Duisburg, 11. Mai 2020 - Man denkt also
nicht darüber nach, die Kommunalwahl zu verschieben. Herr
Reul hat das gestern wieder einmal bestätigt. Übernimmt er
die Verantwortung für diesen Wahlkampf, der
undemokratischer nicht werden kann? Ist das sein Konzept,
um kleinere Gruppierungen in die Knie zu zwingen?
Die Sitzungen für den Monat Mai sind für Rat und
Bezirksvertretungen abgesagt, Fraktionssitzungen finden
auch nur per Videokonferenz statt. Es ist kaum politische
Arbeit möglich.
Als Kandidatin für die neu zu
wählende Bezirksvertretung zwingt man mich, mich z. B. auf
den Marktplatz den WählerInnen zu stellen.
Wahlkampf ohne Kontakt zum Wähler ist nicht möglich!
Also muss ich!
Für die Parteien u.ä. werden
Ausnahmen im Versammlungsverbot geschaffen.
Versammlungsverbot sowie die Abstandsregelung sind doch
zum Schutz der Bevölkerung erlassen worden!
Gehören wir Kommunalpolitiker nicht auch dazu?
Auch frage ich mich, wo diese Versammlungen
stattfinden sollen? Die Inhaber der Gaststätten werden
- selbst wenn es jetzt erlaubt ist - keine Gruppe
aufnehmen, die nicht essen und nur wenig trinken. Sie sind
froh, endlich wieder Gäste bewirten zu können. Nur zu
verständlich. Außerdem werden viele Ältere der
Wahlversammlung fern bleiben.
Wer
übernimmt die Verantwortung, sollte ich mich anstecken?
Als zur Risikogruppe gehörend, da
gesundheitlich vorbelastet und älter als 60 Jahre, komme
ich mir vor, wie "friss oder stirb". Ich habe mich in den
letzten Wochen an sämtliche Vorgaben gehalten und muss nun
auf die Straße ...
Ehrlich - ich habe
Angst!
Angelika Röder, Ratsfrau der
Bürgerlich-Liberalen im Rat der Stadt Duisburg
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