Duisburg, 08. September 2020 - 01. Spieltag -
SV Genc Osman Duisburg - SF Hamborn 07
3:1 (2:1) Das Duisburger
Nordderby zum Saisonauftakt in der Landesliga Gruppe
3 zwischen dem SV Genc Osman Duisburg und den
Sportfreunden Hamborn 07 konnten die „Jungen
Osmanen“ mit 3:1 für sich entscheiden. In einem
guten Landesligaspiel brachte Reid Osei die stark
aufspielenden Löwen mit 0:1 in Führung (24.). Fünf
schwache Minuten der Hamborner nutzte Genc Osman
eiskalt aus und drehte die Partie durch einen
Doppelschlag von Metehan Gürbüz (26. und 30.).
Ex-Löwe Blinort Namoni sorgte kurz vor Schluss mit
dem 3:1 für die endgültige Entscheidung (89.),
nachdem Hamborn seine insbesondere Anfang des
zweiten Durchgangs erspielte Dominanz nicht in Tore
ummünzen konnte und Genc Osman in der letzten
Viertelstunde aus unerklärlichen Gründen das Spiel
überlassen hatte.
„An und für sich haben wir
ganz ordentliches Auswärtsspiel abgeliefert, was die
ersten 75 Minuten anbelangt“, resümierte Löwen-Coach
Michael Pomp nach dem Spiel. „Nach der Führung haben
wir uns fünf Minuten geleistet, in denen wir uns die
Butter vom Brot haben nehmen lassen. Danach haben
wir uns gefangen und eigentlich das Spiel dominiert.
Irgendwann haben wir unerklärlicher Weise aufgehört,
daran zu glauben, dass wir das Spiel noch drehen
können“, so der Hamborner Übungsleiter, der im
Nachgang zur Partie weitere personelle Verstärkungen
vermelden konnte.
Can Mikail Nazikkol, der in
der letzten Saison zu den Löwen wechselte und den es
zur neuen Spielzeit ursprünglich zum
Oberliga-Aufsteiger FSV Duisburg zog, wird nun in
den Holtkamp zurückkehren und die Hamborner
Defensive verstärken. Daneben wird mit Kim Hyunsoo,
der zuletzt beim DSV 1900 und dem 1.FC
Mönchengladbach im Einsatz war, ein talentierter
junger Mittelfeldspieler den Löwen-Kader ergänzen.
„Kim ist ein fleißiger, technisch starker
Spieler, der sowohl im zentralen Mittelfeld als auch
auf beiden Flügeln eingesetzt werden kann“, lobt
Michael Pomp die Vielseitigkeit des Neu-Löwen. „Über
den Transfer freuen wir uns sehr, weil wir auf
diesen Positionen auch noch Bedarf haben.“
Im
Derby an der Oberhauser Allee sah es für „07“ an und
für sich recht gut aus. Beide Mannschaften begannen
recht flott, wobei Genc Osman die größeren
Ballbesitzphasen, die Löwen das effektivere
Umschaltspiel für sich beanspruchen konnten. Die
erste dicke Chance hatten die Gastgeber mit einem
Lattentreffer. „Das hatten wir schlecht
verteidigt,“ merkte Michael Pomp kritisch an. Danach
zeigte sich seine Defensivabteilung jedoch gut
sortiert und die Löwen kamen durch geschicktes
Umschaltspiel zunehmend zu gefährlichen
Möglichkeiten.
Nachdem den Löwen zunächst ein
Handelfmeter versagt worden war, ergab sich dann die
Hamborner Führung aus einem solchen Umschaltmoment.
Reid Osei war perfekt von seinen Mitspielern frei
gespielt worden, behielt die Nerven und schloss
seinen Konter mit einem Ball ins lange Eck
erfolgreich ab (24.).
