oder Belagerungen sind schwere Menschenrechtsverletzungen und müssen sofort aufhören! Die humanitären Helfer brauchen endlich uneingeschränkten und sicheren Zugang zu allen Menschen in Not.
Die Hilfe muss weitergehen und ausgeweitet werden! Trotz der großen Herausforderungen gelingt es UNICEF und seinen Partnern, in Syrien und den Nachbarländern Hilfe für Millionen von Kindern und ihren Familien zu leisten.

UNICEF in Syrien und der Region
UNICEF hat ein breites Netzwerk von eigenen Mitarbeitern und Partnerorganisationen in der Region, die Hilfe für syrische Kinder und Familien organisieren. Allein in Syrien sind rund 200 UNICEF-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. UNICEF unterstützt unter anderem die Wasserversorgung in Syrien, in Flüchtlingslagern und Gastgemeinden in Jordanien und Libanon, stellt Impfstoffe und Hygieneartikel bereit und richtet Notschulen und Kinder- und Jugendzentren ein.
2016 hat UNICEF beispielsweise 21 Millionen Kinder unter fünf Jahren in Syrien, Ägypten, Irak, Jordanien und Libanon gegen Polio geimpft. Über eine Million Menschen hat psychosoziale Hilfe erhalten. Fast 700.000 Kinder in den Nachbarländern Türkei, Jordanien, Libanon, Irak und Ägypten wurden beim Zugang zu formaler Bildung unterstützt. Mehr als drei Millionen Kinder in Syrien haben Bücher und anderes Schulmaterial erhalten.

 

UNICEF ruft weiter zu Spenden für die Kinder in Syrien und der Region auf: www.unicef.de/syrien.

 

Geplantes Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht muss das Wohl der betroffenen Kinder berücksichtigen

Gemeinsame Stellungnahme von 20 Verbänden und Organisationen

Köln/Duisburg, 22. Februar 2017 - Anlässlich der heutigen Beratung des Gesetzentwurfes zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht durch das Bundeskabinett fordern 20 Verbände und Organisationen, dass im Rahmen des Gesetzesvorhabens das Wohl der betroffenen Kinder vorrangig berücksichtigt wird.

Der Gesetzentwurf sieht unter anderem eine Ausweitung der Personengruppe vor, die unbefristet zum Verbleib in Erstaufnahmeeinrichtungen verpflichtet werden können. Die Folge wäre, dass Bundesländer die Möglichkeit bekämen, auch Kinder und Jugendliche, die mit ihren Familien in Deutschland Asyl suchen, zeitlich unbegrenzt in Erstaufnahmeeinrichtungen unterzubringen.
Damit wäre zum Beispiel einer großen Zahl von Kindern dauerhaft der Zugang zu Schulen verwehrt, befürchten die unterzeichnenden Organisationen. Sie unterstreichen, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich so kurz wie möglich in Flüchtlingseinrichtungen untergebracht werden sollten, da diese oftmals nicht sicher und nicht kindgerecht sind.

Das Zusammenleben mit vielen fremden Menschen auf engem Raum, mangelnde Privatsphäre und fehlende Rückzugsorte haben negative Auswirkungen auf die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen. Zudem sind der Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie zu Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche in Erstaufnahmeeinrichtungen stark eingeschränkt.

Des Weiteren sieht der Gesetzesentwurf in bestimmten Fällen eine Pflicht der Jugendämter vor, für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unverzüglich einen Antrag auf Asyl zu stellen.

 

Grundsätzlich begrüßen die unterzeichnenden Organisationen und Verbände die Klärung der Zuständigkeit von Jugendämtern für die Stellung von Anträgen im Asylverfahren. Der alleinige Verweis auf das Asylverfahren und die unverzügliche Pflicht zur Asylantragstellung greifen allerdings zu kurz. In einigen Fällen ist die Stellung eines Asylantrags nicht im Sinne des Kindeswohls. Hier sind gegebenenfalls andere Anträge mit dem Ziel der Aufenthaltssicherung nach dem Aufenthaltsgesetz erfolgsversprechender.

Die unterzeichnenden Organisationen sprechen sich deshalb für eine Einzelfallprüfung durch das Jugendamt aus. Notwendige Voraussetzungen dafür sind die asyl- und aufenthaltsrechtliche Qualifikation der zuständigen Mitarbeitenden in den Jugendämtern, ein fundiertes asyl- und aufenthaltsrechtliches Clearing und damit verbundene zeitliche und fachliche Ressourcen.

 

Zu den Unterzeichnern gehören:

AWO Bundesverband e.V.; Bayerischer Flüchtlingsrat; Beratungs- und Betreuungszentrum für junge Flüchtlinge und Migrant*innen;  Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland; Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V.; Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer; Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V.; Deutsches Kinderhilfswerk; Ecpat Deutschland e. V.;  Flüchtlingsrat Thüringen; Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen; Jugendliche ohne Grenzen; Lobby für Kinder. Landesverband Thüringen e. V.; National Coalition Deutschland; Outlaw. Die Stiftung; Pro Asyl; SOS Kinderdorf; terre des hommes Deutschland e. V.; UNICEF Deutschland; World Vision Deutschland e.V.

 

Hungersnot in Teilen des Südsudan
UNICEF: 250.000 Kinder leiden an akuter schwerer Mangelernährung

Köln/Duisburg, 20. Februar 2017 -  Für Teile des Südsudan wurde heute offiziell eine Hungersnot erklärt. Im Unity State im Norden sowie im Zentrum des Landes sind schätzungsweise 100.000 Menschen akut vom Hungertod bedroht. Weitere Millionen Menschen stehen am Rande einer Hungersnot, so UNICEF, das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und die Welternährungsorganisation (FAO) in einer gemeinsamen Erklärung. Die UN-Organisationen rufen dringend zur Hilfe auf, um zu verhindern, dass in den kommenden Monaten noch mehr Menschen verhungern. Hierzu fordern sie ungehinderten und sicheren Zugang zu allen Hungernden.

„Über eine Million Kinder im Südsudan leiden bereits an akuter Mangelernährung, 250.000 davon schwer. Wenn wir sie nicht rechtzeitig erreichen, werden viele von ihnen sterben.“, erklärte Jeremy Hopkins, Leiter von UNICEF Südsudan. „Wir rufen alle Konfliktparteien auf, uns ungehinderten Zugang zur notleidenden Bevölkerung zu ermöglichen, um eine weitere Katastrophe zu verhindern.“

Viele Kinder, die vor der Gewalt geflohen sind, haben keine andere Möglichkeit, als wilde Früchte oder sogar Gras zu essen, um zu überleben. Weil sauberes Wasser fehlt, werden sie schnell krank. Kinder, die an akuter schwerer Mangelernährung leiden, haben ein neunmal so hohes Risiko an Krankheiten zu sterben, als ausreichend ernährte Kinder. UNICEF will im Jahr 2017 im Südsudan rund 207.000 Kinder mit akuter schwerer Mangelernährung behandeln.
Gemeinsam mit einem Netzwerk von 40 Nichtregierungs- und UN-Organisationen unterstützt UNICEF landesweit 620 therapeutische Ernährungsprogramme sowie 50 stationäre therapeutische Ernährungszentren. Drei Jahre Bürgerkrieg haben die Nahrungsmittelproduktion im Südsudan zum Erliegen gebracht. Der Anstieg der Gewalt hat im vergangenen Jahr auch bis dahin sichere Gebiete erreicht. In den Städten können sich durch die dramatische Inflation und gestiegene Nahrungsmittelpreise viele Menschen nicht mehr ausreichend mit Grundlebensmitteln versorgen.
Krieg und der Zusammenbruch der Wirtschaft sind die Hauptursachen der Krise. Es wird damit gerechnet, dass bis Juli rund 5,5 Millionen Menschen bedrohen werden. Derzeit sind nach offiziellen Angaben rund 40 Prozent der Menschen im Südsudan auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

 

'Letzte Chance für eine Kindheit'
Harald Jeschke als Leiter 'unicef-Duisburg' ausgeschieden

Duisburg, 08. Februar 2017 - Die Unicef Arbeitsgruppe in Duisburg wird dieses Jahr 60 Jahre alt. Dieses Jubiläumsjahr soll genutzt werden, um die Öffentlichkeit über die wichtige Arbeit von UNICEF für Kinder in Not zu informieren und um Unterstützung zu werben. Mit der aktuellen Kampagne "Letzte Chance für eine Kindheit" möchte UNICEF vor allem die große seelische Not von Kindern sichtbar machen und Schutz und Hilfe für sie mobilisieren. 

Das Jahr begann für die Unicef Arbeitsgruppe in Duisburg mit dem traditionellen Neujahrstreffen am 29.01. 2017 in der Begegnungsstätte der Karmel-Kirche. Auf dem Neujahrstreffen berichtete die ehrenamtliche Mitarbeiterin Cornelia Beck von ihrer Reise mit Unicef nach Jordanien im Oktober letzten Jahres. Für die Anwesenden war es besonders interessant, aus erster Hand zu erfahren, wie die Hilfe von Unicef in den Flüchtlingslagern in Jordanien wirksam wird. Der Bericht unterstreicht wieder einmal mehr, wie wichtig es ist, sich auch in 2017 für Unicef einzusetzen.

Wer sich ehrenamtlich in der Arbeitsgruppe engagieren möchte ist herzlich willkommen. Das nächste Treffen findet statt am Mittwoch, 01.03. 2017 um 10:00 Uhr in der Fabrikstr. 32, 47119 Duisburg. Die Arbeitsgruppe bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helfern für den effizienten Einsatz im vergangenen Jahr. Dank gilt auch den zahlreichen Kunden. Durch den Verkauf der Unicef Grußkarten wurde wieder der Nothilfefonds der UN Kinderhilfsorganisation aufgefüllt.

Harald Jeschke scheidet als Leiter aus
An dieser Stelle möchten wir mit Bedauern mitteilen, dass der bisherige Leiter der Arbeitsgruppe Duisburg, Herr Harald Jeschke, seine Tätigkeit aus Krankheitsgründen nicht mehr fortführen kann. Die kommissarische Leitung der Gruppe wird künftig von Frau Dr. Rosenow-Williams wahrgenommen. Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Duisburg möchten sich hiermit noch einmal für das unermüdliche und tatkräftige Engagement, das Harald Jeschke in den Jahren als Leiter der Unicef Arbeitsgruppe Duisburg gezeigt hat, sehr herzlich bedanken.

 

 

Weltweiter UNICEF-Nothilfeaufruf 2017: Hilfe für 48 Millionen Kinder in Not

Weltweit brauchen in den Krisengebieten der Erde 48 Millionen Kinder dringend lebensrettende Hilfe. UNICEF benötigt hierfür im Jahr 2017 rund 3,3 Milliarden US-Dollar – so das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in seinem heute in Genf veröffentlichten jährlichen Nothilfeaufruf. 

Berlin/Köln/Duisburg - 31. Januar 2017 - „Immer mehr Kinder fliehen vor Kriegen und Naturkatastrophen und sind durch Krankheiten, Gewalt und Ausbeutung in großer Gefahr. Die stillen Tragödien durch Mangelernährung und Hunger werden vielfach übersehen. Wir müssen rechtzeitig helfen, bevor es für viele Kinder schon zu spät ist“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

7,5 Millionen Kinder in 48 Ländern lebensbedrohlich mangelernährt           

Insgesamt leistet UNICEF dieses Jahr Nothilfe in 48 Ländern, darunter Syrien und seine Nachbarländer, Jemen, Irak, Südsudan und Nigeria. Aber auch in anderen, weniger beachteten Krisenregionen wie Afghanistan, Somalia oder der Zentralafrikanischen Republik brauchen Kinder dringend humanitäre Hilfe.
Besonders besorgt ist UNICEF über die Lage von schätzungsweise 7,5 Millionen Kindern und Jugendlichen, die in diesen Ländern 2017 an schwerer akuter Mangelernährung leiden werden. Jeweils rund eine halbe Million Kinder sind allein im Jemen und im Nordosten Nigerias von lebensgefährlicher Mangelernährung bedroht.

„Mangelernährung ist eine stille Gefahr für Millionen von Kindern“, sagte der Leiter der weltweiten UNICEF-Nothilfeprogramme, Manuel Fontaine, in Genf. „Der Schaden, den sie anrichtet, kann für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder irreversibel sein. In ihrer schlimmsten Form kann Mangelernährung zum Tod führen.“

Der größte Bedarf ist die Nothilfe für Kinder und Familien im Bürgerkriegsland Syrien sowie für die Flüchtlinge in den Nachbarländern wie Jordanien und Libanon. UNICEF benötigt hierfür allein 1,4 Milliarden US-Dollar, um die Kinder angemessen zu versorgen und sie in die Schule zu bringen.

Schwerpunkte der UNICEF-Nothilfe 2017

Der UNICEF-Nothilfeaufruf 2017 soll insgesamt 81 Millionen Menschen erreichen – das sind etwa so viele wie alle Bürger der Bundesrepublik. Insgesamt will UNICEF

·         19 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen,

·         9.2 Millionen Kinder mit Bildungsprogrammen erreichen,

·         8,3 Millionen Kinder gegen Masern impfen,

·         psychosoziale Hilfe für über zwei Millionen Mädchen und Jungen organisieren,

·         3,1 Millionen schwer akut mangelernährte Kinder behandeln.

