Duisburg, 24. November 2023
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir hätten
mal eine offene Frage, die wir in einem offenen Brief
stellen möchten: Ist die IGA (internationale
Gartenausstellung 2027) in Hochfeld schon heute Geschichte?
Die Gerüchte brodeln ja schon lange, dass Duisburg bislang
kein Team zusammenstellen konnte, das die IGA mit Herzblut
angeht. Was 2019 vor der Pandemie als beeindruckende Vision
im Lehmbruckmuseum vorgestellt wurde ist bis heute Ende 2023
vier Jahre danach und drei Jahre vor dem Event sehr wenig
konkret. Außer, wie in der WAZ vom 3.11.2023 zu lesen stand,
dass jetzt alles viel kleiner, nicht mehr zu leisten und
irgendwie unklar anders sein wird.
Quelle/Screenshot vom 21.11.2023:
https://www.iga2027.ruhr/zukunftsgaerten/duisburg-rheinpark-und-anbindung/
Mal Hand aufs Herz Herr Link: Wird da am Ende im Jahr 2027
noch etwas zu erleben sein, das der Rede wert ist? Oder geht
es auch mit diesem Projekt so rasant voran wie mit dem
grünen Ring, der auch nach Jahrzehnten die Kurve nicht
gekriegt hat?
Oder ist an anderen Gerüchten etwas
dran: Die Urbane Zukunft Ruhr bringt jetzt Hochfeld ganz
nach vorne. Wozu braucht man da noch eine IGA? Seit Ihr
verdienter Genosse Ibrahim Yetim sein Landtagsmandat
niedergelegt hat um sich ganz der guten Sache Hochfeld zu
widmen, wie er nicht müde wird zu betonen, lesen wir von
allerlei Wundern, die die Geschäftsführenden der urbanen
Zukunft vollbringen möchten. Oder vielleicht stimmt das
Gerücht: Die Stadt liebt es, Umsatz durch Fördermittel in
die Stadt zu holen, um sie zum Wohl der Unternehmen, zur
Schaffung von Beschäftigung und für verdiente Genossen und
Genossinen einzusetzen. Besteht da nicht die Gefahr, die
übernommenen Verpflichtungen manchmal als kollateral zu
betrachten?
Unsere Skepsis hinsichtlich der
Umsetzungsvoraussetzungen IGA 2027 keimt schon lange. Nicht
zuletzt seit unserer Veranstaltung „Respekt! Hochfeld 4“ im
Wasserturm Hochfeld im Mai des vergangenen Jahres. Trotz
eines prominent besetzten Podiums zu unserem Themenfeld IGA,
Rheinort, und ‘Wie wollen wir in Zukunft leben’ ist es uns
nicht gelungen, einen Vertretenden der Stadt Duisburg zu
gewinnen, das Podium zu vervollständigen. Dort saßen des
Widerstandes gegen die Stadt unverdächtige Menschen wie Frau
Dr. Bickmeyer (Initiativkreis Ruhr), Frau Prof. Hohn (Uni
Bochum), MdB Serap Güler, Manfred Lorenz
(Wirtschaftsbetriebe). Sie, sehr geehrter Herr Link, haben
sich entschuldigen lassen. Aus dem Stab IGA kam trotz
wiederholter Anfragen und mehrfach eingereichter Unterlagen
nicht mal eine höfliche Absage. Schon das klang nicht nach
einem schlagkräftigen Team, was ja auch die oben schon
zitierte WAZ fast wörtlich bestätigt.
Wir suchen
Anwort auf die Frage: Wird das noch was mit der IGA 2027 in
Hochfeld und wann dürfen wird damit rechnen zu erfahren, was
genau passieren wird? Wird die Verantwortung weiter hin und
her geschoben oder werden wir das Wunder erleben, dass
jemand (m/w/d) den Hut aufsetzt und die Angelegenheit zur
Chef*innensache macht und in letzter Minute das Ruder herum
reisst?
Vielleicht haben Sie ja eine Antwort für uns,
wenn Sie am Dienstag den 28.11.23 in der Alten Feuerwache
die Veranstaltung „Leben in Vielfalt – gemeinsam gestalten!
Impulse und Erfahrungsaustausch von und für Stadtmacher aus
Rotterdam und Duisburg“ eröffnen und unter anderen den
Bürgermeister aus Rotterdam Herrn Ahmed Aboutaleb begrüßen.
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Mit besten Grüßen
aus Hochfeld Michael Willhardt Institut für
Migration und Quartierentwicklung gemeinnützige UG (HRB
16909)
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