Dann folgten die
besagten schwachen fünf Minuten der Hamborner, die
ihnen sämtliche Punkte kosten sollten. Zunächst
nutzt Mertehan Gürbüz die anhaltende Hamborner
Jubelstimmung und gleich fast im Gegenzug zum 1:1
für Genc Osman aus (26.); kurz darauf kann er nach
weiteren kollektivem Aussetzer der Gäste erneut
einnetzen (30.). „Da waren wir kurz indisponiert
und bekommen über die gleiche Seite wie beim 1:1
auch noch das 1:2“, ärgerte sich Michael Pomp. Seine
Mannschaft ist jedoch nur kurz geschockt, schüttelt
sich und nimmt das Heft wieder in die Hand. Die 2:1
Führung der Gastgeber behielt jedoch zur Pause
Gültigkeit. Nach einigen Umstellungen und
taktischen Anweisungen in der Pause, übernahmen die
Hamborner nach Wiederanpfiff das Kommando. „Wir
hatten Spielkontrolle, Torchancen, eigentlich alles,
was man braucht, um das Spiel zu drehen“, sah
Michael Pomp sein Team auf dem richtigen Weg.
„07“ war nun die agilere Mannschaft, dominierte die
Partie. Allein der Abschluss fehlte. „Wir haben uns
einfach nicht belohnt, obwohl die Torchancen gut
waren oder dann im letzten Moment Abseits gepfiffen
wurde“, haderte Michael Pomp ein wenig mit dem
Schicksal.
Rund eine Viertelstunde vor
Schluss dreht plötzlich der Wind im Spiel. „Aus
irgendeinem Grund haben wir wohl nicht mehr daran
geglaubt, dass wir das Spiel hier noch drehen
können“, versucht Michael Pomp zu erklären, warum
seine Jungs plötzlich das Tempo aus dem Spiel
nehmen, den Ballbesitz hergeben und auch nicht mehr
konzentriert gegen den Ball arbeiten. „Da müssen
wir ansetzen, so etwas darf einfach nicht
passieren“, so der Löwen-Coach. Vielleicht wäre
mehr drin gewesen. So aber nehmen die Gastgeber das
Heft wieder in die Hand. „Die letzten 15 Minuten
gehörten ganz klar Genc Osman“, konzediert denn auch
Michael Pomp, der dann noch ansehen muss, wie sein
Ex-Schützling Blinort Namoni fast mit dem
Schlusspfiff das 3:1 erzielt und damit endgültig den
„Deckel draufmacht“ (89.). „Ein Tor zu hoch“,
findet der 07-Trainer, der dennoch optimistisch nach
vorne blickt. „Wir werden das Positive mitnehmen aus
der Partie und hierauf in der kommenden Woche
aufbauen, so dass wir für das Spiel gegen Steele gut
gerüstet sind.“
Die Spielvereinigung
Steele 03/09 aus Essen ist am kommenden
Sonntag Gegner der Löwen beim
ersten Heimspiel der Saison. Anpfiff ist um
15.00 Uhr im Stadion des VTRipkens Sportpark im
Holtkamp.
SV Genc Osman
Duisburg: Talha Bayram, Zarifoglu (46.
Namoni), Cömert, Basol, Burak Bayram, Onur (80.
Mantratzi), Gürbüz, Kasembe-Latir, Yildirim, Bock
(87. Guirhil), Basaran (68. Maminoglu) SF
Hamborn 07: Sadiklar, Neul, Stuber, Bode,
Keinert, Osei (76. Stenzel), Ay, Klotz,
Grevelhörster, Ergün (84. Gronemann), Forbeck
Schiedsrichter: Sascha Radusch (FC
Rumeln-Kaldenhausen) Tore: 0:1
Osei (24.), 1:1 Gürbüz (26.), 2:1 Gürbüz (30.), 3:1
Namoni (89.) Gelbe Karten: Neul
(16.), Burak Bayram (18.), Kasembe-Latir (32.),
Cömert (65.) Zuschauer: 300
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