Wirksame Hilfe für Millionen Kinder

Die deutsche Bundesregierung war 2016 nach den Vereinigten Staaten von Amerika der zweitgrößte Geber für die Programme von UNICEF in Krisengebieten. Auch private Spenden aus Deutschland zählen zu den wichtigsten Stützen der Arbeit.

Im vergangenen Jahr erreichten Nothilfeprogramme von UNICEF Millionen von Kindern (Zahlen für den Zeitraum Januar bis Oktober):

• 13,6 Millionen Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser.
• 9,4 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft.
• 2,2 Millionen schwer mangelernährte Kinder erhielten lebensrettende Hilfe.
• 2,3 Millionen Kinder wurden mit psychosozialen Betreuungsangeboten erreicht.
• 6,4 Millionen Kinder erhielten Zugang zu Bildung.

 

„Kindern eine Stimme geben!“ UNICEF und Deutsches Kinderhilfswerk geben Motto zum Weltkindertag 2017 bekannt

Berlin/Köln/Duisburg, 26. Januar 2017 - „Kindern eine Stimme geben!“ – unter dieses Motto stellen UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk den diesjährigen Weltkindertag am 20. September. Im Vorfeld der Bundestagswahl rufen die Kinderrechtsorganisationen gemeinsam dazu auf, mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Deutschland zu schaffen.  
Im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder, in Schulen und Kitas, in Städten und Gemeinden, aber auch auf Landes- und Bundesebene müssen Kinder und Jugendliche Gelegenheiten bekommen, ihre Ideen und Meinungen einzubringen. Bei der Bundestagswahl dürfen Kinder nicht mit abstimmen. Deshalb appellieren UNICEF und Deutsches Kinderhilfswerk an die Parteien, Kinderinteressen in ihren Wahlprogrammen zu berücksichtigen und in konkrete Politik für Kinder umzusetzen.  
„Um uns für die Belange und Bedürfnisse von Kindern einzusetzen, müssen wir Kindern die Möglichkeit geben, sich Gehör zu verschaffen. Nur so schaffen wir die Basis für eine gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands, die dem demografischen Wandel Rechnung trägt und die Rechte von Kindern stetig zur Geltung bringt. Auch fast 25 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland, müssen wir in unserem Land eine anhaltende Ausblendung und Verdrängung von Kinderinteressen feststellen. Wir brauchen eine Kinderpolitik, die nicht nur Politik für Kinder macht, sondern auch Politik mit Kindern“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.  

„Jedes Kind hat ein Recht darauf, bei wichtigen Entscheidungen gehört zu werden. In einer Gesellschaft, die immer mehr von älteren Menschen geprägt wird, ist die Stimme der nachwachsenden Generation ein wichtiger Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Neueste Umfragen zeigen, dass sich über die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland gerne in ihren Städten und Gemeinden politisch einbringen wollen. Politik wird besser, wenn wir die Kinder fragen.“  

Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben, persönliche Entwicklung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie das Recht auf Beteiligung – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und Religion. Die Kinderrechte gelten in den Entwicklungsländern ebenso wie in Industrieländern wie Deutschland. Deutschland hat die Kinderrechtskonvention vor genau 25 Jahren, im April 1992, ratifiziert und sich verpflichtet, diese umzusetzen.  
Zum Weltkindertag am 20. September 2017 machen bundesweit zahlreiche Initiativen unter dem gemeinsamen Motto „Kindern eine Stimme geben!“ auf die Kinderrechte aufmerksam. Am Sonntag, den 17. September, finden in Berlin und in Köln die beiden größten Kinderfeste bundesweit statt. Dazu erwarten UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk jeweils 100.000 Besucherinnen und Besucher rund um den Potsdamer Platz in Berlin und im Kölner Rheingarten.

 

UNICEF zur Situation in der irakischen Stadt Mossul

100 Tage nach Offensive Irak: Schulen in Ost-Mossul wieder geöffnet
Köln/Duisburg, 24. Januar 2017 - Rund 100 Tage nach der Offensive zur Rückeroberung der irakischen Stadt Mossul haben die Kämpfe im Ostteil der Stadt so weit nachgelassen, dass 30 Schulen wieder den Betrieb aufnehmen konnten. 16.000 Schülerinnen und Schüler in Ost-Mossul gehen mit Unterstützung von UNICEF seit Sonntag (22. Januar 2017) zur Schule. Währenddessen warnt UNICEF gemeinsam mit anderen internationalen Hilfsorganisationen vor der Zuspitzung der Lage von rund 750.000 Zivilisten im Westteil von Mossul.

UNICEF: „Schlüsselmoment für die Kinder von Mossul“
Einige Schulen in Ost-Mossul waren bis zu zwei Jahre lang geschlossen, und ein Großteil der Mädchen war von Bildung ausgeschlossen. „Noch vor ein paar Wochen waren diese Stadtviertel von Gewalt geprägt. Jetzt gehen Mädchen und Jungen wieder zum Unterricht“, sagte Peter Hawkins, Leiter von UNICEF im Irak. „Nach dem Albtraum der vergangenen zwei Jahre ist es ein Schlüsselmoment für die Kinder von Mossul, dass sie ihre Schulbildung wieder aufnehmen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft zurückgewinnen.“
40 weitere Schulen sollen in den kommenden Wochen ihre Tore für insgesamt 40.000 Schülerinnen und Schüler öffnen. Die lokalen Behörden prüfen derzeit, ob sich Blindgänger in den Gebäuden befinden. UNICEF unterstützt die irakischen Behörden dabei, weitere Schulen instand zu setzen und auszustatten, sobald die Sicherheitslage es erlaubt. Viele Schulgebäude wurden für militärische Zwecke genutzt oder durch die Kämpfe schwer beschädigt.

UNICEF stellt Lernmaterial für insgesamt 120.000 Kinder in Ost-Mossul bereit, unterstützt die Wasserversorgung,die Reparatur der sanitären Einrichtungen und hilft bei der Schulung von Lehrern. In den Flüchtlingscamps rund um Mossul wurden Notschulen eingerichtet, so dass vor kurzem vertriebene Kinder Unterricht in Mathematik, Naturwissenschaften, Arabisch und Englisch erhalten.

Angst um 750.000 Zivilisten in West-Mossul
Während es in Ost-Mossul Zeichen der Entspannung gibt, sind internationale Hilfsorganisationen sehr besorgt um die rund 750.000 Menschen im Westteil der Stadt, zu dem sie derzeit keinen Zugang haben.
In einer gemeinsamen Erklärung warnen sie davor, dass in den nächsten Wochen Kämpfe in West-Mossul ausbrechen werden und Zivilisten in großer Gefahr sind. Schon jetzt ist Berichten zufolge die humanitäre Situation in West-Mossul sehr angespannt: Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, und die Versorgung mit Strom und Wasser ist häufig unterbrochen.

„Wir wissen nicht, was in West-Mossul passieren wird – aber wir können die Möglichkeit von belagerungsähnlichen Zuständen oder einer Massenflucht nicht ausschließen“, sagte die UN-Koordinatorin der humanitären Hilfe im Irak, Lise Grande. „Wir sind sehr erleichtert, dass so viele Menschen in ihren Häusern in Ost-Mossul bleiben konnten. Wir hoffen, dass jetzt alles getan wird, um Hunderttausende Menschen auf der anderen Seite des Flusses im Westen zu schützen. Wir haben Angst um ihr Leben.“
Seit Oktober vergangenen Jahres sind rund 160.000 Menschen aus Mossul vor den Kämpfen geflohen. Insgesamt sind rund drei Millionen Iraker innerhalb des Landes auf der Flucht. UNICEF schätzt, dass 4,7 Millionen Kinder und Jugendliche vom Irak-Konflikt betroffen sind und Hilfe benötigen.

 

Kinder vor der Hölle retten

Köln/Duisburg, 16. Januar 2017 - Nach neuesten Schätzungen von UNICEF wachsen weltweit über 250 Millionen Kinder in einer Kriegs- oder Konfliktregion auf. Rund 70 Jahre nach seiner Gründung ist das UN-Kinderhilfswerk sehr besorgt über die extreme Brutalität, mit der Mädchen und Jungen zur Zielscheibe gemacht, getötet, verletzt, vertrieben, verschleppt und zwangsrekrutiert werden. Ganze Generationen von Kindern werden ihrer Kindheit beraubt.

 

In umkämpften Gebieten in Syrien, Jemen, Irak, Nigeria oder Südsudan wird Helferinnen und Helfern häufig der Zugang zu Notleidenden verwehrt. Wie Hilfe unter diesen Bedingungen ermöglicht werden kann, war das Thema des traditionellen Neujahrsgesprächs, das auf Einladung von UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt in Schloss Bellevue stattfand. Der Titel der Veranstaltung erinnerte an den Ausspruch des ersten Generalsekretärs der Vereinten Nationen Dag Hammarskjöld: „Die Vereinten Nationen wurden nicht geschaffen, um die Menschheit in den Himmel zu führen, sondern um sie vor der Hölle zu retten.“

 

„Selten seit dem Zweiten Weltkrieg wurden Errungenschaften unserer Zivilisation wie die Verständigung auf den Schutz der Kinder- und Menschenrechte oder das Völkerrecht ähnlich ungerührt missachtet wie heute“, sagte UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt. „Gerade jetzt möchte ich deshalb an den Geist der Verständigung und an die Fähigkeit zum Kompromiss erinnern, die der Idee der Vereinten Nationen und der Arbeit von UNICEF zugrunde liegen. Betrachten wir die Welt gelegentlich mit den Augen von Kindern in Kriegsgebieten. Wenn diese Kinder nicht die Hoffnung verlieren, dann dürfen wir dies doch erst recht nicht tun!“

 

Der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Dr. Jürgen Heraeus, ergänzte: „Die Bilder aus den Krisenregionen der Welt erzeugen bei manchen Menschen ein Gefühl der Überforderung oder Resignation. Humanitäre Helfer können zwar keine Kriege beenden, aber Leben retten und Hoffnung geben.“

 

Einige Beispiele zur UNICEF-Hilfe in Krisengebieten im Jahr 2016: 

·         Syrien: Rund drei Millionen Kinder wurden gegen Kinderlähmung (Polio) geimpft. Durch Reparaturen und Aufbereitung wurde die Wasserversorgung von Millionen Menschen unterstützt. Fast drei Millionen Kinder haben Schulmaterial erhalten.

·         Irak: UNICEF versorgte Familien, die zum Beispiel aus Mossul geflüchtet sind, mit Trinkwasser und Hygieneartikeln. 300.000 Kinder erhielten Kleiderpakete oder -gutscheine, damit sie den Winter überstehen.

·         Jemen: UNICEF hat vergangenes Jahr 215.000 schwer akut mangelernährte Kinder behandelt und vier Millionen Kleinkinder mit Zusatzvitaminen versorgt.

·         Nigeria: Im Nordosten des Landes stellte UNICEF für 700.000 Menschen sauberes Trinkwasser bereit. 136.000 Kinder wurden in den vergangenen Monaten gegen lebensbedrohliche Mangelernährung behandelt.

·         Südsudan: 200.000 mangelernährte Kinder wurden 2016 behandelt.

 

Mit der Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ ruft UNICEF Deutschland zur Unterstützung für Kinder im Krieg und auf der Flucht auf: www.unicef.de/kindheit

 

Amtsantrritt des neuen UNO-Generalsekretärs

NEW YORK/BONN/Duisburg, 1. Januar 2017 – An meinem ersten Tag als UNO-Generalsekretär lastet eine Frage schwer auf meinem Herzen. Wie können wir den Millionen von Menschen helfen, die in Konflikten gefangen sind und massiv unter Kriegen leiden, bei denen kein Ende in Sicht ist?
Zivilpersonen werden von tödlicher Gewalt getroffen. Frauen, Kinder und Männer werden getötet und verletzt, aus ihren Häusern vertrieben, besitzlos und notleidend. Sogar Krankenhäuser und Hilfskonvois werden angegriffen.
Niemand gewinnt diese Kriege; alle verlieren. Billionen von Dollar werden ausgegeben um Gesellschaften und Wirtschaften zu zerstören, ein Kreislauf von Misstrauen und Furcht wird geschürt, der mehrere Generationen überdauern kann. Ganze Regionen werden destabilisiert und die neue Gefahr des globalen Terrorismus betrifft uns alle. An diesem Neujahrstag möchte ich Sie alle bitten, mit mir einen gemeinsamen Neujahrsvorsatz zu fassen:
Lassen Sie uns den Entschluss fassen, den Frieden an erste Stelle zu setzen.
Lassen Sie uns 2017 zu dem Jahr machen, in dem wir alle – BürgerInnen, Regierungen, Führungskräfte – uns bemühen, unsere Differenzen zu überwinden. Von Solidarität und Mitgefühl in unserem täglichen Leben, zu Dialog und Respekt über politische Grenzen hinweg…
Vom Waffenstillstand auf dem Schlachtfeld, zum Kompromiss am Verhandlungstisch um politische Lösungen zu erreichen…
Der Frieden muss unser Ziel und unser Leitfaden sein.
Aber der Frieden hängt von uns ab.
Ich rufe Sie alle dazu auf, sich mit mir gemeinsam für den Frieden einzusetzen, heute und jeden Tag. Lassen Sie uns 2017 zu einem Jahr für den Frieden machen.  

