SPD, SEV, DVG, ÖPNV
Abkürzungen, die in Duisburg in direktem, negativen,
Zusammenhang stehen
Jochen Merz (BL)
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Duisburg, 08. September 2020 - Seit
vielen Jahren leiden die Fahrgäste und Anwohner der
Duisburger Straßenbahn unter dem andauernden
Schienenersatzverkehr (SEV).
Seit Jahren wartet man auf neue Bahnen und, wie es der
Zufall will, präsentiert die SPD ganz kurz vor der Wahl
den Prototypen der neuen Straßenbahn.
In einem Jahr
sollen dann die neuen Bahnen bei uns eintröpfeln, aber wie
es um die Betriebserlaubnis steht, weiß man derzeit nicht.
Die Düsseldorfer Rheinbahn hatte jedenfalls mit neu
gelieferten Straßenbahnen des gleichen Herstellers
massivste Probleme, eine Zulassung ist bislang wohl noch
nicht erfolgt, soweit mir bekannt.
Warum mutet man
den Fahrgästen und Anwohnern seit Jahren diesen
Schienenersatzverkehr zu?
Dass die aktuellen, aber alten Bahnen nicht endlos nutzbar
sein würden, war auch schon vor einigen Jahren kein
Geheimnis. Und ob die vielen Millionen, die in die alten
Bahnen gesteckt wurden, nicht lieber frühzeitig in neue
Bahnen investiert worden wären sollte auch hinterfragt
werden.
Aber dass die SPD, die all dies in
Hauptsache zu verantworten hat, sich nun kurz vor der Wahl
mit Herrn Link vor der neuen Straßenbahn als Retter des
Duisburger ÖPNV präsentiert, ist schon eine unglaubliche
Dreistigkeit.
Wie wäre es, wenn die Ratsmitglieder,
allen voran unser Oberbürgermeister, den Nahverkehr
Duisburgs mal 4 Wochen im Sommer und 4 Wochen im Winter
„live“ erleben würde – komplett aufs Auto verzichten und
private und geschäftliche Termine damit wahrnehmen?
Bürgernah und „Zusammen“, wie unser OB ja gerne sein eines
Wort plakatiert.
Bei der berechtigten Kritik an den
für diese Zustände Verantwortlichen muss aber auch mal ein
Lob an die Mitarbeiter der DVG
ausgesprochen werden, die mit diesen Zuständen ebenfalls
den Betrieb aufrecht erhalten (müssen).
Mein
besonderer Dank gilt dem aktuellen und auch dem vorherigen
Betriebsleiter der DVG, die auf Reklamationen von Bürgern
zeitnah reagieren, so gut sie können.
In
meinem Fall geht es um über die Jahre beschädigte Weichen
und im besonderen Beschädigungen an der Einkaufsstraße der
Kaiser-Wilhelm-Straße, die niemals als Fahrbahn für
den dauerhaften schweren Busbetrieb ausgelegt war und
entsprechend überall mehr und mehr Schäden aufweist.
Die nachfolgenden Fotos sprechen Bände.
Überall wird geflickt, das sieht nicht nur hässlich aus
sondern ist für Fußgänger, Menschen mit Rollator und
dergleichen teilweise schwer zu überwinden oder
gefährliche Stolperfalle.
Dass wir nun noch weitere Jahre mit dem Zustand leben
müssen, macht es nicht besser. Und letztlich stellt
sich die Frage: wer zahlt die finale Sanierung?
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