Duisburg, 06. September 2017 - Der
nachfolgend inhaltlich dargestellte Leserbrief von Frank
Oberpichler zur Pressekonferenz des Herrn Krieger zum 'OC'
(Outlet Center) wollen wir unseren Lesern nicht
vorenthalten.
Lieber Herr Krieger, da haben Sie
sich ja ganz schön ins Zeug geschmissen, um der anwesenden
Presse zu zeigen, wie das geplante DOC denn nun aussehen
soll. Die Jubelzahlen Ihrer Beisitzer möchte ich hier
einmal unkommentiert lassen.
Nun, der Einladung
war zu entnehmen, dass Sie „Daten, Fakten und Pläne zum
geplanten Outlet-Center“ präsentieren
wollten. Da fragte ich mich schon, was ist aus dem
„Design“ geworden. Ein Versehen? Eine
inhaltliche Korrektur?
Peter
Lustig oder Alice im Wunderland? Gleichwohl,
die versammelte lokale und regionale Presse lauschte Ihren
Ausführungen über das „affengeile Grundstück“ und bekam
als Highlight der Veranstaltung einen zwei Minuten langen
Video-Clip angeboten. Was zunächst nach einer Eröffnung
für die nächste Folge von Peter Lustig daher kam,
entwickelte sich dann zu einer Fortsetzung von Alice im
Wunderland mit blühenden Landschaften, schicken Gebäuden
und farbenfrohen Menschen. Musikalisch unterlegt war
der Clip mit einem Discoambientmix und ordentlich
90er-Bums. So, wie man das halt in Frankfurt und
Düsseldorf macht, wenn man Ruhrpöttler beeindrucken
möchte.
Fakten und Pläne sucht man
vergebens Ich bin mir allerdings sicher, dass
genau diese Ruhrpöttler sehr wohl in der Lage sind zu
erkennen, wie der Film geschickt jede konkrete Aussage
umschifft. Fakten und Pläne sucht man vergebens im Clip.
Und die gab es auch in der anschließenden
Frage-Antwort-Runde nicht. So haben Sie mir zwei Mal
bestätigt, dass es noch keine konkreten Pläne über die
Gestaltung des DOC (oder nur noch OC?) gibt. Bei meiner
Frage, ob denn der Rat der Stadt Duisburg am 01. Februar
dieses Jahres einen Grundsatzbeschluss zur Realisation
eines Design-Outlet-Centers auf eben dieser Fläche,
komplett ohne Vorlage irgendwelcher Pläne, Modelle oder
anderer Anhaltspunkte gefasst habe, wollte auf dem Podium
zunächst niemand das Mikro berühren. Schließlich
antworteten Sie, dass das nicht nötig gewesen sei, da die
Stadt das sowieso wolle. Aha!
Schlichter
Unsinn Sie sagten, dass Sie 500.000 Euro in
Ihre Werbekampagne stecken, weil Sie das Duisburg schuldig
seien. Also mir schulden Sie nichts, versprochen.
Allerdings daraus abzuleiten, dass die Initiative „Ja zu
Duisburg“, die sich bekanntlich gegen den Bau eines DOC
auf dieser Fläche stellt, sicher „ein noch höheres Budget
habe, das aus Roermond und Düsseldorf“ stamme, ist – mit
Verlaub – schlichter Unsinn.
Wenn Sie die Aktivitäten der Initiative von Beginn an
aufmerksam mitverfolgt haben, wissen Sie, dass diese von
Beginn an öffentlich erklärt hat eine Initiative von
Duisburgerinnen und Duisburgern aus Bürgerschaft, Politik
und Einzelhandel zu sein. Das war nie ein Geheimnis.
Und nein, unser Budget ist nicht so hoch wie Ihres. Da
wirkt dann manches vielleicht hemdsärmeliger, nicht so
geföhnt und weichgespült wie in Frankfurt und Düsseldorf.
Aber wir reden hier auch über Duisburg. Und das liegt mir
– als Duisburger Jung – und den vielen Duisburgerinnen und
Duisburgern, die unsere Initiative unterstützen, immer
noch am Herzen.
Am 24. September entscheiden die Duisburger Bürger über
diese Frage. Wenn Sie, Herr Krieger, danach eine neue
Verwendung für das Grundstück suchen, lassen Sie uns gerne
zusammen sprechen. Ich lade Sie auf einen Filterkaffee ein
– wie wär`s?
Glück auf,
Frank Oberpichler
Ein großes "Ja" zu
Duisburg
Jazuduisburg.de
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