Udo Lindenberg: „Frieden ist möglich, wenn du es willst.“

Zum 70. Geburtstag von UNICEF zeichnet der Rockstar neue Friedens-Grußkarte
Köln/Duisburg, 09. Dezember 2016 - Mit seiner neuen UNICEF-Grußkarte ruft Udo Lindenberg dazu auf, sich für ein friedvolles, tolerantes Miteinander einzusetzen und zum Weihnachtsfest Friedensbotschaften zu verschicken. Das neue, eigens von Udo Lindenberg gestaltete Kartenmotiv „Happy X-Mas“ zeigt den Rockstar, wie er unter dem Weihnachtsbaum für den Frieden rockt.  
„Frieden ist möglich, wenn du es willst“, kommentiert der Panikrocker seine neue Grußkarte. „Wir müssen zusammenhalten und uns einmischen.“ Mit seiner Botschaft knüpft Udo Lindenberg an den Song „Happy X-Mas“ von John Lennon aus dem Jahr 1971 an. Darin singt der Chor: „War is over, if you want it“. Lennon sagte dazu, dass jeder verantwortlich für den Frieden ist. Bereits seit mehreren Jahrzehnten setzt sich Udo Lindenberg für Frieden und die Menschenrechte ein.
70 Jahre UNICEF, 70 Jahre Udo Lindenberg  
Bereits zum sechsten Mal hat Udo Lindenberg vor Weihnachten eine UNICEF-Grußkarte gestaltet. Die diesjährige Karte markiert ein besonderes Jubiläum: Sowohl Lindenberg als auch UNICEF feiern in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag.  
„Gut, dass es so Organisationen wie UNICEF gibt – die haben damals vor 70 Jahren schon kapiert, dass die Kinder nichts für den Wahnsinn der Alten können. Sie brauchen unsere Hilfe!“, so Udo Lindenberg.  
UNICEF wurde am 11. Dezember 1946 gegründet, um nach dem Zweiten Weltkrieg den Kindern im zerstörten Europa zu helfen. Die Mission von UNICEF ist heute genauso dringend wie damals: Das Kinderhilfswerk sieht sich heute mit einem seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesenen Ausmaß humanitärer Krisen und Gewalt gegen Kinder konfrontiert.  

Die neue
UNICEF-Grußkarte von Udo Lindenberg ist im Grußkartenshop erhältlich (solange der Vorrat reicht). Das 5er-Sortiment kostet zehn Euro inkl. Mehrwertsteuer. Darüber hinaus wird die Karte von UNICEF-Gruppen auf Weihnachtsmärkten, Ständen und in Grußkarten-Shops vor Ort angeboten. Hier kostet die Einzelkarte zwei Euro.

 

„UNICEF steht für Hoffnung“

Internationales UNICEF-Jubiläum am 11. Dezember 2016 „UNICEF steht für Hoffnung“ 70 Jahre nach Gründung sind die vielen ehrenamtlichen Helfer heute das Gesicht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen Duisburg, Dezember 2016 - „Seit 70 Jahren steht UNICEF weltweit für das Prinzip Hoffnung“.
„Überall dort, wo einem Kind geholfen wird, wo ein Kind wieder zur Schule gehen kann oder vor Gewalt geschützt wird, entsteht eine Hoffnung, dass die Welt für Kinder ein Stück besser werden kann. Darum engagiere ich mich für UNICEF.“
Als Stütze der UNICEF-Arbeit in Deutschland geben die Ehrenamtlichen der Organisationbundesweit ein Gesicht. In den  200 UNICEF-Gruppen engagieren sich Schülerinnen und Schüler, Studenten und Studentinnen, Berufstätige und Menschen im Ruhestand. Sie organisieren Infostände, sammeln Spenden, verkaufen UNICEF-Grußkarten auf dem Weihnachtsmarkt und informieren in Schulen über Kinderrechte. Auch in diesem Jahr ist die Arbeitsgruppe Duisburg traditionell mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt anzutreffen.
Übrigens: Die Arbeitsgruppe Unicef Duisburg kann im Juli 2017 ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Harald Jeschke für die UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg

 

70 Jahre UNICEF am 11.12.2016 - Kernbotschaften
·       „Die Gründung von UNICEF war eine Antwort auf das Scheitern der Menschlichkeit im Zweiten Weltkrieg“, sagte der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. Vor 70 Jahren galten die ersten Hilfsprogramme des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen den hungernden und kranken Kindern im zerstörten Europa. UNICEF organisierte auch in Deutschland Schulspeisungen, beschaffte Kinderkleidung und Medikamente.  
·       Seither hat sich die Welt dramatisch verändert – aber die Mission von UNICEF ist heute genauso dringend wie damals.  
·       Der Grundgedanke von UNICEF ist bis heute: Es gibt Hoffnung, wenn wir uns für die Rechte der Kinder auf eine gute Kindheit einsetzen – auch wenn die Umstände noch so schwierig sind. UNICEF arbeitet dabei immer für alle Kinder – auf allen Seiten der Konflikte.  
·       In den vergangenen 70 Jahren hat UNICEF gemeinsam mit zahlreichen Partnern dazu beigetragen, dass mehr Kinder überleben, zur Schule gehen und vor Ausbeutung geschützt sind als jemals zuvor.  
·       Aber heute sind wir mit einem seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesenen Ausmaß humanitärer Krisen und Gewalt gegen Kinder konfrontiert. Diese bedrohen nicht nur jedes einzelne Kind, sondern machen wichtige Entwicklungsfortschritte zunichte.  
o   Weltweit wachsen heute fast 250 Millionen Kinder in Ländern und Regionen auf, in denen Gewalt und bewaffnete Konflikte an der Tagesordnung sind. Allein im Nahen Osten leiden 14 Millionen Kinder unter den Folgen der Bürgerkriege in Syrien und im Irak.
o   Fast 50 Millionen Kinder haben ihre Heimat verlassen – allein 28 Millionen von ihnen sind auf der Flucht vor Gewalt und Konflikten – so viele wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg.  
·       Hinzu kommt, dass die Lebens- und Entwicklungschancen von Kindern bis heute sehr ungleich verteilt sind. Arme Kinder sind häufiger krank und haben schlechtere Überlebenschancen. Sie sind vielfach von Bildung ausgeschlossen oder in der Schule benachteiligt. Ihr Risiko, dass sie nicht richtig am Leben ihrer Gesellschaft teilhaben können oder ausgebeutet werden, ist hoch. Weltweit leben rund 570 Millionen Kinder von weniger als 1,25 Dollar am Tag.  
·       UNICEF setzt sich für das Recht eines jeden Kindes auf eine Kindheit ein. Denn in dieser Lebensphase entscheidet sich, ob Mädchen und Jungen gesund groß werden und ihre Fähigkeiten entwickeln können, ob sie lernen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und die Zukunft ihres Landes mitzugestalten.  
·       Angesichts dieser Herausforderungen braucht UNICEF die Unterstützung von Politik, Wirtschaft, Medien – aber auch von jedem und jeder Einzelnen.
·       Ob aktuell in Syrien, Irak oder Afghanistan, im Südsudan, in Nigeria oder der Zentralafrikanischen Republik: Trotz Chaos, Gewalt und Hass ist es möglich, die Not der Kinder in Krisengebieten zu lindern und ihnen auch unter schwierigsten Bedingungen Orientierung und Hoffnung zu geben.   ·       Zuletzt führte UNICEF zusammen mit seinen Partnern weltweit jährlich rund 300 Nothilfeeinsätze für Kinder durch. Im Jahr 2015  
o   wurden 22.6 Millionen Menschen in Krisenländern mit sauberem Wasser versorgt.
o   erhielten über 2 Millionen schwer mangelernährte Kinder medizinische Hilfe.
o   wurden 11,3 Millionen Kinder gegen Masern geimpft.
o   erhielten 4 Millionen Kinder Lernmöglichkeiten und wurden 2 Millionen Kinder durch psychosoziale Hilfsangebote erreicht.  
·       UNICEF verbindet akute Nothilfe in Krisen und nach Katastrophen mit langfristiger Entwicklungsarbeit und politischem Einsatz für die Kinderrechte.  
o   Gesundheit: Im Jahr 2015 beschaffte UNICEF 2,8 Milliarden Dosen Impfstoff – genug um 45 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren gegen die fünf gefährlichsten Infektionskrankheiten zu schützen. 22,3 Millionen imprägnierter Moskitonetze zum Schutz vor Malaria-Mücken wurden beschafft.
o   Bildung: Im vergangenen Jahr wurden Lernmaterial für 14,9 Millionen Kinder sowie Lernutensilien für 348.000 Klassenzimmer bereitgestellt. 7,5 Millionen Kinder erhielten Zugang zu Spiel- und Lernmöglichkeiten. o   Kinderrechte: In 2015 erhielten mit Unterstützung von UNICEF 9,7 Millionen Kinder eine Geburtsurkunde – und damit die Voraussetzung dafür, beispielsweise medizinische Hilfe zu bekommen oder eingeschult zu werden.  
Allgemeine Fakten  

·       Am 11. Dezember 1946 wurde der United Nations International Children’s Emergency Fund (UNICEF) von der UN-Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Schon 1955 half UNICEF in 92 Ländern und Regionen. 2016 ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen auf der ganzen Welt in rund 150 Programmländern aktiv.  
·       Das erste Nationale Komitee für UNICEF wurde 1947 in den USA gegründet. Heute arbeiten 34 Komitees in Industrieländern. Sie sammeln Spenden, leisten Informationsarbeit und setzen sich politisch für Kinderrechte ein. Das Deutsche Komitee für UNICEF, 1953 gegründet, ist eine der wichtigsten Stützen der weltweiten Arbeit.  
·       Anfang der 1970er Jahre arbeiteten rund 1.000 Menschen für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. 2016 sind weltweit rund 13.000 Menschen für UNICEF tätig; die meisten sind einheimische Mitarbeiter in den Entwicklungs- und Schwellenländern sowie in Krisengebieten.

 

Daniela Schadt: „Was in Syrien geschieht, sollte kein Kind auf der Welt erleben müssen.“

UNICEF: Hilferuf aus Syrien

Berlin/Köln/Duisburg, 07. Dezember 2016 - Angesichts der Gewalteskalation in Syrien ruft die Leiterin von UNICEF Syrien Hanaa Singer dazu auf, die Kinder nicht im Stich zu lassen. Die schweren Kämpfe in Aleppo und anderen Landesteilen in den vergangenen Monaten sowie die Belagerungen zahlreicher Orte treffen Kinder auf allen Seiten des Konflikts mit großer Härte. Fast einer halben Million Kindern in 16 belagerten Städten wird seit Monaten jegliche humanitäre Hilfe verwehrt.
UNICEF appelliert dringend und zum wiederholten Male an alle Konflikt-parteien, Kinder zu schützen und fordert freien und sicheren Zugang zu allen Kindern. Hanaa Singer ist vor wenigen Tagen in Aleppo gewesen: „Der pausenlose Beschuss und die Explosionen waren ohrenbetäubend. Die Kinder haben jedes Mal über mich gelacht, wenn ich vor dem schrecklichen Lärm des Krieges zusammengezuckt bin – kein echtes Lachen, sondern eine Reaktion auf den vollständigen Verlust von Normalität.“

Auch in anderen Teilen des Landes sind Kinder durch Bombardierungen, Kämpfe, Belagerungen und die immer schlechtere Versorgung täglich in Lebensgefahr. Zu Beginn des sechsten Kriegswinters haben Millionen syrische Kinder Krankheiten und Kälte nur noch wenig entgegen zu setzen. Fast sechs Millionen Mädchen und Jungen sind mittlerweile auf Hilfe angewiesen. Viele Familien mussten mehrfach fliehen, sind verarmt und können sich kaum noch Nahrung, Heizmaterial und warme Kleidung beschaffen.

 

Angriffe auf Schulen 

Bei 84 teilweise gezielten Angriffen auf Schulen wurden dieses Jahr bereits mindestens 69 Kinder auf allen Seiten des Konflikts getötet und zahlreiche weitere verletzt. Ein Drittel der Schulen ist außer Betrieb. Trotzdem setzen viele Familien mit Unterstützung engagierter Lehrer und UNICEF alles daran, dass ihre Kinder weiter zur Schule gehen. Denn Schulen zählen zu den wenigen Orten in Syrien, in denen wenigstens zeitweise so etwas wie Kindheit möglich ist.

UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt: „Kinder sind niemals Feinde.“

„Was in Aleppo und anderen Orten Syriens geschieht, sollte kein Kind auf der Welt erleben müssen“, sagte UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt. „Wir dürfen angesichts dieser Tragödie – auch im sechsten Kriegswinter – nicht resignieren. Es liegt nicht in unserer Hand, die Gewalt in Syrien zu beenden. Aber jeder kann mithelfen, das Leid der Kinder zu lindern. Erinnern wir uns gemeinsam an den Gründungsgedanken von UNICEF vor genau 70 Jahren: Kinder sind niemals Feinde. Ihr Schutz muss überall an erster Stelle stehen – auch im Krieg, gerade im Krieg!"
Das UN-Kinderhilfswerk wurde vor 70 Jahren am 11. Dezember 1946 gegründet, um Kindern im kriegszerstörten Europa zu helfen. Heute ist die Unterstützung für Kinder in Syrien und seinen Nachbarländern der größte humanitäre Einsatz von UNICEF.

