Duisburg, 26. Mai 2019 - SC 1920 Oberhausen
- SF Hamborn 07 4:5 (0:4)
Spitzenreiter Hamborn 07 hat im Titelkampf der
Bezirksliga Gruppe 4 vorgelegt. Die Löwen gewannen
am Samstagabend zur Eröffnung des 33. Spieltages
beim SC Oberhausen mit 5:4 und verschafften sich
damit einen vorübergehenden Vorsprung von drei
Punkten auf Verfolger Blau-Weiß Dingden. „07“ machte
es in Oberhausen durch zwei absolut gegensätzliche
Leistungen in den beiden Spielhälften jedoch unnötig
spannend und hätte das Spiel trotz einer 4:0
Pausenführung um Haaresbreite noch vergeigt. Der SCO
gab sich nie auf und kämpfte sich in der
Nachspielzeit sogar noch auf 4:5 heran.
Hamborn kam blendend ins Spiel und erarbeitete sich
direkt gute Möglichkeiten. Es war dann aber der
Oberhausener Marko Djurdjevic, der die Löwen
unfreiwillig durch ein Eigentor in der 6. Minute mit
0:1 in Führung brachte; die Hamborner setzten nach
und erhöhten durch Jan Stuber (21.), Gökhan Kiltan
(24.) und Tim Keinert (40.) zu einer komfortablen
4:0 Führung.
„Das war eine unfassbar gute
erste Halbzeit, an der es eigentlich nichts zu
meckern gibt“, zog Löwen-Coach Michael Pomp ein sehr
zufriedenes Zwischenfazit. Die
Hamborner hatten sich für die zweite Halbzeit viel
vorgenommen. Wer nun eine Fortsetzung des Hamborner
Torreigens erwartet hatte, sah sich jedoch
getäuscht. „An das, was wir im ersten Durchgang
umgesetzt haben, sind wir in der zweiten Hälfte
nicht ansatzweise herangekommen. Gefühlt haben wir
die zweiten 45 Minuten komplett geschwommen,“
skizzierte Michael Pomp das, was dann nach
Wiederanpfiff passierte.
Die Gastgeber kamen
wie ausgewechselt aus der Kabine und nach rd. einer
Stunde durch einen Doppelschlag von Goalgetter David
Möllmann (63. und 64.) innerhalb zweier Minuten auf
2:4 heran. Vorausgegangen war allerdings eine dicke
Möglichkeit der Löwen, auf 0:5 zu erhöhen, die Tim
Keinert jedoch nicht verwerten konnte. „Den musst Du
eigentlich machen“, trauerte Michael Pomp der
Gelegenheit nach, vorzeitig alles klarzumachen.
Stattdessen gab es nach einer umstrittenen Szene
Elfmeter für den SC 1920, den David Möllmann zum 1:4
nutzte. Die Hamborner hatten kaum angestoßen, als
der Ball per Fehlpass beim Gegner landet, der Schuss
von David Möllmann aus rd. 20 Metern abgefälscht
wird und zum 2:4 in den Hamborner Maschen landet.
Das gab natürlich Wasser auf die Mühlen der
Gastgeber, die nun die zweite Luft bekamen.
Die letzten effektiven 10 Spielminuten waren dann
nichts mehr für schwache Nerven. Als David Fojcik
kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Anschluss
zum 3:4 schaffte, drohte das Spiel völlig zu kippen
(84.). Maruf Rasaq, kurz zuvor für André Meier
gekommen, antwortete fast postwendend mit dem 3:5
und schien die Entscheidung erzwungen zu haben
(85.). Es gab jedoch noch fünf Minuten
Nachspielzeit, die der SCO zum erneuten
Anschlusstreffer durch David Fojcik nutzte (90. +
1). Die verbleibenden Minuten brachte Hamborn dann
doch noch über die Zeit und nahm am Ende die
wichtigen Punkte mit nach Hause.
Letzteres
war für den Hamborner Übungsleiter denn auch das
Wichtigste; gleichwohl blieb für Michael Pomp auch
eine wichtige Erkenntnis: „Wir hatten einen totalen
Leistungsabfall. Solche 45 Minuten wie in der
zweiten Halbzeit dürfen uns nie wieder passieren.
Faktisch haben wir diese 1:4 verloren. Ein großes
Lob an Dominik Schäfer, der uns durch eine starke
Leistung insbesondere im zweiten Durchgang im Spiel
gehalten hat!“
Dingden steht nach dem
Hamborner Erfolg somit am Sonntag bei der
Zweitvertretung des VfB Homberg unter Druck.
Verlieren die Dingdener, ist die Meisterschaft
gelaufen. Gelingt der Mannschaft von Dirk Juch nur
ein Unentschieden, reicht Hamborn am letzten
Spieltag ein Remis, da es unwahrscheinlich
erscheint, dass Dingden die SV Friedrichsfeld im
letzten Spiel mit mindestens 12 Toren Unterschied
schlägt.
Michael Pomp hofft derweil im
Liga-Endspurt auf die eigene Stärke und die
Unterstützung durch den 12. Mann: „Wir haben es
jetzt im letzten Spiel selbst in der Hand hoffen
dann natürlich auf eine volle Hütte und die
bestmögliche Unterstützung durch die Fans, damit wir
mit drei Punkten im Visier die Sache eintüten
können.“
SC 1920 Oberhausen:
van Hüth, David Möllmann, Turan, Grohmann,
Weinknecht (46. Lenz), Sascha Möllmann, Fojcik,
Kirchner, Djurdjevic, Ertural, Pawellek
SF Hamborn 07: Dominik Schäfer, Daniel
Schäfer, Neul (57. Bothe), Stuber, Kiltan (69.
Schütz), Keinert, Meier (74. Rasaq), Ay, Rademacher,
Grevelhörster, Gronemann Schiedsrichter: Ömer
Celik Tore: 0:1 Djurdjevic (6.,
Eigentor), 0:2 Stuber (21.), 0:3 Kiltan (24.), 0:4
Keinert (40.), 1:4 David Möllmann (63. Strafstoß),
2:4 David Möllmann (64.), 3:4 Fojcik (84.), 3:5
Rasaq (85.), 4:5 Fojcik (90. + 1) Gelbe
Karten: Djurdjevic (10.), Neul (11.),
Kiltan (50.), Ay (63.), Pawellek (73.), David
Möllmann (90.) - alle wegen Foulspiels -, Chmilewski
(86.) und Grohmann (90.) - jeweils wegen
Unsportlichkeit Zuschauer: 300
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