Duisburg, 25. September 2023 - Wie in
fast 400 Städten weltweit fuhren auch in Duisburg am
23.09.2023 Kinder und Jugendliche auf ihren Rädern durch die
Straßen. Sie forderten ihr Recht auf selbständige
Mobilität ein und demonstrierten für ihre Sicherheit im
Straßenverkehr. Unterstützt wurden sie von einem breiten
Bündnis aus Schulen, Organisationen und Vereinen. Dieses
Mal ging es mit viel Spaß und Musik durch Hochfeld, ein
Zubringer brachte viele auch vom Ludgeriplatz zum Start auf
dem Hochfelder Markt. Unter den 150 Teilnehmenden waren
mehr Kinder als Erwachsene, passend zu Hochfeld, dem
jüngsten Stadtteil Duisburgs. Wie viele
"Hochfelder", gerade mit Mitgrationshintergrund, fuhren mit?
Es wurde von allen Teilnehmenden festgestellt, dass
es immer wieder die gleichen Probleme sind, egal ob in
Hochfeld oder in anderen Stadtteilen, egal ob es Kinder,
Jugendliche oder Erwachsende sind, das Rad als
Alltagsverkehrsmittel in Duisburg zu nutzen: Fehlende und
unzureichende, sichere Infrastruktur und geringe Kontrolle,
Überwachung und Konsequenzen, bei zugeparkten
Radwegen wie z.B. auf der Wanheimer Straße direkt
neben den gefährlichen Straßenbahnschienen. Der zweite
Punkt ist das Verhalten der Autofahrenden im
Straßenverkehr. Parken auf dem Radweg oder direkt an
Kreuzungen, ignorieren von Tempobeschränkungen und
gefährlich dichtes Überholen sind gerade in engen
Wohnstraßen oft zu erleben. Tägliche Realität
in Hochfeld seit Jahrzehnten!
„Wir
Erwachsene können uns auf diese schwierigen Situationen
einrichten und angemessen reagieren. Kinder und Jugendliche
lernen erst, sich im Straßenverkehr zu bewegen. Auf sie ist
besondere Rücksicht zu nehmen. Wir vermissen sie und fordern
sie heute nachdrücklich und laut ein“, sagt Lara
Schartau-Engelking, Mutter eines kleinen Kindes und
Vorstands Mitglied im ADFC Duisburg auf der
Abschlusskundgebung am Blauen Haus. In
Hochfeld? Da fahren 14-Jährige schon mit dem Auto der
Mutter.
Die Kidical Mass Teilnehmenden
eint die Vision einer neuen Mobilitäts-Normalität: Straßen,
auf denen sich Kinder und Jugendliche sicher und
selbstständig bewegen können. „Wir erleben immer wieder
gefährliche Situationen, wenn wir gemeinsam einen Ausflug
mit dem Fahrrad machen und wir haben ganz konkrete
Vorschläge zur Verbesserung“ appelliert Nikita Grojsman,
Leiter des Blauen Hauses, an die Verantwortlichen in der
Verkehrsplanung.
Wolfgang Dewald, einer der führenden
Organisatoren der Duisburger Kidical führt weiter aus:“
Vielen Dank an die Polizei, die dafür sorgte, dass sich auf
dieser Runde alle sicher auf den Straßen fühlten. Im Alltag
sind wir leider oft gefährdet. Wir sind der Meinung: Das
muss sich ändern. Wir wollen keine Radwege, für die wir
mutig sein müssen.“ Für eine Fahrt mit dem
Auto, als Radfahrer und Fußgänger benötigt man als Mensch
ohne Migrationshintergrund schon eine gewisse Portion Mut in
Hochfeld! Realität. Traurige Realität.
Zum Schluss bekam jedes Kind noch eine kleine Überraschung,
der Dank geht an die Stiftung für Umwelt und Soziales für
die Spende.
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