 

Brief von Alaa (9) an Kinder in Deutschland 

Die Kinder in Syrien sehnen sich nach Frieden – doch die meisten kennen nichts anderes als Krieg. Trotz der verzweifelten Lage versuchen sie ein normales Leben zu führen. In einem Brief an die Kinder in Deutschland schildert die neunjährige Alaa aus Aleppo, dass ihre Familie bereits sechs Mal innerhalb des Landes fliehen musste. Am Tag ihrer Flucht aus Aleppo im August spielte sie mit ihren Brüdern.
„Dann hörten wir laute Explosionen, die immer näher kamen und immer lauter wurden. Wir haben alle im Badezimmer Schutz gesucht. Das Haus hat gebebt. Wir haben uns an unsere Mutter geklammert und haben geweint. Wir hatten schreckliche Angst. (…) Wir sind auf die Straße gelaufen. Dort sahen wir viele andere Menschen umherrennen. Kinder haben geweint. Überall war Feuer. Einige Kinder waren verletzt. Ein Mädchen, jünger als ich, tat mir sehr leid, denn sie konnte ihre Eltern nicht finden.“
Alaas Familie musste ein weiteres Mal um ihr Leben laufen. Das Mädchen macht sich Vorwürfe, dass sie ihre Puppe in der Hölle von Aleppo zurücklassen musste. Sie endet ihren Brief mit den Worten: „Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder in mein Zuhause in Aleppo zurückgehen kann und nie mehr weg muss. Ich hoffe auch, dass alle syrischen Kinder, die nach Deutschland gegangen sind, in der Schule und glücklich sind und liebe Freunde haben.“

 

Forderungen von UNICEF für Syriens Kinder

Schutz der Kinder: UNICEF ruft alle Konfliktparteien dazu auf, international gültiges Völkerrecht zu respektieren. Sie tragen die Verantwortung für den Schutz von Zivilisten, vor allem der Kinder. Insbesondere dicht besiedelte Wohngebiete, Schulen und Krankenhäuser dürfen nicht Ziel von Angriffen sein.

Waffenruhe: UNICEF unterstützt die Forderung der UN nach einer sofortigen Waffenruhe.

Zugang für humanitäre Hilfe: Alle Konfliktparteien müssen den Helfern sicheren, ungehinderten und dauerhaften Zugang zu allen Menschen in Not gewährleisten. Alle Belagerungen müssen aufgehoben werden.

Verlässliche Hilfe: UNICEF ruft die Bundesregierung und private Spender dazu auf, in ihrer Unterstützung für die humanitäre Arbeit in Syrien nicht nachzulassen, damit die dringend benötigte Hilfe möglichst viele Kinder und Familien erreichen kann.

 

UNICEF in Syrien

UNICEF hat rund 200 Mitarbeiter in Syrien, die zusammen mit Partnerorganisationen Hilfe für Kinder und Familien in allen Landesteilen organisieren. Sie unterstützen unter anderem durch Reparaturen und Diesel für Generatoren die Wasserversorgung, stellen Impfstoffe und Hygieneartikel bereit, verteilen landesweit Schulrucksäcke und Lernmaterial. Aktuell ist UNICEF dabei, Winterkleidung und warme Decken an besonders bedürftige Familien zu verteilen. Insgesamt plant UNICEF, diesen Winter über 700.000 Kinder in Syrien vor der Kälte zu schützen. Dafür werden dringend weitere Spenden benötigt.

UNICEF ruft zu Spenden für die Kinder in Syrien auf: www.unicef.de/syrien

 

Die Wiener Sängerknaben wollen helfen: UNICEF ist beim Weihnachtskonzert in Duisburgs Salvatorkirche dabei

Freitag, 09. Dezember um 19:30 Uhr - Salvatorkirche Duisburg

 

Duisburg, 05. Dezember 2016 - Die berühmten Wiener Sängerknaben erhalten eine ausgezeichnete Ausbildung, lernen die Welt kennen, leben in sozialen Verbänden und sind Erfolg gewöhnt. Kein Grund abzuheben! Sie sorgen sich um Kinder, die in Not sind. Jetzt möchten sie Kindern Syriens helfen.
Nach über fünf Jahren Bürgerkrieg ist Syrien einer der schlimmsten Orte auf der Welt. Obwohl sie am wenigsten für den Krieg können, sind rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche zwischen den Fronten gefangen und brauchen dringend Hilfe. Allein in Syrien gehen rund zwei Millionen Kinder nicht zur Schule – weil die Schule zerstört wurde, weil Lehrer fehlen, der Schulweg zu gefährlich ist oder weil Mädchen und Jungen arbeiten müssen. UNICEF macht für Hunderttausende dieser Kinder Bildung möglich.

Dafür haben die Wiener Sängerknaben UNICEF Deutschland mit Info- und Spendenständen zu allen 15 Konzerten ihrer Deutschlandtournee eingeladen und spenden selber einen Teil ihrer Einnahmen.  
Mit ihren perfekten, kristallklaren Stimmen werden die Wiener Sängerknaben in ihrem „Weihnachtskonzert“ in der Salvatorkirche am 9. Dezember neben klassischen Werken auch Lieder von ihren Reisen aus aller Welt präsentieren, die sie in Originalsprache singen. Einen besonderen Höhepunkt stellen die sowohl internationalen als auch deutschen Advents- und Weihnachtslieder dar.  

Die Wiener Sängerknaben sind der älteste Knabenchor der Welt, der nicht zu einer Kirche gehört. Sie sind eine Institution in der Musikgeschichte und blicken auf eine über 500-jährige Tradition zurück. Von Beginn an waren sie als musikalische Botschafter tätig: Bereits im 15. Jahrhundert begleiteten die ersten Chorknaben Kaiser Maximilian I. auf Reichstage. Nach dem Zusammenbruch der Habsburg-Monarchie übernahm ein gemeinnütziger Verein die Trägerschaft des Chores und beförderte die bis heute anhaltende Tourneetätigkeit.

Fotos: @LukasBeck

 

Als Stars von Film- und Plattenaufnahmen unter anderem mit Leonard Bernstein, José Carreras, Placido Domingo oder Zubin Mehta und als Gastchor der Wiener Staatsoper gehören die 10- bis 14-jährigen Knaben vor dem Stimmbruch zu den wenigen Ensembles, deren Bekanntheitsgrad weltumspannend ist. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen werden dem Chor immer wieder zuteil. Der Chor hat so gleich zwei Mal den begehrten Grammy – den „Musik-Oscar" – erhalten.          
Bei der Deutschen Grammophon / Universal Music Group erschienen, hat das aktuelle Weihnachtsalbum der Wiener Sängerknaben innerhalb von 4 Wochen Gold-Status erreicht.

  

Woche des Horrors für die Kinder in Syrien

Von Geert Cappelaere, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika  
Amman/Köln, den 21. November 2016 - „Dies war eine Woche des Horrors für die Kinder in Syrien, die unter unablässigen Bombardements auf Schulen, Wohnhäuser und Krankenhäuser leben und sterben
Im Osten von Aleppo und Idlib wurden Krankenhäuser angegriffen. In Aleppo und in Goutha starben neun Kinder bei Angriffen auf Schulen.  
Wir haben Bilder gesehen, wie Kinder in Aleppo mit Atemstillstand behandelt wurden. Augenblicke später wurde das Krankenhaus al Bayan beschossen, und verängstigte Mütter trugen ihre Kinder in den Keller, während kranke Kinder aus Brutkästen genommen wurden, um sie in Sicherheit zu bringen.  
Kein Krankenhaus arbeitet mehr in Ost-Aleppo. Einer Stadt, in der mehr als 100.000 Kinder eingeschlossen und schweren Bombardements ausgesetzt sind – und wo es kaum noch Nahrung und Medikamente gibt. Die Kinder brauchen die Krankenhäuser, um zu überleben. Kein Kind darf in Krankenhäusern durch Bomben sterben.  
Im Westen von Aleppo wurden zwei Schulen angegriffen. Acht Kinder starben, und noch viel mehr wurden verletzt. In einer Schule waren Viertklässler dabei zu tanzen, als eine Mörsergranate auf dem Schulgelände einschlug.   In der al-Quarma-Schule im Ostteil von Goutha nahe Damaskus starb ein zehnjähriges Mädchen und 15 Kinder wurden verletzt, als das Gebäude direkt getroffen wurde. Das Mädchen lernte gerade Mathematik.   In Idlib wurden zwei weitere Schulen getroffen und drei Kinder verletzt.  

UNICEF hat in diesem Jahr 84 Angriffe auf Schulen in Syrien dokumentiert, bei denen 69 Kinder getötet und viele weitere verletzt wurden. Die Konfliktparteien müssen aufhören, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen zu beschießen – dabei handelt es sich um Verletzungen des internationalen Völkerrechts bis hin zu Kriegsverbrechen. Es gibt nur noch wenige Worte die unsere Empörung zum Ausdruck bringen können. Wir fragen uns, ob die Verantwortlichen noch Worte haben, die diese Angriffe auf Kinder rechtfertigen.“

UNICEF-Konvoi erreicht Mossul  

Irak/Köln/Duisburg, 15. November 2016 - Ein von UNICEF geleiteter Hilfskonvoi der Vereinten Nationen hat am Samstag erstmals die irakische Stadt Mossul erreicht. „UNICEF konnte zum ersten Mal seit zwei Jahren Hilfsgüter nach Mossul bringen”, sagte die stellvertretende Leiterin von UNICEF Irak, Hamida Ramadhani. „Unsere Teams versuchen so schnell wie möglich Stadtviertel zu erreichen, die von den Kämpfen betroffen sind.”  
Der Konvoi bestand aus 14 Fahrzeugen, darunter acht große Lastwagen. Er traf am Samstagmorgen im Stadtteil Gogachly ein. Es wurden lebenswichtige Hilfsgüter für rund 15.000 Kinder und ihre Familien für einen Monat bereitgestellt. Die Verteilung erfolgte innerhalb von sechs Stunden, während in der Nähe Artilleriefeuer und Explosionen zu hören waren.  
Die Familien erhielten Tabletten zur Wasserreinigung, energiehaltige Spezialkekse für mangelernährte Kinder, Wasserkanister, Hygieneartikel, Seife sowie Babyartikel wie zum Beispiel Windeln.
Insgesamt konnte UNICEF seit dem Beginn der Militäroperation um Mossul am 17. Oktober rund 30.000 Kinder in der Region mit dem Nötigsten versorgen. Seither sind rund 56.000 Menschen vor den Kämpfen um Mossul geflohen. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen halten sich noch in Mossul auf, darunter 600.000 Kinder.  

 

 

Jährlich sterben 1,4 Millionen Kinder an Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen

Marrakesch/Köln/Duisburg, den 11. November 2016 - Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen sind laut UNICEF für den Tod von 1,4 Millionen Kindern jährlich verantwortlich – das sind mehr Todesfälle, als durch alle anderen gefährlichen Kinderkrankheiten zusammen. Insbesondere Kinder aus armen Familien in Afrika und Südasien sind gefährdet. Dabei gibt es durchaus wirksame und kostengünstige Gegenmaßnahmen.

So helfen bereits kontinuierliches Stillen von Säuglingen und Kleinkindern, regelmäßige Impfungen, eine bessere medizinische Grundversorgung und die Reduzierung der Luftverschmutzung in Innenräumen – bedingt durch das Kochen und Heizen mit Kohle und Holz. Dies sind Ergebnisse des neuen UNICEF-Berichts „One is Too Many: Ending Child Deaths from Pneumonia and Diarrhoea“.

Danach ist Lungenentzündung heute die Haupttodesursache bei Kindern unter fünf Jahren. Im Jahr 2015 starb alle 35 Sekunden ein Kind durch diese Krankheit – das sind beinahe eine Million Kinder in nur einem Jahr. Dies übersteigt sogar die Zahl der Todesfälle von Kindern durch Malaria, Tuberkulose, Masern und AIDS zusammen. Ungefähr die Hälfte aller Sterbefälle von Kindern durch Lungenentzündung ist auf Luftverschmutzung zurückzuführen.

UNICEF ruft die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz in Marrakesch dazu auf, diese Tatsache zu berücksichtigen. „Zwei Milliarden Kinder leben in Gebieten, in denen die Luftverschmutzung höher ist, als internationale Richtlinien vorschreiben. Bei der 22. UN-Klimakonferenz können die führenden Regierungen die Leben vieler Kinder schützen, indem sie sich zu einer Reduzierung der Luftverschmutzung verpflichten, wie auch beginnen, mehr in die Prävention und Gesundheitsfürsorge zu investieren“, so Fatoumata Ndiaye, Stellvertretende Direktorin von UNICEF.

Auch die Ausbreitung gefährlicher Durchfallerkrankungen kann mit dem Klimawandel zusammenhängen – zum Beispiel aufgrund der Zunahme von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen. Zusammengezählt sind seit dem Jahr 2000 weltweit beinahe 34 Millionen Kinder an Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen gestorben. Ohne stärkere Investitionen in Präventions- und Behandlungsmaßnahmen werden laut UNICEF bis 2030 weitere 24 Millionen Kinder durch diese Krankheiten ihre Leben verlieren.

