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IHK warnt vor Outlet-Center auf dem Güterbahnhofsgelände
IHK setzt auf lokale Geschäfte als Visitenkarte der Stadt
BZ  auf ein Wort von Harald Jeschke
Gesetzgeber irgendwie und irgendwann auch gefordert

Duisburg, 20. September 2017 - Die geplante Ansiedlung eines Outlet-Centers auf dem Güterbahnhofsgelände kann deutlich spürbare Folgen für das Stadtbild haben, zeigen Berechnungen der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve. Danach können die möglichen Vorteile eines DOCs, etwa ein erhöhter Zustrom von Besuchern, diese Effekte nicht kompensieren.

„Ein Outlet-Center an dieser Stelle betrifft besonders die Händler und Gastronomen in der Innenstadt“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. „Sie sorgen für eine lebendige und attraktive Innenstadt. Dieses Gut sollten wir wertschätzen und schützen.“

Besonders die kleinen und mittleren Geschäfte mit Kleidung, Schuhen, Sportartikeln und Accessoires könnten vom DOC betroffen sein. Nach Berechnungen der IHK würden sich schon geringe Umsatzeinbußen in der Innenstadt erheblich auf das Betriebsergebnis der Unternehmen auswirken.

So könnten sich bei einem rund 200 Quadratmeter großen Modegeschäft die Einnahmen, die nach Abzug aller Betriebskosten bleiben, um fast 30 Prozent reduzieren. Dies würde einen enormen Kostendruck für die Betriebe bedeuten, die dann aus der City abwandern müssten. Dieser Kostendruck könnte auch die Anzahl und Bezahlung der Beschäftigten beeinflussen.

„Einzelhändler und Gastronomen schaffen Ausbildungsplätze, sie sind Arbeitgeber und tragen so zum gesellschaftlichen Miteinander bei“, erklärt Dietzfelbinger. Die Betriebe vor Ort haben Interesse daran, auszubilden und Mitarbeiter langfristig an ihr Geschäft zu binden.

Lokale Geschäfte als Visitenkarte der Stadt
Nach Berechnungen der IHK ist ein Umsatzverlust in der Innenstadt von etwa 80.000 Euro pro Einkaufstag zu erwarten, an besonderen Verkaufstagen wie in der Adventszeit sogar von bis zu 100.000 Euro.

„Die Folgen des DOCs, so wie es jetzt geplant ist, lassen sich gut am Beispiel anderer Städte in der Region ablesen. Wir brauchen deshalb ein Handelskonzept für die gesamte Stadt“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Wenn wir möchten, dass Unternehmen in die City investieren, müssen wir ihnen Sicherheit geben. Wir müssen die Entwicklung der Innenstadt verlässlich und langfristig planen. Gute Vorschläge dafür liegen seit Jahren vor, so zum Beispiel der Masterplan Innenstadt von Lord Norman Foster, der vom Duisburger Rat beschlossen wurde“, appelliert Dietzfelbinger für eine klare Linie.

Auswirkungen auf Nachbarstädte










Grafiken: Niederrheinische IHK


Die Ansiedlung des Outlet-Centers in Duisburg kann jedoch nicht nur für die Duisburger Innenstadt unmittelbare Folgen haben. Aufgrund der Magnetwirkung können sich in einem Einzugsbereich von etwa 30 bis 45 Minuten Fahrzeit Auswirkungen auf die Umsatzzahlen in den Nachbarstädten wie Wesel, Moers, Dinslaken oder Hünxe ergeben. Zu erwarten sind Umsatzeinbußen zwischen 5 und 15 Prozent, haben die Berechnungen der IHK ergeben.


BZ  auf ein Wort von Harald Jeschke
Gesetzgeber irgendwie und irgendwann auch gefordert
Duisburgs OB Sören Link sprach es auf einer Wahlveranstaltung an, dass das Güterbahnhof-Areal nun einmal Kurt Krieger gehört und man nichts dagegen tun kann. Kurt Krieger ließ - wie in einem Gespräch offenbart - in Hamburg eine Brache 17 Jahre brachliegen, weil die Stadt ihm nicht entgegenkam.

Stellt sich doch die Frage, ob nicht irgendwann, wie im Fall der Problem- bzw. Schrottimmobilien, der Gesetzgeber gefragt ist! Nach vielen Jahren des Stillstands - siehe auch Eckgrundstück ehemalige "Gaststätte Rupp" in Neudorf in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs - könnte der Staat den Kommunen analog zum "Gemeinwohl-Gedanken" eine gesetzliche Handhabe geben, so ein Grundstück aufkaufen zu können und es selbst zu entwickeln.

Ohne solche Grundlage - hat nichts mit Enteignung zu tun - werden die Kommunen immer erpressbar bleiben.

Im Fall Krieger und dem DOC lautet die Ansage von Kriegers Bevollmächtigte Edda Metz: "Wenn das DOC nicht kommt, haben wir keine andere Idee mehr!"
Das sagt eigentlich alles.