Duisburg, 27. September 2020 - 4. Spieltag -
Duisburger SV 1900 - SF
Hamborn 07 3:2 (0:1) Einen gebrauchten
Abend erlebten die Sportfreunde Hamborn 07 am
Freitag in Wanheimerort. Das Team von Michael Pomp
musste sich im Duisburger Stadtderby trotz
anfänglich starker Leistung und zwischenzeitlicher
2:0 Führung dem Duisburger SV 1900 am Ende in mit
2:3 geschlagen geben. Besonders bitter für die
Löwen, dass der Siegtreffer der Gastgeber in der
Nachspielzeit fiel.
Tim Keinert (16.) und
Reid Osei (46.) schossen die Hamborner mit 2:0 in
Führung. Der stark aufspielende und nie aufgebende
DSV 1900 glich knapp eine Viertelstunde später
binnen zweier Minuten durch Lukas Kleine-Bley (68.)
und Keita Taguchi (70.) aus. George Michael
Wiedemann traf in der Nachspielzeit gar zum 3:2 für
die Gastgeber (90. +2), drehte damit komplett das
Spiel und ließ am Ende die Löwen leer ausgehen.
„Der DSV hat hier heute ein mega starkes Derby
gespielt“, befand Löwen-Coach Michael Pomp und sah
trotz des Ärgers über den späten Punktverlust den
Sieger des Spieles auf der richtigen Seite. „Wenn
man sieht, was Duisburg 1900 heute in das Spiel
investiert hat, mit welcher Leidenschaft und mit
welcher Galligkeit die gespielt haben, kann man nur
sagen, dass der 3:2 Sieg absolut verdient war.
Glückwunsch an den DSV.“
Während der DSV
1900 die ersten Punkte einfahren und die Rote
Laterne vorübergehend abgeben konnte, haben es die
Löwen versäumt, sich ein wenig Luft nach unten zu
verschaffen.
Spielbericht
Dabei sah es zunächst für die Hamborner recht gut
aus. In einem von beiden Seiten mit Tempo geführten
Spiel nutzen die Löwen nach einer Viertelstunde ihre
erste große Chance zur Führung. Tim Keinert wird
nach einer schönen Kombination mustergültig bedient,
zeigt seine alten Vollstreckerqualitäten und netzt
zum 0:1 ein (16.). Nach einer halben Stunde
übernehmen dann aber die Gastgeber die
Spielkontrolle, ohne jedoch ihre nun drückende
Überlegenheit ummünzen zu können. „Wir hatten
keinen Zugriff mehr auf das Spiel und haben uns mit
dem 0:1 irgendwie in die Pause gerettet“, gab
Michael Pomp im Nachgang zu.
Die Pause nutze
der Hamborner Übungsleiter, um einige Umstellungen
und Feinjustierungen vorzunehmen, um sich besser
gegen die Wanheimerorter aufzustellen.
Direkt
nach Wiederanpfiff scheint der neue Matchplan auch
aufzugehen: Nach einer wieder hervorragenden
Hamborner Kombination wird Reid Osei angespielt; der
neue Goalgetter vollendet zum 0:2 (46.). Wer nun
erwartet hatte, dass dieses Tor dem Hamborner Spiel
die nötige Sicherheit gegeben und den DSV
demoralisiert hätte, sah sich jedoch getäuscht.
Die Gastgeber bohrten weiter, „07“ fand einfach
keine Entlastung. „Wir haben trotz des Tores einfach
keinen Zugriff mehr bekommen“, sah Michael Pomp die
Ursache für die dann folgende Umkehrung des Spiels.
Hierbei mag neben dem engagierten Einsatz der 1900er
auch ein glückliches Händchen ihres Coaches Julien
Schneider beim Wechseln eine Rolle gespielt haben:
Mit Lukas Kleine-Bley und George Michael Wiedemann,
die in der 66. Minute Mehmet-Ali Cengiz und Ryoya
Aota ersetzten, kamen zwei der drei späteren
Torschützen aufs Feld.
Lukas Kleine-Bley traf
dann auch kaum zwei Minuten nach seiner Einwechslung
zum 1:2 Anschlusstreffer (68.). Ein Wirkungstreffer,
der die 1900 weiter beflügelte und die Gäste lähmte.
Das Spiel kippte vollends. Folgerichtig fiel das 2:2
durch Keita Taguchi (70.). Michael Pomp versucht auf
der anderen Seite, Ruhe in seinen Reihen zu schaffen
und bringt für seinen Kapitän Jan Stuber und den
Torschützen Reid Osei mit Petros Tzikas und Ahmet
Ünal Ergün zwei Defensivkräfte (77.). Das
Wechselglück blieb ihm - im Gegensatz zu seinem
Gegenüber - aber versagt, die erhoffte
Stabilisierung blieb aus.
„Wir waren oft zu
weit weg vom Gegner. Auch wenn wir hinten in
Überzahl waren, haben wir keinen Zugriff bekommen“,
so Michael Pomp.
So trifft in den letzten
Minuten der Nachspielzeit George Michael Wiedemann
zum 3:2 (90.+2) und lässt die Hamborner am Ende mit
leeren Händen nach Hause fahren. „Das ist, wie es
leider zu uns passt momentan“, sieht Michael Pomp
derzeit das Pech an den Schuhen seiner Spieler
kleben.
Gleichwohl sieht der Übungsleiter
auch weiteren Handlungsbedarf mit Blick auf seine
Defensivabteilung: „Wir haben eine große Baustelle,
dass wir einfach unseren Laden hinten nicht dicht
bekommen, dort einfach zu anfällig sind. Wir
schießen heute zwei Auswärtstore, führen 2:0 und
lassen uns am Ende dann noch so bedienen. Das darf
uns auf keinen Fall ein zweites Mal passieren, dass
wir uns von Mannschaften, die im Prinzip auf
Augenhöhe mit uns sind, hinten derart nass machen
lassen.“
Nun heißt es „Mund abputzen“, Fehler
analysieren und ausmerzen, denn am kommenden
Sonntag ist mit dem FC Remscheid
keine Laufkundschaft zu Gast im Holtkamp
(Anstoß 15.00 Uhr). Hier wird die
Löwen-Abwehr mindestens genauso stark gefordert sein
wie beim DSV 1900.
Duisburger SV 1900:
Chmilewski, Yildiz, Ersöz (66. Schäfer), Cengiz (66.
Kleine-Bley), Aota (66. Wiedemann), Murke, Akay,
Frantzozas, Schürmann, Sari, Taguchi SF
Hamborn 07: Sadiklar, Stuber, Bode (56.
Bothe), , Keinert (77. Tzikas), Osei (77. Ergün), Ay,
Forbeck (86. Stenzel), Klotz, Grevelhörster,
Gronemann, Nazikkol Schiedsrichter:
Niklas Peuten (SSV Grefrath) Tore:
0:1 Keinert (16.), 0:2 Osei (46.), 1:2 Kleine-Bley
(68.), 2:2 Taguchi (70.), 3:2 Wiedemann (90.+2)
Gelbe Karten: Kanzen (21.), Murke
(39.), Ersöz (39.), Cengiz (52.), Keinert (64.),
Ergün (80.), Ay (90.+2), Yildiz (90. +4) Zuschauer:
200
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