„Diese Krankheiten haben relativ große Auswirkungen auf die weltweite Kindersterblichkeit. Gleichzeitig sind sie vergleichsweise kostengünstig zu behandeln“, erklärt Ndiaye. „Für die betroffenen Kinder steht aber nur ein Bruchteil der weltweiten Gesundheitsausgaben zur Verfügung. Daher rufen wir zu einer verstärkten globalen Finanzierung von Schutzmaßnahmen, Prävention und Behandlung auf.“

 

 

22 Schulkinder in Syrien sterben bei Luftangriff

Statement von Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland Syrien/Köln/Duisburg, 27. Oktober 2016 - "Am Himmel: die stärkste, mächtigste, tödlichste Konzentration militärischer Gewalt, die derzeit weltweit zu finden ist. Flugzeuge, Hubschrauber, Bomben, Geschosse, die niemand mehr zählen kann. Der Tod kann jederzeit kommen.
Die Angst der Menschen, die es immer noch in den umkämpften Städten Syriens aushalten – aushalten müssen – , ist allgegenwärtig. Am Boden: eine Schule in Idlib, 75 Kilometer südwestlich von Aleppo. Die mutigen Lehrer, die noch da sind, verteidigen mit ihrem Unterricht ein wenig von dem, was an eine normale Kindheit erinnert.
Mädchen und Jungen lernen Rechnen, Schreiben. Vielleicht singen sie. Oder haben gerade eine Pause, um zu spielen. Wie viele träumen vom Frieden? Wie viel Hoffnung liegt in dem Bild eines Klassenzimmers inmitten des größten Schlachtfeldes unserer Tage?
Gestern ist für 22 dieser Kinder und sechs ihrer Lehrer die Schule zum Grab geworden. Der Ort, an dem sie besonders geschützt, besonders froh, besonders zuversichtlich sein sollten. Offenbar wurde ihre Schule mehrfach aus der Luft angegriffen. Was für ein grausames Sinnbild für die völlige Entfesselung der Gewalt und die Rücksichtslosigkeit in diesem Krieg. Es ist schrecklich genug, dass die Kriegsparteien schon längst keine Rücksicht mehr auf Zivilisten und damit auf die Kinder nehmen. Es ist entsetzlich, dass die Liste der bombardierten Krankenhäuser, Gesundheitsstationen, Schulen von Woche zu Woche länger und länger wird.
"Die Welt darf keines dieser Verbrechen vergessen"
Wenn jemand den Befehl zu einem gezielten Angriff auf die lernenden Kinder gab, ist dies ein erneutes, furchtbares Kriegsverbrechen, für das die Täter zur Verantwortung gezogen werden müssen. Schon deshalb und vor allem für die Würde der Opfer müssen wir es dokumentieren. Die Welt darf keines dieser Verbrechen vergessen. Können wir uns überhaupt vorstellen, bewusst eine tödliche Attacke auf ein Haus voller Kinder anzuordnen, die tödliche Fracht auf eine Schule hin zu dirigieren? Unfassbar.
Die Kinder und ihre Lehrer, die sich mit dem Schulunterricht trotzig an ihre Idee eines „Danach“, an die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft in ihrer Heimat geklammert haben, können dieses Morgen nicht mehr erleben. Für ihre Angehörigen spielt es keine Rolle, dass dies vermutlich der bisher schlimmste Angriff auf eine Schule in fünf Kriegsjahren war. Sie haben ihre Kinder, ihren Mann, ihre Frau für immer verloren.
Wir trauern mit ihnen. Und fragen: Wann übersetzt die Welt ihr Entsetzen über die Ermordung unschuldiger Kinder in den Entschluss diese Tragödie zu beenden?“
Hintergrund: Angriffe auf Schulen in Syrien Bei dem Luftangriff auf das syrische Idlib südlich von Aleppo wurden am Mittwoch, den 26. Oktober, Berichten zufolge 22 Schüler und sechs Lehrer getötet. Es war bisher der Angriff auf eine Schule mit den meisten Todesopfern – jedoch bei weitem nicht der erste.
Mitte Oktober waren bei zwei verschiedenen Angriffen in Aleppo und Daraa insgesamt neun Grundschüler getötet und 18 weitere verletzt worden. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor fünf Jahren hat UNICEF über 4.000 Attacken auf Schulen gezählt, obwohl Bildungseinrichtungen ebenso wie Krankenhäuser gemäß internationalem Recht unter besonderem Schutz stehen.
Inzwischen ist jede dritte Schule in Syrien außer Betrieb, weil sie zerstört oder beschädigt wurde, als Notunterkunft für Flüchtlinge dient oder für militärische Zwecke missbraucht wird. 1,7 Millionen Kinder in Syrien gehen neuen UNICEF-Zahlen zufolge nicht zur Schule.
UNICEF richtet landesweit Notschulen ein und plant, in diesem Schuljahr 2,5 Millionen Mädchen und Jungen mit Büchern und anderem Lernmaterial auszustatten. Darüber hinaus hat UNICEF einen Selbstlernkurs in den vier Fächern Mathematik, Arabisch, Englisch und Naturwissenschaften mitentwickelt. Er soll Kindern unter Anleitung eines Erwachsenen das Lernen auch dann ermöglichen, wenn der Besuch einer Schule nicht möglich ist.

 

UNICEF verteilt Trinkwasser an der Front zu Mossul Krise im Irak

Irak/Köln/Duisburg, 26. Oktober 2016 - In der Stadt Al Houd südlich von Mossul hat UNICEF Trinkwasser verteilt, nachdem diese wieder unter Kontrolle der irakischen Sicherheitskräfte steht. Rund 3.000 Kinder und ihre Familien zwischen den Frontlinien haben so erstmals Unterstützung erhalten.
„Dies mag nur wie ein kleiner Fortschritt aussehen, aber er bedeutet echte Erleichterung für Kinder und ihre Familien, die schon so lange gelitten haben“, sagte der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins. Die Bewohner von Al Houd haben mehr als zwei Jahre lang unter Kontrolle des so genannten islamischen Staates gelebt. Viele von ihnen sind krank, da sie in den vergangenen Wochen verschmutztes Wasser aus dem Fluss trinken mussten. Sie haben sich nie sicher gefühlt.
„Wir hatten Angst und haben gehungert. Ich hatte Angst um meine vier Töchter. Ich habe befürchtet, dass sie sie mitnehmen, wie sie es in anderen Dörfern gemacht haben“, sagt Zainab, die mit ihren Kindern auf der Flucht vor der Gewalt ist. „Mein Sohn ist erst sechs Jahre alt, der interessierte sie nicht. Aber ältere Jungen wurden rekrutiert oder dazu gebracht, als Spitzel zu arbeiten.“
UNICEF rechnet, dass allein in den ersten zwei Wochen des Vormarsches bis zu 200.000 Menschen vor den Kämpfen fliehen könnten.
In Erwartung einer schweren humanitären Krise hat UNICEF Lager mit lebensnotwendigen Hilfsgütern angelegt sowie mobile Teams zur Versorgung traumatisierter und verletzter Kinder organisiert.
Die deutsche UNICEF-Botschafterin Eva Padberg ist soeben aus dem Nordirak zurückgekehrt. Dort hat sie in der Region um Erbil Kinder in Flüchtlingslagern besucht. Allein in der Kurdenregion leben über eine Million Flüchtlinge und Vertriebene – schätzungsweise die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.  

Foto © UNICEF/UN035108/Anmar

 

 

Irak: 500.000 Kinder in Mossul in extremer Gefahr

Köln/Irak, 19. Oktober 2016 - Mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien sind laut UNICEF in den kommenden Wochen in der irakischen Stadt Mossul in extremer Gefahr. UNICEF ruft dazu auf, bei der Rückeroberung der Millionenstadt die Kinder besonders zu schützen.  
„Die Kinder in Mossul haben bereits in den vergangenen zwei Jahren schwer gelitten. Jetzt könnten viele vertrieben werden, zwischen die Frontlinien oder ins Kreuzfeuer geraten”, erklärte der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins.   Foto © UNICEF/UN034970/Anmar

In Erwartung einer Flüchtingswelle hat UNICEF Hygieneartikel, Latrinen, mobile Duschen und Materialien zur Wasserversorgung für 150.000 Menschen vorsorglich in die Region gebracht. Insgesamt wird UNICEF in den kommenden Wochen Hilfsgüter zur Versorgung von 350.000 Menschen bereitstellen.  
Mobile Teams wurden ausgebildet, um schwer traumatisierte und verletzte Kinder zu betreuen und zu versorgen. Gemeinsam mit den Behörden stehen 50 Impfteams bereit, um Kinder gegen Masern und Polio zu impfen.  
„Wir arbeiten rund um die Uhr, um Kindern wo immer sie sich aufhalten zu helfen”, sagte Peter Hawkins weiter.  
Seit März 2016 sind in der Region um Mossul bereits rund 130.000 Menschen vor den Militäroperationen geflohen. UNICEF befürchtet, dass angesichts der Zuspitzung zusätzlich Tausende Kinder in überfüllten und unzureichend ausgestatteten Notunterkünften und Lagern Zuflucht suchen müssen. UNICEF ruft alle Konfliktparteien auf, Kinder zu schützen und das internationale humanitäre Völkerrecht zu respektieren.  

 

"Kinder in Aleppo in lebendigem Albtraum gefangen"

Seit vergangenem Freitag wurden laut UNICEF im Osten von Aleppo 96 Kinder getötet. Weitere 223 Kinder wurden verletzt.  
Syrien/Köln/Duisburg, 29. September 2016 - “Die Kinder von Aleppo sind in einem Albtraum gefangen”, sagte der stellevertretende Direktor von UNICEF International in New York. “Es gibt keine Worte, das Leid zu beschreiben, das sie erleben.”  
Das Gesundheitssystem im Ostteil von Aleppo ist zerstört. Es gibt nur noch 30 Ärzte, praktisch keine Ausrüstung oder Notfallmedikamente um Verwundete zu behandeln und um die ständig wachsende Zahl traumatisierter Menschen zu versorgen.  
Ein Arzt aus Ost-Aleppo hat UNICEF mitgeteilt, dass Kinder mit geringen Überlebenschancen sich selbst überlassen würden, da Personal und Hilfsgüter fehlen. “Nichts kann solche Angriffe auf Kinder und eine solche völlige Missachtung für menschliches Leben rechtfertigen. Das Leiden und der Schock bei Kindern ist das Schlimmste was wir gesehen haben”.

 

UN-Hilfskonvois erreichen Madaja und andere belagerte Städte

Syrien/Köln/Duisburg, 27. September 2016 - Durch die Angriffe auf den Ostteil von Aleppo sind schätzungsweise 100.000 Kinder und Jugendliche in akuter Gefahr. In dem dicht besiedelten Gebiet wurden am Wochenende zahlreiche Menschen getötet und verletzt, darunter auch Kinder. Viele Menschen, die in Schulen oder Kellern Zuflucht suchen, sind auch dort nicht mehr sicher.
Zusätzlich zu der direkten tödlichen Gefahr durch Bombardierungen, leidet die Zivilbevölkerung unter akuter Wasserknappheit, da zum wiederholten Male die Unterbrechung der Wasserversorgung als Waffe eingesetzt wird. In der Nacht von Freitag auf Samstag war die Pumpstation Bab al-Nayrab im Ostteil von Aleppo bei Angriffen beschädigt worden. Bis heute können Techniker diese wegen der Kämpfe nicht reparieren.
Im Gegenzug wurde am Samstag die ebenfalls im Ostteil liegende Pumpstation Suleiman Halabi abgeschaltet, die 1,5 Millionen Menschen im Westteil der Stadt versorgt. Nach Verhandlungen, an denen auch UNICEF beteiligt war, hat die Pumpstation am Sonntagabend ihre Arbeit wieder aufgenommen, so dass es im Westen von Aleppo wieder Wasser gibt. Zusätzlich verteilt UNICEF dort Trinkwasser mit Tankwagen.
Im Ostteil der Stadt müssen die dort lebenden rund 250.000 Menschen aber weiter auf verschmutzte Quellen zurückgreifen. Insbesondere Kinder sind deswegen von Krankheiten bedroht. Am Samstag hat UNICEF Nahrungsmittel sowie Gesundheits- und Hygienematerial an 7.000 Menschen in der belagerten Stadt Moadamiyeh ausgeliefert. Erstmals seit Mitte Juli erreichte ein gemeinsamer Konvoi verschiedener UN-Organisationen die Stadt etwa elf Kilometer von Damaskus entfernt.

Es war der erste humanitäre Konvoi nach dem Angriff auf einen UN-Konvoi am 19. September, bei dem zahlreiche Helfer getötet wurden. Vergangene Nacht erreichten Hilfskonvois der Vereinten Nationen auch die belagerten Städte Madaja, Sabdani, Fua und Kefraja. Es war das erste Mal seit April, dass die insgesamt rund 60.000 Menschen in diesen Städten Hilfe von außen erhielten.

Weltgipfel zu Flucht und Migration bei den Vereinten Nationen

Interviewangebot: Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland in New York

New York/Köln/Duisburg, 15. September 2016 - Noch nie haben so viele Menschen ihre Heimat verlassen – als Flüchtlinge, Vertriebene oder als Migranten. Und noch nie hatten waren so viele Kinder und Jugendliche unter ihnen.
Globale Antworten auf die großen Bevölkerungsbewegungen durch Flucht und Migration suchen erstmals zwei Gipfeltreffen der Vereinten Nationen am 19. und 20. September 2016 in New York.

Vor dem Start der Gipfel organisiert UNICEF am Sonntag, den 18. September, eine Mahnwache mit Flüchtlingskindern und prominenten Teilnehmern vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen. Sie wollen die Regierungen daran erinnern, den elementaren Rechten der Kinder Priorität einzuräumen.

