Duisburg, 21. September 2020 - 3. Spieltag -
ESC Rellinghausen - SF Hamborn 07 3:0 (1:0)
Der ESC Rellinghausen behält im direkten Vergleich
mit den Sportfreunden Hamborn 07 seine weiße Weste.
Mit 3:0 setzten sich die Essener am
Sonntagnachmittag gegen die Hamborner Löwen durch,
welche damit auch nach dem fünften Pflichtspiel
gegeneinander innerhalb der letzten sieben Jahre
immer noch auf ihren ersten Sieg gegen den ESC
warten.
Paul Kötz brachte die Gastgeber in
der 21. Minute in Führung, die Niklas Nadolny nach
dem Seitenwechsel auf 2:0 ausbaute (64.). Can Funke
setze in der ersten Minute der Nachspielzeit den
Schlusspunkt (90. + 1).
Löwen-Coach Michael
Pomp war mit Blick auf zahlreiche Ausfälle trotz der
Niederlage mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht
unzufrieden: „Ich glaube, man muss der Mannschaft
heute trotz des 0:3 ein Kompliment machen. Sie hat
im Rahmen der Möglichkeiten alles gegeben, was
möglich war. Die Ausfälle waren aber nicht mehr zu
kompensieren. Wir sind zudem auf einen Gegner
getroffen, der uns heute bei weitem körperlich
überlegen war und hieraus auch leider die beiden
ersten Tore erzielt hat. Ansonsten hatte
Rellinghausen keine Chance, gegen uns ein Tor zu
erzielen.“
Michael Pomp und sein Team hatten
sich an und für sich gut auf die schwere Aufgabe in
Essen vorbereitet. „Wir haben schon vor dem Spiel
über Standardsituationen unterhalten, die der Gegner
spielen wird und die uns bekannt waren.“
Der
Führungstreffer des ESC fiel dann ausgerechnet aus
einer solchen Standardsituation, war auf der einen
Seite eine Folge der Hartnäckigkeit der
Rellinghauser, auf der anderen Seite der fehlenden
Konsequenz und Power der Hamborner Deckung
geschuldet: Einen direkten Freistoß des ESC kann
Löwen-Keeper Muhammet Sadiklar zwar parieren, lässt
das Leder aber nach vorne abklatschen, der
Nachschuss der Essener kann von den Löwen nochmals
geklärt werden, allerdings rückt keiner der
Hamborner nach, so dass Rellinghausen den dritten
Versuch erhält, den Paul Kötz dann zum 1:0
verwandelt (21.).
„Da waren wir im
kollektiven Tiefschlaf“, haderte Michael Pomp mit
dem punktuellen Aussetzer seiner Defensivabteilung ,
die ansonsten aber einen guten Job machte. „Das war
sehr ärgerlich, denn wir waren sehr gut gestaffelt,
haben sehr gut die Räume eng gemacht, und haben die
langen Bälle, die Rellinghausens einziges
wirkungsvolles Stilmittel zu Hause sind, da der
Platz recht eng ist, immer wieder gut verteidigt.“
Nach dem Führungstreffer änderte sich das Spiel
natürlich. „07“ musste jetzt kommen und gleichzeitig
aufpassen, nicht bei schnellen Gegenzügen der
Gastgeber ins offene Messer zu laufen oder bei
Standards sich weitere Gegentreffer einzufangen.
Nach vorne gab es dann auf Hamborner Seite auch
viele gute Ansätze, die jedoch nicht in zwingende
Torchancen umgemünzt werden konnten.
Auf der
anderen Seite nutzen dann die Rellinghauser ihre
körperliche Präsenz und ihre „Lufthoheit“ bei einem
Standard durch Niklas Nadolny zum vorentscheidenden
2:0 (64.). „Das war einfach nicht zu verteidigen.
Bitter für uns, dass wir bereits vor der Partie
unsere längsten Spieler nicht im Kader hatten. Noch
bitterer für uns, dass uns mit Benedikt Helling und
Can Nazikkol dann im Spiel noch die letzten Spieler
ausfallen die annähernd 1,90 Meter erreichen“,
deutete Michael Pomp die Ausweitung der
Verletztungsmisere mit einem verzweifelten Unterton
an.
Benedikt Helling musste rd. 10 Minuten
vor dem zweiten Treffer der Essener verletzt vom
Platz und später mit Verdacht auf Bruch des
Ellenbogens ins Krankenhaus gebracht werden; Can
Nazikkol schied rd. eine Viertelstunde vor Spielende
mit muskulären Problemen aus und hinterließ
ebenfalls eine schmerzhafte Lücke in der Hamborner
Abwehr. Wann beide wieder einsatzfähig sind, lässt
sich derzeit schwer abschätzen.
Nach dem 0:2
ließ auf Hamborner Seite der Wille zum Aufbäumen
nach. „Irgendwie hatten wir nicht mehr den Glauben,
das Spiel noch drehen zu können“, konstatierte
Michael Pomp im Nachgang.
Am Ende mussten die
Löwen in der Nachspielzeit noch den dritten Treffer
der Gastgeber durch Can Funke hinnehmen (90.+1).
„Der Sieg für Rellinghausen geht in Ordnung, ist
aber um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“,
resümierte Michael Pomp. Alles in allem bleibt der
Löwen-Coach jedoch gelassen und blickt
zuversichtlich nach vorn. „Insgesamt betrachtet
hatten wir jetzt zwei schwere Auswärtsspiele, und
ein starkes Heimspiel. Wir wollen am Freitag beim
DSV 1900 sehen, dass wir unsere Auswärtsbilanz
verbessern und in der Tabelle wieder nach oben
rücken.“
Die Chancen hierfür stehen nicht
schlecht, hat der Stadtrivale aus dem Duisburger
Süden mit drei Niederlagen in Folge einen doch recht
schlechten Start erwischt und steht noch ohne Punkte
auf Rang 14 am Tabellenende. Gleichwohl haben Derbys
natürlich ihre eigenen Gesetze, und Punkte sind erst
geholt, wenn die Partie vorbei ist und der Gegner
nicht mehr Tore als man selbst geschossen hat.
Anstoß beim DSV 1900 ist am kommenden Freitag um
20.00 Uhr.
ESC Rellinghausen:
Heußen, Beckmann, Piljic, Simon, Kötz, Hoffmann,
Haase (68. Kryeziu), Nadolny (77. Funke), Ketsatis,
Oteng Adjei (83. Fritsch), Pirogov (83. Gaulke)
SF Hamborn 07: Sadiklar, Helling
(54. Ergün), Nazikkol (78. Akdeniz), Stuber, Bode,
Keinert, Kim (61. Stenzel), Ay, Grevelhörster (73.
Tsikas), Gronemann, Forbeck
Schiedsrichter: Jan Niklas Eichholz (TV
Asberg) Tore: 1:0 Kötz (21.),
2:0 Nadolny (64.), 3:0 Funke (90.+ 1)
Gelbe Karten: Grevelhörster (59.)
Zuschauer: 75
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