·         Sonntag, 18. September UNICEF-Mahnwache in New York „Carry Light for Children“, 18:30 Uhr (Ortszeit New York), Dag Hammarskjold Plaza, East 47th Street, zwischen United Nations Plaza und 2nd Avenue.

·         Am 19. September findet die erste UN-Sondervollversammlung zu Flucht und Migration statt. Bei dem Gipfeltreffen sollen humane und koordinierte Lösungsansätze für diese globalen Herausforderungen erarbeitet werden. Die Bundesregierung wird durch Entwicklungshilfeminister Gerd Müller vertreten.

·         Am 20. September hat US-Präsident Barack Obama zu einem Flüchtlingsgipfel eingeladen. An dem Treffen nehmen Regierungsvertreter aus Deutschland, Kanada, Äthiopien, Jordanien, Mexiko und Schweden sowie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teil. Für die Bundesregierung wird Außenminister Frank Walter Steinmeier teilnehmen.

Fast 50 Millionen Kinder und Jugendliche sind heute weltweit in Folge von Flucht und Migration entwurzelt – mehr als die Hälfte von ihnen (28 Millionen) wurden durch Konflikte aus ihrem Zuhause vertrieben. Millionen anderer Mädchen und Jungen haben ihre Heimat auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen.
Sie sind unterwegs und in der Fremde oft großen Risiken und Belastungen ausgesetzt. Vor den Weltgipfeln hat UNICEF alle aktuellen Informationen über geflüchtete oder migrierte Kinder in dem globalen Report „Uprooted“ (Entwurzelt) zusammengetragen.
https://www.unicef.de/presse/2016/report-kinder-entwurzelt/121912

Der Geschäftsführer von UNICEF-Deutschland, Christian Schneider, steht ab dem 16. September in New York für Interviews zu Flucht und Migration von Kindern bereit.

 

Ehrenamtliche UNICEF-Mitarbeiterin ans Duisburg besucht UNICEF-Projekte für Flüchtlingskinder in Jordanien

Duisburg, 14. September 2016 - „Wir wollen sehen, wie UNICEF hilft“  Zehn ehrenamtliche UNICEF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus ganz Deutschland werden vom 2. bis zum 7. Oktober 2016 in Jordanien sein, um sich über UNICEF-Projekte für geflüchtete Kinder und ihre Familien in Jordanien zu informieren. Mit dabei ist Cornelia Beck aus Duisburg-Baerl von der UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg.
„Ich freue mich sehr, aus erster Hand erfahren zu können, wie die Kolleginnen und Kollegen von UNICEF vor Ort arbeiten und was ihre Arbeit für die geflüchteten Familien bedeutet“, sagt Cornelia Beck. „Die gesammelten Erfahrungen sind sehr wichtig für unsere Arbeit hier in Deutschland. Wir wollen sehen, wie UNICEF hilft, um fundiert über UNICEF-Projekte zu informieren und um zu zeigen, warum unsere Hilfe für Flüchtlingskinder aus Syrien so wichtig ist.“
In Flüchtlingslagern wird die Gruppe zum Beispiel Schulen und besondere Lernorte für Kinder und Jugendliche, sogenannte Makani-Zentren, besuchen sowie mehr über die psychosoziale Betreuung der Kinder erfahren.  
Die psychosoziale Betreuung ist einer der Schwerpunkte der UNICEF-Arbeit in Jordanien. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen ein Stück Normalität und Sicherheit zurückzugeben. Sozialarbeiter und Freiwillige bieten hierfür betreute Sport- und Spiel-Aktivitäten an, die auf den kulturellen Hintergrund und das Alter der Kinder zugeschnitten sind. Sie sollen Flüchtlingskindern helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Gleichzeitig lernen die Kinder, sich auch gegenseitig zu unterstützen.  
Fünf Jahre Krieg in Syrien: Immer mehr Menschen fliehen vor der Gewalt in die Nachbarländer. Jordanien hat mittlerweile mehr als 630.000 Flüchtlinge aufgenommen. Mindestens die Hälfte davon sind Kinder. Sie mit dem Nötigsten zu versorgen ist eine große Herausforderung.
Gemeinsam mit Partnern organisiert UNICEF Impfkampagnen, versorgt Menschen in Städten und Flüchtlingscamps mit Trinkwasser, richtet Notschulen und Kinderzentren ein und verteilt zum Beispiel Pakete mit Kinderkleidung oder Hygieneartikeln.  
Mit der Reise haben ausgewählte, oft langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance, sich selbst ein Bild von der Situation geflüchteter Kinder und den Fortschritten der UNICEF-Arbeit in Jordanien zu machen. Über die gesammelten Erfahrungen sollen UNICEF-Unterstützer in ganz Deutschland informiert werden. Die Reisenden haben sich verpflichtet, ihre Eindrücke nach der Rückkehr in Vorträgen und Beiträgen umfassend weiterzugeben. Sie tragen selbst einen Teil der Reisekosten.  
Die rund 8.000 UNICEF-Ehrenamtlichen in Deutschland spielen für die Hilfe von Kindern in Entwicklungs- und Krisenländern eine wichtige Rolle. In bundesweit 150 UNICEF-Gruppen von Aachen bis Cottbus und von Sylt bis Passau tragen sie die Kinderrechte in die Öffentlichkeit und rufen zu Spenden auf.
Mit der aktuellen Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ ruft UNICEF zu politischem Handeln und zu Spenden auf, um Schutz und Bildungschancen für Kinder im Krieg und auf der Flucht zu verbessern. Weitere Informationen unter www.unicef.de/kindheit.  
Service für Redaktionen: Vereinbaren Sie mit der Reiseteilnehmerin Cornelia Beck ein Interview. Bilder von der Reise stellen wir Ihnen ebenfalls gerne zur Verfügung.  
Kontakt: UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg, Fabrikstr. 32, 47119 Duisburg, Tel. 0203 / 57894161

 

„Ohne Werte geht es nicht“ UNICEF zum 80. Geburtstag von Dr. Jürgen Heraeus

Köln/Duisburg, 31. August 2016 - Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit. Aus dieser Überzeugung heraus setzt sich der erfolgreiche und hoch angesehene Unternehmer Dr. Jürgen Heraeus seit vielen Jahren gemeinsam mit UNICEF für die am stärksten benachteiligten Kinder ein.
UNICEF Deutschland dankt seinem ehrenamtlichen Vorsitzenden und gratuliert zum 80. Geburtstag am 2. September.
„Dr. Jürgen Heraeus engagiert sich mit unerschütterlicher Überzeugung und Geradlinigkeit für die Kinder dieser Welt, um ihre Zukunft hoffnungsvoller und lebenswerter zu machen“, erklärte Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck und Schirmherrin von UNICEF Deutschland.

Am 2. September 1936 im hessischen Hanau geboren, erlebte Jürgen Heraeus selbst noch als Kind die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Für ihn steht fest: Wenn Kinder keine Kindheit haben, wenn ihnen Geborgenheit, Verlässlichkeit und Chancen fehlen, wird diese Zukunft bereits verspielt, bevor sie begonnen hat. Die aktuelle UNICEF-Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ rückt deshalb Bildungsprogramme für Flüchtlingskinder in den Mittelpunkt.

In seinem ehrenamtlichen Einsatz für UNICEF versucht Heraeus das Bewusstsein für die enormen Herausforderungen für die nachwachsenden Generationen zu schärfen. Ob in einem Slum in Bangladesch, in einer Flüchtlingsunterkunft in der Ukraine, einer Dorfschule in Angola oder beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt – überall begegnet er den Menschen auf Augenhöhe, ebenso neugierig wie zugewandt und verbindlich. Als ehrenamtlicher Vorsitzender fördert er in Deutschland ein Netzwerk von über 8.000 freiwilligen Helfern in rund 150 UNICEF-Gruppen.
Besonders wichtig ist ihm das soziale und gesellschaftliche Engagement von Mädchen und Jungen selbst. Bildung sowie die Chance und Verpflichtung, Verantwortung zu übernehmen, sind deshalb zentral für ihn. Mit seinen klaren und pointierten Urteilen und seinem Eintreten für wertorientiertes Handeln ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Technologiekonzerns Heraeus Holding GmbH eine wichtige Stimme in Wirtschaft und Politik.
„Ohne Werte geht es nicht“, kritisierte er etwa auf dem Höhepunkt der Finanzkrise Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten. Ab September übernimmt Jürgen Heraeus den Vorsitz des Business 20-Gipfels (B20) unter deutscher Präsidentschaft. Dr. Heraeus engagiert sich auch als Vorstandsvorsitzender in der Kathinka-Platzhoff-Stiftung. Das Deutsche Komitee für UNICEF ist eine der wichtigsten Stützen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Im Jahr 2015 wurden für die weltweite Arbeit rund 77 Millionen Euro bereitgestellt.

 

Wetkindertag 18. September im Innenhafen  - Unicef Duisburg wie immer dabei
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UNICEF-Report 2016 zu Kindern im Krieg und auf der Flucht

Letzte Chance für eine Kindheit

Köln/Duisburg im Juli 2016 - Im vergangenen Jahr wurden 16 Millionen Babys in Konfliktregionen geboren. Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg haben nach Einschätzung von UNICEF so viele Kinder unter den Folgen von Konflikten, Krisen und Naturkatastrophen gelitten wie heute. Laut UNICEF-Report 2016 wachsen derzeit weltweit rund 250 Millionen Mädchen und Jungen in Konfliktgebieten auf. Noch viel mehr Kinder sind von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Epidemien bedroht. Gleichzeitig haben die Komplexität und die Dauer von Notsituationen zugenommen – ob in Afghanistan, Syrien, Jemen oder Südsudan. Allein in 2015 wurden 16 Millionen Babys in einer Konfliktregion geboren. Mit der Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ ruft UNICEF zu politischem Handeln und zu Spenden auf, um Schutz und Bildungschancen für Kinder im Krieg und auf der Flucht zu verbessern. www.unicef.de/kindheit

 

„In keiner Krisenregion der Welt dürfen wir es zulassen, dass Kinder und Jugendliche zu einer verlorenen Generation werden“, erklärte Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Deshalb haben wir gerade in den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Gesundheit und psychosoziale Betreuung unseren Einsatz verstärkt. UNICEF ist hier ein starker Partner. Jeder Euro, den wir in Krisenregionen in den Bau von Schulen, Bildungschancen für Mädchen, Sportprogramme oder in Trauma-Behandlung investieren, erzielt vor Ort ein Vielfaches an Wirkung."

 

„Kinderschutz und Bildungsprogramme sind Rettungsanker für Millionen Kinder in Krisenländern“, sagt Cornelius Williams, Leiter der weltweiten Kinderschutzprogramme von UNICEF. „Kinder sind meist erstaunlich widerstandsfähig. Trotz schlimmer Erfahrungen können sie sich entwickeln, wenn sie sichere Zufluchtsorte haben, wo sie spielen und lernen können.“

 

„Für Kinder im Krieg und auf der Flucht ist Heimatlosigkeit das einzige Zuhause“, erklärte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Trotzdem ist es möglich, ihnen Erfahrungen zu vermitteln, die alle Kinder brauchen: ein Stück Sicherheit, Vertrauen, die Möglichkeit zu spielen und zu lernen.“

Der UNICEF-Report 2016 dokumentiert Fakten zur Kindheit in Krisengebieten:

 

·         Weltweit können rund 75 Millionen Kinder im Alter von drei bis 18 Jahren aufgrund von anhaltenden Krisen oder Katastrophen keinen Kindergarten besuchen, nicht zur Schule gehen oder nur unregelmäßig lernen.

·         Jeden Tag werden im Durchschnitt vier Schulen oder Krankenhäuser zur Zielscheibe bewaffneter Angriffe. Im Jahr 2014 wurden allein in Afghanistan 164 Angriffe auf Schulen registriert, im Irak waren es im gleichen Zeitraum 67. In Nigeria zerstörte oder beschädigte die Terrorgruppe Boko Haram seit Beginn des Aufstandes mehr als 1.200 Schulen und tötete über 600 Lehrer.

·         In Syrien hat UNICEF allein im Jahr 2015 mehr als 1.500 schwerste Kinderrechtsverletzungen verifiziert – dies war nur die Spitze eines Eisberges. In 60 Prozent der Fälle wurden Kinder durch Bomben in dicht besiedelten Wohngebieten getötet oder verstümmelt. Ein Drittel der Opfer wurde auf dem Schulweg getötet.

·         Im Krieg und auf der Flucht wird das Grundvertrauen der Kinder erschüttert. UNICEF schätzt, dass 20 Prozent der vom Konflikt betroffenen Kinder im Nahen Osten gefährdet sind, leichte bis moderate psychische Probleme zu entwickeln, drei bis vier Prozent könnten schwere Probleme entwickeln, wenn ihnen nicht geholfen wird.

·         Für die UNICEF-Hilfe in Krisenländern ist die Bundesregierung einer der wichtigsten Unterstützer. Allein im Jahr 2015 unterstützte Deutschland das Kinderhilfswerk mit 250 Millionen Euro. Ein Großteil, rund 160 Millionen Euro, wurde im Kontext der Syrienkrise eingesetzt. Im Auftrag der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) organisiert UNICEF beispielsweise in Flüchtlingscamps im Nordirak Fußballturniere, Theaterworkshops und Lesungen, die den Kindern Beschäftigung und Abwechslung bieten. Hunderte Kinder nehmen an Theatergruppen teil, in jedem Lager erstellen Jugendliche eine eigene Zeitung.

·         Im Jahr 2015 führte UNICEF weltweit 310 Nothilfeeinsätze in 102 Ländern in Konflikten, Krisen und nach Naturkatastrophen durch. Zusammen mit Partnern wurden 25,5 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt und 23 Millionen Kinder gegen Masern geimpft. Zwei Millionen Kinder mit akuter schwerer Mangelernährung wurden behandelt. 7,5 Millionen Mädchen und Jungen erhielten Zugang zu Notschulen und 3,1 Millionen wurden durch psychosoziale Hilfsprogramme erreicht.

UNICEF unterstreicht: Kinder aus Krisengebieten brauchen mehr als Trinkwasser, Nahrung und Medikamente. Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe müssen ineinander greifen, damit Mädchen und Jungen auch unter schlimmsten Bedingungen Kind sein können – das heißt so gut es geht geschützt und betreut werden und zur Schule gehen.

Kinderschutz für Flüchtlingskinder darf kein Zufall sein

UNICEF zur Ministerpräsidentenkonferenz am 16.6.2016 

 

Der Schutz von Kindern, Frauen und anderen besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen in Deutschland muss in einem Bundesgesetz festgeschrieben werden. Dies fordert UNICEF Deutschland anlässlich der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder am 16. Juni in Bremen.

Köln/Duisburgt, 15. Juni 2016 - „Es darf nicht vom Zufall abhängen, ob nach Deutschland geflüchtete Kinder und Frauen in Gemeinschaftsunterkünften sicher sind“, sagte Dr. Sebastian Sedlmayr, Leiter der Abteilung Kinderrechte und Bildung bei UNICEF Deutschland. „Die Ministerpräsidentenkonferenz muss ein klares Signal setzen, bundesweit verbindliche Standards für den Kinderschutz überall einzuführen und ihre Einhaltung zu überwachen.“

Im vergangenen Jahr waren schätzungsweise 300.000 Flüchtlingskinder nach Deutschland gekommen, die bis heute vielfach unter schwierigen Bedingungen in Gemeinschaftsunterkünften leben, darunter viele Turnhallen, Baumärkte und ähnliche Provisorien.

Nach der 2013 erlassenen EU-Aufnahmerichtlinie ist der Bund in der Verantwortung, einen Rahmen zur Gefahrenabwehr für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zu erlassen. Die EU hat bereits ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil diese Richtlinie nicht wie vorgeschrieben bis 2015 in nationales Recht umgesetzt worden ist.

Im Interesse der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Frauen fordert UNICEF Deutschland Bund und Länder auf, sich bis zum 16. Juni auf die Eckpunkte einer bundesgesetzlichen Regelung zu einigen. Der Bund sollte demnach den Rahmen vorgeben, den Ländern obliegt die Ausgestaltung in der konkreten Umsetzung. Bislang war eine solche Regelung vor allem an Kompetenzstreitigkeiten gescheitert.

Überall dort, wo sich Frauen und Kinder in Gemeinschaftsunterkünften aufhalten, sind sie ab dem ersten Tag besonders gefährdet und müssen vor Übergriffen und vor Gewalt besonders geschützt werden. Aus der Sicht von UNICEF sollten grundlegende Standards in allen Einrichtungen gelten: wie ein einrichtungsinternes Schutzkonzept, Personalschulungen, Beschwerdestellen und dazu gehörende Verfahren. 

UNICEF erarbeitet derzeit gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium und in der Flüchtlingshilfe tätigen Wohlfahrtsverbänden, Kinderrechtsorganisationen und weiteren Fachleuten bundesweit anwendbare Standards.

Weitere Informationen auf www.unicef.de

UNICEF sieht große Hilfsbereitschaft in Deutschland  ̶ Einnahmen von 98,83 Millionen Euro in 2015

Mitgliederversammlung und Vorstandswahl Deutsches Komitee für UNICEF

 

Das Deutsche Komitee für UNICEF hat im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 98,83 Millionen Euro aus Spenden, dem Verkauf von Grußkarten und sonstigen Einnahmen erzielt. „UNICEF sieht sich heute mit einem seit seiner Gründung 1946 nicht mehr dagewesenen Ausmaß humanitärer Krisen und Gewalt gegen Kinder konfrontiert. Durch die große Unterstützung aus Deutschland kann UNICEF auch unter schwierigsten Bedingungen die Not der Kinder lindern und ihnen zum Beispiel durch Bildungsangebote und kinderfreundliche Orte Halt und Orientierung geben. Hierfür danke ich im Namen des Vorstandes allen Unterstützern, Spendern, Ehrenamtlichen und Partnern“, erklärte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland, anlässlich der Mitgliederversammlung in Köln.

 

Bei dem gestrigen Treffen des obersten Organs des Deutschen Komitees für UNICEF ist der Manager und Unternehmensberater Georg Graf Waldersee neu in den Vorstand gewählt worden. In der anschließenden Vorstandssitzung wurde auch die stellvertretende Vorsitzende Claudia Graus in ihrem Amt bestätigt.

 

2015  ̶  ein Jahr der Krisen und der Hilfe 

Aufgrund der großen Hilfsbereitschaft der Bürger und Unternehmen konnte UNICEF Deutschland 74,52 Millionen Euro für die Hilfe für Kinder in Entwicklungs- und Krisenländern bereitstellen. 1,54 Millionen Euro wurden für die Kinderrechtsarbeit in Deutschland eingesetzt. Zu diesem guten Ergebnis haben über 400.000 aktive Spender in Deutschland beigetragen.
Rund 8.000 erwachsene Ehrenamtliche engagierten sich in 150 UNICEF-Gruppen. An 50 Orten sind Studierende in Hochschulgruppen aktiv. UNICEF-Patenschaften, bei denen Bundesbürger einen regelmäßigen monatlichen Beitrag spenden, stellen mit rund 28,7 Millionen Euro die wichtigste Basis für die weltweite Hilfe für Kinder dar.

Die Einnahmen in 2015 liegen deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres (rund 91 Millionen Euro). Hier zeigt sich unter anderem die große Spendenbereitschaft der Bürger angesichts der internationalen Flüchtlingskrise und nach dem Erdbeben in Nepal im Frühjahr. Die Kosten in Deutschland betrugen – gemäß den Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) – für Verwaltung 4,64 Prozent sowie für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung 11,74 Prozent.

 

Der Vorstand von UNICEF Deutschland
Dem ehrenamtlichen Vorstand des Deutschen Komitees für UNICEF gehören an:  - - Dr. Jürgen Heraeus, Maintal (Vorsitzender)
- Claudia Graus, München (stellvertretende Vorsitzende)
- Ann Kathrin Linsenhoff, Kronberg (stellvertretende Vorsitzende)
- Anne Lütkes, Köln (Schatzmeisterin)  
- Ekin Deligöz, Berlin Peter
- Matthias Gaede, Hamburg
- Peter Krämer, Hamburg
- Christine Langen, Lörrach (geborenes Mitglied, Sprecherin des Beirats der ehrenamtlichen Arbeitsgruppen)
- Hildegard Müller, Düsseldorf
- Georg Graf Waldersee, Hamburg
- Heidi Wurster, Augsburg (geborenes Mitglied, Beirätin der ehrenamtlichen Arbeitsgruppen)
Auf der Mitgliederversammlung wurden weiterhin neu in das Deutsche Komitee für UNICEF gewählt:
·         Lutz Bethge, Hamburg
·         Dr. Jochen Gutbrod, Potsdam
·         Britta Heidemann, Köln
·         Patrick Warnking, Zürich
·         Dagmar G. Wöhrl, Berlin und Nürnberg
·         Bettina Würth, Künzelsau

UNICEF Deutschland trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und erhielt 2014 beim Vergleich von Hilfsorganisationen durch Phineo im Auftrag von Spiegel Online die Bestnote „herausragend“. Beim Transparenzwettbewerb von PricewaterhauseCoopers wurde UNICEF Deutschland mehrfach für vorbildliche Berichterstattung über Ziele, Tätigkeit und Verwendung der Mittel ausgezeichnet.

Der Geschäftsbericht und der ausführliche Finanzbericht des Deutschen Komitees für UNICEF stehen zum Download unter: www.unicef.de/geschaeftsberich

 

Kinderkulturfestival am Innenhafen - und Unicef war erstmals dabei

Duisburg, 28. Mai 2016 - Im Garten der Erinnerung wird auch in diesem Jahr das Kindrkulturfetsival stattfinden. Seit 1998 leistet das Duisburger KinderKulturFestival einen unverwechselbaren Beitrag zur Förderung künstlerischer und kreativer Fähigkeiten von Kindern.
Das Festival, das seit 2011 seine Heimat im Duisburger Innenhafen hat - hilft, die Welt zu erfahren und verstehen. Allerdings nicht durch große Worte, sondern mit Hilfe von Theater, Kunst, Aktionen und kreativen Workshops. Mit jährlich rund 15.000 Besucherinnen und Besuchern hat das KinderKulturFestival sich über Duisburg hinaus einen Namen gemacht.


Mehr unter www.kinderkulturfestival.de

 

Ausstellung Wasser - Fluss der Phänomene: 

 

 

 

Zentrales Unicef-Kampagnenthema: "Wasser wirkt!":

Dabei auch Unicef Duisburg mit Monika Degner und Inge Laucher - Foto haje

 

UNICEF zum 70. Geburtstag von Udo Lindenberg

Wenn’s drauf ankommt, ist er da!  
Köln/Duisburg, 12. Mai 2016 - In diesem Jahr werden UNICEF und Udo Lindenberg 70 Jahre alt. UNICEF gratuliert dem Panik-Rocker zu seinem Geburtstag am kommenden Dienstag (17. Mai) und bedankt sich für seine langjährige Unterstützung.  
„Ich schwöre, ich schwöre – wenn’s drauf ankommt, bin ich da.“ So heißt es in dem Song „Ich schwöre“, den Udo Lindenberg 2002 mit den „Kurzen Hosen“ für UNICEF produzierte – und damit zur Hilfe für die ärmsten Kinder in Entwicklungsländern aufrief. Die Botschaft ist eindeutig: Wenn es um die Unterstützung benachteiligter Kinder geht, ist Udo Lindenberg zur Stelle, und das bereits seit vielen Jahren.

 „Udo Lindenberg ist als Mensch und Künstler einzigartig. UNICEF konnte sich immer auf ihn verlassen. Dafür sind wir dankbar, und darauf sind wir auch stolz“, erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Selbst wenn im Rock-Business die Termine drängen, findet er immer Zeit für die Hilfe für Kinder, die sonst oft vergessen werden.“  
Die Kinder- und Menschenrechte sind Udo heilig   Udo Lindenberg ist genauso wie UNICEF ein „Kriegskind“. 1946 lag Europa in Trümmern. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte versuchte damals eine Antwort auf die Verwüstungen und die Gräuel des Zweiten Weltkrieges zu geben. In einem Interview mit UNICEF erklärte Udo Lindenberg 2014 die Grundlage seines jahrzehntelangen Engagements für Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit:  
„Die UNO-Charta ist das Größte, was es gibt. Da steht drin: ‚Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar.‘ Und das möchte ich endlich mal umgesetzt sehen. Die Würde des Menschen – eines jeden Kindes, in Afrika, in Syrien, auf der ganzen Welt – das ist das erste Gebot. Die UNO-Charta ist entstanden aus Ruinen, aus den Trümmern des 2. Weltkriegs. Damals haben die gedacht, wir müssen ein für alle Mal neu ansetzen. Und jetzt guck dir mal das echte Leben an, wie die Würde der Menschen dort mit Füßen getreten wird. Und diese Würde ernst zu nehmen ist mir das Heiligste. Das ist der Antrieb, warum ich nicht nur ein bisschen Show machen will, sondern mich einmischen möchte in die Belange der Welt.“  

Einmischen, das heißt für Udo Lindenberg auch, mit aller Kraft auf die Situation der Kinder hinzuweisen. In seinem Song „Wozu sind Kriege da“ aus dem Jahr 1981 beschreibt er Krieg aus der Sicht eines zehnjährigen Kindes: „Keiner will sterben, das ist doch klar. Wozu sind denn dann Kriege da?“  

 In besonderen Krisensituationen hat der Rockstar immer wieder auf die Situation in Not geratener Kinder aufmerksam gemacht und dadurch die UNICEF-Arbeit unterstützt. 2001 organisierte Udo Lindenberg beispielsweise ein Benefizkonzert zugunsten der UNICEF-Hilfe in Afghanistan. Er unterstützte auch die UNICEF-Aktion „Wasser wirkt“. Seit 2011 gestaltet Udo Lindenberg jedes Jahr eine UNICEF-Weihnachtsgrußkarte. Die „Udo-Karten“ zählen zu den Verkaufsschlagern im Grußkarten-Sortiment von UNICEF.  

Ein Jahr nach den Erdbeben UNICEF: Nepals Kinder brauchen weiter Hilfe

Köln/Duisburg, April 2016 - UNICEF unterstützt weiter den Wiederaufbau. Der Weg zu Normalität und Sicherheit ist für die Kinder noch lang. Ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben in Nepal im April und Mai 2015 leben viele der Opfer weiter in Armut und Unsicherheit. Nach aktuellen UNICEF-Schätzungen sind nach der Naturkatastrophe knapp eine Million Menschen zusätzlich in extreme Armut abgerutscht – das heißt, sie müssen von weniger als umgerechnet 1,25 US-Dollar am Tag leben.
UNICEF befürchtet, dass deshalb noch mehr Kinder und Jugendliche zu Kinderarbeit gezwungen sind, um das Familieneinkommen zu sichern oder Opfer von Menschenhandel werden.  
Unmittelbar nach der Naturkatastrophe haben
UNICEF und viele andere Organisationen hunderttausende Menschen mit Wasser, Medikamenten und Schutzutensilien versorgt. Doch der Wiederaufbau nach den Verwüstungen in einem der ärmsten Länder der Welt geht insbesondere in den entlegenen Bergregionen nur sehr langsam voran. Eine Ursache hierfür ist auch die politische Instabilität, in deren Folge im vergangenen Jahr monatelang die Versorgung mit Treibstoff unterbrochen war.  
Mit Unterstützung von
UNICEF wurden nach dem Beben 1.700 Notschulen eingerichtet – es fehlen aber weiter feste Schulen, in denen Kinder geschützt vor Kälte, Hitze und Monsunregen lernen können. Hunderttausende Menschen leben bis heute in Notunterkünften oder unter Zeltplanen. Viele Gesundheitsstationen funktionieren nur provisorisch, und viele Kinder kommen unter Zeltplanen zur Welt.  
„Die internationale Hilfe nach den Erdbeben hat unzähligen Menschen das Leben gerettet. Aber Nepal erholt sich nur langsam von der Naturkatastrophe“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
UNICEF setzt zusammen mit seinen Partnern alles daran, den Wiederaufbau für Kinder voranzutreiben. Sie brauchen wetterfeste Unterkünfte, erdbebensichere Schulen und Gesundheitszentren sowie eine funktionierende Wasserversorgung. Dies schafft nicht nur Sicherheit und insgesamt mehr Chancen, sondern hilft auch, die ärmsten Familien besser vor möglichen zukünftigen Naturkatastrophen zu schützen.“  

UNICEF hat weltweit knapp 120 Millionen US-Dollar an privaten und öffentlichen Spenden für Nepal erhalten und damit vor allem die etwa 1,1 Millionen Kinder in den 14 am stärksten betroffenen Regionen mit dringend benötigten Gütern unterstützt.  
Gemeinsam mit der nepalesischen Regierung und seinen Partnern vor Ort hat
UNICEF beispielsweise Zelte, Medikamente, Hygieneartikel sowie Schul- und Spielsachen bereitgestellt. 1,3 Millionen Menschen wurden mit sauberem Trinkwasser versorgt, etwa mithilfe von Wassertanks, Tankwagen und Wasserreinigungstabletten. 22 Notlager für schwangere Frauen und junge Mütter wurden eingerichtet, in denen sie unter medizinischer Betreuung ihr Kind zur Welt bringen bzw. versorgen können.
Mehr als 11.000 Frauen haben hier vor, während oder nach der Geburt medizinische Hilfe erhalten.
UNICEF hat 1.700 Notschulen für rund 180.000 Mädchen und Jungen errichtet und ausgestattet. 434.000 besonders Bedürftige haben darüber hinaus Nothilfe in Form einer Bargeldzahlung in Höhe von umgerechnet 30 US-Dollar erhalten, um sich selber vor Ort mit den nötigsten Gütern zu versorgen.  
UNICEF Deutschland ist gemeinsam mit Caritas international, dem Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie Katastrophenhilfe Mitglied des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe. Die Hilfswerke haben unmittelbar nach dem Erdbeben in Nepal gemeinsam mit dem ZDF zu Spenden aufgerufen. Insgesamt haben die Organisationen 36,2 Millionen Euro für die Nothilfe und den Wiederaufbau in Nepal erhalten.  
UNICEF ruft weiter zu Spenden für die Opfer des Erdbebens in Nepal und den Wiederaufbau des Landes auf. Weitere Informationen: www.unicef.de/nepal

UNICEF-Studie: Wachsende Ungleichheit beim Kindeswohl in Industrieländern

Köln/Duisburg, 14. April 2016 - Ein neuer UNICEF-Bericht zeigt die Ungleichheit beim Kindeswohl in reichen Industrieländern. Die Studie „Fairness für Kinder“ des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti erstellt eine Rangliste aus 41 Industrieländern, wie weit dort die am stärksten benachteiligten Kinder am unteren Ende der Gesellschaft hinter ihren Altersgenossen in der Mitte zurückbleiben.
Im Mittelpunkt stehen die Ungleichheiten beim Einkommen, beim Schulerfolg, bei selbst berichteten Gesundheitsproblemen und bei der persönlichen Lebenszufriedenheit.
Danach steht Dänemark an der Spitze der Tabelle mit der geringsten Ungleichheit zwischen Kindern. Israel und die Türkei stehen am Ende, Deutschland nimmt mit Platz 14 einen Platz im Mittelfeld ein. In 19 von 41 Industrieländern, für die vergleichbare Daten vorliegen, lebt mehr als jedes zehnte Kind in einem Haushalt, dem weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens zur Verfügung steht. Zwischen 2002 und 2014 wuchsen in den meisten Ländern die Unterschiede bei selbst berichteten Gesundheitsproblemen.
Gleichzeitig verringerten sich Ungleichheiten bei der Häufigkeit sportlicher Aktivitäten und bei ungesunder Ernährung. Bei der Lesefähigkeit sank die Ungleichheit in den meisten Ländern. Die meisten Kinder geben ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von eins bis zehn mit acht an. Aber die Kinder am unteren Ende fallen demgegenüber weit zurück.
In allen Ländern haben Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren eine geringere Lebenszufriedenheit als Jungen. Die UNICEF-Studie ruft die Regierungen dazu auf, das Wohlbefinden zu stärken und allen Kindern faire Chancen zu eröffnen. Dazu gilt es, die Einkommen der Haushalte mit den ärmsten Kindern zu schützen, die Bildungschancen für benachteiligte Kinder zu verbessern, eine gesunde Lebensweise für alle Kinder zu fördern, das subjektive Wohlbefinden von Kindern ernst zu nehmen.
„Das Wohlergehen von Kindern ist in keinem Land das zwangsläufige Ergebnis individueller Umstände oder der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern wird durch politische Entscheidungen bestimmt“, erklärte Sarah Cook, Leiterin des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti. „Aus unserem Verständnis der langfristigen Folgen wachsender Ungleichheit wird immer deutlicher, dass die Regierungen der Förderung des Wohlbefindens aller Kinder heute Priorität einräumen müssen, damit sie die Chance erhalten, ihre Fähigkeiten zu entfalten.“

Weitere wichtige Ergebnisse sind:
·      Zwei der reichsten Länder der Erde, Japan und die USA, liegen im unteren Drittel der Staaten mit einer hohen Einkommensungleichheit. In beiden Ländern liegt das Haushaltseinkommen der untersten zehn Prozent der Kinder ungefähr bei 40 Prozent dessen, was ein Kind aus der Mitte der Gesellschaft zur Verfügung hat. ·      Lediglich Spanien und die USA schafften seit 2002 Verbesserungen in allen vier Indikatoren für gesundheitliches Wohlbefinden.
·      Vier Länder – Estland, Irland, Litauen und Polen – schafften es, die Kluft beim Schulerfolg zu verringern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass weniger Kinder hinter den minimalen Leistungsstandards zurückblieben.
·      In zehn Ländern, in denen Daten zum Geburtsland erhoben werden, haben in sieben Staaten Migrantenkinder eine geringere Lebenszufriedenheit.

 

UN-Sondergesandter: "Nur das Ende der Feindseligkeiten in Syrien kann neue Hoffnung schenken
13. April 2016 (UNRIC) – Unter UN-Vermittlung hat in Genf die nächste Runde der Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und der Opposition begonnen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura sagte, dass er aufgrund der schlechteren Sicherheitslage in einigen Regionen Syriens besorgt sei. "Wir müssen um jeden Preis sicherstellen, dass die Feindseligkeit im Land verringert wird", erklärte der UN-Sondergesandte.  Nur dadurch könne es weiter Hoffnung für die syrische Bevölkerung geben.
De Mistura war vor kurzem von seinen Besuchen in Moskau, Amman, Damaskus und Teheran zurückgekehrt. Dort hatte er unterschiedliche Vorschläge in den jeweiligen Hauptstädten in Erfahrung gebracht - mit der Absicht, die Friedensgespräche so produktiv wie möglich zu gestalten. Nach Ansichten von de Mistura zeigen alle Staaten Interesse und Unterstützung an einem politischen Wandel in Syrien.

 

Walsums Sternschule, das buddY-Programm Kinderrechte, NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Unicef

Duisburg, 06. April 2016 - Das buddY-Programm Kinderrechte steht jetzt NRW-weit allen Grundschulen offen. Heute gab es eine gemeinsame Auftaktveranstaltung in Duisburg-Walsums GGS Sternstraße, dies mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider.

 

Ziele des Programms sollen in die Breite getragen und möglichst viele Schulen für eine Teilnahme gewonnen werden.  
Die Kinder, die Schulleiterin der GGS Sternstraße Monika Bröcker und das Kollegium der GGS Sternstraße in Duisburg starteten noch im Pilotprogramm und sind ein hervorragendes Beispiel für eine Grundschule, die sich auf den Weg gemacht hat, Kinderrechte in den Schulalltag zu integrieren.  

Die Grundschüler waren nervös, sollten sie doch vor den Gästen ihr Kinderrechte-Lied vortragen und anschließend mit den Bessuchern auch darüber diskutieren.

Die Gäste waren beeindruckt, wie die Kinder erstens ihr Lied vortrugen und zweitens sich bei der Diskussion einbrachten.

 

"Wir bringen die Erde nach vorn!"

Strophe 1
Mit jeder Stimme, die für uns spricht entsteht Freiheit und bessere Sicht für Leute im Dunkeln so was wie licht und für die, die nur bremsen ein Gegengewicht.
Wenn du dabei bist, sind wir schon einer mehr
stell dir mal vor, wie die Welt dann wär`
Refrain
Strophe 2
Teilst Du mit uns diesen Traum
die Welt gemeinsam aufzubaun
geh mit uns raus - wir bringen die erde nach vorn!
Wir bringen die Erde nach vorn!
Mit jedem Herzen, das für die Sache schlägt
werden Dinge zum bessren bewegt
ein fehlendes Teil ins Puzzle gelegt
und die letzten Zweifen aus dem Weg gefegt
wenn Du dabei bist, sind wir schon einer mehr
stell dir mal vor, wie die Welt dann wär`
Refrain

Strophe 3
Wenn du dabei bist, sind wir schon einer mehr
stell dir mal vor, wie die Welt dann wär`
wen aus tausend Ideen die eine durchdringt,
die die Erde ganz easy nach vorn bringt!
Refrain

Das sehr engagiert vorgetragen "Erdlied" kam bei den Gästen sehr gut an.

 

"Das war richtig beeindruckend", staunte Minitssrin Sylvia Löhrmann über die rege Diskussion. "Ich habe heute von den Kindern Beispiele gehört, wie sich Privatleben und Würde vereinbaren sollten. Das sind im Grungesetz verankerte Kinderrechte. Ich fand es einfachr gut, wenn mir ein Schüler hier heute sagt, dass es ihm bei Missachtung solcher Rechte im Herzen wehtut. Gerade im Umgang mit solchen Rechten sehe ich das Projekt als sehr wichtig an." Und: "Von den Kindern kann man auch in Sachen Demokratie noch lernen, teilweise gelingt ihnen das Umsetzen besser als uns Erwachsene."

Als Dankeschön für die famose Mitarbeit der Schüler und des Lehrkörpers überreichte die NRW-Bildungschefin das Buch "Zuhause kann überall sein" den Schülerparlaments-Sprechern als Geschenk.

Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider berichtete den Kindern kurz von seinen Besuchen in den Flüchtlingslagern im nahen Osten oder in Afrika. Er war nach der Stuhlrunde zum Thema Gewalt gegen Kinder in seinem Kreis wie die Ministerin sehr angetan. "Ich konnte feine Antennen bei den Kindern feststellen. Sie lieferten sehr anschaulich Beispiele zu Gewalt, ob verbaler oder anderer Art.  Auch daran konnte ich feststellen, dass das Projekt Kinderrechte wirkt."

 

Dr. Markus Speich, Unterstüter des Projekts von der Vodafon-Geschäftsführung: "Es ist imer wichtig zu erfahren, wie Kinder es sehen, wenn sie zu Dingen gezwungen werden, die sie gar nicht tun wollen. Kinder können sich sehr gut in andere hineinversetzen. Davon kann man nur lernen."

Dem schloss sich Roman R. Rüdiger, Geschäftsführender Vorstand buddY e.V., an. "Kinder bekommen viel mit. Es war sehr aufschlussreich, was Kinder hier heuete über den Umgang mit dem Handy oder Fotos im Internet so von sich gaben. Ich hoffe sehr, dass diese Entwicklung weiter so durch die Schulleitng begleitet wird und in Zukunft noch viele andere Schulen dies mittragen werden."

 

V.l.: Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider, Mahmut Özdemir (SPD-Bundestagsabgeordneter), Roman R. Rüdiger (Geschäftsführender Vorstand buddY e.V.), Schulministerin Sylvia Löhrmann und ganz rechts Monika Brücker (Schulleiterin GGS Sternstraße) - Harald Jeschke (Text und Fotos)